Freiraum in Basel seit 1968 . Menschen und Orte in Bewegung . Claudio Miozzari, Dominique Rudin, Benedikt Wyss (Hg.)

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Freiraum - Basel - seit 1968
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Online-Publikation: April 2018 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Freiraum in Basel seit 1968 . Menschen und Orte in Bewegung . Claudio Miozzari, Dominique Rudin, Benedikt Wyss (Hg.) >>
224 Seiten, 90 s/w Abbildungen, Klappenbroschur, 16 x 23 cm; ISBN 978-3-85616-865-0; CHF 29.00 EUR 28,00 
cmv , Christoph Merian Verlag Basel, http://www.merianverlag.ch; http://www.merianstiftung.ch/de/aktuell.html

Charakteristika
> Visuelle Präsentation und Diskussion städtischer Freiräume in Basel
> Mit der kostenlosen App 68-88-18 (Apple App Store / Google Ply Store)
   werden Filmstills aus dem Buch als Video direkt auf das Smartphone gestreamt
>  Ausstellung in Basel: April bis Mai 2018

Inhalt
Alte Stadtgärtnerei, Kaserne, Werkraum Schlotterbeck, Hafenareal: Das sind einige der Zwischen- und Umnutzungen, die das kulturelle, gesellschaftliche und politische Leben Basels seit Jahrzehnten mit geprägt haben. Die Publikation zeigt diese Freiräume anhand von audiovisuellen Dokumenten von 1968 bis 2018 und stellt diese zur Diskussion. Eine kostenlose App streamt die Standbilder aus dem Buch als Video direkt auf das Smartphone. Zu sehen sind u. a. auch neu entdeckte historische sowie aktuelle Filme und Videos.
Neben den Filmdokumenten und vertiefenden Essays finden sich in der Publikation Interviews mit ehemaligen und heutigen Akteurinnen und Akteuren – spannende Geschichten, gefilmt in 360-Grad, ebenfalls streambar über die App.

Zu den Herausgebern:
 Claudio Miozzari
(* 1977), Historiker und Kulturmanager, Grossrat Basel-Stadt.
 Dominique Rudin
(* 1977), Historiker, Doktorarbeit zum Schweizer Alternativmilieu und Videoaktivismus 1970–1995.
 Benedikt Wyss
(* 1984), Kurator, Gründer verschiedener Kunstvereine, Stiftungsrat Stadt.Geschichte.Basel.

Fazit
Der urbane "Freiraum in Basel seit 1968" von Menschen an Merkplätzen in Bewegung und mit Bewegtheit .in Schwarz-Weiss des AutorInnen-Teams Claudio Miozzari, Dominique Rudin und Benedikt Wyss  wird in einer durchgehenden Fotostrecke 'subrealistisch/-kulturell (1a) im Sinne des Neoverismo (1)', grobkörnig bis unscharf, durchaus gekonnt dargestellt. Klar, dass sich über die Jahrzehnte die Freiräume veränderten, damit auch die Aussagen in den Essays und urbanen Planungsantworten,  sowie in den Erinnerungen  ehemaliger Aktiven, Zwischennutzern und Betroffenen in diesen Fotoszenen wiederspiegeln. Diskursbereit liegt nun dieser Bildband dieser grosso modo so liebenswerten, mikrokosmischen 'Global-City-Basel' vor - zur weiteren Nutzung für zukünftige Debatten zu direkter und 'subrealer' Demokratie. m+w.p18-4
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1) Subrealismus
bezeichnet die sozio-ästhetischr Blickweise innerhalb einer Subkultur (.Prankl, Zechyr )
Subkultur ist eine soziologische Bezeichnung für die mehr oder weniger abweichende Kultur der Teilgruppe einer Gesellschaft. Der Grad der Abweichung reicht von bloßen Modifikationen bis zu ausdrücklichen Gegenpositionen. Ursprünglich wurde der Begriff Subkultur im Rahmen der Kriminalsoziologie verwendet. Inzwischen wird er allgemeiner für die Bezeichnung unterschiedlicher Lebensstile gebraucht.
Der Subkulturansatz basiert darauf, dass große soziale Systeme in unterschiedliche Subsysteme ausdifferenziert sind, die sich dadurch unterscheiden können, dass in ihnen unterschiedliche, nuancierte Normen gelten. Diese Normen können von denen des Gesamtsystems relativ stark abweichen. Dennoch bleibt eine Übereinstimmung bei einigen Basis-Normen, sonst wäre die subkulturelle Gruppe nicht Teil des Gesamtsystems. Werden viele Basis-Werte nicht geteilt, ist im Zusammenhang von Protestbewegungen von Gegenkultur und im Zusammenhang von Migration von Kulturkonflikten die Rede.
Vom amerikanischen Soziologen Milton M. Gordon geprägt, der ihn in den 1940er-Jahren auf ethnische Gruppierungen (Viertelbildungen) in US-amerikanischen Städten bezog. Für eine Zeit lang blieb diese Verwendung die dominierende; so entwickelte Albert K. Cohen in den 1950er-Jahren auf Basis von Untersuchungen der Chicagoer Schule der Soziologie (vor allem bezogen auf jugendliche, ethnisch homogene Street Gangs) eine mikrosoziologische „Subkulturtheorie“.

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< Subrealismus - Prankl - Zechyr '68 ->

Das subrealistische Bild zeigt eine Hommage an Zechyr 68->
von Prankl, Tuscheaquarell 30x42cm
https://de.wikipedia.org/wiki/Othmar_Zechyr

 

1a) Subrealismus Prankl - Zechyr '68 ->
 Zechyr und Prankl habem  in ihrem untergründig sozial motivierten Subrealismus, anders - autistisch wie bei Brus -, und bei Letzteren etwas epigonisch kennen lernen.. auch die Navratil-Schule von Gugging lässt grüssen. Insofern gibt es ästhetische Grenzüberschreitungen hin zur Patienten-Kunst, die zum Teil therapeutisch zu definieren und zeitanalytisch zu sichten sind... vielleicht manifestieren diese zur Schau gebundenden Druckwerke die Kern-Heimat einer am Rand gestreiften ästhetisch verbrämten gefesselten Expression wie Agression... nämlich die determinierte Situation eines Menschen in der untersten Ebene in Platons Höhlengleichnis*).
http://archiv.kultur-punkt.ch/ereignisse/springer08-2-brus-kratzspuren.htm
>Das Abgründige< Apollinisch /Dionysisch > immer mit sozio-ästhetischen Blick  mitbezeichnend
Placebo-Sicht: Aussersichsein: Traum (exogen erlebbar), Verfremdung,  Artbrut, Individuelle Mythologie
Nocebo-Sicht: N: Insichgefangensein des Menschen: seine Traumata, (endogen fixiert), in urbanen Randzonen (banlieu, bidonville, Hinterhof, Souterrain).. bis zu exzessiver Gewalt: von Suicid  bis Amok, para-/staatliche Folter bis anonymer Anarcho-Gewalt (links - rechts)….
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/1_seitenvorlage.htm

2) Neorealismus
bezeichnet eine bedeutende Epoche der Filmgeschichte und der Literatur von 1943 bis etwa 1954. Der Neorealismus, auch Neorealismo oder Neoverismo genannt, entstand noch während der Zeit des italienischen Faschismus unter der Diktatur Mussolinis und wurde von italienischen Literaten, Filmautoren und Regisseuren begründet, darunter Roberto Rossellini, Luigi Zampa, Luchino Visconti, Federico Fellini, Vittorio De Sica. Der Neorealismus war eine Antwort auf den Faschismus in Italien, künstlerisch vom Poetischen Realismus Frankreichs beeinflusst, aber auch politisch durch den Marxismus motiviert. Die ersten Filme dieses Stils entstanden noch während der Zeit, in der das Land im Norden von den Deutschen und im Süden von den Alliierten besetzt war. Die Filme des Neorealismus sollten die ungeschminkte Wirklichkeit zeigen; das Leiden unter der Diktatur, Armut und Unterdrückung des einfachen Volkes. Der Neorealismus ist in erster Linie ein „moralischer Begriff“, so Roland Barthes, der „genau das als Wirklichkeit darstellt, was die bürgerliche Gesellschaft sich bemüht zu verbergen
https://de.wikipedia.org/wiki/Italienischer_Neorealismus

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