Ausstellung im Bonner Frauenmuseum: Frauen im Krieg & Frieden 15-45-15 . Geschichte, Dokumente und zeitgenössische Kunst

Lebenswelt
Frauen in Krieg & Frieden
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Online-Publikation: August 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<<  Ausstellung : Geschichte, Dokumente und zeitgenössische Kunst ; bis 01.11.2015 >>
Katalog: 184 Seiten, Broschur ISBN 978-3-940482-85;
Bonner Frauenmuseum: http://www.frauenmuseum.de

Fazit mit Inhaltsfolge, vorangestellt
Irmgard Hofer, Marianne Pitzen: Kommen zur Auffassung, dass bislang fast alle Ausstellungen zur Thematik einseitig (Frauen als Randfiguren) gestaltet waren ..
Gruss- & Vorwort : Sie kommen zur Auffassung, dass bislang fast alle Ausstellungen zur Thematik einseitig (Frauen als Randfiguren) gestaltet waren ..
Bettina Bab:
Friedenengagement und Kriegseinsatz der Frauen im ersten Weltkrieg: Friedenskonferenzen, Klassengegensätze, Kriegsunterstützung durch Frauen als Krankenschwestern, Quasi- & Fabrik-Einsätze, und schliesslich Kriegsleid & Selbstverteidigung mittels Schiessvereinen , in denen sie am Krieg (quasi) teilnahmen..auch als Polizistinnen und Prostistuierte, schriftliche Patriot-, Etappenhelfer-, Pionier-, Spion- & ZwangsarbeiterInnen, aber auch im Widerstand, latenten und öffentlichen Protest (B.v. Suttner: 'Der Horizont von Ideen  - das ist das Leben') , Eigenanbau & Not-Kochkunst
Kunst:
Zu zeitgeschichtlichen Grössen
Aus Dolumenten und Fotoalben
Kriege damals, Kriege heute
Marie-Luise Kreiss:
Krieg & Frieden: Männer-, Frauensache ?
Für das Vaterland oder gegen den Krieg
die VerliererInnen - 2002 Jahre alte Spuren
Himmlische Zuständigkeiten
'Erklärung zum Weltethos'
und weitere Beiträge lokal/global..
Quintessenz:
Vom paradigmatischen Grauen , traumatisch nachwirkender  Verzweiflung, auch Wut und Protest, und unmittelbar gleissender Geist erzählt der Katalog mit seinen vielfältigen ästhetischen Ausdehnungen in verwirrender Weise, so dass sich durchaus eine ästhetisch zuzuordnende Print-Rumpel- & Wunderkammer vor den Betrachenden öffnet...
Für ein Weiterleben, in etwa ... m+w.p15-8

Inhalt
Das Bonner Frauenmuseum
widersetzt sich dem Trend des bisherigen Ausstellungsreigens zum Ersten Weltkrieg und stellt erstmalig die Aktivitäten von Frauen für und gegen den Krieg in den Mittelpunkt einer Ausstellung (19.4. bis 1.11.2015). Die Kuratorinnen Bettina Bab (Historie) und Marianne Pitzen (Kunst) wählen als Anlass das Jahr 2015, denn vor genau 100 Jahren fand die Internationale Friedenskonferenz sozialistischer Frauen von Bern und der Internationale Frauenfriedenskongress bürgerlicher Frauenrechtlerinnen in Den Haag statt. Mehr als 1000 Repräsentantinnen aus zwölf Staaten nahmen 1915 viele Hürden und polizeiliche Schikanen in Kauf, um gemeinsam über Wege zum Frieden zu diskutieren und Resolutionen zu verfassen. Dieses Engagement von Frauen ist heute in Vergessenheit geraten, wenn über den Ersten Weltkrieg gesprochen wird.
Durch die Werke der Künstlerinnen und das Veranstaltungsprogramm werden die Auswirkungen von Kriegen bis in die heutige Zeit thematisiert. So zeigt die Künstlerinnengruppe "Trümmerfrauen" Arbeiten zur Zeit nach 1945. Homa Emami präsentiert als "Heimatlose" ein "Labor der Zeichen und Dinge" zur aktuellen Krisensituation 2015 im Iran. Marlen Seubert zeigt mit "Projektionsfläche Haut" zeitübergreifend die existentielle Bedrohung der Frauen durch Krieg und Gewalt.
Im historischen Teil wird neben vielen Beispielen aus dem Deutschen Reich auch die internationale Situation präsentiert. Frauen waren in den meisten Ländern sowohl an der "Heimatfront" als auch zum ersten Mal in größerem Umfang hinter der Front am Ersten Weltkrieg beteiligt: Bürgerliche Frauen engagierten sich ehrenamtlich in der Kriegsfürsorge, während Millionen Arbeiterinnen unter großen Gefahren in den Munitionsfabriken arbeiteten. Wie in anderen Berufen mussten Frauen auch in der Landwirtschaft die Männer ersetzen. Unter extremen körperlichen Anstrengungen leisteten sie kriegswichtige Arbeit. In allen Ländern dienten Krankenschwestern in den Lazaretten, in einigen Staaten richteten die Militärs weibliche Hilfsdienste ein. Nicht zu vergessen auch diese Kriegsschande: Prostituierte wurden an der Front eingesetzt, um den Soldaten sexuelle Entspannung zu bieten.
In besetzten Ländern wie Belgien, Serbien und Polen waren Frauen im Widerstand und in Frauenlegionen aktiv. Um sich vor Kriegsgräuel und Vergewaltigung zu schützen, übten sich Frauen in den USA im Schießen und in Selbstverteidigung.
Mit Blick auf die weitere geschichtliche Entwicklung werden in der Ausstellung außerdem kurze Portraits aller bisherigen 16 Friedensnobelpreisträgerinnen gezeigt. Hier wird deutlich: Inzwischen wehren sich Frauen und übernehmen Verantwortung in Politik und in Weltkrisensituationen.
Mit der Ausstellung unterstützt das Frauenmuseum die Forderung nach gleichberechtigter Repräsentanz auf allen Ebenen der Friedenspolitik durch die zügige Umsetzung der Aktionsplattform von Peking (1995) und der Resolutionen 1325 (2000) und 1380 (2008) des UN-Sicherheitsrates.
55 Künstlerinnen
widmen sich zeitübergreifend dem Thema in Film, Rauminszenierungen, Fotografie und Malerei. Sie spiegeln in ihren Werken die Kämpferinnen für den Frieden, ihre eigene Familiengeschichte, die Auswirkungen des Krieges auf den Alltag, die Arbeit, die Flucht und Verluste.
Zu zeitgeschichtlichen Größen werden Arbeiten gezeigt von: Marlies Obier - Bertha von Suttner, Brigitte Dannehl - Käthe Kollwitz, Daniela Flörsheim - Rosa Luxemburg, Mariola M. Hornung - Clara Immerwahr, Mo Kleinen - Rosa Mayreder, Erika J. Lomberg - 3 x Bertha, Conny Müscher - Anita Augspurg, Ulrike Oeter - Jane Addams.
Aus Dokumenten und Fotoalben zitieren Monika Altrock-Lutterjohann, Martina Auweiler-Gewaltig, Mary Bauermeister, Jan Bee Brown, Ursula Groten, Regina Hellwig-Schmid, Renate Hochscheid, Mally Khorasantchi, Heidi Kuhn, Heide Pawelzik, Barbara Riege.
Kriege damals - Kriege heute thematisieren: Angelina Androvic Gradisnik, Dagmar von Beschwitz-Both, Gi Brenig, Tremezza von Brentano, Lilija Dinere, Barbara Duisberg, Ulrika Eller-Rüter, Cornelia Enax/Catherine de Rosa, Margareta Eppendorf, Charlotte Esch, Sibylle Feucht, Petra Genster, Margit Goeltzer, Firouzeh Görgen-Ossouli, Agii Gosse, Wendy Hack, Eva Horstick-Schmitt, Šejla Kameric, Barbara Lorenz Höfer, Mara Loytved-Hardegg, MAMU, Martine Metzing-Peyre, Sandra Ney, Brunhilde Odenkirchen, Maria Pudelko-Stettler/Kari Stettler, Ulrike Reutlinger, Tina Schwichtenberg, Ellen Sinzig, Biggi Slongo, Katherina Sommer, Tanya Ury, Violetta Vollrath, Dörte Wehmeyer, Gisela Weimann, Antjie Winkler-Sueße, Ulla Maria Zenner.
Kuratorin
Marianne Pitzen
Bettina Bab
Historie
Bettina Bab: Geschichte der Frauen im
Ersten Weltkrieg
Marie-Luise Kreiß: Warum Krieg?
Aus fm Bestand
Inge Broska, Helen Escobedo,
Käthe Kollwitz, Yoko Ono,
DEA SYRIA, Angelika G. Wetzel,
St. Gertrud von Nivelles c/o Curt Delander
Gestaltung
Karla Klöpfel

Stimme
http://www4.bonn.de/portal/files/9414/2900/0029/Flyer_Krieg_und_Frieden.pdf
zu zeitgeschichtlichen Grössen, aus Dokumenten und Fotoalben sowie Kriege damals, Kriege heute
15–45–15
Nach unzähligen Ausstellungen zum
Ersten Weltkrieg im Jahr 2014 stehen nun
die Frauen im Mittelpunkt und das Jahr
1915, als Frauenfriedenskongresse stattfanden.
Der historische Bereich konzentriert sich
auf den Ersten Weltkrieg, doch 55 Künstlerinnen
widmen sich zeitübergreifend dem
Thema, den Kämpferinnen für den Frieden,
ihrer eigenen Familiengeschichte, den
Auswirkungen des Krieges auf das Leben:
Alltag, Arbeit, Flucht und Verluste. Sie
beziehen den 2. Weltkrieg mit ein, 1945,
und die aktuellen Schrecken 2015.
Inzwischen wehren sich die Frauen und
übernehmen zunehmend Verantwortung
in Politik und Krisengebieten.

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Ausstellungsparcour:
EG:
Aktivitäten der Frauen für den Frieden; Bertha von Suttner (c/o Dr. Marlies Obier)
1.OG:
Aktivitäten der Frauen im Krieg und Frieden 15 - 45 - 15 (Kriegshistorie, soziologisch-psychologischer Exkurs, römische Trophäen-Münzen und Kunst)
2. OG:
ab 10.05.2015 - 14.06.2015
Trümmerfrauen. Aus der Spur. Skulpturen und Installationen (Ateliergemeinschaft Schloss Senden: Andrea Gawaz, Francis Mesenhöller, Andrea Terfort, Uta Krüger-Naumann, Annedore Richter und Helga Vissers)
21.06.2015 - 16.08.2015
Homa Emami - Im Labor der Zeichen und Dinge
23.08.2015 - 11.10.2015
Marlen Seubert - Projektionsfläche H a u t
18.10.2015 - 1.11.2015
Künstlerinnen aus dem Blue Roof Museum of Chengdu
Ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm mit Vorträgen, Filmvorführungen, Diskussion, Theaterstücke, Schul- und Kinderprogramm etc. ist geplant. Jeden Sonntag findet um 13 Uhr eine öffentliche Führungen statt.
Kinder- und Jugendprogramm:
Bilderfahnen - Krieg und Frieden
Die Waffen nieder! Die Pinsel hoch! Ein Ausstellungsbesuch sowie ein Gespräch mit einer Zeitzeugin/ einem Zeitzeugen geben den Impuls. Nach gemeinsamer Reflektion und Ideensammlung werden im Workshop Bilderfahnen gestaltet: graue Anti-Kriegsfahnen und leuchtende Friedensfahnen. Gefördert vom Kulturamt der Stadt Bonn.
Öffentliche Workshops
21.5.2015 Do, 16 - 18 Uhr Kinderworkshop. Teilnahmegebühr: 2 €
22.8.2015 Sa, 15 - 17 Uhr (SaisonstArt) Familienaktion. Kostenlos
Workshops für Schulen / OGS-Gruppen:
Zeitrahmen: 2 x 2,5 Stunden. Termine nach Vereinbarung.
Altersempfehlung: ab 2. Klasse bis 11. Klasse
Kosten: 2 € pro TeilnehmerIn, Erstattung durch "Museen machen Schule" möglich
Kontakt: frauenmuseum_kinder@yahoo.de
Ab dem 19.4. Open-Air-Ausstellung der Fahnen im Hof des Frauenmuseums.
KinderAtelier im Frauenmuseum
Im Krausfeld 10 , 53111 Bonn
mobil: 0172/588 18 65 (Fr. Pampolha)
mailto:frauenmuseum_kinder@yahoo.de; http://www.kinderatelier-im-frauenmuseum.de; http://www.frauenmuseum.de