Alex Demirović / Christina Kaindl (Hrsg.) : Gegen den Neoliberalismus andenken . Linke Wissenspolitik und sozialistische Perspektiven

Diskurs aktuell
Gegen  Neoliberalismus andenken
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Online-Publikation: August 2012 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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232 Seiten, Paperback, ISBN 978-3-89965-523-0; EUR 16.80
VSA - Verlag, D-20099 Hamburg : http://www.vsa-verlag.de

Überblick
Positionsbestimmungen gegen den Versuch, eine neoliberale Hegemonie zu verfestigen.

Inhalt
Sozialistische Intellektuellenpolitik, organisiertes Denken gegen Kapitalismus, Imperium und Reichtum findet in der Bundesrepublik an Gegen-Orten statt: in prekärer Ankopplung an wenige plurale Fachbereiche, als Selbstorganisation wie im Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, in gegenhegemonialen Think Tanks wie dem Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa Luxemburg Stiftung, in internationalen Dialogen und Vernetzungen linker Zeitschriften.

Rainer Rilling hat diese Orte über viele Jahre mitgestaltet, Verknüpfungen gestiftet. WeggefährtInnen nehmen seinen Übergang in den Unruhestand zum Anlass, die Vielfalt der Analysen und Kontroversen zu beleuchten und einige Fäden aufzunehmen.

HerausgeberIn-Team
Alex Demirović
 lehrt z.Zt. Politische Theorie an der Technischen Universität Berlin. Er ist Mitglied im Vorstand der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Redaktion der Zeitschriften »Prokla« und  »LUXEMBURG«, des Beirates des BdWi und des Wissenschaftlichen Beirats von Attac.
Christina Kaindl
 ist leitende Redakteurin der Zeitschrift »LUXEMBURG«.


Inhaltsfolge
Heinz Vietze/Florian Weis
Rainer Rilling und die Rosa-Luxemburg-Stiftung –
Anstelle einer Einführung ........................................................................ 7
Michael Brie
Vor-, Nach- und Andersdenken – Zusammen-Denken .......................... 10
Georg Fülberth
Ein Verband ........................................................................................... 19
Torsten Bultmann
»Organisatorische Hülle einer Notwendigkeit…« ................................ 26
Rainer Rilling und der Bund demokratischer
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi)
Ulrich Brand
Kritische Intellektualität als komplexes Projekt ................................... 37
David Salomon
Die Intellektuellen, die Institutionen und die (Ohn)Macht ..................... 43
Zu Rainer Rillings Bestimmung des Intellektuellen
Lothar Peter
Für einen Typ der »Intellektuellen von unten« ....................................... 51
Wolfgang Fritz Haug
Don’t they do Empire? ............................................................................ 65
Für Rainer Rilling, Imperialitätsforscher
Elmar Altvater
Deepwater Fukushima .......................................................................... 71
Mario Candeias
Hello..., does anybody rule? ................................................................... 82
Die (Un)Fähigkeit der herrschenden Klassen
und führenden Gruppen
Dieter Klein
Entkopplungen –
Aktuelle Erinnerungen an eher kuriose Erlebnisse ............................. 101
Richard D. Wolff
Die Geschichte zweier Plünderungen der US-Wirtschaft ................... 109
William K. Tabb
Amerikaner haben Rainer Rilling lange nicht zugehört,
aber nun tun es 99% ............................................................................ 114
Barbara L. Epstein
Was ist mit der amerikanischen Linken geschehen? .......................... 133
Manfred Lauermann
Common Sense als revolutionäre Denkweise:
Kissinger mit Nixon in der V.R. China .................................................. 149
Alex Demirović
Drei Sinngeneratoren:
Kapitalismus – Demokratie – Sozialismus .......................................... 156
Hans-Jürgen Urban
Mosaiklinke Akteure und Aufgaben im volatilen
Finanzmarkt-Kapitalismus ................................................................... 169
Richard Detje/Horst Schmitthenner
Wirtschaftsdemokratie neu einbringen ............................................... 182
Sabine Nuss
»Panzerproduktion eingestellt – Belegschaft jubelt« ........................... 189
Plädoyer für eine öffentliche Produktion
Rainer Fischbach
Die leidigen Produktivkräfte ............................................................... 195
Mühen um die Sensibilisierung eines Blinden Flecks
im Auge der Linken
Hans-Jürgen Krysmanski *
Über die Befreiung aller Planungsdaten aus den kapitalistischen
Computernetzen mithilfe der historisch-materialistischen
Entwicklungstheorie ........................................................................... 205
Ingrid Lohmann
Revolucion .......................................................................................... 217
Frank Deppe
»... nämlich die Systemfrage stellen« .................................................. 221
Autorinnen und Autoren ................................................................. 228

Fazit
Einen hochaktuellen und zugleich weltbürgerlichen Diskurs haben Alex Demirović und Christina Kaindl eingeleitet, um " Gegen den Neoliberalismus andenken " zu können. Linke Wissenspolitik und sozialistische Perspektiven werden hellsichtig und radikal analysiert. Was in diesem Diskurs besonders hervorsticht ist der Beitrag von Krysmanki* :Über die Befreiung aller Planungsdaten aus den kapitalistischen Computernetzen mithilfe der historisch-materialistischen Entwicklungstheorie, mit seinen Überlegungen, in einem dialektischen Kontinuum ansiedelbare hierarchische Struktur von Kategorien klarzulegen:
                                            Gesellschaftsformationen _ Weltsystem
                                   Produktionsweisen _I_ Überbauten
                            Produktivkräfte _I_ Produktionsverhältnisse
                   Produktionsmittel _I_ Arbeitskräfte
       Arbeitsgegenstände _I_ Arbeitsmittel
Naturgegenstände _I_ Rohmaterialien

Kurz gesagt, Krysmanki, und andere Diskurs-Beitragende, sehen das Ziel (die Vision ist eher Utopie, Anm. d. R.) einer linken, einer sozialistischen Politik, diese aus dem tätigen Geflecht (von Krisen- und Problemfeldern) funktionierender Eliten herauszulösen (wie bitte, soll das real möglich sein ?) und ihr wissenschaftliches Potential (wo verweilt dabei das Emotionale?) auf die Bedürfnisse der Multitude/Vielfalt, der Volksmassen (aus mehrheitlich im Selbst gefesselten, bildungsfernen und mediengesteuerten Mitläufern basierend ? ) zu lenken. Ein Spiel mit Spass?
Quintessenz: Das kann, wird wieder mal, blutig (in Revolucion) enden. m+w.p12-9
Weitere Hinweise:
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/vs-08-8butterweggelöschptakengartner-neoliberalismuskritik.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/residenz09-2woltron-perestroikakapitalismus.htm
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Hegemonie: bezeichnet eine besondere Vormachtstellung eines Staates, aber auch von Organisationen oder Institutionen ...

Aus dem Griechischen ?Führerschaft?; bezeichnet eine besondere Vormachtstellung eines Staates, aber auch von Organisationen oder Institutionen; die unterworfenen Einrichtungen oder Staaten behalten ihre politische Stellung (kann in der Praxis aber oft nicht umgesetzt werden); die Vorherrschaft bezieht sich nicht nur auf politische, militärische, religiöse und kulturelle Übermacht (faktische Hegemonie), sondern auch in völkerrechtlicher Hinsicht (rechtliche Hegemonie); die Herrschaftsform der Hegemonie gab es bereits in der Antike (Sparta, Athen, Römisches Reich usw.).
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Austerität : Es geht um Herbheit im ökonomischen Sinne, eine strenge Sparpolitik des Staates ...

http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/austeritaet.html
Kurzerklärung:
von lat. austeritas, dt. Strenge, Herbheit findet im ökonomischen Sinne Verwendung als Bezeichnung für eine strenge Sparpolitik des Staates.
Ausführliche Erklärung:
von lat. austeritas, dt. Strenge, Herbheit; findet im ökonomischen Sinne Verwendung als Bezeichnung für eine strenge Sparpolitik des Staates. Die strenge Reduktion auf das Notwendige im Bereich öffentlicher aber auch privater Haushalte soll einen schlanken und ausgeglichenen Staatshaushalt herbeiführen und die gesamtwirtschaftliche Situation verbessern. Nach einer Austeritätspolitik wird gerade in Krisenzeiten gerne gerufen.