Stéphane Hessel / Michael Kerbler: Gerechter Zorn! Stéphane Hessel über seine Begegnung in Wien mit Michael Kerbler . Einführung: Beate Winkler

Wir würdigen
 Begegnung : S.Hessel mit M. Kerbler
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Online-Publikation: Januar 2012 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Stéphane Hessel / Michael Kerbler: Gerechter Zorn!  Stéphane Hessel über seine Begegnung in Wien mit Michael Kerbler. Einführung: Beate Winkler >>
70 Seiten, englische Broschur mit CD; ISBN: 978-3-99029-001-9; EUR 19,90 / sfr 28,90
Wieser Verlag, A-9020 Klagenfurt/Celovec; www.wieser-verlag.com

Inhalt
Ich meine, Herr Hessel, ein bisschen gerechter Zorn ist immer gut. Gerechter Zorn! Das nehme ich gerne an. Gerne. Wissen Sie, ich
habe zwei verschiedene Arten von Feinden – was mein Büchlein angeht. Die einen, die verstehe ich sehr gut, die sagen, was bedeutet denn das, sich empören, na ja, gut, aber es nützt ja nichts. Man empört sich, dann ist man wütend, gut, na und, alles geht weiter. Denen sage ich, sie haben wahrscheinlich nur den Titel meines Buchs gelesen und vielleicht nicht den ganzen Text, denn ich sage ja immer wieder auch im Text, es gibt ganz gewisse Probleme, die müssen jetzt geklärt werden, und da hilft nicht nur Empörung, sondern dafür ist eben auch Engagement notwendig, sich einsetzen.
Nach dem großen Interesse, das meine beiden Bücher ,Empört Euch‘ und ,Engagiert Euch‘ geweckt haben, wird dieses sehr offen geführte, intensive Gespräch mit Michael Kerbler – geführt im Österreichischen Parlament – meine Argumente nachvollziehbar
machen und vertiefen helfen. Nicht zuletzt macht die CD von unserer Debatte Nuancen meiner Argumente hörbar, die das gedruckte Wort nicht bieten kann. Dieses Gespräch in Wien, noch dazu an diesem wichtigen Ort, aufgezeichnet vom Österreichischen
Rundfunk, ist für mich ein Dokument von Dauer. Es ist ein zum Nachdenken anregendes und Richtung gebendes Buch, das – so hoffe ich – in dieser Zeit des Umbruchs dazu beitragen wird, dass sich die Nebel der Orientierungslosigkeit ein wenig zu lichten
beginnen.“

Stimme
 im Standard 22.12.2012 Wider Ignoranz und Lethargie
http://www.wieser-verlag.com/files/presse/Gerechter%20Zorn!%20Standard%2022.12.2012.pdf
  
Gesprächsteam:
Beate Wkinkler
versteht sich als „Co-Pilotin für Chancenvielfalt”: sie ist Malerin, Potentialentwicklerin und war EU-Direktorin im Menschenrechtsbereich über viele Jahre hinweg.
http://www.beate-winkler.net/

Stéphane Hessel
* 20. Oktober 1917 in Berlin, ist ein französischer ehemaliger Résistance-Kämpfer, Überlebender des Konzentrationslagers Buchenwald, Diplomat und Lyriker. Er ist Sohn des Schriftstellers Franz Hessel.

http://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%A9phane_Hessel

Michael Kerbler,
seit 1976 gehört Michael Kerbler dem ORF an, ist Chefredakteur.
http://derneue.orf.at/orfstars/kerbler.html
Beate Wkinkler
Beate Winkler versteht sich als „Co-Pilotin für Chancenvielfalt”: sie ist Malerin, Potentialentwicklerin und war EU-Direktorin im Menschenrechtsbereich über viele Jahre hinweg.
http://www.beate-winkler.net/

Fazit
In ihren einführendem Text  charakteristisiert Beate Winkler den Protagonisten des AV-Medium Buch+CD auf lapidare Art: " Stéphane Hessel hat Visionen für unsere Zukunft und gibt Hoffnung, ist authentisch, bringt sich ein und macht Mut zur Veränderung, strahlt eine sanfte Kraft aus, die gewaltlos und erstaunlich wirkungsvoll ist." Desgleichen erleben wir wenn Stéphane Hessel ins Gespräch kommt  zur Thematik " Gerechter Zorn!"  bei seine Begegnung in Wien mit Michael Kerbler
 Für Hessel ist die Schere zwischen Arm und Reich, Ausbeutung, Korruption und Gier nicht akzeptierbar.  Daher ist " Indignez vous / dignite / dignity dignitas / Würde wichtigster Erkenntnis-Ausgangspunkt für alle Menschen. Hinzu kommt Mitgefühl, besser compassion / Leidenschaft für das Schöne (Platon tritt ein und  grüsst zustimmend). Wir stehen auf einer Schwelle zu einer anders zu widerständig zu gestaltenden Welt - ist riskant - (dem KZ entkommen) und dann die Wirtschaftsunion, "Ich denke , dass Jean Monnet (Moneten grüssen) war ..verantwortlich, dass man zu Beginn wirtschaftlich dachte... und Wut packt Hessel, wenn man ihm vorwirft zu gut zu den Palästinenser zu stehn, dann sagt man "ach so dann sind Sie ein Antisemit", ja dann packt mich die Wut. Bürgerechte dürfen niemals aufgegeben werden, das ist die Kernbotschaft Hessel's, aber stets mit einer gewissen Geduld der Welt gegenüber, ungeduld zu sein bringt nichts, aber der Grad von Ungeduld ist entscheidend, auch für das Gespräch hier und jetzt, sagt Hessel mit Freude zu Kerbler, dem jüngeren Zeitgefährten. Wie gesagt ein bisschen gerehter Zorn ist immer gut. Und angesichts von bevorstehender Verhaftung, Hinrichtung und des Todes ist Hessels Shakespearezitat* die wichtigste Botschaft: "No longer mourn for me when I am dead*.. ".Trauerfrei mit verinnerlichter Würde sterben und erkennen, dass " No travellers returns*...". zur Gewissheit wird. Was für ein wunderbarer zartfühlender Titan, dieser Hessel !. m+w.p12-2