Annette Geiger : Andersmöglichsein. Zur Ästhetik des Designs

Kurt  Schwitters
Gedicht 1922
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Design - Ästhetik - Andersmöglichkeiten . A. Geiger
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Online-Publikation: Februar 2020 Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Annette Geiger : Andersmöglichsein. Zur Ästhetik des Designs >>
Reihe Design: 314 Seiten, durchgehend sw-Abbildungen; Broschur;  ISBN: 978-3-8376-4489-0;  29,99 €
transcript Verlag; 33602 Bielefeld; http://www.transcript-verlag.de

Charakteristika
> Das Buch bietet einen breiten Überblick zur Theorie und Geschichte des Design
aus neuer Perspektive: Design ist das Ausloten von Andersmöglichsein.

Inhalt
Wovon wollen wir sprechen, wenn wir über Design nachdenken? Wer um sich blickt, trifft unweigerlich auf geformte Dinge. Man hat sie entworfen, um sie nutzbar zu machen. Aber ist alles, was man benutzen kann, schon Design? Unsere Gesellschaft hat den Design-Begriff hervorgebracht, um anhand bestimmter Kriterien das Gestaltete von anderem zu unterscheiden. Diese Codierungen können als Form der ästhetischen Wahrnehmung begriffen werden.
Annette Geiger bietet einen Überblick zur Theorie und Geschichte der Gestaltung für alle, die der Disziplin in neuer Perspektive begegnen wollen: Design ist das Ausloten von Andersmöglichsein.

Autorin
Annette Geiger (Prof. Dr.) lehrt Theorie und Geschichte der Gestaltung an der Hochschule für Künste in Bremen. Sie lehrte Design- und Kulturgeschichte am Institut supérieur des arts appliqués in Paris, an der Universität der Künste Berlin und an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und hatte die Stiftungsprofessur für Mode und Ästhetik an der TU Darmstadt inne. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kunst, Design und Ästhetik.
transcript-Publikationen
in den Bereichen: Architektur und Design, Cultural Studies, Design, Kulturwissenschaft, Kunst- und Bildwissenschaft, Kunstgeschichte, Medienästhetik, Medienwissenschaft
Publikationen in den Reihen: Design, Kultur- und Medientheorie
Hochschule für Künste Bremen
https://www.hfk2020.de/

Fazit, vorangestellt
Im Topos Design sieht laut Annette Geiger geschichtlich wie theoretisch sowohl  Mythisches, Paradoxes im Funktionalen wie im Entwerfen als ‚Selbstermöglichung‘, sozial wie kritisch. Auch zwischen Design und Kunst liegt etwas Widerständiges.
Bereits vor 1800 (Josefinismus 1780-90 (*) und bis um 1800 gibt es den 'Geschmack der Einfachheit und des Gemeinsinns (dazu Kants Ästhetik zeigt Wirkung) und dem Selbstbild.
In der aufkommenden Moderne entbirgt Geiger das Schönhässliche (King Kongs Rache?). Das Ornament im Design verjüngt sich (Jugendstil) und wird durch das Bauhaus architektonisch als verbrecherisch ins Unsichtbare verbannt (Loos & Co.) bis es als flächige Struktur (Wand & Boden) ab 2000 (Herzog & Meuron..) sich neu offenbart. Geiger  nennt es die 'Zeichen und die Sinne (Typografie) und das ‚Animierte Bild (Illustration als Illusion, Cartoons..)‘. Ihre Quintessenz basiert auf der Sichtweise von Blumenberg (1), und so folgert sie, dass die menschliche Kreativität stets mehr leisten will als die Nachahmung (Vollstreckung von Naturgesetzen. Gestaltung ist immer auch 'Entstaltung (1)'.  Daneben wie darüber hinaus gilt jedoch immer noch die These der synästhetischen Dreierbeziehung von Funktion, Ergonomie und Erlebniswelt (Uittenhout, Prankl (2). m+w.p20-2

*) https://de.wikipedia.org/wiki/Josephinischer_Stil
1)
Hans Blumenberg (* 13. Juli 1920 in Lübeck; † 28. März 1996 in Altenberge bei Münster) war ein deutscher Philosoph. Die Nachlasspublikationen zur Theorie der Lebenswelt und der phänomenologischen Anthropologie haben auf die Zugehörigkeit Blumenbergs zur „phänomenologischen Bewegung“  (Rorty, bejahend) aufmerksam gemacht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Blumenberg
https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Rorty
2) Denkbild: Umweltdesign, Uittenhout, Prankl  FH, Aachen 1971

Umwelt-Design-Modell
1. Haut > Epidermis, Auge, Oberfläche, organische Hülle, körperlich > Bildhaftigkeit
2. Haut > Design  > Werkzeug/en- , Produkthaftigkeit
3. Haut > Architektur, Innen -, Um- / Zwischen-,  Aussen-Raum, Diaphanes im Kern
4. Haut > Stadt- / Urban - Gestalt > Aussenhaut,  diaphan bis unsichtbar wirkend
5. Haut > ORL (Ort-, Regional-,,Land- Raum ) > Bildhaftigkeit-Landschaft
6. Haut > Bildhaftigkeit Umwelt global (Wetter - Klima) Kosmos
(Umwelt-Design - Wahrnehmungs-Denkbild 1971, FH Aachen. W. Prankl)
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Inhaltsfolge
Kapitel-Übersicht
Seiten 1 - 4
Inhalt
Seiten 5 - 8
Einleitung
Seiten 9 - 18
Theorien der Gestaltung
1. Design. Anmerkungen zu einem unmöglichen Begriff
Seiten 21 - 60
2. Die Form als Reform. Designgeschichte als Widerstand
Seiten 61 - 102
3. Mensch und Technik. Wer gestaltet wen?
Seiten 103 - 128
Topoi der Designgeschichte
4. Geschmack als Gemeinsinn. Das Design der Einfachheit um 1800
Seiten 133 - 164
5. Schönhässlich. Über das Wilde in der Mode
Seiten 165 - 192
6. Gestalten mit Nietzsche. Vom Jugendstil zum Bauhaus
Seiten 193 - 224
7. Körper, Bild, Buchstabe. Zur Sinnlichkeit der Typografie
Seiten 225 - 252
8. Das animierte Bild. Illustration als Illusion
Seiten 253 - 292
Fazit
Seiten 293 - 294
Literaturverzeichnis
Seiten 295 - 302
 Abbildungsverzeichnis
Seiten 303 - 314

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Dreierbeziehung von Funktion, Ergonomie und Erlebniswelt (Uittenhout, Prankl

Denkbild: Umweltdesign, Uittenhout, Prankl  FH, Aachen 1971
Umwelt-Design-Modell
1. Haut > Epidermis, Auge, Oberfläche, organische Hülle, körperlich > Bildhaftigkeit
2. Haut > Design  > Werkzeug/en- , Produkthaftigkeit
3. Haut > Architektur, Innen -, Um- / Zwischen-,  Aussen-Raum, Diaphanes im Kern
4. Haut > Stadt- / Urban - Gestalt > Aussenhaut,  diaphan bis unsichtbar wirkend
5. Haut > ORL (Ort-, Regional-,,Land- Raum ) > Bildhaftigkeit-Landschaft
6. Haut > Bildhaftigkeit Umwelt global (Wetter - Klima) Kosmos

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