Lukas Bärfuss: Malinois . Erzählungen

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Sprache - Impetus . L. Bärfuss: Malinois
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Online-Publikation: Januar 2021 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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128 S., geb., Schutzumschlag, 12 x 20 cm; ISBN 978-3-8353-3600-1; € 18,00 (D) / € 18,50 (A)
Wallstein Verlag, Göttingen, http://www.wallstein-verlag.de/

Charakteristika
> In seinem ersten Erzählband zeichnet Lukas Bärfuss eine irritierende Kartographie der Passionen.
> Georg-Büchner-Preis 2019


Inhalt
Die Fluchtpunkte in den Erzählungen von Lukas Bärfuss sind die Liebe und das Begehren. Objekt der Obsession kann dabei der Schwager sein, in den sich ein Mann verliebt. Oder die eigene, längst verstorbene Mutter, nach der sich ein Dramatiker sehnt und um die er trauert. Aber nicht nur Menschen können im Zentrum der Begierde stehen: So vergräbt einer der Protagonisten eine Alfa Romeo Giulia in seinem Garten.
Ein weiteres Verbindendes dieser im Laufe von zwanzig Jahren entstandenen Erzählungen ist der immer wieder einfallende Zufall, die Willkür des Lebens, die das Leben von einem Moment auf den anderen plötzlich ändert. In zugleich sinnlicher als auch analytischer Sprache erzählt Lukas Bärfuss von Menschen, die aus den Routinen des Alltags herausgerissen werden und spürt dabei den Fragen nach, wie wir uns begegnen und nach welchen Vorlagen wir die Geschichten unserer Leidenschaften entwerfen.

Autor
Lukas Bärfuss, geb. 1971 in Thun / Schweiz, ist Dramatiker und Romancier, Essayist. Seine Stücke werden weltweit gespielt, seine Romane sind in zwanzig Sprachen übersetzt. Lukas Bärfuss ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und lebt in Zürich.
Er erhielt zahlreiche Preise, zuletzt u. a.: Berliner Literaturpreis (2013), Schweizer Buchpreis (für »Koala«, 2014), Nicolas-Born-Preis (2015). Mit »Hagard« stand er 2017 auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse. 2019 wurde Lukas Bärfuss mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.
https://www.lukasbaerfuss.ch/

Fazit mit Stimmen::
> zu Schwerpunkt-Inhalten des Autors:
- Liebe, Begehren
> zur Sprache des Autors:
- sinnlich wie analytisch (verlagsseiits)
- eingreifend, ernsthaft, empathisch (Kegel, FAZ)
- profiliert, streitbar (Kämmerlings, Die Welt)
- schafft Stimme und Gestalt für Aussenseiter (Jandl, NZZ)
- besonders kraftvoll (Dorzauer, Der Tagesspiegel)
- lässt behände in Abgründe blicken (Seidler, Frankfurter Rundschau)
Quintessenz mi der Stimme des "Autors"
"..Was sollte noch zu erzählen sein als die Mechanik der Heimsuchungen, der Bilder.. einem Geschehen ...zu folgen scheinen, das ich nicht ordnen kann. Ich habe vergeblich versucht, das ich nicht ordnen kann (Zitat in Malinois)"..
Was also Bärfuss - ohne Eitelkeit - zu seinem glückhaftem Erzählen anfeuert ist die Dramaturgie und das Zusammenfinden der Bilder-Gefüge eines Narrativs. Und dieser Impetus ehrt Bährfuss sondergleichen.
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