Alban Berg . Zeitumstände - Lebenslinien

Online-Publikation: Oktober 2008 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Herwig Knaus , Wilhelm Sinkovicz : Alban Berg . Zeitumstände - Lebenslinien >>
454 Seiten, 125x205 Hardcover. Mit zahlreichen Fotos. ISBN: 9783701731091, EUR 28,00 / sFr 49,00
Residenz Verlag, A-3100 St. Pölten 2008, www.residenzverlag.at

Inhalt
Die erstmals entzifferten persönlichen Aufzeichnungen Alban Bergs offenbaren ein vielschichtiges Sittenbild des Wiener Großbürgertums nach der Jahrhundertwende.
ALBAN BERG WAR UNBESTRITTEN DER MEISTER der Wiener musikalischen Moderne. Herwig Knaus hat Tausende von Aufzeichnungen und Briefentwürfe aus dem Nachlass Bergs geordnet und entziffert. Daraus entstand diese einzigartige Biographie, die einen neuen, authentischen Blick auf den Künstler bietet.
Die bisher zugänglichen, von seiner Frau Helene Nahowski mitunter kräftig zensierten Quellen gaben bisher nur einen gelenkten Blick auf den Komponisten frei. Viele Aspekte von Alban Bergs Biographie blieben dabei ausgespart: seine Schwierigkeiten mit der eigenen Familie und der lesbischen Schwester, die aus Kriegs- und Nachkriegszeit entsprungenen wirtschaftlichen Nöte, sein Verhältnis zu Frauen, Kollegen und – vor dem Hintergrund des traditionellen Wiener Antisemitismus – die Beziehung zu seinem Lehrer Arnold Schönberg. Aus diesen ungeschminkten Einblicken in Alban Bergs Privatleben entsteht nicht nur ein äußerst lebendiges Porträt dieses musikalischen Rebellen, sondern auch ein spannendes Sittenbild der Zeit nach dem Zusammenbruch

Fazit
Herwig Knaus und Wilhelm Sinkovicz verstehen - wie sie einleitend schreiben die " Alban Berg" Dokumentation nicht als Künstler-Biographie, vielmehr eröffnen sie unerschlossene Quellen: Briefentwürfe, Notizen und Aufzeichnungen des Komponisten und seiner Familie, ihre Zeitumstände und Lebenslinien. Auf Werkinterpretationen wurde verzichtet. So ergibt sich eine sehr dichte und zugleich konturierte Persönlichkeitscharakteristik, die die Einmaligkeit und Qualität dieser Untersuchung zu Alban Berg unnachahmlich deutlich markiert