Richard Wagner: Der große Komponist . Biografie

Wir würdigen
R. Wagner . Der große Komponist
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Online-Publikation: Dezember 2012 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Richard Wagner: Der große Komponist . Biografie >>
384 Seiten. Mit 16 Seiten sw-Bildteil; ISBN 978-3-423-34751-8; 11,90 [D] 12,30 [A] 17,90
Deutscher Taschenbuch Verlag, München;   http://www.dtv.de

Der Protagonist
Richard Wagner (1813 -1883) hat mit seiner Musik die Menschen verzaubert und die Oper revolutioniert. Sein Leben war ein Kampf um den Erfolg. Die einen verehrten ihn abgöttisch, den anderen erschien er als Scharlatan. Anhand von Briefen, Selbstzeugnissen, Aussagen von Zeitgenossen und vielen anderen Dokumenten macht Walter Hansen anschaulich, wie Richard Wagner das Musikleben des 19. Jahrhunderts dominierte und die Idee der antiken Festspiele mit der Gründung der Bayreuther Festspiele wieder aufleben ließ.

Der Autor
Walter Hansen lebt als freier Schriftsteller in München. Seine Jugendbücher und kulturhistorischen Sachbücher wurden mehrfach übersetzt und ausgezeichnet.

Fazit
Eine hervorragende Gliederung und Sprachklarheit in der Biografie von "Richard Wagner" ist dem Schriftsteller Walter Hansen damit gelungen, die er
diesem großen und vielschichtigen Komponisten widmete. Genau so vielschichtig und überzeitlich ist seinr Werk-Wirkkraft, die einem Selbstbedienungsladen für demokratieferne Gruppen bis heute ähnelt, das nur Wenigen willentlich gelingt es sachlich zu sichten und ästhetisch pur zu geniessfähig zu machen, wie es Hansen vermag. Dabei entstehen früh Freiheitslieder bis zum Mordsdrama, danach erste Liebe mit schwarzer Hochzeit, "Jungdeutsches" , Rebellion nicht nur am Dirigentenpult, künstlerisch und politisch, bis zur Bakunin-Nähe und der Mairevolution in Dresden. Danach Exil in der Schweiz, Wanderjahre und seine Meisterleistung als Königsfreund bis zur Gründung der Bayreuther Festspiele, schliesslich Triumph und Tod . Und darüber hinaus gibt der Biograf die Kaufkraft der genutzten Währungen zur Zeit Wagners preis, die uns den Finanz-Alltag des Protagonisten Wagner nahebringt, was angesichts der aktuellen Finanzkrise die Blickweise besser verstehen lässt., weil sie deren Schwerpunkte vom Ästhetisch-Kulturellen in die Existenz-Niederungen der Wirtschaft ablenkt, wie wir es heute mit den südlichen Gefilden Eurpas wahrnehmen. Eine wahre Tragikkomödie bitterböser Natur von und in uns ?
Der Zuschauer sieht mehr, Vorrang hat Medienzivilisierung, Alte Medien erscheinen in neuer Gestalt, Es geht um Selbstreflexion, Medienkunst heisst Wahrnehmungstechnik, hat Modellcharakter (Siegfrieds Schwertschmiede), Auch neue Medien sind musikalisch, schliesslich - Raum selbst ist auch Medium Oper: Lasst sie uns gestalten....und Klein fügt in den Diskurs hinzu, lasst uns " Am Eros der Struktur arbeiten. Hoffen wir nur, dass dieses die gesamtkunstwerkliche Weise meint, damit die Zuschauerräume auch diesmal nicht leer bleiben". m+w.p12-11
Hinzu kommt:
Das Doppelportrait "Wagner und Verdi" erscheint pünktlich zum 200. Geburtstag der beiden Protagonisten. Die Doppelbiografie beinhaltet die Zeitgenossenschaft und ihrer situativen Vernetzung für deren Werdegang. Wagner, ein "radikaler Antibürger" und Verdi als legendärer Patriot. Dieser populär, jener umstritten, zwischen Wien, Bologna, Bayreuth und zuletzt Venedig. Das ausgezeichnete und fundierte Buch handelt vom Nachruhm der beiden, bei Verdi, dem "tedescino" war es seine Ängstlichkeit vor Europa, der sich zugleich als wahrer Antipode zu Wagner sah; dem gegenüber der Wagner-Kult, und dem romantisch-dämonischen Europa-Nationalismus mit seiner aussengelenkten Entzauberung nach all den Katastrophen des 20. Jahrhunderts. m+w.p12-11
 http://www.kultur-punkt.ch/ereignisse/klett-cotta12-11-iwagner-medieniiwagner-verdi.htm