Alp Kayserilioglu: :Subjekt und Widerstand im Spätwerk Adornos

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Subjekt und Widerstand^(Adorno-Kayserilioglu)
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Online-Publikation: Juli 2018 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Alp Kayserilioglu: :Subjekt und Widerstand im Spätwerk Adornos >>
224 Seiten; 13,5x21; Ingres-Klappenband; ISBN: 978385476-824-1;  20.00 €
Mandelbaum Verlag, Wien;  http://www.mandelbaum.at; http://www.mandelbaum.de

Charakteristika
> Adornos Begriff vom Subjekt
> Philosophiegeschichte

Inhalt
Mit dem Fokus auf Adornos Spätwerk und in Auseinandersetzung mit der Kritik daran analysiert Alp Kayserilioglu Adornos komplexer angelegte Ausführungen zu (Spät-)Kapitalismus und Subjekt. Er stellt dabei die These auf, dass sich damit auch heute widersprüchliche Prozesse von Er- und Entmächtigung von Subjekten mit der Perspektive einer Überwindung des Kapitalismus denken lassen.
Die Arbeit spannt dabei den Bogen von Adornos Ausführungen zum Verhältnis von Subjekt und Objekt über den schillernden Begriff der Nicht-Identität bis hin zu komplexeren, historisch angelegten Analysen kapitalistischer Herrschaft und Ansätzen von alternativer Subjektivität, die aus Widerstand entsteht. Die Eckpunkte einer anderen Lesart von Adorno werden somit gründlich fundiert.

Protagonist
Theodor W. Adorno (* 11. September 1903 in Frankfurt am Main; † 6. August 1969 in Visp, Schweiz; eigentlich Theodor Ludwig Wiesengrund) war ein deutscher Philosoph, Soziologe, Musikphilosoph und Komponist. Er zählt mit Max Horkheimer zu den Hauptvertretern der als Kritische Theorie bezeichneten Denkrichtung, die auch unter dem Namen Frankfurter Schule bekannt wurde. Mit Horkheimer, den er während seines Studiums kennengelernt hatte, verband ihn eine enge, lebenslange Freundschaft und Arbeitsgemeinschaft.
https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_W._Adorno

Autor
Alp Kayserilioglu ist freier Schriftsteller, Übersetzer und Aktivist in Köln. Er promoviert derzeit zur AKP-Herrschaft in der Türkei an der Universität Tübingen und ist Redakteur bei der Onlineplattform re:volt magazine. Zu seinen Interessensgebieten gehören die Philosophie des 18., 19. und 20. Jh., Marxismus und Arbeiterbewegung, die Geschichte der Türkei sowie die Geschichte des Kapitalismus.

Fazit
Fazit
Autor und Aktivist Alp Kayserilioglu klärt in seinem Diskursbuch "Subjekt und Widerstand im Spätwerk Adornos" haarscharf
den Unterschied zwischen starkem Objekt und schwachem Subjekt in einer kapitalistisch-bürgerlichen Gesellschaft contra Feudalismus und im Übergang zum Spätkapitalismus und Neoliberalismus.
In seinem 'Unterwegs-Sein' zu einem starkem Subjekt kommt der Autor auf  den Bruchpunkt von Leiden und Widerstand zu sprechen, der Motivation, eine materiale Möglichkeit mit einem normativen Massstab verlangt.
Dabei tritt Adornos Theorie  vom emanzipierten Selbstverhältnis in das Diskursfeld und die Frage von 'Souveränität'.
In seinen Schlussbetrachtungen ist es die gesellschaftliche Totalität mit ihren 'unvollendbaren*' Problemen und Dialekten, die Taktik und Ethik zugleich erforderlich machen. Seine Quintessenz ist die Frage, wie wir es schaffen - innerhalb dieser Bedingungen eine Gegnerperspektive zu institutionalisieren die grundsätzlichen Herrschaftsverhältnisse umzuwälzen und abzuschaffen? So scheint der Autor selbst unentschlossen zu sein, zwischen Vision (umwälzen) und Utopie (abschaffen) zu wählen, was ihn als Denkenden des Sokratisch-Platonischen* verwandt und sympathisch macht.
m+w.p18-8
*) http://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-0.html
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