Oliver Herwig: Universal Design . Lösungen für einen barrierefreien Alltag

Online-Publikation: August 2008 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
 
Etwa 185 S. 150 Abb., 130 in Farbe., Geb.,ISBN: 978-3-7643-8717-4, 49,90 €
Birkhäuser Verlag AG, Basel 2008; www.birkhauser.chhttp://www.springer.com; http://sozialesdesign.org;

Über dieses Buch
Die Zukunft sieht alt aus. Wir stehen vor dem größten demographischen Wandel der Moderne, am Beginn des Zeitalters der Senioren. Was erwartet uns, welche Produkte, welche Häuser?
Denn die Generation 50+ birgt ein riesiges Potential: Allein in Deutschland verfügen 20 Millionen ältere Menschen über Hunderte von Milliarden Euro, die sie allerdings kaum ausgegeben, weil es keine passenden Produkte gibt.
Das Buch gibt aus soziologischer und gestalterischer Perspektive Antworten für Architekten, Designer, Entscheider und Firmen, die sich auf die disparate und anspruchsvolle Zielgruppe einstellen möchten. Es untersucht die Lebensbereiche der Alten – von Kopf bis Fuß – und liefert sowohl Fachbeiträge als auch authentische Fallbeispiele und Reportagen.
In einem attraktiven Layout, durchgehend illustriert und mit pointiert verfassten Texten, richtet es sich nicht zuletzt an die Silver Ager selbst, die sich informieren möchten, welche Hilfen Architektur und Design bereithalten, um ihr Leben möglichst unabhängig und angenehm zu gestalten.

Über diesen Autor
Oliver Herwig studierte unter anderem Germanistik und Kunstgeschichte und arbeitet heute als freier Journalist für den Bayrischen Rundfunk, die Süddeutsche Zeitung und die Frankfurter Rundschau. 2005 erhielt er einen Lehrauftrag für Designtheorie an den Hochschulen Basel und Karlsruhe.

Geschrieben für:
Architekten, Designer, Investoren und Hersteller, Senioren und für die Themenbereiche: Generation 50+, Küchenkonzept 50+, Leitsystem, Mehrgenerationenhäuser, Mobilität im Alter, Produktdesign, Senioren, altengerecht, barrierefrei, demographischer Wandel...

Fazit
Das Sachbuch von Oliver Herwig "Universal Design - Lösungen für einen barrierefreien Alltag" weist die charakteristische Züge der überheblichen und ausufernden Selbstdarstellungen dieser Design-Profession auf: Der Begriff "universal" statt "sozial" entfernt sich bereits im Titel im neoliberalem Stil kaltschnäuzig von der Zielgruppen-Thematik "Behinderung und Alter". Die Kapitel sind wohl organisiert, aber die vignettenhaften Beispiele zeigen wiederum auf die UrheberInnen des Design hin, ohne sich dabei den Zielgruppen im Detail zu nähern. Es fehlen auch praktische Hinweise zu Adressen von Instituten wie zum Beispiel das seit einem viertel Jahrhundert arbeitende Sozial Design Institut in Wien, das sich dieser Thematik in forschender wie humaner Gestaltungsabsicht nähert...< http://www.kultur-punkt.ch/praesentation/architektur/sozialesdesign07-6.htm >.  Insgesamt kommt die fern-humane Produkt- und ego-manische Fetisch- Besessenheit eklatant zum Vor-Schein. w.p