Heinrich Gerlach, Carsten Gansel (Hrsg.) : Durchbruch bei Stalingrad . Roman

Lebens- & Arbeitswelt 4.0 > Welt - Geschichte - Zukunft  > S
Stalingrad - zurück aus 70 J.
-lw-dtv-17-10stalingrad


Online-Publikation: Oktober  2017 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<<  Heinrich Gerlach, Carsten Gansel (Hrsg.) : Durchbruch bei Stalingrad . Roman   >>
dtv 14600: 697Seiten; mit Faksimiles-Abb.;  978-3-423-14600-5; 16,90 € [D]
Deutscher Taschenbuch Verlag, München; http://www.dtv.de

Charakteristik
> Ein Buch, zurück aus 70 Jahren Kriegsgefangenschaft 


Inhalt
Dieser Roman wurde unmittelbar nach der Schlacht um Stalingrad im sowjetischen Kriegsgefangenenlager geschrieben. Er wurde durch verschiedene Arbeitslager gerettet, bevor der russische Geheimdienst ihn letztlich doch konfiszierte. Jetzt liegt er in der Urfassung vor. ›Durchbruch bei Stalingrad‹ erzählt von den Grauen der Ostfront, der Sinnlosigkeit des Krieges, vor allem aber vollkommen ungeschminkt von der seelischen Wandlung eines deutschen Soldaten unter dem Eindruck des Erlebten

Leseprobe
https://www.dtv.de/buch/heinrich-gerlach-carsten-gansel-durchbruch-bei-stalingrad-14600/

Herausgeberteam
Carsten Gansel,
Jahrgang 1955, ist Professor für Neuere Deutsche Literatur und Mediendidaktik an der Universität Gießen. Er ist u. a. Mitglied des P.E.N. Zentrums Deutschland und Vorsitzender der Jury zur Verleihung des Uwe-Johnson-Preises. Er ist Autor zahlreicher Bücher zur Literatur des 18.–21. Jahrhunderts, u. a. über Hans Fallada, Christa Wolf und Johannes R. Becher.
Heinrich Gerlach
(1908–1991) war während des Zweiten Weltkriegs als Offizier in Stalingrad. Nach seiner Gefangennahme wurde er Mitglied des Bundes Deutscher Offiziere und des Nationalkomitees Freies Deutschland. 1950 kam er nach Deutschland zurück und war als Lehrer in Norddeutschland tätig. 1957 erschien sein Millionenbestseller Die verratene Armee, 1966 Odyssee in Rot, seine Erinnerungen an die Zeit der Kriegsgefangenschaft.


Fazit
Zweite Weltkriegskinder konnten mit Stecknadeln den Vormarsch nach Moskau, Leningrad und  Stalingrad auf einer Europakarte, je nach Meldungen aus dem Volksempfänger, nachstecken. Diesem Spiel folgte immer öfter eine traumatisierende Nachricht von der Verwundung oder vom Tod des eigenen Vaters oder eines nahen Verwandten.
Das Herausgeberteam, z.t. posthum. des sozial-realistischen Romans, bestehend  aus Carsten Gansel (1955*), der  in russischen Archiven die Urfassung von Heinrich Gerlach (1991+) wieder aufgespürt hat, mit einem dokumentarischen Anhang und mit Faksimiles  anschaulich dargestellt.
Zudem war Gerlach  im Herbst 1943 Gründungsmitglied des Bunds Deutscher Offiziere, der aus der Kriegsgefangenschaft heraus zur Beendigung des sinnlosen Kampfes aufrief.
Das Grauen und verursachte Leiden des zweiten Weltkriegs kriecht aus allen Lettern und Erlebten hervor. Somit ist es ein charakterisierendes Werk-Stück vom ‚So nicht leben‘, das nicht nur mahnt, sondern zum aktuellen Diskurs stets aufs Neue herausfordert. m+w.p17-10

***