M. Locher : Embellissement - Urbane Strategie

W+B Agentur-Presseaussendung Februar 2006
Buchbesprechung

 

Mit Beiträgen von Hans Kollhoff, Dieter Schnell und Jürg Sulzer
84 Seiten, 66 Farb- und Duplex-Abbildungen, Broschur mit Schutzumschlag € 31.70
ISBN 3-7272-1104-0; Stämpfli Verlag AG; CH-3001 Bern
E-Mail: verlag@staempfli.com / www.sachbuchverlag.staempfli.com

Am Beispiel der Berner Altstadt hat Michael Locher seine städtebauliche Strategie in die Gegenwart übertragen. Nicht nur die mitteleuropäische Stadt hat horrende Probleme.
Die voll im Saft schmorende Globalisierung mit ihren neoliberal-wirtschaftlichen Verflechtungen sorgt sowohl für die Vernichtung von Raum und Arbeitsqualität mitteleuropäischer Arbeitnehmern so auch gegen die lebensqualifizierende Urbanisierung ihrer Agglomeration.
Michael Locher stellt eine berechtigte städtebauliche Strategie des Embellissements* die ihr Vorbild  im  18. Jahrhundert hat: *Em|bel|lisse|ment das; -s, -s : (veraltet) Ausschmückung, Verschönerung.

Modellhaft wird  der Waisenhausplatz in Bern, der präsentable Ort vor der Nydeggkirche im Herzen der Altstadt, gegenwärtig eine Bushaltestelle Urban... mithilfe von hervorragend komponierten Fotomontagen mit anschaulichen Grundrissen von Michael Locher dargeboten.
Seine Strategie des Embellissements, zielt weder ganze Wohnviertel abzureissen noch zu erweitern.  Michael Locher nutzt Leerräume im urbanen Gefüge und optimiert ihre vorhandene Qualität durch Verdichtung, so wird eine City am Beispiel Bern weltstädtischer.
Dabei hat Locher die denkmalpflegerischen Vorgaben im Unesco-Weltkulturerbe berücksichtigt und die andererseits die Entwicklungspotenziale für die Stadt für unser Jahrhundert offen gelegt. Namhafte Autoren vertiefen den Blick auf Bern von aussen und setzen die Diskussion in einen internationalen Kontext.
Lochers Musterbeispiele seine Bauten sind nicht nur für Mitteleuropa sondern weltweit empfehlenswert, indem sie Anstoss, ja Verpflichtung sein sollten für den gekonnten Umgang mit dem historischen Erbe für morgen.
Die Autoren:
Michael Locher, Dipl. Arch. ETH, arbeitet als Architekt in Bern und Berlin. Er ist Initiant, Herausgeber und Hauptautor des vorliegenden Bandes.
Dipl.-Ing. Prof. Hans Kollhoff ist Architekt in Berlin und Professor für Architektur und Konstruktion an der ETH Zürich. In der vorliegenden Publikation schreibt er über das Embellissement als Schönheitsbegriff.
PD Dr. Dieter Schnell ist Kunsthistoriker und lehrt an der Universität Bern und an der Hochschule für Architektur, Bau und Holz in Burgdorf. Sein Artikel behandelt die städtebaulichen Strategien in der Berner Altstadt vom 18. bis ins 20. Jahrhundert. Prof. Dr. Jürg Sulzer war lange Jahre Stadtplaner von Bern und ist heute Inhaber der Stiftungsprofessur für Stadtumbau und Stadtforschung an der Technischen Universität Dresden. Die Transformation im Städtebau ist Thema seines Beitrags