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Synergetische Kulturachse 550 J.: Freiburg - Basel - Wien
Uni-Freiburg-Statuten 1460 < Uni-Wien-Vorbild -650j. > Antiquariat-Erasmushaus Basel  bilden somit seit einem halben Jahrtausend eine Kulturachse Wien - Basel - Freiburg
Ein neu erworbener Statutenband aus dem 15. Jahrhundert dient als Quelle zur frühen Geschichte der Universität Freiburg

Freiburg, 25.02.2015

Wiener Vorbild
Jürgen Walter, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Dieter Speck, Leiter des Universitätsarchivs, und Vizerektor Gunther Neuhaus (von links) mit dem Statutenband. Foto: Sandra Meyndt
Der Handschriftenband entstand in den 1460er Jahren in einer Wiener Werkstatt, kam möglicherweise mit den Gründungsprofessoren nach Freiburg und enthält die ersten Statuten der neuen Universität: Die Albert-Ludwigs-Universität hat die so genannten Freiburg-Wiener Statuten im Antiquariat Erasmushaus Basel für 50.000 Euro erworben. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) hat von dem Kaufpreis 35.000 Euro übernommen. „Es ist ein außerordentlicher Glücksfall, dass wir mehr als 500 Jahre später nun quasi den ersten Masterplan aus den Gründertagen der Universität wieder in Freiburger Besitz sehen dürfen“, sagt Jürgen Walter, Staatssekretär im MWK. „Wir bedanken uns beim Wissenschaftsministerium herzlich für seine schnelle und großzügige Unterstützung, die uns den Kauf dieser wertvollen Quelle aus der Frühzeit unserer Universitätsgeschichte erst ermöglicht hat“, sagt Rektor Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer.
Die Statuten der Universität Wien dienten der 1457 gegründeten Universität Freiburg als Vorbild für ihre eigenen Statuten. „Bei uns waren bislang zwar schon andere Arbeitsvorlagen der Wiener Universitätsstatuten vorhanden, nicht aber ein vergleichbarer Prachtband“, sagt Prof. Dr. Dieter Speck, der das Freiburger Universitätsarchiv leitet. Der neu erworbene Band enthält auch den Immatrikulationseid der Freiburger Universität, der im Matrikelband der Universität Freiburg für die Jahre 1460 bis 1517 in gleicher Weise enthalten und parallel zum Band der Freiburger Matrikel aufgebaut ist. Die Beschläge des Statuten- und des Matrikelbands sind ebenfalls sehr ähnlich. Diese und weitere Hinweise lassen eindeutig darauf schließen, dass das Buch von der Universität Freiburg beziehungsweise aus deren engstem Umfeld stammt. Die Bezeichnung „Freiburg-Wiener Statuten“ berücksichtigt daher die Herkunft des Bandes ebenso wie seine Funktion: Er enthält zwar die Statuten der Universität Wien, diente aber in Freiburg als Vorlage oder Nachschlagewerk.
Weitere Erkenntnisse liegen derzeit noch nicht vor: Der Handschriftenband ist zwar gut erhalten, bislang aber wissenschaftlich noch nicht näher untersucht worden. Das Universitätsarchiv Freiburg wird sich dieser Aufgabe annehmen, betont Speck: „Wir freuen uns auf viele neue Einblicke in das Freiburger Universitätsleben im 15. Jahrhundert, die uns diese Quelle ermöglichen wird.“
Kontakt:
Prof. Dr. Dieter Speck
Universitätsarchiv
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-3831
mailto:dr.speck@uniarchiv.uni-freiburg.de