Anna Durnová : In den Händen der Ärzte . Ignaz Semmelweis - Pionier der Hygiene


Wir würdigen
A. Durnova: Ignas Semmelweiss
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Online-Publikation: März 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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248 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen; 140x220 Hardcover; ISBN: 9783701733538 ; EUR 22,90 / sFr 31,80 / ISBN ebook: 9783701745043;  12,99 €
Residenz Verlag, A-3100 St. Pölten, http.//www.residenzverlag.com

Inhalt
Medizinische Innovation wird stets von Widerständen begleitet – kein Leben zeigt dies besser als jenes von Ignaz Semmelweis.
Eine Reise durch das Leben des großen Kämpfers für die Gesundheit der Mütter und für den medizinischen Fortschritt. „Hände waschen!“, diese Hygieneregel ist heute selbstverständlich. Dass das nicht immer so war, zeigt die Geschichte des 1818 geborenen Semmelweis, der als Gynäkologe in Wien wirkte. Für die Anerkennung der Wahrheit, dass die schmutzigen Hände der Ärzte gebärende Frauen infizierten, musste er hart kämpfen. Seine Lebensgeschichte, die bis heute immense Bedeutung hat, lässt tief in die faszinierende Welt der wissenschaftlichen

Der Protagonist
Ignaz Philipp Semmelweis (ungarisch: Semmelweis Ignác Fülöp[1]; * 1. Juli 1818 in Ofen – deutscher Name des Stadtteils Buda, Teilbezirk Tabán – im heutigen Budapest; † 13. August 1865 in Oberdöbling bei Wien) war ein ungarischer Arzt im damaligen Kaisertum Österreich. Er studierte an den Universitäten Pest und Wien Medizin und erhielt 1844 seinen Doktorgrad an der Universität Wien.
Semmelweis führte unterschiedlich starkes Auftreten von Kindbettfieber auf mangelnde Hygiene bei Ärzten und Krankenhauspersonal zurück und bemühte sich, Hygienevorschriften einzuführen. Seine Studie von 1847/48 gilt heute als erster praktischer Fall von evidenzbasierter Medizin in Österreich und als Musterbeispiel für eine methodisch korrekte Überprüfung wissenschaftlicher Hypothesen [2]. Zu seinen Lebzeiten wurden seine Erkenntnisse nicht anerkannt und von Kollegen als „spekulativer Unfug“ abgelehnt. Nur wenige Ärzte unterstützten ihn, da Hygiene als Zeitverschwendung und unvereinbar mit den damals geltenden Theorien über Krankheitsursachen angesehen wurde. Semmelweis praktizierte teilweise in Pest im heutigen Ungarn. Er starb in Wien unter nicht näher geklärten Umständen während eines 2-wöchigen Aufenthalts mit 47 Jahren in der Psychiatrie ("Landesirrenanstalt" Döbling bei Wien). Zahlreiche Widersprüche und Ungereimtheiten deuten neben dem Exhumierungsbericht aus dem Jahr 1963 und Motiven für seine Beseitigung auf willkürliche Psychiatrisierung und ein darauf folgendes Tötungsdelikt.http://de.wikipedia.org/wiki/Ignaz_Semmelweis

Autorin
Anna Durnová , geboren in Brno, lebt in Wien. Die Politikwissenschaftlerin ist seit 2004 an der Universität Wien als Lektorin und Forscherin tätig. Seit 2012 forscht sie im Rahmen des Hertha- Firnberg-Programms (FWF Wissenschaftsfonds) für ihre Habilitation über Semmelweis und den mit ihm verbundenen Hygienediskurs. Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen.

Fazit
Mit grossem Impetus versteht es die Politikwissenschaftlerin Anna Durnová in ihrem immer noch aktuellen Diskursbuch "In den Händen der Ärzte" ihren Protagonisten Dr. med  Ignaz Semmelweis, den Pionier der Hygiene zugleich - trotz der Tragik - mit tiefsinnigen Humor porträtieren - wie in ihrem Vorwort mit der 'zerbrechlichen Waschschüssel. Der lebensbegleitender Kampf um das Leben der Gebärenden wird berührend aufgezeigt - bis zu seinem ungeklärten Tod in der willkürliche Psychiatrisierung mit Tötungsdelikt.
Wir würdigen posthum damit Ignaz Philipp Semmelweis und seine exzellente Biografin Anna Durnová. m+w.15-3