MAK FORUM Wien : Ludwig Mies van der Rohe, Haus Tugendhat, Brünn, 1929–1930

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MAK FORUM Wien : Ludwig Mies van der Rohe, Haus Tugendhat, Brünn, 1929–1930

Das Haus Tugendhat im tschechischen Brünn gilt als Ikone der modernen Architektur. Es verkörpert den sozialutopischen Anspruch des Architekten Mies van der Rohe und den weltoffenen, großbürgerlichen Lebensentwurf seiner AuftraggeberInnen Grete und Fritz Tugendhat. In Kooperation mit der Stadt Brünn, dem Team des Hauses Tugendhat und der Stadt Wien zeigt das MAK erstmals in Österreich die Wanderausstellung HAUS TUGENDHAT, die vom Studien- und Dokumentationszentrum (SDC-VT) des Hauses Tugendhat als Reaktion auf das breite Interesse des Publikums an der 2012 abgeschlossenen Restaurierung des singulären Bauwerks konzipiert wurde. Die vom Museum der Stadt Brünn finanzierte Schau eröffnet mit Informationstafeln, großformatigen Fotos und einer Videodokumentation einen umfassenden Einblick in Architektur und Geschichte dieses einzigartigen Gesamtkunstwerks. Die Ausstellung im MAK steht unter dem Ehrenschutz der Botschaft der Tschechischen Republik in Wien und wird vom 21. Oktober bis zum 8. November 2015 im MAK FORUM gezeigt.

Das 1929–1930 von Ludwig Mies van der Rohe für das Ehepaar Tugendhat errichtete Haus gilt als das wichtigste Werk des Architekten in der Vorkriegszeit und als der Bau in Europa, der am authentischsten erhalten ist. Die innovative Konstruktion, die Raumanordnung, die Innengestaltung, die technische Ausrüstung sowie das Einfügen des dreigeschossigen Baus in eine Hanglage setzen bis heute Maßstäbe. Das zur Straße hin eingeschossig konzipierte Haus öffnet sich mit einer riesigen Fensterfront und zwei zur Gänze versenkbaren Fensterelementen zur steil abfallenden Gartenseite.

Die Verwendung einer Stahlskelettkonstruktion für ein privates Wohnhaus, aber auch der Einsatz seltener Werkstoffe für den Innenraum wie Onyx aus Marokko, italienischer Travertin und Furniere aus exotischen Holzarten galten zur damaligen Zeit als Novum. Mies van der Rohe entwarf auch die gesamte Innenausstattung, insbesondere die Sitzmöbel zählen bis heute zu den Designklassikern des 20. Jahrhunderts.

Nach der im vergangenen Jahr im MAK gezeigten Film- und Buchpräsentation Das Haus Tugendhat bringt das MAK mit einer weiteren Aktivität seine Verbundenheit mit der Stadt Brünn und dem unter dem Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes stehenden Haus Tugendhat zum Ausdruck. Seit März 2012 ist das Haus als Architekturdenkmal der Moderne wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
MAK-Presse und PR  
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