Aufklärung und Exzess . Epistemologie und Ästhetik des Übermäßigen im 18. Jahrhundert . Hg: Bernadette Grubner und Peter Wittemann

Belletristik - Narratologie A-Z -> Werkzeug/en der Gestaltung + Betrachtung
Ästhetik des Übermäßigen - 18.Jhdt.
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Online-Publikation: juli 2022 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Aufklärung und Exzess . Epistemologie und Ästhetik des Übermäßigen im 18. Jahrhundert . Hg: Bernadette Grubner und Peter Wittemann >>
292 Seiten, gebunden, Abb. 1, Tab. 1, ISBN: 9783110705942, 89,95 €
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Walter de Gruyter, Berlin: http://www.degruyter.com; https://www.degruyter.com/


Charakteristik
> Band 2 der Reihe Luxus und Moderne
> Schlagworte: Exzess; Überfluss; Maß (Ethik); Aufklärung
> Zielgruppe: Literatur-, KulturwissenschaftlerInnen
> Erkenntnistheorie (auch Epistemologie oder Gnoseologie) ist ein Hauptgebiet der Philosophie, das die Fragen nach den Voraussetzungen für Erkenntnis, dem Zustandekommen von Wissen und anderer Formen von Überzeugungen umfasst. Dabei wird auch untersucht, was Gewissheit und Rechtfertigung ausmacht und welche Art von Zweifel an welcher Art von Überzeugungen objektiv bestehen kann.
https://de.wikipedia.org/wiki/Erkenntnistheorie


Inhalt
Exzess, Überschreitung und Überfluss sind Phänomene, die einem Kernideal bürgerlicher Aufklärung widersprechen: der Forderung nach Mäßigung. So formuliert etwa Voltaire in seinem Discours sur la modération: »Tout vouloir est d’un fou, l’excès est son partage : / La modération est le trésor du sage« – eine Maxime, die in Ökonomie, Diätetik und Ästhetik gleichermaßen auf Resonanz stieß. Allerdings herrschte über das ›rechte Maß‹ alles andere als Einigkeit; vielmehr wurde es im 18. Jahrhundert zum Gegenstand kritischer Aushandlung, über den in gesamteuropäischen Debatten – zum Luxus etwa oder zum Enthusiasmus – intensive Diskussionen geführt wurden.
Die Forschung kann in Bezug auf das Übermäßige im 18. Jahrhundert an zahlreichen Stellen ansetzen: So fanden etwa wissenspoetologische Transfers zwischen anthropologischen Teildisziplinen im Exzessiven einen fruchtbaren Gegenstand. Vor dem Hintergrund sozialer und medialer Verlagerungen im 18. Jh. stellen Fragen der Subjektbildung (Schwärmerei), überschießender Datenmengen (information overload) und auch dem Umgang mit dem ›zu viel‹ auf poetologischer, ästhetischer und rhetorischer Ebene den Horizont der Beiträge dieses Bandes dar.

Herausgegeben von:
Bernadette Grubner und Peter Wittemann

Fazit, vorangestellt
Die durchaus erkenntnisgewinnende Untersuchung "Aufklärung und Exzess" des HerausgeberIn-Teams Bernadette Grubner und Peter Wittemann, wie beitragenden AutorInnen, haben in den Topoi Epistemologie und Ästhetik des 18. Jahrhundert rund sieben Charakteristika in umfassender Weise herausgearbeitet in denen das 'Übermass' eine tragende Bedeutung einnimmt, wie:
- Asketische Einbildung und poetische Schwärmerei, Unmäßige Hundeliebe in galanter - Poesie und Saufen (Ambivalenz der Sinne)
- Aufklärung und Exzess (Sades Philosophie)
- Maßlosigkeit der aufklärerischen Naturgeschichte (Haller und Buffon)
- Debatten über das rechte Maß in Dichtung (Voltaire)
- Exzesse auf deutschen Bühnen (Shakespeare)
- Die Relationalität des Luxus (Jean-Jacques Rousseau)
- Die Ambivalenz des Überflusses: (Gottscheds Poetik)
Zusammenfassend kann diese Betrachtungsweise von Spannungsverhältnissen im 18. Jahrhundert auch darüber hinaus 'epistemisch Erhellendes' für Hier und Heute entbergen.
m+w.p22-7 < k. >


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Inhaltsfolge:
Frontmatter
Öffentlich zugänglich I
Inhalt
Öffentlich zugänglich V
Einleitung
Erfordert eine Authentifizierung 1
I MASS HALTEN! DIÄTETIK UND ANTHROPOLOGI
Exzess und Mäßigung in Goethes Der Mann von funfzig Jahren – zum Zusammenhang von Literatur und Lebensordnung
Carsten Zelle
Erfordert eine Authentifizierung 15
„Wie? sind die Hunde mehr / als Menschen dein Ergetzen?“ Unmäßige Hundeliebe in galanter Poesie und moralischen Wochenschriften
Raphael J. Müller
Erfordert eine Authentifizierung 39
Vom Saufen. Alkohol in aufklärerischer Anthropologie und Publizistik um 1750
Peter Wittemann
Erfordert eine Authentifizierung 59
II FORMUNG UND NEUORDNUNG: DIE PRODUKTIVITÄT DES EXZESSES
Die Ambivalenz der Sinne: Asketische Einbildung, poetische Form und Schwärmerei
Niklaus Largier
Erfordert eine Authentifizierung 83
Aufklärung und Exzess in de Sades La Philosophie dans le boudoir
Alice Stašková
Erfordert eine Authentifizierung 101
Soziabilität, Maß und Überschreitung: Anakreontische Paradigmen bei Gleim und Karsch
Martin Bäumel
Erfordert eine Authentifizierung 119
III DENKEN DES ZU VIEL: PHILOSOPHISCHE PERSPEKTIVEN
Ausschweifender Witz. Vor- und Nachgeschichten einer anderen Vernunft (von Gracián und Descartes über Bouhours und de la Houssaye zu Thomasius, Gottsched und Baumgarten)
Johanna Schumm
Erfordert eine Authentifizierung 143
Anmaßung und Maßlosigkeit der aufklärerischen Naturgeschichte (Haller und Buffon)
Sebastian Schönbeck
Erfordert eine Authentifizierung 163
Die Relationalität des Luxus bei Jean-Jacques Rousseau
Ruth Signer
Erfordert eine Authentifizierung 181
Über alle Begriffe. Genießen im Pantheismusstreit
Bernadette Grubner
Erfordert eine Authentifizierung 197
IV ÜBERMASS SCHREIBEN: POETIK UND POETOLOGI
Die Ambivalenz des Überflusses: Anmerkungen zu Gottscheds Poetik
Sebastian Meixner
Erfordert eine Authentifizierung 217
La poésie, chose très nécessaire. Voltaire und die Debatte über das rechte Maß (in) der Dichtung
Roman Kuhn
Erfordert eine Authentifizierung 245
‚Beyond too much‘ – Shakespeare’sche Exzesse auf deutschen Bühnen des achtzehnten Jahrhunderts
Claudia Olk
Erfordert eine Authentifizierung 267
Kurzbiographien
Erfordert eine Authentifizierung 285
Register
Erfordert eine Authentifizierung 289
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