Der Geschmack Europas / 3 . Ein Journal mit Rezepten. Zehn / Weitere Stationen . Von L.Wieser: Text, mit M.Belba, Fotografie; WDW Film; ORF; F. Gebauer, Publizistik & Fotos: H. Senegacnik. Kamera

...Dieser Ton und diese Farbe
kann allen erklärt werden, egal wem,
es interessiert ihn das hier Entstandene. das Authentische.
Das ist das Entscheidende.
...To je bitno...
...


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Europas Geschmack (L. Wieser)
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Online-Publikation: Juli 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Bestellung Morawa: 379 Seiten, durchgehend vierfärbig, gebunden, Lesebändchen, fadengeheftet; ISBN: 978-3-990 29-359-1 / ISBN: 978-3-99029-250-1 / EUR 30,00
Wieser Verlag, A-9020 Klagenfurt/Celovec; http://www.wieser-verlag.com

Inhalt
… wer nun denkt, es handle sich bei Der Geschmack Europas einfach um ein europäisches Rezeptbuch, der irrt gewaltig. Natürlich werden dem Leser auch interessante Rezepte zu traditionellen Gerichten des jeweiligen Landes präsentiert, allerdings nicht so, wie man es aus Kochbüchern gewohnt ist.
Vielmehr geht es in Der Geschmack Europas um die Esskultur, um kulinarische Traditionen und Geschichte. Da werden Themen angesprochen wie die Frage nach der Erfindung von Pommes oder wie die arme Gegend im Vulkanland der Südoststeiermark ihr Schicksal selbst in die Hand genommen hat. Außerdem finden wir auf fast jeder Seite sehr gute Fotos, mal vom Essen, mal von der Landschaft, mal von den Menschen und dem Produktionsteam. Es ist ein wenig so, als würde man mit auf die Reise genommen werden. Auf alle Fälle packt den Leser bei der Lektüre das Fernweh – Fernweh nach anderen Kulturen, Fernweh nach exotischeren Speisen. Und irgendwie schafft das Buch es aber gleichzeitig, dieses Fernweh beim Lesen zu befriedigen …

Inhaltsfolge
Gedanken eines
Regisseurs
Einbegleitung
Gedanken eines Tonmeisters
Folgen :
1 Istrien
2 Epirus - der griechische Norden
3 Flandern
4 Böhmen
5 Der dänische Süden und Fünen
6 Sizilien
7 Südsteiermark
Ausbegleitung

In Band 3 sind die von 2017 bis zum Herbst 2019 gedrehten Folgen Mähren, Montenegro, Elsass, Westliches Friaul, Alentejo, Wales, Bregenzerwald, Westirland, Korsika und Oberschleßien behandelt.

Herausgeber und Autor
Lojze Wieser: 1954 geboren, lebt als Verleger in Klagenfurt/Celovec und legt den Schwerpunkt seines Programms auf südosteuropäische Literatur. Die Reihe Europa erlesen und die Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens erreichten Kultstatus. Zuletzt erschienen: „Pita, Burek oder Börek“ (gemeinsam mit Barbara Maier, 2012), „…und darin fliegt eine Schwalbe. Meine Lieblingsgedichte.“ (2014, wtb 15)
Der Verleger Loize Wieser
ist kärntner-slowenischer Weltbürger, sein Interesse gilt vor allem dem Leben der Menschen und dem Zusammenwirken ihrer unterschiedlichen Kulturen. Seiner Überzeugung nach manifestiert sich vieles in der Kulinarik, so stöbert er gern für die Fernsehreihe ‚Der Geschmack Europas‘ nach regionalen Spezialitäten in Küchen und Kellern. Auf Zwischenstopp in Wien fand er Zeit für ein Gespräch über seine Beobachtungen und Erfahrungen, so manche Befürchtung und einige Hoffnungsschimmer.https://cba.fro.at/320559

Heribert Senegacnik: 1955 geboren, lebt in Stein, Viktring/Vetrinj, Kameramann, alle Bereiche von Live-Übertragungen, Mehrkameraaufzeichnungen, Dokumentationen, Spieldokumentationen, Festivalbeiträge, Kino- und Fernsehwerbung u. v. m. Seine Kameraführung ist legendär. Zahlreiche heimische und internationale Auszeichnungen. Lehrauftrag an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt/Celovec. Produktionen für ORF, ARTE, ServusTV, 3sat, ZDF u. a.

Fazit
 "Der Geschmack Europas", ein mehrbändiges, fadengeheftetes Journal mit Rezepten wirkt als ein Bilder- und Text-Würfelspiel von abseits und voll im Massensaft beinah ertrinkenden Regionen Europas.  Sie bieten rein und  raus, Ein- und Aus-Begleitung. Und bitten zu regional-europäischer Tischkultur.  Dazu wird durch eine raue, bukolische Bilderwelt - durchdringend und oft nebelhaft geschleust und so ein synästhetisch wirkender, melancholischer Blick angeboten.
Auf diese Weise  entbirgt sich aus allen Ecken des Bildtext-Nebels ein Lichtnebel-Mix - literarisch und kulinarisch  - in kolorierter 'Arte Povera Manier (1), Nouvelle Vague (2), und Neorealismus (3)  - aus all den Bildseiten, stösst  rauh-bärtig zu Tisch - samt  Ein- und Ausbegleitung.  m+w.19-7

1) Arte Povera :  Raue Inszenierung von abfällligen, gewöhnlichen und alltäglichen Materialien in einem  tristen Genre (w.p.) https://de.wikipedia.org/wiki/Arte_Povera
2)Nouvelle Vague
wendet sich vor allem gegen jene Drehbuchschreiberling, mit uninspirierten Romanvorlagen
https://de.wikipedia.org/wiki/Nouvelle_Vague
Verzicht auf die Konstruktion von erfundenen Geschichten, von Fabeln, von Fiktion überhaupt, dafür Vertrauen in die Wirklichkeit, insbesondere die Alltagswirklichkeit, d.h. das Leben und die Erfahrungen der einfachen Menschen;

3) Neorealismus
- Ausgangspunkt der Gestaltungsarbeit sollen ,menschliche Fakten‘ sein, darin eingeschlossen das in ihnen enthaltene Historische, Determinierende;
- Spektakulär sei das Normale, nicht das Außergewöhnliche;
- dies könne nur der dokumentarische und analytische Weg finden und zeigen.
- In den Filmen sollen keine Helden vorkommen, sondern Menschen mit alltäglichen Schicksalen;
- spielen sollten möglichst nicht Berufsschauspieler, sondern Laien, die sich selbst darstellen;
- die Aufnahmen seien an Originalschauplätzen zu machen.
- Besonders betont soll der Chronik-Charakter der Wirklichkeitsdarstellung werden, damit das Dokumentarische, die Kollektivität und die Choralität von Handlungen mit der Echtheit sozialer Milieus und ihrer Sprache, des Dialekts, zur Geltung kommen.

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