Manfred Spitzer : Einsamkeit - Die unerkannte Krankheit

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Einsamkeit . M. Spitzer
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Online-Publikation: Oktober 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Taschenbuch, Droemer TB : 320 S.; ISBN: 978-3-426-30106-7; € 10,99
Droemer Knaur  Berlin; http//www.droemer-knaur.de; http//www.pattloch.de;

Charakteristika
> unerkannt krank
> schmerzhaft, ansteckend bis tödlich

Inhalt
Einsamkeit ist das Lebensrisiko Nummer eins, sagt der renommierte Psychiater und Gehirnforscher Manfred Spitzer in seinem Sachbuch über die Gefahren und Gefährdungen durch das Massenphänomen Einsamkeit.
 Denn wer einsam ist, erkrankt häufiger als andere an Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Depressionen und Demenz – zu diesem Ergebnis kommen zahlreiche wissenschaftliche Studien. Sie alle sagen: Einsamkeit ist tödlich!
 Und Einsamkeit kann jeden befallen: Jung und Alt, Mann und Frau, Arm und Reich, weiß der Autor aus zahlreichen einschlägigen internationalen Studien.
 Manfred Spitzer hat die neuesten Forschungsergebnisse ausgewertet und beschreibt, wie Einsamkeit heute aussieht und welchen gravierenden Einfluss sie auf Körper und Seele hat. Sein Buch ist ein überfälliger Weckruf an eine Gesellschaft, in der die Vereinzelung des Menschen immer weiter voranschreitet.
„Ein interessantes Buch – noch nie hat jemand die schleichenden Gefahren unserer Gesellschaft so klar untersucht und beschrieben,“ schreibt abenteuer philosophie.
 Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, geboren 1958, leitet die Psychiatrische Universitätsklinik in Ulm und das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen. Er ist einer der bedeutendsten deutschen Gehirnforscher; seine Bestseller Digitale Demenz und Cyberkrank haben hohe Wellen geschlagen und wichtige Diskussionen ausgelöst.

Autor
Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, geboren 1958, leitet die Psychiatrische Universitätsklinik in Ulm und das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, darunter die Bestseller "Lernen" und "Vorsicht Bildschirm!" und "Digitale Demenz". 2004 – 2013 moderierte er die wöchentliche Sendereihe "Geist & Gehirn" auf Bayern Alpha. Manfred Spitzer ist einer der bedeutendsten deutschen Gehirnforscher. Kaum jemand kann wissenschaftliche Erkenntnisse derart pointiert und anschaulich präsentieren.

Stimmen
> "Diese enge Verbindung von Psyche und Körper beim Thema Einsamkeit ist im Buch sehr eindrucksvoll beschrieben."
mdr.de, 03.03.2018
> "Spitzer zieht einen Zirkelschluss zwischen Einsamkeit, den neuen Medien sowie der Generation Ich."
emotion, 06.03.2018
> "In seinem Buch gibt der renommierte Psychiater eine fundierte Analyse zu einer Krankheit, die Geist und Körper beeinträchtigt."
myself, 15.03.2
> „Manfred Spitzer versteht sich nicht nur als Wissenschaftler, sondern in erster Linie als Arzt, der sofort helfen will.“
aerzteblatt.de

Fazit
"Einsamkeit - die unerkannte Krankheit" nennt der Psychiater Manfred Spitzer sein Diskursbuch. Sie tritt bereits in der Adoleszenz in Erscheinung und liegt aktuell im Megatrend. stellt er einleitend fest.
Einsamkeit ist also 'ansteckend' und löst negativen Stress aus. Sie ist auch ein Krankheitsrisiko und sogar die Todesursache Nummer eins. Was tun?
Der erste Schritt lautet Aufklärung und Intervention durch Vermehrung der Kontaktmöglichkeiten, soziale Unterstützung und Training von sozialen Fähigkeiten, sowie das Erlernen neuer Gedanken mithilfe der kognitiven  Verhaltenstherapie (1) zur Selbstbeobachtung in Richtung selbsterkennender Umstrukturierung, gleichgewichtig in der Welt zu leben.
Praktisch gilt allemal - laut Spitzer - wer nach anstrengender Arbeit sich ausgelaugt fühlt sollte die Einsamkeit aufsuchen und wissen, wie gesund das Alleinsein in der Natur sein kann, was - wie Spitzer es formuliert - 'ganz nebenbei' gegen Einsamkeit wirkt! Dem ist grosso modo zuzustimmen. m+w.p18-4/19-10

1) Kognitive Verhaltenstherapie ist eine Form der Verhaltenstherapie. Sie entwickelte sich seit den 1960er Jahren aus dem Kognitivismus heraus, der eine Gegenbewegung zur behavioristischen Psychologie darstellt. Zu den Begründern und namhaftesten Vertretern der kognitiven Verhaltenstherapie zählen Albert Ellis, Aaron T. Beck und Donald Meichenbaum.
Kurz gefasst besteht kognitive Verhaltenstherapie darin, systematisch die Selbstbeobachtung (Introspektion) auszubilden, die der Patient braucht, um krankmachender (z. B. depressogener)  Verzerrung aus eigener Kraft gegensteuern zu können. https://de.wikipedia.org/wiki/Kognitive_Verhaltenstherapie

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