Tobias Madörin. Topos / Contemporary Global Prospects

Architektur Lebensraum
Topos : Landschaft und Stadt
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Online-Publikation: Februar 2014 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Tobias Madörin. Topos / Contemporary Global Prospects .  Monografie,  Bilder-Serie von Landschaft und Stadt, global, regional . Herausgegeben und einem Essay von Nadine Olonetzky . Deutsch und Englisch >>
224 Seiten, 101 farbige Abbildungen . Gebunden .32.5 x 28 cm; ISBN 978-3-85881-372-5; CHF 99.00 | eur 87.00
Park Books, CH-8001 Zürich; http://www.park-books.com; http://www.scheidegger-spiess.ch;

Inhalt
Städte und Landschaften sind das Produkt menschlicher Ideen und Ideale, aber auch das Resultat von Ausbeutung, Gier und Lebenskampf. Dieser Bildband stellt das seit 1991 entstandene Werk erstmals umfassend vor.
Seit über 20 Jahren arbeitet der Fotokünstler Tobias Madörin (*1965) an der Fotoserie Topos. Ob Barcelona, São Paulo oder Grindelwald, ob in Uganda, Japan oder Indonesien: Mit seinen grossformatigen Farbfotografien – eigentlichen Tableaus, wie es die grossen Landschaftsgemälde des 19. Jahrhunderts waren – erforscht Madörin vom Menschen geprägte Orte.
Tobias Madörin. Topos ist die erste Monografie, die das Werk dieses bedeutenden Schweizer Fotokünstlers präsentiert. Das Buch zeigt die wichtigsten Bilder der Serie, kommentiert von einem Essay, der sie in die zeitgenössische Fotografie und in die Geschichte der Darstellung von Landschaft und Stadt einordnet.

Autoren & Herausgeber
Tobias Madörin, Fotograf, lebt und arbeitet in Zürich. Zahlreiche Reisen in Europa, Asien, Afrika und Amerika. Seit 1992 Gruppen und Einzelausstellungen im In- und Ausland.
Nadine Olonetzky, (*1962, Zürich), Kulturjournalistin und Lektorin im Verlag Scheidegger & Spiess. Schreibt u. a. für die NZZ am Sonntag, Kataloge und Bücher zu Themen aus Fotografie, Kunst und Kulturgeschichte. Mitglied von Kontrast (kontrast.ch) in Zürich.

Fazit
Essay-Textfolge vorangestellt:
1 Topos / Neue topografische Bewegung
2 Ausflug in die Landschaft
3 Keine Idyllen / Zustandsanalysen
4 Landschaft als Bühne
5 Globale Nachbarschaft

Quintessenz
Der Bildband von Tobias Madörin "Topos" (0) zeigt erstmals die Monografie einer Bilder-Serie von Landschaft und Stadt, global wie regional . Herausgegeben und einem Essay vorangestellt wurde er von Nadine Olonetzky in deutsch und englisch.
Diese fotografischen Veduten (1) wurden gleichsam durch eine globale Waschtrommel gespült, und kommen so wie bunte Kiesel im Zeit-Flussbett, fraktal und durch den Text wiederholt gedreht, bestaunt und zugleich wieder in ihr Prokrustres (2 zurückgelegt. So zerschlagen kommen sie dem Betrachter der einzelnen hervorragenden, weltweit zu betrachtenden bunten 'Kiesel' /Fotos entgegen - in diesem bibliophil gestalteten Bildband, babylonisch wie 'las-vegasisch' entgegen., Verwirrung stiftend in Hochpotenz.
Es wurde bei dieser ausgezeichnet subjektiven Vedutensammlung die kognitive, ästhetische, emotionale, physische, soziale und heuristische Gliederung (3) auch ansatzweise ausser acht gelassen. Hinzu kommt fehlende analytisch-gestalterische Gliederung der Betrachtungsweise, wie sie beispielhaft  in der 'Townscape' (4) von Gordon Cullen (5) und Richard Neutra (6) anschaulich vollzogen wurde. Manchmal leuchtet im Essay das fraktal Ausgelieferte, Gefährdet-Sein, Ge- und Verstörte und Lebensfeindliche in den Topois global auf. Aber die Lesbarkeit der Systematik fehlt , von der 1.ten - 5.ten Haut (1. Mensch, 2 .Design, 3. Architektur, 4. Stadtschaft, 5. Landschaft/Erde ...) und verwickelt sich im Mega-Bildband-Daumenkino der vorgesagten Prokrusteshand. m+w.p14-2
(0) Topos / Ort
- (Pl. Topoi, von altgriechisch τόπος topos „Ort, Thema ...“) meint einen Gemeinplatz, eine stereotype Redewendung, ein vorgeprägtes Sprachbild, ein Beispiel oder Motiv (z. B. navigatio vitae, das „Lebensschiff“).,,,
Aristoteles
fasst den Begriff Topos als Spektrum von Funktionen auf: sowohl heuristisch (als Suchort), argumentativ (als Anstoß zu einer Argumentation) und rhetorisch (als Teil der Rede selbst).
Sammlungen solcher Topoi entstanden und führten zu ihrer Erstarrung zu festgefügten Klischees, zu Versatzstücken, zu konventionellen Gemeinplätzen.
- Geistes- und Kulturwissenschaftlich
wird der Begriff Topos sowohl für Kategorien, als auch für (Vorstellungs-)Bilder verwendet. Beispielsweise stellt die Kategorie „Definition“ einen Topos dar. Wie andere griechische Begriffe (etwa Mythos) hat der Begriff Topos heute, im Gegensatz zur nüchternen antiken Bedeutung, einen melodramatischen Beigeschmack: Man spricht vom „Topos der Gottesstrafe“ oder vom „Topos der Musikstadt Wien“ und sieht darin eine Art wachgerufene kollektive Erinnerung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Topos_(Geisteswissenschaft)

(1) Vedute / Land- / Stadtschaft
(italienisch veduta ‚Ansicht‘, ‚Aussicht‘) ist in der bildenden Kunst (Malerei, Grafik) die wirklichkeitsgetreue Darstellung einer Landschaft oder eines Stadtbildes. Gemäß der Kunsttheorie der Zeit ist das Ziel die Wiedererkennbarkeit, alle anderen Aspekte der Bildgestaltung (Licht und Schatten, Farben etc.) sind weniger wichtig. In der Geschichte der Gartenkunst wird häufig auch die einzelne, von einem oder mehreren festgelegten Blickpunkten zu beobachtende Gartenszenerie als Vedute bezeichnet.
Das Genre der Vedutenmalerei ist der Landschaftsmalerei zuzurechnen. Meist wird der Begriff als Synonym für Stadtansicht benutzt.
Komposition[Bearbeiten]Eine Vedute bildet ein Stadtpanorama ab, meist mit Blick auf einen Fluss, einen Kanal, einen Platz oder eine Straße, die den Blick linearperspektivisch in die Tiefe ziehen. Zu unterscheiden sind davon das „städtische Interieur“ und solche Bilder, die die Schnittstelle von Stadt und Land zum Thema haben und die beiden Sujets Vedute und Landschaft verbinden (vgl. dazu Stadtlandschaft). Veduten haben oft etwas Prospekt- oder Kulissenhaftes. Sie dokumentieren einerseits die besonders anziehenden und reizvollen Seiten einer Landschaft, einer Gruppe von Gebäuden usw. im Sinne einer „Ansicht“ – eine Funktion, die später Fotografie und Ansichtskarte übernahmen – wollen aber auch als Bild an sich, als Gemälde, Kunstwerk über die Funktion hinaus, Dokument zu sein, wahrgenommen werden.
Vertreter der Vedutenmalerei
Als „Vater der neuzeitlichen Vedute“ (Andrzej Rottermund 2005) gilt der niederländisch-italienische Maler Gaspar van Wittel (Vanvitelli), der in Holland das Malerhandwerk erlernte, aber sein Leben großteils in Rom verbrachte, wo er seine Erfahrungen an die italienischen Meister vermittelte. Durch ihn wurde die camera obscura als Arbeitsgerät in die italienische Vedutenmalerei eingeführt, der sich auch der unbestrittene Hauptvertreter der venezianischen Schule der Vedutenmalerei Giovanni Antonio Canale gen. Canaletto, Bernardo Bellotto gen. Canaletto, Francesco Guardi und Michele Marieschi bedienten. Zu den herausragenden Vertretern der Vedutenmalerei gehören auch Giovanni Battista Piranesi, Domenico Quaglio und Rudolf Wiegmann. Als einer der bedeutendsten Vedutenmaler des 19. Jahrhunderts gilt der Schotte David Roberts.
http://de.wikipedia.org/wiki/Vedute
Deutsche Städte: von Matthaeus Merian. Veduten aus der Topographia Germaniae mit einer Einleitung von Friedrich Schnack

(2) Prokrustes / Fragmentierung
bot Reisenden ein Bett an, auf das er sie legte. Wenn sie zu groß für das Bett waren, hackte er ihnen die Füße bzw. überschüssigen Gliedmaßen ab, waren sie zu klein, hämmerte und reckte er ihnen die Glieder auseinander, indem er sie auf einem Amboss streckte.
Prokrustes wurde von Theseus auf seiner Wanderung nach Athen als letzter der Bösewichte am Kephisos erschlagen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Prokrustes
http://www.kultur-punkt.ch/galerie/fragmentierung-torsi13-1.htm

(3) heuristische Gliederung, dazu vertiefende bis erweiternde Hinweise:
http://www.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/haupt11-1landschaft-erinnern.htm (kognitiv, ästhetisch, emotional, physisch > sozial, universal (wird ausser acht gelassen)
http://www.kultur-punkt.ch/lebenswelt/scheidegger-spiess-pb12-11architektur-psychoanalyse.htm
http://www.kultur-punkt.ch/lebenswelt/urbanität%20-%20global12-1links.htm
http://www.kultur-punkt.ch/lebenswelt/edition-detail14-2nachhaltige-stadtplanung.htm
http://www.kultur-punkt.ch/lebenswelt/urbaner-raum12-13listung.htm

(4) Townscape / Stadtschaft / Urban Design / Umwelt Design
Thomas Gordon Cullen
 (9 August 1914 - 11 August 1994) was an influential English architect and urban designer who was a key motivator in the Townscape movement. He is best known for the book Townscape, first published in 1961.[1] Later editions of Townscape were published under the title The Concise Townscape.
The Concise Townscape has subsequently been republished around 15 times, proving to be one of the most popular books on Urban Design in the 20th Century.
Umwelt Design : http://www.zvab.com/advancedSearch.do?author=prankl&publisher=&title=ud+unser+umwelt+design&keyword=&anyWords=&isbn=&publicationYearFrom=&publicationYearTo=&priceFrom=&priceTo=&itemMedium=al&countryOfSeller=all&languageOfBook=all&lastXDays=-1&displayCurrency=EUR&itemsPerPage=25&totalItemCount=200&sortBy=1
(6) - Psychotop
wurde als Architekturbestimmung, erstmals 1968 in einem Vortrag von Richard Neutra, in Wien gebraucht, um die Architekturgestalt/ung, raum-zeitlich im Jahre(s)lauf so wahrzunehmen, dass der entstande Entwurfsprozess in Folge anderorts optimiert werden kann.
Richard Joseph Neutra
(* 8. April 1892 in Wien im 2. Bezirk, Leopoldstadt; † 16. April 1970 in Wuppertal) war ein österreichischer Architekt, der vor allem in Südkalifornien tätig war. Er gilt insbesondere in den USA als wichtiger Vertreter der „klassischen Moderne” in der Architektur.

(7) http://www.kultur-punkt.ch/lebenswelt/stadtleitbild-dieviertehaut.htm

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