Jürgen Werner: Tagesrationen. Ein Alphabet des Lebens

 

Lebenswelt / Architektur Lebensraum
J. Werner: Tagesrationen . Leitfaden
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Online-Publikation: November 2014 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<<  Jürgen Werner: Tagesrationen. Ein Alphabet des Lebens. >>
276 Seiten mit Lesebändchen. Gebunden mit Schutzumschlag, € 21,90. ISBN 978-3-00-047172-8
Verlag tertium datur, Frankfurt, http://www.juergen-werner.com

Inhalt
„Das menschlichste Wort.“ So steht es im kürzesten Stück des Buchs. Es handelt vom „Ja“, der einfachen und bedingungsfreien Zustimmung zum Leben.
Mit der knappen Zeile formuliert Jürgen Werner eine Art Leitfaden, der sich sublim durch alle seine Texte zieht. Die hier versammelten hundertfünfzig Stücke beschreiben das variantenreiche Selbstverstehen des Menschen, wie es nur möglich ist im neugierigen Wechselspiel mit der Welt.
In „Tagesrationen“ wohlportioniert, als regelmäßige Lesenahrung bestens zu verdauen, legen sie die großen und kleinen Wörter unseres Lebens so überraschend aus, dass sie noch einmal gehört werden und aufhorchen lassen.
Was steckt in Begriffen wie Angst, Vertrauen oder Respekt wirklich? Warum stören wir uns manchmal an Ausdrücken wie gelegentlich, nett oder kleinlich? Worin liegt der Zauber von Wendungen, die eigentlich Kurzgeschichten sind: erste Liebe, roter Teppich oder in flagranti?
Warum finden sich in unserer Rede feste Paare: Denken und Sprechen, Frauen und Männer, Himmel und Erde?
Oft sind es geschenkte Wörter, die den Autor regelmäßig in Reflexionen gelockt haben, sie entstammen den Wegen und Umwegen des Nachsinnens, Anstößen von außen, Gelegenheitsfunden. Unter ihnen finden sich solche, die das Leben nicht nur leiten, es heilsam unterbrechen oder zu ersetzen versuchen: Wörter, die selber Leben sind.
Das „Ja“ kann diese Eigenschaft annehmen. Was aber, wenn es einem dabei die Sprache verschlägt?

Autor
Jürgen Werner, geboren 1956, lebt in Frankfurt am Main. Er studierte Katholische Theologie, Philosophie und Germanistik.
Viele Jahre war er Redakteur bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, im Sport und vor allem im „FAZ-Magazin“.
Heute lehrt er Philosophie und Rhetorik an der Universität Witten/Herdecke.http://www.juergen-werner.com

Stimme
Die "Tagesrationen" von Jürgen Werner sind das ideale Geschenkbuch", Heide Grasnick, November 2014

Fazit
Der sprach- und begriffs- kundige Theologe und Philosoph Jürgen Werner bietet allen an geistiger 'Tisch- und Lebenskultur' -Interessierten "Tagesrationen" mit seinem 'Alphabet des Lebens'. Er hat hunderfünfzig Sprach-'Objet trouvés (1)' aus dem Alltag unseres Wortmüll-Raumes (2) mit tiefsinnigen Blick erkundet und liebevoll dargeboten.
Dieses 'Ready-mades' ist ein (hier) Kultur'wort'werk, oder ein Teil eines 'skriptiven' Kunstwerks, das aus vorgefundenen Alltagsgegenständen oder Abfällen hergestellt wurde. Ready-mades werden sie genannt (z.B. der Begriff 'Scham' (2) wird genial definiert, sie enden mit dem Begriff 'Zweifel' (wobei er uns gut rät wie man sich von der Verzweiflung abwendet ) und 'Zweisamkeit heilt das Alleinsein', kann aber den Schmerz der Einsamkeit verstärken, so schliesst er sein 'Weisheitsbuch' und hinterlässt in uns mehr Selbstver- und -zutrauen. Es gebührt Jürgen Werner ein tiefer Dank für diesen Diskursband, lebensbegleitend. m+w.p14-11

(1)
Ein Objet trouvé (franz. für ‚gefundener Gegenstand‘) ist ein Kunstwerk, oder ein Teil eines Kunstwerks, das aus vorgefundenen Alltagsgegenständen oder Abfällen hergestellt wurde. Ready-mades werden sie genannt,
http://de.wikipedia.org/wiki/Objet_trouv%C3%A9

(2) Zitat:'Nicht fliehen können, nicht angreifen können'
Scham- und Schuldkultur: Scham ist ein Gefühl der Verlegenheit oder der Bloßstellung
http://de.wikipedia.org/wiki/Schamgef%C3%BChl; http://de.wikipedia.org/wiki/Scham;
Dazu vertiefen noch : Fred Fischer, Der Wohnraum, 1965, S.65 ff

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HAIKU nach Jürgen Werner:

*) ’Scham

Nicht fliehen können, nicht angreifen können’

Haiku

<< ab-schied ist immer
a
uch ein ab-bruch zum ab-grund
des menschlichen seins >>

© 2014 w. prankl : Haiku auf der Basis von Jürgen Werner, Tagesrationen* – ein Alphabet des Lebens, 2014 und  Fred Fischer : Der Wohnraum, S.39, Raum-Feldanalyse, 1965

 

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Fred Fischer : Der Wohnraum

Raum-Feldanalyse

 

 

Frontal
wand

Phänomen :


’Klagemauer’

 

 

 

‚Strafwinkel’

 

 

3 Flucht

4 Passage

5 Flucht

 

Deckungs

wand

2 Passage

9 Exhibition (Präsentation Ausgeliefertsein)

6 Passage

Angriffs

wand

 

1 Schutz

8 Passage

7 Schutz

 

 

‚Übersicht’

Rück
wand

‚Versteck’

 

 

Zum Unternehmen: 'tertium datur'
ist ein Beratungsinstitut. Es unterstützt Manager und Organisationen in ihrer Fähigkeit, Veränderungen ertragssteigernd zu gestalten. Dabei konzentriert es sich auf jene wertschaffenden Aspekte in einem Unternehmen, die sich betriebswirtschaftlich nicht berechnen lassen, obwohl sie für die Rendite entscheidend sind.
Wir arbeiten:
an der Entdeckung neuer Ideen und der Erkundung von Optionsräumen für Organisationen, die nach weiteren erfolgversprechenden Perspektiven suchen – Strategische Kreativität;
an der Identifikation von strategischen Schwachstellen im Unternehmen, die dessen avisierten Wandel blockieren – Strategiekritik;
am Aufbau und der Entwicklung einer konsistenten Markenstrategie, die sich an der Identität des Unternehmens orientiert und diese schärft – Markenhermeneutik;
an der Gestaltung und Steuerung wertvoller Beziehungen, welche die Darstellung einer Firma nach innen und außen bestimmen – Integrierte Kommunikation.
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das Potential einer Organisation, sich im Wettbewerb zu differenzieren, zu stärken und dabei jene Unterschiede zu etablieren, die nicht so leicht eingeebnet werden können. Was ein Unternehmen unverwechselbar macht, sind aber meist Merkmale, die eher dessen Kultur auszeichnen als sein operatives Geschäft. Oft ist es diese zweite, die symbolische Ebene, die über den Erfolg entscheidet.
tertium datur hat Methoden entwickelt,
welche die symbolischen Fähigkeiten des Managements und der Organisation festigen.
In dem, was wir Unternehmenshermeneutik nennen, werden diese Instrumente zusammengefaßt. Sie sind anderer Natur und wirken anders als etwa Controllingtools oder Werttreibermechaniken. Und doch sind sie genauso ausschlaggebend für die Leistung und das Ergebnis im ganzen. Am Ende ist es das Talent, besser zu denken, schneller zu reagieren, entschlossener zu handeln, attraktiver zu wirken, welche die Profitabilität mitbestimmt. Alles kommt darauf an, die beiden Welten des einen Unternehmens, die symbolische und die faktische, die qualitative und die quantitative, gewinnversprechend zu vermitteln.