Michael Wolf : Krieg, Trauma, Politik . Gewalt und Generation: Die unbewusste Dynamik

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Gewalt: Krieg-Trauma-Politik
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Online-Publikation: Mai 2017 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Michael Wolf : Krieg, Trauma, Politik . Gewalt und Generation: Die unbewusste Dynamik >>
232 S., Pb. Großoktav ; ISBN 9783860997703 ; 29,90 €
Brandes & Apsel Verlag, Frankfurt a.M.; http://www.brandes-apsel-verlag.de

Charakteristika
> Gewalt &Generation - Unbewusste Dynamik

Inhalt
Michael Wolf untersucht die Zusammenhänge von Krieg, Trauma und Politik in psychoanalytischer und in Generationenperspektive. Seit dem Ende des Kalten Krieges mehren sich neue »heiße« Kriege, vor allem in Gestalt der so genannten »low intensity wars« und des Terrorismus. Sie kommen uns näher und involvieren uns in Europa. So heizen sie den lange eher latenten »clash of civilizations« an. Sie haben aber auch eine Vorgeschichte in der Gewaltgeschichte Europas und im Besonderen Deutschlands. Diese unbewussten historischen Zusammenhänge, Determinanten und Auslöser werden in ihrer ganzen Vielschichtigkeit und in ihren Folgen für Politik analysiert und auf ihre aktuelle Relevanz hin geprüft.
 
Autor
Wolf, Michael
Geboren 1947; Dr.phil. war klinischer Psychologe in der Psychiatrischen Klinik in Offenbach und in der Abteilung Psychotherapie und Psychosomatik an der Universitätsklinik Frankfurt. Er ist Privatdozent für Soziologie an der FU Berlin; seit 1993 ist er Professor für Psychologie an der FH Fulda. In der eigenen Praxis ist er als Psychoanalytiker, Psychotherapeut, Supervisor und Organisationsberater tätig.
 
Fazit
Der Psychotherapeut und Psychosomatiker Michael Wolf entbirgt in seinem Diskursbuch zu den Topoi "Krieg, Trauma, Politik - Gewalt und Generation":
die unbewusste Dynamik, die herausfordernd an die Adresse von 'empathisch-mitleidenden' PsychoanalytikerInnen gerichtet. So gesehen sind auch sie Mit-Opfer, die Supervision benötigen. In acht Kapiteln gelingt es Wolf, den Verursachern von 'kriegs-politischer Gewalt' auf den Grund zu gehen: Dazu dient dieser 'Krieg als psychopathische Kommunikation' - zugleich politisch ?gewolltes? Versagen.
Im weiteren beleuchtet der Autor das persönliche wie kollektiv-soziales Erbe durch Krieg und Verfolgung, die Verleugnung des Traumas durch Ausblendung  und die Wiederkehrer des Terrors und der Kriegstreiberei.
Nach einem Exkurs zu Ödipus sieht er sehr wohl die Schwierigkeit (Hemmung als deutsche Antwort, aktuell) den Kampf gegen Krieg oder Terror aufzunehmen, denn so schliesst er korrekt 'das Gelände ist vermint'. Ein unverzichtbares Diskurswerkzeug aus psychoanalytischer Sicht. m+w.p17-6

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