'forum-synergiewende.de' präsentiert Sach- und Diskussionsstand zu Synergien von Strom, Wärme und Verkehr in der Energiewende

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Energiewende - Sektorenkopplung
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Berlin, 1. Oktober 2018.

Für die Energiewende ist mehr Strom aus Erneuerbaren Energien notwendig, auch weil klimafreundliche Wärme und Mobilität zunehmend aus Ökostrom erzeugt werden müssen. Um die Synergien der drei Sektoren Strom, Wärme und Mobilität - die sogenannte Sektorenkopplung - zu verdeutlichen und zu fördern, stellen die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) auf der neuen Internetseite forum-synergiewende.de viele Informationen zum Sachstand und die Möglichkeit zur Vernetzung der Akteure der Sektorenkopplung zur Verfügung.
"Wenn Deutschland seinen Beitrag zum 1,5-Grad-Ziel von Paris liefern will, ist die Sektorenkopplung* unverzichtbar", sagt Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH. "In den Sektoren Wärme und Verkehr müssen wir künftig mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen nutzen. Denn um diese Sektoren auch nur annähernd klimaneutral zu gestalten, ist das Potenzial etwa von Wärme aus Solarthermie oder Biokraftstoffen im Verkehr auch bei deutlich höherer Effizienz nicht ausreichend."
 
Während der Anteil Erneuerbarer Energien im deutschen Strommix stetig wächst und 2017 bereits ein gutes Drittel (36,2 Prozent) erreichte, stagniert er seit Jahren bei rund 13 Prozent im Wärmebereich sowie gut 5 Prozent im Verkehr. Die neue Internetseite forum-synergiewende.de wird den aktuellen Sach- und Diskussionsstand der Sektorenkopplung mit Wissens- und Meinungbeiträgen sowie Praxisbeispielen abbilden. „So wollen wir insbesondere mittelständische und kommunale Unternehmen ermutigen, das Zukunftsthema Sektorenkopplung auch bei sich vor Ort anzupacken“, so Müller-Kraenner.
„Die nötigen Technologien, um Strom zu Wärme oder zu Gas umzuwandeln bzw. in der Mobilität zu nutzen, sind schon heute verfügbar“, bekräftigt Nils Boenigk, kommissarischer Geschäftsführer der AEE. „Wir möchten innovative Akteure in Kommunen und Regionen dazu anregen, diese mit erneuerbarem Strom aus Solar- und Windenergie zu kombinieren. Gerade Stadt- und Gemeindewerke sind mit den lokalen Potenzialen bestens vertraut und können daher besonders effektive Lösungen entwickeln.“
Die Website begleitet eine Veranstaltungsreihe von AEE und DUH, die den Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ermöglicht. So sollen Netzwerke geschaffen und notwendige Handlungsfelder identifiziert werden. „Die Sektorenkopplung steht trotz allem noch vor vielen offenen Fragen“, bemerkt Boenigk. „Diese betreffen insbesondere das Marktumfeld und die regulatorischen Rahmenbedingungen. Hier werden wir auf Basis der Erfahrungen der handelnden Akteure vor Ort gemeinsam mit Experten Handlungsempfehlungen an die Politik erarbeiten.“
Das Projekt „Forum Synergiewende“ wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert.

*) Sektorkopplung
Unter Sektorkopplung (auch Sektorenkopplung oder engl. Sector Coupling oder Integrated Energy genannt) wird die Vernetzung der Sektoren der Energiewirtschaft sowie der Industrie verstanden, die gekoppelt, also in einem gemeinsamen holistischen Ansatz optimiert werden sollen. Traditionell wurden die Sektoren Elektrizität, Wärmeversorgung (bzw. Kälte), Verkehr und Industrie weitgehend unabhängig voneinander betrachtet.
Die Idee hinter dem Konzept ist es, nur auf Einzelsektoren zugeschnittene Lösungsansätze hinter sich zu lassen, die nur Lösungen innerhalb des jeweiligen Sektors berücksichtigen, und stattdessen hin zu einer ganzheitlichen Betrachtung aller Sektoren zu kommen, die ein besseres und günstigeres Gesamtsystem ermöglicht. Die Sektorkopplung bietet drei Hauptvorteile:
Erstens ermöglicht sie, dass mithilfe von erneuerbaren Energien alle Sektoren der Wirtschaft dekarbonisiert werden können.
Zweitens ermöglicht die intelligente Kopplung der Sektoren mit Hilfe von bestimmten energieeffizienten Technologien wie Wärmepumpenheizungen, KWK-Anlagen oder Elektroautos eine deutliche Senkung des Energieverbrauchs.
Drittens schafft die Sektorenkopplung, und damit die Nutzung großer und günstiger Energiespeicher außerhalb des Elektrizitätssektors, sog. funktionale Stromspeicher[2], große Flexibilität in der Nachfrage nach elektrischer Energie, mit der die Schwankungen der dargebotsabhängigen erneuerbaren Energien wie Windenergie und Solarenergie ausgeglichen werden können, ohne zu stark in teure elektrische Energiespeicher investieren zu müssen. Gleichzeitig steigt durch die Sektorenkopplung die Energiesicherheit.
Gerade weil die Sektorenkopplung Synergieeffekte bei der Integration von hohen Anteilen erneuerbarer Energien ermöglicht, wird sie als Schlüsselkonzept bei der Energiewende und dem Aufbau von Energiesystemen mit 100 % erneuerbaren Energien betrachtet.[4] Es besteht ein weitgehender Konsens, dass die Sektorkopplung notwendig ist, um die Energiewende umzusetzen und die Klimaschutzziele zu erfüllen.[5]
Ein sektorgekoppeltes Energiesystem wird auch als Hybridnetz[6] bezeichnet; ein über mehrere Energieinfrastrukturen integriertes, ganzheitlich konzipiertes und optimiert betriebenes System wird engl. Smart Energy System genannt.[1https://de.wikipedia.org/wiki/Sektorkopplung

Kontakt:
Agentur für Erneuerbare Energien e.V.
Sven Kirrmann
Tel: 030 200535 59
mailto:s,kirrmann@unendlich-viel-energie.de

Deutsche Umwelthilfe
Sascha Müller-Kraenner
Bundesgeschäftsführer
0160 90354509
mailto:mueller-kraenner@duh.de 
Dr. Peter Ahmels
Leiter Energie & Klimaschutz
030 2400867-91
mailto:ahmels@duh.de
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Die Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE) leistet Überzeugungsarbeit für die Energiewende.
Ihre Aufgabe ist es, über die Chancen und Vorteile einer Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien aufzuklären - vom Klimaschutz über eine sichere Energieversorgung bis hin zur regionalen Wertschöpfung.Die AEE wird getragen von Unternehmen und Verbänden der Erneuerbaren Energien. Sie arbeitet partei- und gesellschaftsübergreifend. Mehrere ihrer Kommunikationsprojekte werden von den Bundesministerien für Wirtschaft und für Landwirtschaft gefördert.
Impressum: Agentur für Erneuerbare Energien e.V. || Invalidenstr. 91 || 10115 Berlin || Tel: 030 200535.30 || Fax: 030 200535.51 || mailto:kontakt@unendlich-viel-energie.de
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