Ulrich Beck : Die Neuvermessung der Ungleichheit unter den Menschen

Online-Publikation: Januar 2009 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Ulrich Beck : Die Neuvermessung der Ungleichheit unter den Menschen - Soziologische Aufklärung im 21. Jahrhundert . Eröffnungsvortrag zum Soziologentag »Unsichere Zeiten« am 6. Oktober 2008 in Jena>>
57 Seiten, Broschur (ISBN 978-3-518-06994-3) Euro 7,00 [D] / Euro 7,20 [A] / sFr 12.90
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2008; http://www.suhrkamp.de;

Inhalt
»Unsichere Zeiten« – diesem Thema war im Herbst 2008 der Soziologentag in Jena gewidmet. Darauf, daß die Verhältnisse prinzipiell immer unsicher waren, weist Ulrich Beck in seinem Eröffnungsvortrag, der nun als Sonderdruck der edition suhrkamp vorliegt, ausdrücklich hin. In Zeiten des Klimawandels geraten die alten Unterscheidungen zwischen natürlicher und sozialer Verunsicherung sowie Ungleichheit unter Druck. Solange wir sie jedoch »im Bezugsrahmen des alten Weltbildes nationalstaatlich eingezäunter Gleichheit bzw. Ungleichheit zu begreifen versuchen«, so Beck, »verkennen wir sie«. Daher plädiert er für eine radikale kosmopolitische Erneuerung der Sozialwissenschaften.

Autor
Ulrich Beck lehrt Soziologie an der Universität München und an der London School of Economics and Political Science. Zudem ist er Herausgeber der Reihe Edition Zweite Moderne.


Fazit
Kurz gefasst berichtet Ulrich Beck einleitend in seinem Vortrags-Buch "Die Neuvermessung der Ungleichheit unter den Menschen" von wachsender Kinderarmut in Deutschland, riskanter Flucht von Millionen Menschen. In und zwischen den Ländern sind vorallem soziale Ungleichheiten bereits "vormodern" entstanden in der Verknüpfung von Armut, Reichtum und ökologischer Zerstörung...Beck fordert eine kosmopolitische Soziologie statt einer bisher geübten kosmopolitischen Betrachtungsweise. Alle diese Diskrepanzen gilt es durch weitere Debatten aufklärend weiterzuführen, wenn nicht verlieren die reichen Demokratien ihre Legitimationsgrundlage. Dem stimmen wir zu. w.p.09-1

Ulrich Beck: Macht und Gegenmacht im globalen Zeitalter

Online-Publikation: Juli 2009 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Ulrich Beck: Macht und Gegenmacht im globalen Zeitalter - Neue weltpolitische Ökonomie >>
st 4099, Broschur, 478 Seiten ; ISBN: 978-3-518-46099-3 ; D: 12,00 € ; A: 12,40 € ; CH: 21,70 sFr
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main > Berlin, 2009; http://www.suhrkamp.de;

Inhalt
Dieses Buch ist eine Aufforderung zur Ergreifung der Macht, und zwar durch Allianzen. Denn die globalisierte Welt ist ein Möglichkeitsraum, trotz barbarischer Tendenzen. Zurück zur autarken Nation führt ohnehin kein vernünftiger Weg, die Chancen für Staat und Zivilgesellschaft liegen darin, eine konsequent kosmopolitische Perspektive einzunehmen und auf transnationaler Bühne Einfluss auszuüben, statt sich in nationalen Konkurrenzen zu erschöpfen und den Verlust der Macht an die Wirtschaft zu beklagen. Verloren ist nichts, zeigt Beck: „Die Regeln legitimer Herrschaft werden neu ausgehandelt.“ Ein erhellendes Panorama der neuen weltpolitischen Ökonomie.

Zum Autor
Ulrich Beck lehrt Soziologie an der Universität München und an der London School of Economics. Zudem ist er Herausgeber der Reihe Edition Zweite Moderne.

Fazit
Kurz gesagt: "Die Selbstgefährdung der Menschheit ersetzt Demokratie " oder so schreitet dank seiner Globalismus-Gegner " kosmopolitischer Despotismus", so schlussfolgert der bemerkenswerte Soziologe Ulrich Beck in seinem Buch "Macht und Gegenmacht im globalen Zeitalter - Neue weltpolitische Ökonomie" in seinen erschreckenden aber realistischen Ausführungen. Es ist eine, seine Grabrede in der Sicht auf das beginnende kosmopolitische Zeitalter. Immerhin deutet Beck präzise an, dass "mit der globalen Gefahrenwahrnehmung die Utopie des neoliberalen Staates an Überzeugungskraft verliert". Dazu passt Pascal: Der Mensch ist ein schwankendes Schilfrohr.. 09-8 w.p.

Ulrich Beck: Der eigene Gott . Von der Friedensfähigkeit und dem Gewaltpotential der Religionen

Online-Publikation: Juni 2008 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Ulrich Beck: Der eigene Gott . Von der Friedensfähigkeit und dem Gewaltpotential der Religionen >>
275 Seiten, Gebunden. ISBN: 978-3-458-71003-5; D: 19,80 €, A: 20,40 €; CH: 34,30 F
Verlag der Weltreligionen, gefördert durch die Udo Keller Stiftung Forum Humanum
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 2008; http://www.suhrkamp.de;  http://www.verlagderweltreligionen.de/

Inhalt
Alle Weltreligionen sehen sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts radikalen Transformationen ausgesetzt, alle Weltreligionen ebenso wie alle kulturellen Schöpfungen und Symbole existieren gleichzeitig nebeneinander und stehen meist, herausgelöst aus ihren zeitlichen und räumlichen Kontexten, offen für eine allgemeine Verfügbarkeit, für fundamentalistische oder individuelle Aneignungen.
Globalisierung bietet nicht nur die große Chance für die Weltreligionen, sich aus den territorialen Bindungen der Nationalgesellschaft und des Nationalstaates zu lösen und ihre transnationalen Dimensionen, Netzwerke und Imaginationen von „Gemeinschaft“ neu zu entdecken und wiederzubeleben. Zugleich werden auf diese Weise auch wechselseitig die Monopolansprüche in Frage gestellt. Die Weltreligionen sehen sich dazu gezwungen, im grenzenlosen Raum massenmedialisierter Öffentlichkeit und Nachbarschaft miteinander konkurrieren und kommunizieren müssen. Das post-säkulare Zeitalter hat den Modernitätsstreit zwischen Religionen und Säkularismen zu überwinden zugunsten einer Zivilisierung der Zivilisation (die geistliche Einheit des Menschengeschlechts verpflichtet die Bevölkerungen unterschiedlichen Glaubens, einen „gemeinsamen Pfad“ zu finden). Wie steht der Einzelne, als religiöser oder als nicht-religiöser Bürger, wie stehen Christen, Juden und Muslime zum „Geist“ der Weltgesellschaft?

Fazit
Ulrich Beck vermag es in seiner Schrift "Der eigene Gott . Von der Friedensfähigkeit und dem Gewaltpotential der Religionen"
in sechs Kapiteln überzeugend den Fragen der Zeit nach eigenem Leben, Raum und Gott gekonnt nachzuspüren. Er schildert die Rückkehr der Götter, die Krise der europäischen Moderne, nimmt Position zu Toleranz und Gewalt in den Religionen, spricht von Häresie und der Erfindung des eigenen Gottesbildes, der fünfarmigen "List" (Benedikt XVI.) auf die Spur Gott zu erspüren, als: Individualisierung, Warenform, Neutralität (Habermas), Weltethos (Küng), Konversion (Gandhi) und fügt fragend Revolution hinzu.
Beck fasst zusammen, in dem er Frieden statt Wahrheit, Nationalierung, den Modernisierungsakteur Religion in unserer Weltrisikogesellschaft , Gott als Vermittler sieht und profiliert. Schliesslich frägt er sich und uns : Wie wird die Zivilisierung der Zivilisation möglich? Beck bekennt schliesslich, dass es um ein "Stochern im Nebel" geht, wenn es um Glauben und Gewalt geht.

Weltbürgerschaft / Weltgemeinsinn

PA4-12-11risikenIV4.weltbuergerschaft

<< PA4-12-11risikenIV4: Weltbürgerschaft / Weltgemeinsinn >>

Weltbürgerschaft ist ein philosophisch-politisches Konzept, das Nationalstaaten übergreifend weltweit "Globale Soziale Rechte" verbürgt sehen möchte.

Politisch vertreten wird das Ziel einer Weltbürgerschaft

von einer Vielzahl globaler sozialer Bewegungen wie attac oder sans papiers in Frankreich (seit 1996) sowie von Vertretern einer politischen Philosophie und ihrer Intervention für globale soziale Rechte. Zu den philosophischen Initiatoren dieses Konzepts gehören Jacques Derrida, Etienne Balibar, Julia Kristeva sowie Michael Hardt und Antonio Negri. In Deutschland wird dieses Konzept vor allem von attac und dem Philosophen Thomas Seibert vertreten. [1]

Zu den Hauptrechten, die für eine Weltbürgerschaft vor dem Hintergrund bestehender Nationalstaaten eingefordert werden, zählt das Recht auf freie Mobilität, gesellschaftliche Teilhabe und offene Grenzen sowie das volle staatsbürgerliche Recht auch für Staatenlose und Migranten, Garantierechte für einen "Sozialen Lohn" oder ein Grundeinkommen für alle, das Recht auf Mitbestimmung über materielle Bedürfnisse, das Recht auf eine "intakte Umwelt", für alle Weltbürger das Recht auf einen freien Zugang zu Wissen und Kommunikation. [2] Im weitesten Sinne geht es um das Ziel der "emanzipatorischen Aneignung universaler Menschenrechte". [3]

PA4

Unser Philosophie-Fragefeld:  Welt/bürger/gesellschaft als Vision (Europa) bis Utopie (Erdbevölkerung)

Die Teilhabe-Demokratie, statt der aktuellen „Daemmerkratie“ / Oligarchie , ist eine andauernde Baustelle, ein Bruchgiebel, mit Regelbruch und gewaltfreiem zivilen Ungehorsam, mehr auf politisch-offener Integration bedacht, als auf kultureller Identität - statt Leid(t)-Kultur - beruhend. Daher der unbezwingbare Drang zur regionalen Vielfalt, zivilbürgerlichern Courage und peripheren Blickweise. Direkte Demokratie: 1, ...

Eine europäische Bürgeridentität entfaltet sich nur mit individueller Kultur und Prägung zur multi-ethnischen Vielfalt, und dank der unerlässlichen kooperativenVision der Gerechtigkeit: Dux, Honneth, und einer Grundsicherung  / Grundeinkommen( Dux, Götz I ;  Opielka, Taureck, Voss,  kultur-punkt-PA4), Bürgergeld (FDP), Zukunft  ( Taureck); www.unternimm-die-zukunft.de ; Grundrente (Seehofer CSU) für alle Erwachsenen in D, CH, A, EuropäerInnen - vor Ort differenziert - schliesslich alle Menschen auf der Erde in einer "anvisierten" Weltgesellschaft......