Nuccio Ordine : Von der Nützlichkeit des Unnützen

Diskurs PA4
N.Ordine:.. Nützlichkeit des Unnützen  >>
-dp-graf15-2-ordine-nuetzlichkeit-

Online-Publikation: Februar 2015  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Nuccio Ordine : Von der Nützlichkeit des Unnützen / L’UTILITA’ DELL’INUTILE . Aus dem Italienischen übersetzt von Martina Kempter>>
Wissen & Werte Kulturgeschichte (ePub) : 240 Seiten, Klappenbroschur, ISBN-13 9783843709262;  € 9,99 [D] € 9,99 [A], sFr 15,00
Ullstein Buchverlage Berlin; Graf Verlag; http://www.ullsteinbuchverlage.de; http://www.graf-verlag.de;

Inhalt
Unsere Gesellschaft denkt zielorientiert. In seinem philosophischen Überraschungsbestseller zeigt Nuccio Ordine, dass nur die Beschäftigung mit dem Überflüssigen Freiräume im Kopf schafft.
"Schwimmen zwei junge Fische nebeneinanderher und treffen zufällig einen älteren Fisch, der in die Gegenrichtung unterwegs ist. Er nickt ihnen zu und sagt: ’Hallo Jungs, wie ist das Wasser?‘ Die zwei jungen Fische schwimmen eine Weile weiter, bis der eine den anderen fragt: ’Was zum Teufel ist Wasser?‘" Auch wir sollten erkennen, was unser Lebenselixier ist und dass wir es erhalten müssen, um – buchstäblich – nicht auszutrocknen. (Selbst-)Maximierung um jeden Preis kann nicht die Lösung sein. Nuccio Ordine zeigt in seinem erfrischenden Pamphlet, dass bereits seit der Antike Dichter und Denker die Fallstricke des Nützlichkeitsdenkens erkannt haben – von Ovid über Dante und Cervantes bis Ionesco und Foster Wallace, von Plato und Aristoteles über Giordano Bruno bis Heidegger. Gerade in zunehmend verschulten Universitäten bleibt Allgemein- und Herzensbildung auf der Strecke und damit die Voraussetzung für das, was uns Menschen menschlich macht. Ein zugänglich geschriebenes, gehaltvolles Buch, das, wie Roberto Saviano sagt, ein Vademecum für unsere Zeit sein sollte.

Stimme
„Wünschen wir uns ein bisschen mehr Nutzlosigkeit!“ Jean Birnbaum,
Le Monde des Livres
 
Autor
Nuccio Ordine, geboren 1958, Professor für Italienische Literatur an der Universität von Kalabrien, ist einer der führenden Kenner von Giordano Bruno. Zahlreiche Gastprofessuren an renommierten Universitäten in den USA (Yale, NYU) und in Europa (u.a. Paris IV/Sorbonne, Berlin/Max Planck, Warburg Institute); Herausgeber einer Klassik-Reihe im französischen Verlag Les belles lettres. Seine Werke wurden in neun Sprachen übersetzt.

Zum Verlag
Die feine Art zu lesen
Der Graf Verlag wurde 2010 gegründet und besticht mit einer Mischung aus zeitgenössischer, internationaler Literatur, neuer deutschsprachiger Literatur sowie Neuentdeckungen von Klassikern der Moderne. Zu den Autoren gehören Erri de Luca, Nancy Mitford und Daniela Krien. Die hochwertige Ausstattung mit bedruckten Vorsatzpapieren und teils auch mit Lesebändchen macht Graf-Bücher zu Sammlerstücken

Fazit
Das Taschenbuch vom Verlag Graf, 'der 'die feine Art zu lesen' beherrscht' entbirgt das philosopisches Werk von Nuccio Ordine zur hoch aktuellen Thematik " Von der Nützlichkeit des Unnützen". Ordine gliedert seine Sichtweise in drei Felder ' Die nützliche Nutzlosigkeit der Literatur, 'Die Universität als Unternehmen und die Studenten als Kunden' und 'Besitzen tötet: Menschwürde, Liebe, Wahrheit'.
Gleich eingangs bekennt er - und wir - sich zum Zitat des liberalen Denker Benedetto Croce (1), wenn zu ihm feststellt: ' In den Trümmern eines von blinder Kriegsgewalt zerstörten Europas erkennt Croce  die Zeichen der Heraufkunft neuer Barbareien, die imstande sind, in einem einzigen Augenblick die lange Geschichte einer grossen Kultur in Schutt und Asche legen'. Schliesslich - nach vielen interdisziplinär erarbeiteten Quellen stösst Ordine auf Abraham Flexner an der Uni - Princetown, das ein Mekka für Geisteswissenschaftlern - aus Kopenhagen, Berlin, Rom, Strassburg, Cambridge, Oxford, Harvard, Yale, Columbia, Cornell, Chicago und Kalifornien..-  zum Thema Nutzloses Wissen besonders aktuell in Zukunft Folgen kreiiren wird. Im Anhang finden Interessierte noch umfassende Biografien der zitierten und zuliefernden geistigen Kräfte seines Manifestes. Der Calabrese und Philosoph Ordine hat damit ein weltweit wirksames Plädoyer zur Nutzlosigkeit geliefert - mit diesem seiner ausgezeichneten Erörterung. m+wp15-2

(1) Benedetto Croce, (* 25. Februar 1866 in Pescasseroli, Provinz L’Aquila; † 20. November 1952 in Neapel) war ein italienischer idealistisch-liberaler Philosoph, Humanist, Historiker, Politiker, Kunsthistoriker und Kritikerhttp://de.wikipedia.org/wiki/Benedetto_Croce