The Architecture of Public Space . Herausgegeben von Maria Claudia Clemente, Francesco Isidori

Piazza Sant Ignazio, Roma 1727-1728
Stadtraum, mit Merkpunkten* (Urbanes Mobiliar mit Begrünung)
Isometrische Grafik & Fotogrammetrie
*
Architektur Lebensraum A_Z - > Werkzeuge/n der Betrachtung : S
Stadträume - Plätze -Typologie . Italien . Labics
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Online-Publikation: August 2023 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< The Architecture of Public Space . Herausgegeben von , Maria Claudia Clemente, Francesco Isidori >>
468 Seiten, 118 farbige und 271 s/w-Abbildunge, 23 x 31 cm, Broschiert, ISBN 978-3-03860-311-5, CHF 59.00
Verlag Scheidegger & Spiess , Park Books, CH-8001 Zürich; http://www.scheidegger-spiess.ch;

Charakteristika
> Eine bestechende visuelle Beschreibung verschiedener Typologien von Italiens öffentlichen Plätzen, die die Städte des Landes so zeitlos attraktiv machen
> Englische Ausgabe
https://www.park-books.com/produkt/the-architecture-of-public-space/50

INHALT
Das zweite Buch von Labics, einem der führenden jungen Architekturbüros Italiens, widmet sich der Architektur des öffentlichen Raums. Plätze, Galerien, Loggien, Säulengänge und städtische Innenhöfe gehören zu den Elementen, die italienische Städte prägen – und die sie für uns in Mitteleuropa so attraktiv machen. Der Band zeigt jedoch keine neuen Bauten von Labics selbst. Vielmehr gehen die Architektinnen und Architekten diesen öffentlichen Räumen innerhalb der Stadt forschend nach, indem sie deren Geschichte und Typologien analysieren, aber auch mit vielen neu aufgenommenen Fotografien und zahlreichen Plänen und Diagrammen beschreiben.
Das englischsprachige Buch ist eine faszinierende Sammlung von visuell einleuchtend erläuterten architektonischen Charakteristiken dieser Kernelemente italienischer Städte. Dabei werden nicht nur die architektonischen Lösungen aufgezeigt, die diese öffentlichen Sphären beispielhaft machen, sondern auch dargelegt, wie der Raum für die Bevölkerung konstituiert und genutzt wird. Die analysierten Beispiele umspannen die Zeit vom 13. bis ins 20. Jahrhundert.

Herausgeber : Labics
mit Sitz in Rom ist ein Architektur- und Stadtplanungsbüro, das 2002 von Maria Claudia Clemente und Francesco Isidori gegründet wurde. Der Name der Praxis – Labics – drückt das Konzept eines Labors aus, eines Testgeländes für fortschrittliche Ideen. Durch die Kombination des theoretischen Ansatzes mit angewandter Forschung erstreckt sich das Interessengebiet des Büros vom kleinen Innenmaßstab bis zum Maßstab städtischer Masterpläne und durchläuft dabei die verschiedenen Maßstäbe und Komplexitäten des Projekts.
https://www.labics.it/home
General Inquiries: mailto:info@labics.it
Press: mailto:press@labics.it

Fazit
Von Labics erforscht und dokumentiert werden in hervorragender Weise in diesem Diskursbuch "The Architecture of Public Space" Verkehr, Rahmen, Geometrie, Schwere, Leere, Muster, Strukturen, vor allem Öffentliches, Zugängliches (Public Domain) -
Inhaltlich werden Kategorien, Geschichtliches wie sechs Typologien dokumentiert:
1 Säulengang/ Vorhalle, 2 Halle als selbstständiger Bau oder als Teil des Erdgeschosses, 3 Gedeckter Platz, 4 Hof, 5 Galerie und 6 Treppen / Übergänge, Brücken.
In geradezu kongenialer Weise versteht es das Labics-Team Isometrie, Axonomie wie Photogrammetrie so auf Doppelseiten darzubieten, dass ein tiefgehender - zugleich exzellenter Eindruck (verum-pulchrum-bonum, Platon*) - zur italienischen Urbanitäts-Kultur vermittelt wird.
Präsentiert werden diese urbanen Elemente in kohärenter und verknüpfender Art und Weise, die wie das Forschungsteam feststellt, als 'common good' ab dem 13. Jahrhundert in Italien erscheinen. In durchaus mühsamer Zusammenarbeit ist dem Team gelungen diese einmalige raum-bildende Kultivierung der 'Civitas, dem organisierter Verbund von Bürgern, wie der Bürgerschaft:' aufzuzeigen.
m+w.p23-8 < k. >

*) Platon Akademie 4.0
https://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-0/pa4-diskurs-topoi-aktuell-a_z.html

Miniglossar.
Isometrische Dartellung
Isometrische Zeichnungen beginnen mit einer vertikalen Linie, entlang derer zwei Punkte definiert sind. Ein Winkel von 30 Grad wird an allen Seiten aufgenommen, um ein 3D-Erscheinungsbild zu erhalten. Da alle Kanten eines isometrischen Objekts im gleichen Winkel geneigt sind, sind sie gleichermaßen verkürzt.
https://www.google.com/search?q=isometrische+darstellung

Axonometrische Darstellung
Räumliche Ansichtsarten für das Technische Zeichnen
Beim technischen Zeichnen unterscheided man die isometrische Axonometrie, die dimetrische Axonometrie, die Planometrische-Projektion und die Kabinett-Projektion. Die Ansichten unterscheiden sich im Winkel, in dem die nach hinten laufenden Bauteilkanten stehen und im Maßstab, in dem sie gezeichnet werden.
https://www.technisches-zeichnen.net/technisches-zeichnen

Photogrammetrie
/ Fotogrammetrie, auch Bildmessung genannt, ist eine Gruppe von berührungslosen Messmethoden und Auswerteverfahren, um aus Fotografien eines Objektes durch Bildmessung seine Lage und Form indirekt zu bestimmen sowie durch Bildinterpretation dessen Inhalt zu beschreiben. Neben Fotografien kommen aber auch andere Sensoren zum Einsatz wie Radar mit synthetischer Apertur (SAR) und Laserscanner. Im Gegensatz zu anderen Fachgebieten wie Fernerkundung, Kartografie oder Computer Vision, die ebenfalls mit berührungslosen Sensoren arbeiten, steht bei der Photogrammetrie die exakte dreidimensionale geometrische Rekonstruktion des aufgenommenen Objekts im Vordergrund. Im Regelfall werden dafür die Bilder mit speziellen Messkameras aufgenommen. Das Ergebnis wird meist als digitales Modell (Digitales Geländemodell) und in Form von Bildern, Plänen und Karten dargestellt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Photogrammetrie

1) Merkpunkte
Vertiefende Quelle zur urbanen Platzgestaltung:
> Auszug aus Die vierte Haut, Urbane Vision, Fussgängergemässe Stadt, 1968, Wien
Walter Prankl im 'Diskurs mit Werner Höfer: Wahrheit, Symbole, Raum, Material, Farbe
https://kultur-punkt.ch/Lebensraum/architektur-lebensraum-topoi-a-z/hoefer-prankl.html
Walter Prankl, Werner Höfer: Urbane Vision : Die vierte Haut 1968 ...> Merkpunkte
https://kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-pa4/pa4-suchworte-a-z/pa4-suchworte-u/urbane-vision-die-vierte-haut.html
Auszug> Merkpunkte
DIE VIER INSTRUMENTE im öffentlichen Raum/ Stadt-Platz : Hauptmerkmal dazu >
Merkpunkte
Die Gestaltung der Stadt oder dessen Leitbild
benötigt anschauIiehe Mittel, deren Grundcharakter
sich in der Vielzahl von Möglichkeiten zeigt.
Vielfalt innerhalb von Einfachheit, sei der Grundsatz
für die Gliederung der vier Instrumente:
Merkpunkt, Treffpunkt, Verbindung und
Bezirk.

1. MERKPUNKTE: sind Gestaltungsinstrumente
des Städtebaues, aus dem Berei eh des Design,
der Architektur; zei tweiI i g auch Menschen, domestizierte
Wesen: Pflanzen, Tiere, ••
Am Rande von Wänden, Plätzen, am toten Punkt
der Bewegungs-Kornmuni ka ti onsl i ni en: Brunnen,
Statuen, Kunstwerke, StandbiIder, WandbiIder ,
Portale, Ruhmeszeichen, eingebaut oder freistehend;
Kultgebäude, Turm, Friedhof, öffentliches
Gebäude, repräsentatives privates Haus,
MarktteiIe, wie aufdringlieher Kramladen, Kaffeehaus...
••• (27)
Kontraste in bezug auf Raum, Klassen, Sauberkeit;
Gegensatz: Das Zerfließen der Umgebung
und Fehlen gegenständlicher Elemente beunruhigen
und stören (28) s. 59). Äußere Merkmale,
nicht eintretbar; optische Bezugspunkte,
einfache Objekte: Gebäude, Schi I der, Warenhäuser,
typisch von verschiedenen Standpunkten,
von verschi edenenAbs tänden,Überragen kleinerer
Elemente, Radialmarken, konstant entfernte
Richtungshinweise: einzelstehende Türme, Kuppeln;
lokale Merkzeichen: Hausfronten, Bäume,
Türgriffe ••• Schlüsselfiguren zur Identifikation
und GI i ederung.
6.2
Spezialisierung und Einmaligkeit: einzigartiger,
merkwürdiger Anblick: klar, einfach, starker
Kontrast zum Hintergrund, auffallende räumliche
Situation (Objekt-Hintergrund-Kontrast).
Merk I i ehe Sauberkai t in sonst schmutziger Stadt.
Kleine Grünflächen vor großem Gebäude. Räumliches
Hervorragen, Variation in Höhe und
Fluchtlinie, Aktivität als Leitmarke (Postamt),
helle Oberfläche in düsterer Straße, Blumen vor
einer Steinmauer, Kultgebäude inmitten von
Geschäften; Überwachung der Gestaltelemente:
Größe von Reklamezeichen, Höhenbeschränkung
für benachbarte Gebäude, Großform-Detai 1-Textur-
Reichtum: Anzi ehungspunkt, Konzentration
von Erinnerungen. (28)
Bodenstufung, Sitzbänke; Viskosität ist die
Mischung von statischem und beweglichen Besitz:
Einzäunungen, Sonnenplachen, Windklappen,
Praktikables, Kioske, Blumen, Marterstock,
Baldachin; Fixpunkt: Hochhaus; Silhouette: Dachstrukturen
gegen den Himmel. Handfeste Geste :
Schrift an allen Auslageflächen eines markant
situierten kleinen Ladens, Abgeschlossene Aussicht:
Kunstgebäude am Ende einer schmalen,getreppten
Gasse. Beugung: SchrägstelIen einer
zentral am Weg stehenden Gebäudes. Vorsp~ung
und Ni schung: Wohnort und Rücksprünge mit
Grün, entlang der Bauflucht. Zufall, Ereignis:
Fahnenstangen, Kapeil en, die in der Bauflucht
plötzlich hinausragen. Rampensteine, Verkehrszeichen,
Baum, Änderung der Pflastertextur.
Unendlichkeit: Monumentaltor ••••••• Dunkler
Zauber: Monumentaler dunkler Eingang, inmitten
von Helligkeit. Boden (Gliederung und Bindung)
Muster, verschiedene Steinelemente, Pla~ten mit
Flächen gemischt •••
Zufälle : Geländer, Bepflanzung, künstlicher
Niveauwechsel. Detailsicht: die vom Mensch
fabrizierte Welt: Mugelige Hauswand, Fenster
mit Schrift, Halbzerstörte Ornamente; Verzwi
ckthei t absorbiert das Auge. Jede Parzelle
vermittelt optimale Variation: Ziegel wechselt
mit Putz, Holz; Farbe wechselt, Vorsprung und
Nische wechselt, Bauklasse wechselt, Ornamenti
erung und ebenso der Fens terabs tand. Schick-
1 ichkei t: Geist eines Handwerkers innerhalb einer
Straße: Portal, Schild, individueller Schmuck.
Grobheit und Kraft: Schriftart an einer Hauswand
drängt die archi tektoni sehe GI i ederung zurück.
Ein Portal wird durch Achsenverschieben
selbständig. Verwicklung: Zirkuszelt und Straßenlaterne,
Brunnenumrandung, Metallarbeit,
Schornsteinreihen, Hausmauern; Häufung und
Reihung divergierender Elemente. Sehnsucht:
Fenster, weiße Jalousie, Blumen, Efeu umwachsen.
Ein weißer Pfau in der gekur~ten
Baumpassage eines Parks mit weißen Holzlei tschienen
und dunklen Holzpfählen ist ein Leitfaden
zu einem Bewußtsein längst vergangener
Stimmung.
Metapher: Monumentenumgrenzung, Gasometersäulen
ornamentiert, burgartige Reihenhausgruppe.
Das Verräterische: Teile von Straßen,
Gassen, fensterlos, die wenig räumliche Klarheit
aber starke Lichtkontraste vermitteln, wobei
das unklarste Teilgebiet besonders dunkel
erscheint.
Feindlichkeit: Tür, Fenster, Epitaph wird zur
Fratze, zum Maul, durch plötzliches Näherkommen.
Signifikante Objekte: Hydranten,Einrichtungen
der Sträße, Plakate, Skulpturen; Gebäude
als Skulptur. Folien: Dieses ist für
jenes gut, Heirat von Gegenständen, Differenzierung
von Stilen, Materialien. Verwandtheit:
Sichtbare Treppenhäuser zwi sehen Gebäuden,
Zurückweichen. Maßstab: Ein gestreifter Kiosk
vor einer Rustikafassade (Bruch). Verzerrung:
Disproportion, Überraschungsmoment (Überlebensgroße
Hand als Monument), ein kleines
Fenster in bezug zu einer ausgeprägten Wendeltreppe,
ein überdimensioniertes Epitaph. Kalligraphie:
Die Ornamentik eines Geländers, Balkons,
von öffentlichen Bänken. Werbung. (29) ••.
Diese Aufzählung ist deshalb nicht selbstverständlich,
wie banal sie auch scheinen mag, weil
sie die Möglichkeit inkorporiert, in der neuen
Stadt, wieder auffindbar zu sein: als Merkpunkt.
***