Hans-Joachim Maaz : Das falsche Leben . Ursachen und Folgen unserer normopathischen Gesellschaft

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Falsches Leben
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Online-Publikation: März 2017 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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256 S.: Klappenbroschur; ISBN 978-3-406-70555-7 ; 16,95 €
C.H.Beck'Verlagsbuchhandlung; München; http://www.chbeck.de; http://www.beck.de

Charakteristika
Das Werk ist Teil der Reihe: (C.H.Beck Paperback; 6275)

Inhalt
Ein Normopath ist stets normal und angepasst, sein Verhalten überkorrekt und überkonform. Die Zwanghaftigkeit, mit der er den Erwartungen entspricht, verrät indes, dass er ein falsches, ein unechtes Leben führt. Krank ist nicht nur er, sondern vor allem die Gesellschaft, in der er lebt und deren Anpassungsdruck er sich unterwirft - bis er die Gelegenheit gekommen sieht, seine aufgestaute Wut an noch Schwächeren oder am "System" abzureagieren.
 Der Hallener Psychoanalytiker und Psychiater Hans-Joachim Maaz ist bekannt für seine brillanten, zukunftsweisenden Analysen kollektiver Befindlichkeiten und gesellschaftlicher Zustände - vom Gefühlsstau, einem Psychogramm der DDR, bis zur narzisstischen Gesellschaft, einer Psycho-Analyse unserer Promi- und Leistungsgesellschaft. In seinem neuen Buch nimmt er Phänomene wie Pegida und AfD, den zunehmenden Hass auf Ausländer, aber auch die Selbstgerechtigkeit der politischen Elite zum Anlass, ein konturenscharfes Bild unseres falschen Lebens zu zeichnen, in dem wir uns lange eingerichtet haben und aus dem uns nun die zunehmende Polarisierung und Barbarisierung unserer sozialen und politischen Verhältnisse herausreißt. Das falsche Leben ist das Buch zur Stunde - Augen öffnend und alles andere als Mainstream.

Autor
Hans-Joachim Maaz, Bestsellerautor und seit 40 Jahren praktizierender Psychiater und Psychoanalytiker, war Chefarzt der Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik des Diakoniekrankenhauses Halle.

Fazit
"Das falsche Leben",  von Hans-Joachim Maaz macht allen Interessierten klar, was die Ursachen und Folgen unserer normopathischen Gesellschaft* ausmacht. im ersten Teil widmet sich der Autor der Fälschung von 'Selbst- und Ich'sein und deren Schutzmechanismus und krankhaften Rettungsversuche bis hin zu Gewalt. Im . Hauptteil steht die Normopathie* zur Debatte von Schuld und Selbst-Störungen. Dabei kommt der Autor in seiner Studie zur DDR-Gesellschaft zu ihrer Ehrenrettung, bezüglich der Störung und diese 'in einem milderen Licht' sieht:  Es taucht zu Recht der Begriff von  'Restfreiheit' auf, dass bei aller ‚Gehirnwäsche und Nötigung, der Einzelne seine Seele nicht der Stasi verkaufte‘. Das ist rückblickend ein echtes Argument. Zurück zum Aktuellen und zu seinem Schlussplädoyer: 'Wir sind gefordert, das 'falsche Leben' zu erkennen und aufzugeben - oder der Sozialkrieg nimmt seinen verhängnisvollen Lauf‘.. . m+w.p17-4

*) Unter Normopathie wird eine Persönlichkeitsstörung des Menschen und von Gruppen einer Gesellschaft verstanden, die sich in einer zwanghaften Form von Anpassung an vermeintlich vorherrschende und normgerechte Verhaltensweisen und Regelwerke innerhalb von sozialen Beziehungen und Lebensräumen ausdrückt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Normopathie
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