Ulrike Scherzer , Juliana Socher : Altweiberwohnen . Gespräche und Fotografien über das Wohnen im Alter

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Lebensraum - Altweiberwohnen
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Online-Publikation: September 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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152 Seiten, 210x235 mm, Hardcover, mit Schutzumschlag; ISBN: 9783701733934 ; EUR 29,90
Residenz Verlag, A-3100 St. Pölten, http://www.residenzverlag.at

Charakteristika
Gesprächsaussagen:
- Ich habe noch viel Beschäftigung.
- Ich sag immer: Ich brauche noch zehn Jahre. Frau M. (94 Jahre)

Inhalt
„Altweiberwohnen“ erzählt von dem Schuss Sommer im Winter des Lebens. Neunzehn allein und selbstständig lebende Frauen – fast alle weit über 80 – geben Einblicke in ihren Alltag und ihre Wohngeschichte. Die hinreißenden Porträts zeigen die jahrzehntelange Vertrautheit mit den eigenen vier Wänden, die Liebe zu Büchern, zum Garten, zu Kram und Kitsch, aber auch, wie man sich mit Treppen, Einkaufshilfe, mit und ohne Auto lebensklug arrangiert. Dabei offenbart sich, wie viel Bemerkenswertes im Alltäglichen steckt und wie viel Schönheit und erlesenes das scheinbar unspektakuläre Detail birgt. Die einfühlsamen Interviews von Ulrike Scherzer und die außergewöhnlichen Fotografien von Juliana Socher zeichnen ein sensibles Bild über den Alltag des Wohnens im Alter.
 
Autorinnenteam
Ulrike Scherzer
geboren 1961 in Ulm, studierte Architektur und ist seit über zwanzig Jahren in Forschung und Lehre zum Thema Wohnen im Alter unterwegs. Sie sucht und findet dabei auch gerne andere, vorzugsweise interdisziplinäre Wege, sich diesem großen Thema zu nähern.
Juliana Socher
geboren 1989 in Dresden. Nach einem Abstecher in die Linguistik hat sie mit dem Genre der Reportagefotografie ihr Medium für das Geschichtenerzählen gefunden und arbeitet seit 2012 als freie Fotografin. Im Fokus ihrer Arbeit steht das scheinbar Unscheinbare und das schnell Übersehene.

Fazit
In Gesprächen und mit Fotostrecken geht es im Lebensraum-Buch "Altweiberwohnen"  von Ulrike Scherzer und Juliana Socher ganz praktisch und lebenszugewandt zu. Das grosse Thema dabei sind die Dinge, die einem umgeben und zu viel Platz brauchen - Abschied nehmen und das teils un/bemerkt wahrnehmen.
Dabei kommt auch die Liebe zu Vertrautheit mit den Erinnerungen die in den Dingen schlummern wie Fetische als Bilanz-Utensil ?! :An Wänden, in Büchern, Kleinobjekten auf Kommoden, auch Kram und Schein/Kitsch.. ). Da ist Haltung und Offenheit angesagt - jenseits der Langeweile, Einsamkeit und Abhängigkeiten angesagt. Das haben die Gespräche in grossartiger und -zügiger Weise entborgen. Das ist gut so. So ist ein kostbares Hausbuch fürs Älterwerden in den gegebenen oder geplanten Lebensräumen entstanden. m+w.p16-10