Caroline Sophia Kreutzer: Weisheit und Alter in der Spätantike. Die Konstruktion von ›sapientia‹ und ›senectus‹ bei Ambrosius von Mailand und Paulinus von Nola . In: KLIO / Beihefte. Neue Folge, 33

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SPA - Weisheit-Alter . C.S. Kreutzer
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Online-Publikation: Februar 2021 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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557 Seiten, Hardcover, ISBN: 9783110705034; 99,95 €
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Charakteristika
> KLIO -Beiträge zur Alten Geschichte, Zeitschrift
Klio, gegründet 1897, ist die älteste Fachzeitschrift für Alte Geschichte im deutschsprachigen Gebiet. Ihre Hauptthemen sind vor allem Probleme der Geschichte Griechenlands und Roms, aber auch die Beziehungen zum Alten Orient sowie Ergebnisse spezieller Forschungsgebiete wie der Epigraphik, Papyrologie, Archäologie und Numismatik. Die Beiträge bieten neue Quellenmaterialien und neue Interpretationen traditioneller Quellen. Neben Problemen der politischen Geschichte werden Themen aus dem Bereich von Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft behandelt. Karten, Photographien und Zeichnungen vervollständigen die Beiträge. Kurzgefasste Rezensionen erlauben einen Überblick über die neuesten Fachpublikationen.
> Zielgruppen: Altertumswissenschaftler/-innen, Theolog/-innen, Studierende der Geschichte, Altphilologie, Theologie
> Schlagworte: Weisheit; Altersforschung; Ambrosius von Mailand; Paulinus von Nola

Inhalt
Die Verknüpfung von Alter und Weisheit wird in der antiken paganen und biblischen Literatur so ambivalent beurteilt, dass Zustimmung sowie Ablehnung des Konzepts stets nebeneinander existierten. Während sich die Vorstellung der Altersweisheit in der antiken Literatur als stabil und variabel zugleich erwies, blieb deren systematische Untersuchung in der Forschung bisher lückenhaft.
Die Dissertation gibt nicht nur einen Überblick über die Bedeutungsnuancen der antiken Weisheitsvorstellung und die variablen Altersbilder, sondern beschäftigt sich besonders mit der Frage, inwiefern die spätantiken Bischöfe Ambrosius und Paulinus pagane und biblische Traditionen zur Vorstellung der Altersweisheit aufgreifen und zu christlichen Konzepten umarbeiten. Mögliche Kontinuitäten, Modifikationen und Neuerungen im Umgang mit den tradierten Motiven werden so als spezifisch spätantik-christlich eruiert. Beide Bischöfe trugen zur Etablierung der christianisierten Verknüpfung von sapientia und senectus bei, sodass die Konstruktion der Altersweisheit auch in der Spätantike zu einem Stück antiker Geistesgeschichte wurde, anhand derer sich gesellschaftliche und sprachliche, philosophische und religiöse Konventionen, Strömungen und Wandlungen nachzeichnen lassen.

Autorin
Caroline Sophia Kreutzer, Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

Fazit
Die überaus geschichtsvertraute Lehrende Caroline Sophia Kreutzer erschliesst in ihrem hervorragend erstellten Band "Weisheit und Alter in der Spätantike" am Beispiel der 'Konstruktion von ›sapientia‹ und ›senectus‹ bei Ambrosius von Mailand und Paulinus von Nola' einen panoramatischen Überblick zu den Bedeutungsvarianten der Weisheit. Dabei werden die unterschiedlichen Bilder des hohen Alters sowie der Gebrauch der Altersweisheit klar gestellt. Beginnend mit Platon, Aristoteles, hellenistischen bis römischen Traditionen bei Cicero und Seneca, sowie der biblischen Tradition… schliesslich bis zu Ambrosius von Mailand (Langlebigkeit der literariscn-christlichen Topoi in Richtung Agustinus) und Paulinus von Nola (und dessen Bandbreite seines Gebrauches des ‚sapienta‘-Begriffs im christologisch-soteriologischen* Sinn).
Kreutzer schlussfolgert daraus: Es wurden die Kontinuitäten , Modifikationen und Neuerungen im Umgang mit den Motiven eruiert und als spezifisch spätantik-christlich beleuchtet, was für die 'Weiter-Tradierung des Topos Altersweisheit essentiell und bis heute schlüssig nachvollziehbar ist.
m+w.p21-4 < k. >
*) Soteriologie (von altgriechisch σωτήρ sōtēr "Retter, Erhalter" und λόγος lógos "Rede" oder "Erörterung") bezeichnet die Lehre von der Erlösung aller Menschen im christlichen Kontext.
https://de.wikipedia.org/wiki/Soteriologie
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