Eco.Naturkongress : Wasserprobleme der Zukunft verlangen heute nach Lösungen

Lebenswelt  > Klima Wetter
Klima > Wetter > Wasser
-lw-ecos17-3naturkongress 2017
Eco.Naturkongress : Wasserprobleme der Zukunft verlangen heute nach Lösungen

Der 12. eco.naturkongress, der heute im Theater Basel stattfand, widmete sich dem Thema "Wasserschloss Schweiz in Gefahr". Zahlreiche Entscheidungsträgerinnen und -träger sowie Fachleute aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, NGOs und Verbänden nutzten den Kongress, um sich über einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser und den Gewässern, über heutige Problemstellungen und Lösungen für morgen auszutauschen.

Rund 500 Gäste, darunter zahlreiche Entscheidungsträgerinnen und -träger sowie Fachleute aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, NGOs und Verbänden, trafen sich heute am 12. eco.naturkongress im Theater Basel und diskutierten über die Zukunft des "Wasserschlosses Schweiz". Referentinnen und Referenten aus Forschung, Industrie, Politik und Umweltverbänden zeigten auf, welche Herausforderungen auf die Schweiz zukommen: Dramatische Trockenheiten, Verlust von Biodiversität und eine notwendige Neuorientierung des Wintertourismus waren nur einige der Themen. Auch die Wasserkraft als defizitäres Problemkind und gleichzeitig Hoffnungsträger der Energiewende wurde aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Organisiert wird der eco.naturkongress von eco.ch, dem Schweizer Forum für Nachhaltige Entwicklung. Zur Trägerschaft von eco.ch zählen zahlreiche NGOs, Verbände, Institutionen und Behörden im Bereich Nachhaltigkeit.

Europaweite Hitze- und Dürreperioden als Folge des Klimawandels
Mit welchen drastischen Extremszenarien als Folge des Klimawandels zu rechnen ist, erläuterte Christian Pfister, emeritierter Professor am Oeschger Zentrums für Klimaforschung der Universität Bern. Am verheerendsten dürften europaweite Hitze- und Dürreperioden sein, die mit verbreiteten Waldbränden, Viehsterben, Wasser- und Energieknappheit einhergehen. Eine solche extreme Dürreperiode wäre für die Schweiz schwierig zu bewältigen. Janet Hering, Direktorin des Forschungsinstituts Eawag – Aquatic Research, betonte in ihrem Referat die Wichtigkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Findung innovativer Lösungen für die Herausforderungen im Wasserbereich.

Konrad Steffen, Direktor der eidgenössischen Forschungsanstalt WSL, berichtete von seinen Erfahrungen im ewigen Eis an den Polen der Erde. Er zeigte erschreckende Bilder seiner Forschungsstation in Grönland, die durch das Schmelzen des Eises zerstört wurde und mehrfach neu gebaut werden musste. Vom Rückgang der Gletscher schlug er den Bogen zum Wasserschloss Schweiz und dessen ungewisser Zukunft in einem sich verändernden Klima.

Besorgniserregender Zustand der aquatischen Biodiversität
Einen Einblick in die Forschung zu Nachhaltigkeit in den alpinen Regionen Europas gewährte Peter Droege, Direktor Liechtenstein Institute for Strategic Development. Er beschrieb die aktuelle Situation des alpinen Wintertourismus und skizzierte die künftige Entwicklung der Schweiz aus Wasser-Sicht. Droege bezeichnete die Herstellung von künstlichem Schnee als eine enorme Wasserverschwendung. Er plädierte für ein neues Bewusstsein im Umgang mit der Ressource Wasser.

Thomas Vellacott, CEO WWF Schweiz, berichtete über den Zustand der aquatischen Biodiversität weltweit und insbesondere in den Schweizer Gewässern. Dabei zog er eine besorgniserregende Bilanz, die nicht nur unseren Speiseplan betrifft. Vellacott stellte dem Publikum die Frage, ob Gewässer in Zukunft nur noch Rinnsale sein sollen, oder ob sie wieder zu Lebensräumen werden sollen. Damit eine Veränderung geschehen könne, brauche es nicht nur die Initiative der Politik, sondern der gesamten Bevölkerung.

Fachwissen für zukünftige Projekte vertiefen
Den Kongressteilnehmenden standen 13 Workshops zur Auswahl, die von Organisationen wie dem WWF Schweiz, dem Bundesamt für Landwirtschaft, Pro Natura, der ETH Zürich, dem Alpinen Museum der Schweiz und Aqua Viva angeboten wurden. Zudem bot der Kongress genügend Zeit, um bestehende Netzwerke zu festigen, neue Beziehungen zu knüpfen und Fachwissen für zukünftige Projekte zu vertiefen. Beat Jans, Präsident des Vereins eco.ch, ist zufrieden mit der diesjährigen Ausgabe des eco.naturkongresses: "Eine der grossen Herausforderungen unserer Zeit ist es, einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser und den Gewässern zu pflegen. Der heutige Austausch von Fachleuten aus verschiedensten Bereichen sorgte für neue Impulse und spannende Diskussionen."

Weitere Auskünfte:
Natalia Chtanova, Kommunikationsverantwortliche eco.ch
Tel. 076 560 92 09,
mailto:natalia.chtanova@ecos.ch
Tobias Spring, Co-Geschäftsleiter eco.ch
Tel. 076 305 77 08,
mailto:tobias.spring@ecos.ch
Peter Rinker, Co-Geschäftsleiter eco.ch
Tel. +49 173 321 3458, mailto:peter.rinker@ecos.ch

Weitere Infos unter http.//www.eco.ch/medien ***