Über die Linien und Buchstaben des Alls. Paul Klee's Näherung an Timaios, Platon

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W+B Agentur-Presseaussendung Juni 2005 <<Über die Linien und Buchstaben des Alls. Paul Klee's Näherung an Timaios, Platon** hier und jetzt>  

Paul Klee: Im Anfang was /..war? Paul Klee: Balancieren des Seins Paul Klee: Grenzen des Verstande

LAUDATIO AN DAS PAUL KLEE ZENTRUM <<Über die Linien und Buchstaben des Alls. Eine Hommage an Timaios, Platon hier und jetzt>> Ereignisbesprechung zur Eröffnung Zentrum Paul Klee im Juni 2005 Eröffnung / Ausstellung: Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3, 3008 Bern T 031 359 01 01 F 031 359 01 02 / www.zpk.org - Ursina Barandun, Stellvertretende Direktorin und Leiterin der Abteilung: ursina.barandun@zpk.org - Annelies Schulthess, Verantwortliche Medien: annelies.schulthess@zpk.org   - Gonca Kuleli, Verantwortliche Public Relations und Bildmaterial: gonca.kuleli@zpk.org   - Nathalie Gygax, Verantwortliche Kommunikation und Stellvertreterin der Abteilungsleiterin:    nathalie.gygax@zpk.org   - Mark Isler, Verantwortlicher Marketing und Sponsoring: mark.isler@zpk.org   - Heidi Frautschi, Bildrechte und Copyright: heidi.frautschi@zpk.org   - Wege zu Klee:Maurice E. and Martha Müller Foundation (MMMF) Tel.: + 41 (0)31 359 01 08    mmmf@zpk.org   - Renzo Piano Building Workshop, 34, rue des Archives -75004 Paris france@rpbw.com     mbpetersen@rpbw.com : Morten Busk Petersen, Planer; Attila Eris, Planer; Volker Schmid, Ingenieur,    ARUP, Flächentragwerks-Berechner...
<< Mit einer überaus gelungenen Bibliographie vom Hatje Cantz Verlag, Stuttgart>> <<Zentrum Paul Klee, Bern>> Hrsg. Zentrum Paul Klee, Bern Texte von U. Barandun, M. Baumgartner, W. Blaser, S. Frey, C. Hopfengart, B. Loderer, A. Marti, L. Meyer, T. Osterwold, R. Soiron, P. Tschanz, A. Weber, F. Zaugg. K. Zehnder u.a. 424 S. in D, E, F; 403 Abb., davon 193 farbig, gebunden mit Schutzumschlag und CD-ROM; EUR 45,00 Hatje Cantz Verlag 2005  www.hatjecantz.de <<Zentrum Paul Klee: Ein 3-fach gewellte Flächentragwerk zur Ent-Faltung schöpferischer Kraft-vor-Ort>> oder <<Das SCHÖNE, WAHR(haftig)E und GUTE wider dem Zeit-Ungeist der Doxa, den meinenden Halbheiten>>
DAS SCHÖNE: geschaffen durch Paul Klee. Er wird 1879als Sohn des Musiklehrers Hans Klee und der Sängerin Ida Klee-Frick in Münchenbuchsee bei Bern geboren. 1898 Maturität (Abitur) in Bern im September. 1898–1901 Kunststudium in München. 1906 Heirat mit der Münchner Pianistin Lily Stumpf (geb. 1876). 1912 Paul Klee beteiligt sich an der 2. Ausstellung des Blauen Reiters in München. 1914 Reise mit seinen Künstlerfreunden August Macke und Louis Moillet nach Tunesien, mit Aufenthalten in Tunis und Kairouan. Klee entdeckt die Farbe.

*v.l.n.r.: Walter Gropius, Bella Bartock, Paul Klee 1920–1931 Paul Klee lehrt und arbeitet am Bauhaus in Weimar und Dessau. 1930 Das Museum of Modern Art in New York zeigt eine grosse Klee-Ausstellung. 1931–1933 Paul Klee unterrichtet eine Malklasse an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf. 1933 Paul Klee wird von den Nationalsozialisten als „entarteter Künstler“ diffamiert und emigriert mit seiner Frau Lily Klee-Stumpf von Düsseldorf nach Bern. Sohn Felix Klee (geb. 1907) bleibt als Theater- und Opernregisseur mit seiner Frau Euphrosine Klee-Grejowa in Deutschland. 1940 Paul Klee stirbt am 29. Juni 1940 im Krankenhaus Sant‘ Agnese in Locarno-Muralto. Er hat gut die Hälfte seines Lebens in Bern verbracht – insgesamt 33 Jahre. Felix Klee verzichtet zu Gunsten seiner Mutter auf die Erbansprüche gegenüber dem Nachlass seines Vaters Der Berner Sammler und Freund des Ehepaares Klee, Rolf Bürgi, unterstützt die Witwe als Vermögensverwalter Berater bei der Betreuung des Nachlasses.
DAS WAHR(haftig)E ermöglicht haben die Gründerfamilien Klee und Müller, - die Behörden und - die Bevölkerung von Stadt, Kanton und Burgergemeinde Bern sowie - Partnerinnen und Partner aus der Wirtschaft.
Allen voran die Gründerfamilie Müller – GENIUS LOCI Dem international renommierten Chirurgen, Pionier der orthopädischen Chirurgie, und im August 2002 in San Diego von der SICOT (Société internationale de chirurgie orthopédique et de traumatologie) für seine Errungenschaften und Erfolge als Chirurg des Jahrhunderts gefeierten Prof. Dr. med. Maurice E. Müller, Dr. h. c. mult., und seiner Gattin Martha Müller-Lüthi ist es weitgehend zu verdanken, dass in Bern mit dem Zentrum Paul Klee eine in ihrer Art einzigartige neue kulturelle Institution entsteht. „Ein Paul Klee-Zentrum in Schöngrün ist meine Vision. Hier könnte das Museum von der Weite und der einmaligen landschaftlichen Atmosphäre profitieren. Paul Klee war selbst ein grosser Lehrer. Mein grösster Wunsch ist es, dass dem Paul Klee-Museum in Schöngrün auch eine Forschungsstätte mit dazugehörenden Schulungsräumen angegliedert ist. Es ist ein Kulturgut, in Wissen und Kunst zu investieren.“ Aussage von Prof. Maurice E. Müller anlässlich der Medienorientierung vom 13. Juli 1998.
Müller’s Entscheid für einen Direktauftrag an Renzo Piano Als privat-rechtlicher Stiftung stand es der Maurice E. and Martha Müller Foundation (MMMF) zu, frei über die Ausgestaltung des Verfahrens zu entscheiden, das zu einem Bauprojekt führen sollte. Die Überlegungen des Stiftungsrates Das Zentrum Paul Klee soll höchsten qualitativen Anforderungen genügen. Das ganze Vorhaben steht unter Zeitdruck. Es ist damit zu rechnen, dass die international wichtigsten Architekturbüros an einem Wettbewerbsverfahren nicht teilnehmen.
In Abwägung dieser Fragen einigte sich der Stiftungsrat auf die Vergabe eines Direktauftrages. Dies in der Überzeugung, auf diesem Weg am schnellsten und sichersten zu einem qualitativ herausragenden Projekt zu kommen. Bei einem Direktauftrag stützt sich der Entscheid auf den sichtbaren Leistungsausweis. Auf dieser Basis hat der Stiftungsrat, auch in Berücksichtigung des expliziten Wunsches von Prof. Dr. Maurice E. Müller und seiner Frau Martha Müller-Lüthi, Renzo Piano als Wunschkandidaten erkoren.
Renzo Piano – Visionen und Werk eines weltberühmten Architekten „Der Beruf des Architekten ist eine abenteuerliche Tätigkeit: Ein Grenzberuf in der Schwebe zwischen Kunst und Wissenschaft, auf dem Grat zwischen Erfindung und Gedächtnis, zwischen dem Mut zur Modernität und echter Achtung der Tradition. Der Architekt lebt notgedrungen gefährlich. Er arbeitet mit allen Arten von Rohstoffen, womit ich nicht allein Beton, Holz und Metall meine, sondern ebenso Geschichte und Geografie, Mathematik und Naturwissenschaften, Anthropologie und Ökologie, Ästhetik und Technologie, Klima und Gesellschaft. Mit all diesen Dingen muss er sich täglich messen. Der Architekt übt die schönste Tätigkeit der Welt aus. Denn auf diesem kleinen Planeten, auf dem bereits alles entdeckt worden ist, ist das Entwerfen noch eines der grossen möglichen Abenteuer."
Renzo Piano Sein Leben als Architekt Geboren am 14. September 1937 in Genua als Sohn einer Bauunternehmer-Familie Studien an den Universitäten von Florenz und Mailand. Diplomierung 1964 am Polytechnikum von Mailand. Während des Studiums Mitarbeit im Büro von Franco Albini und Perfektionierung der praktischen Ausbildung in den Fussstapfen seines Vaters. Zwischen 1965 und 1970 Zusammenarbeit mit Louis I. Kahn in Philadelphia und mit Z.S. Makowsky in London; zahlreiche Studienreisen und Forschungstätigkeit. Begegnung mit Jean Prouvé: Beginn einer engen Freundschaft, die Leben und Arbeit von Renzo Piano stark beeinflusste. 1971: Gründung der Gesellschaft Piano & Rogers mit dem Architekten Richard Rogers: Gemeinsame Projekte, so u. a. das Centre Georges Pompidou in Paris. 1977: Gründung des Büros Piano & Rice mit Peter Rice. Zusammenarbeit mit dem Ingenieur Peter Rice bis zu dessen Tod im Jahre 1993 Zurzeit leitet Renzo Piano je ein Atelier in Genua, Paris und Berlin, die unter dem Namen Renzo Piano Building Workshop (RPBW) vereint sind. Im Renzo Piano Building Workshop arbeiten Architekten, Ingenieure und weitere Spezialisten zum Teil seit Jahren zusammen.
Das GUTE: Zu den stadt- und landschaftgestaltenden Zielsetzungen gehören: Die verschiedenen Einheiten verschmelzen zu einer grünen „Insel“ mit unverwechselbarem Erscheinungsbild. Diese grüne Insel soll künftig weitgehend unbebaut und als städtischer Freiraum erhalten bleiben. Gegen Norden wird sie dereinst durch eine Wohnsiedlung abgeschlossen, die auf dem heutigen Gärtnereiareal an der Schosshaldenstrasse entstehen soll
Die Verdeutlichung der Grenzen zwischen den Siedlungsgebieten und dem Landschaftsraum Wyssloch – Schöngrün – Schosshalde – Melchenbühl. Keine weiteren Hochbauten auf dem Schöngrün-Areal

Ursina Barandum, Medien Direktor Andreas Marti Alexander Klee Prof. Dr. Müller, Jeanin Aebi-Müller

Die Sicherstellung der Friedhofsreserve im östlichen Teil des Areals Die Realisierung Wohnbebauung auf dem Florama-Areal mit sehr hoher städtebaulicher und architektonischer Qualität. Die Gestaltung des Gebietes zwischen Bürgerlichem Jugendwohnheim Schosshalde und Rudolf-Steiner-Schule als offenen, parkartigen Landschaftsraum Das Wyssloch als extensiv genutzte Landwirtschaftsfläche mit leichtem Baumbestand.
Das Leitbild des Zentrum Paul Klee Das Zentrum Paul Klee verfügt mit rund 4'000 Werken über die weltweit bedeutendste Sammlung von Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen sowie über Archivalien und biografische Materialien aus allen Schaffensperioden von Paul Klee. Die zentrale Aufgabe des Zentrum Paul Klee besteht darin, das künstlerische, pädagogische und theoretische Werk Paul Klees sowie dessen Bedeutung im kulturellen und gesellschaftlichen Zusammenhang seiner Zeit wissenschaftlich zu erschliessen und den Besucherinnen und Besuchern anschaulich zu vermitteln. Durch zeitgemässe Fragestellungen, durch neue wissenschaftliche Interpretationen und methodisch innovative Präsentationen will das Zentrum Paul Klee das kreative Potenzial Paul Klees als Impuls in die künstlerische und kulturelle Gegenwart einbringen. Den Besucherinnen und Besuchern sollen neue Zugänge erschlossen und Erfahrungen ermöglicht werden, die zur intensiveren Auseinandersetzung mit Klee und zum Wiederkommen ins Zentrum Paul Klee motivieren. Durch seine Aktivitäten etabliert sich das Zentrum Paul Klee als weltweites Kompetenzzentrum für die Erforschung und Vermittlung von Leben und Werk Paul Klees und dessen Wirkungsgeschichte. Um diese Ziele zu erreichen, entwickelt das Zentrum Paul Klee ein differenziertes Angebot an Ausstellungs- und Vermittlungsprogrammen, die sich an den Bedürfnissen von Besucherinnen und Besuchern unterschiedlicher Altersstufen, biografischer Voraussetzungen und kultureller Interessen orientieren. Für diesen Zweck stehen Ausstellungsräume von hoher ästhetischer und funktionaler Qualität für wechselnde Präsentationen aus der Sammlung sowie für Sonderausstellungen zur Verfügung Bietet die Kommunikationszone eine Vielzahl an elektronischen und gedruckten Informationsmaterialien. Regt ein grosser Aktionsbereich Kinder, Jugendliche und Erwachsene dazu an, die eigene Kreativität frei zu entfalten. Ermöglichen spezielle Räumlichkeiten interessierten Besucherinnen und Besuchern Einblicke in Teile der umfangreichen Zeichnungsbestände. Schafft ein Musiksaal ideale Voraussetzungen für musikalische Erlebnisse. Ermöglichen modern ausgerüstete Veranstaltungs- und Seminarräume die inhaltliche Auseinandersetzung mit Themen aus unterschiedlichen Kultur- und Wissensgebieten. Bieten die vom Architekten Renzo Piano gestaltete Umgebung sowie der Skulpturenpark eine einzigartige Symbiose von Natur und Kultur. Die Grundlagen für die Umsetzung des Ausstellungs- und Vermittlungsprogramms schafft das Zentrum Paul Klee indem es Attraktive Vermittlungs- und Präsentationsmethoden entwickelt und anwendet. Forschungsprojekte durchführt, die das Wissen über Klee, sein künstlerisches Umfeld und die Wirkungsgeschichte seines Werks erweitern, und die Forschungsergebnisse einem breiten Publikum zugänglich machen. Die Sammlungsbestände schwerpunktmässig erweitert, wobei auch der künstlerische Freundeskreis Paul Klees Beachtung findet. Die Sammlung wissenschaftlich bearbeitet sowie konservatorisch und restauratorisch betreut Weltweit den Austausch mit Kunstmuseen pflegt. Mit den Museen und weiteren Kultur- und Bildungsinstitutionen auf städtischer, kantonaler und  nationaler Ebene zusammenarbeitet.. * Renzo Pianos Visionen für Klee Der Architekt Renzo Piano wusste, dass er die Antworten auf seine wichtigsten Fragen bei Paul Klee finden würde: „Womit beginnen? Mit Klee natürlich.“ Von Anfang an stand für ihn fest, dass dieser Künstler „einen zu weiten, zu grossen Atem“ hat, als dass er in ein „normales Gebäude“ eingesperrt werden könnte. Dem Werk eines „Poeten der Stille“, so Piano, sei das geplante Zentrum gewidmet, und deshalb gelte es, über ein Museum der grundsätzlich leisen Art nachzudenken. Die verschiedenen Einheiten verschmelzen zu einer grünen „Insel“ mit unverwechselbarem Erscheinungsbild. Diese grüne Insel soll künftig weitgehend unbebaut und als städtischer Freiraum erhalten bleiben. Gegen Norden wird sie dereinst durch eine Wohnsiedlung abgeschlossen, die auf dem heutigen Gärtnereiareal an der Schosshaldenstrasse entstehen soll. Für die Vision seines eigenen Werks liess sich Renzo Piano aber auch von der Identität des Ortes, der sanft geschwungenen Linie des Terrains inspirieren. Dass da noch die Autobahn war, die mit einem tiefen Einschnitt die Bauparzelle abrupt begrenzt, störte ihn nicht. Als eine „Lebensader“ unserer Zivilisation sollte sie vielmehr ins Projekt einbezogen werden und hier ihr ästhetisch-funktionales Echo finden Vorentwurf 1999 Als sie zum ersten Mal auf dem Gelände gestanden seien, er, Renzo Piano, und Bernard Plattner, sein Projektleiter, da sei ihnen sofort klar geworden, dass man Klee nicht in ein „normales Gebäude“ einsperren könne – Klee brauche einen weiteren, grösseren Atem. Und da sei auch noch dieser Hügel gewesen, den sie sofort fotografiert hätten. Kein sehr hoher, aber ein schöner Hügel. Und natürlich hätten sie auch den Einschnitt und den Lärm der Autobahn auf sich wirken lassen. In dieser halb ländlichen Umgebung machte die Autobahn deutlich, wo sie standen: Mitten in der Agglomeration Bern, am Ende des 20. Jahrhunderts. Ein Ort der Stille, verkehrsumtost - und auf der Fahrbahn - mit Blick auf die Klee-Wogen Die Arbeit begann mit einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Gelände. Klees Grab auf dem Schosshaldenfriedhof gleich nebenan war eine der ersten Entdeckungen. Die Autobahn galt es zu akzeptieren, sie war nicht das grundsätzliche Übel, das man negieren und verstecken musste, sondern eine Lebensader der heutigen Zivilisation. Das Projekt hatte also mit der Autobahn zu arbeiten, nicht gegen sie. Aus dem genauen Studium der Geländebewegungen entstanden so die ersten Projektgedanken. Hügel, natürliche und künstliche Renzo Piano fiel auf, dass der Hügel im Vordergrund wie eine Kulisse vor dem Horizont der bewaldeten Hügeln in der Ferne steht. Automatisch verbindet der Blick den Vordergrund mit dem Hintergrund. Diese besondere direkte Beziehung zwischen nah unrn lässt das Gelände dazwischen zu einer Insel in der Landschaft werden. Ausgehend von den Regeln des klassischen Bildaufbaus also skizzierte Piano im Vorprojekt einen eigenen, entrückten wie geheimnisvollen Ort für das künftige Zentrum Paul Klee. Darin verschmelzen drei Hügel als Terrainartikulationen mit dem Gelände und lassen das gesamte Areal zur Landschaftsskulptur werden. Als Kunstbauten im Wortsinn bergen sie die neue Kulturinstitution. Von der Autobahn aus ist die ungewöhnliche Dachlinie während zehn Sekunden sichtbar. Vom Park herkommend ist zuerst nicht ganz klar, ob die drei geheimnisvollen Wellen künstlich sind oder doch Natur. Erst vor der Hauptfassade sind die Dimensionen offensichtlich: 12 Meter hoch ist die mittlere Welle, über 150 Meter lang die Glasfront gegen die Autobahn. Die Dächer zeichnen kräftige Schatten auf die tief hinter die Traufe gesetzte Fassade. Ein anspruchsvolles Projekt  

 
  * Architektur-Umfeld-Verkehr Renzo Piano's Vision Rechenmodell für das Flächentragwerk PKZentrum Morten Busk Petersen, Planer; Attila Eris, Planer; Volker Schmid, Ingenieur: ARUP, Flächentragwerks-Berechner...

Die Konstruktion des Zentrums ist zugleich sehr funktional und hoch technisiert. Was auf den ersten Blick bescheiden als „gezähmte Natur“ daher kommen mag, muss in Wirklichkeit den höchsten Ansprüchen genügen. Der Widerspruch vieler Museen, die sich zwischen kulturellem Jahrmarkt einerseits und der ruhigen Kontemplation andererseits bewegen, ist im Vorprojekt aufgelöst. Direkt hinter der Hauptfassade aus Glas liegt der öffentliche Bereich. Diese Rückgratszone verläuft parallel zur Autobahn, ist hell und laut und kann kommende und gehende Besucherströme gut verkraften. Dann kommt ein Tempowechsel. Wie wenn man die Schuhe ausziehen müsste, meint Piano und scheut sich nicht, vom Übergang aus dem Profanen ins Sakrale zu reden. In der Tiefe des mittleren Hügels liegen die Ausstellungsräume, gefolgt von den so genannten „florentinischen Galerien“, wo Werke dicht und eng gehängt sind wie in den Sammlungen der Barockzeit. Zuinnerst, geborgen wie in einer Höhle, befindet sich das Archiv. Dämmerung, nicht Tageshelle Vergleiche mit der ebenfalls von Renzo Piano erbauten Fondation Beyeler in Basel lässt Piano nicht gelten. Es sei es nicht seine Art, sich zu wiederholen. Zudem änderten sich ja die Aufgaben mit jedem neuen Projekt. Piano betrachtet den persönlichen Stil als einen goldenen Käfig, in den sich der Architekt selber einsperre, und beginnt deshalb bei jeder Aufgabe neu von vorn. Bei der Fondation Beyeler handelt es sich um eine klar definierte Sammlung von Ölbildern, die bis zu 240 Lux ertragen. Also machte dort eine ausgeklügelte Licht- und Leuchtdecke Sinn. Im Zentrum Paul Klee hingegen werden hauptsächlich lichtempfindliche Werke gezeigt, die maximal 80 Lux ertragen. Das künftige Zentrum wird deshalb ein Dämmermuseum werden. Das durch das Dach einsickernde Tageslicht wird kontrolliert und gedämpft. Je weiter man sich in die Hügel hinein bewegt, desto weniger wird das Tageslicht, desto ruhiger wird es. Im Innern des Zentrums wird eine feierliche, ernste Stimmung herrschen, eine Stimmung, die sich deutlich abhebt vom hellen, lauten Treiben in der offenen Rückgratszone. Hier ist der Alltag in weite Ferne gerückt. Eine Folge von Schiffskielen oder Linien des Alls (Timaio, Platon)** Für die Hügelkonstruktion dachte Renzo Piano gleich an den Schiffsbau, an den Kiel als perfekte Form. Dementsprechend sieht er das Zentrum als eine Folge von drei Schiffskielen. Die Konstruktion soll für das künftige Publikum sichtbar bleiben; einzig ein Licht regulierendes, halbtransparentes Segel wird sie teilweise verdecken. Aus diesen „umgekehrten Schiffsbäuchen“ werden Trennwände einzelne Ausstellungsräume definieren, ohne dabei die Wirkung des Gesamtraums zu beeinträchtigen. Gerade weil Klee meist kleinere Formate für seine Arbeit bevorzugt habe, könne man unmöglich kleine Ausstellungsräume machen, ist Piano überzeugt. Massgebend sei die Grösse des Gesamtwerks, nicht die der einzelnen Werke. Das Zentrum Paul Klee werde auch nicht mit denselben Problemen zu kämpfen haben wie viele andere monografische Museen, ist Piano weiter überzeugt. Paul Klee ist eine überragende Figur, die sich jeden Tag neu erfunden hat. Paul Klees Zeit am Bauhaus schafft die Verbindung zu den grossen Künstlerinnen und Künstlern der klassischen Moderne. Zudem wird nicht nur ein Museum geplant, sondern ebenso eine Forschungsstätte, eine Akademie für neuere Kunstgeschichte, einen Ort des Austausches mit neuen Formen der Vermittlung. Mit dem Zentrum Paul Klee wird Bern die Bühne der international bedeutenden Museen betreten. Was gross ist, muss auch Grösse haben. Renzo Pianos Projekt hat sie. Einmalige Wellengeometrie Kennzeichnend für die aussergewöhnliche Architektur des Zentrum Paul Klee ist die Stahlkonstruktion des Dachtragwerks. Die von hinten nach vorne ansteigende Wellengeometrie des Daches ist so einmalig, dass jeder einzelne Meter der insgesamt 4.2 Kilometer Stahlträger eine andere Form besitzt. Wegen der besonderen Gebäudegeometrie steht ein Teil der Stahlbögen leicht, aber jeweils in unterschiedlichen Winkeln, geneigt. Damit die Bögen nicht nach hinten kippen, sind sie mit Druckstreben abgestützt, die direkt im Dachaufbau integriert wurden. Um zu verhindern, dass die Stahlbögen an ihren Fusspunkten auseinander rutschen, werden die Enden der Stahlbögen mit Hilfe von Zugbändern zusammengespannt und mit den Geschossdecken sowie den Bodenplatten verbunden.
* 40 Kilometer von Hand geschweisst Die gekrümmten und in der Höhe variablen Stahlträger sind alle individuell gefertigt. Mit Hilfe einer computergesteuerten Brennschneidemaschine wurden die einzelnen Teile zuerst aus grossen Blechplatten herausgeschnitten, dann in ihre endgültige Form gebogen und schliesslich zusammengeschweisst. Da die starke Krümmung der Stahlträger keine maschinelle Schweissung erlaubte, sind mehr als 40 Kilometer Schweissnaht von Hand geschweisst worden. Der Entscheid zu Gunsten von Edelstahl für das Dachblech erfolgte nach gründlicher Prüfung alternativer Materialien wie Aluminium, Kupfer und Titan. Ausschlaggebend waren ökologische, finanzielle und technische Kriterien. Das Dachtragwerk wurde zusammen mit den Fundamenten und der Fassade als grosses 3D-Modell im Computer modelliert und von Fachleuten eingehend analysiert.
Das erweiterte GUTE der direkten Demokratie heute – musterbildend für unser Friedensprojekt Europa. Die städtische Vorlage zum Zentrum Paul Klee (damals noch Projekt Paul Klee-Zentrum) wurde am 4. März 2001 von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern der Stadt Bern mit grosser Mehrheit von 78 Prozent angenommen. Alle am Projekt Beteiligten bedanken sich ganz herzlich beim Stadtberner Souverän für das deutliche Ja zur Realisierung des Zentrum Paul Klee. Einen Rückblick auf die städtische Volksabstimmung zur Vorlage Paul Klee-Zentrum vom 3. und 4. März 2001 liefern Ihnen die nachfolgenden Seiten
Warum Das Gute in Bern? „Wir wollen das Paul Klee-Museum in Bern aufbauen. Weshalb hier? Weshalb nicht in München, in Weimar, in Dessau? Weshalb hier in Bern, wohin Paul Klee 1933 nach seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten von Dessau zurück emigrierte und trotz Antrag die schweizerische Staatsbürgerschaft bis zu seinem Tod 1940 nicht erhielt? Weshalb also in Bern?“ Mit diesen Worten richtete sich der Berner Stadtpräsident, Dr. Klaus Baumgartner, im September 1997 an die Medien, und er gab unter anderem auch folgende Antworten:„Am 29. Juni 1940 stirbt Paul Klee im Krankenhaus Sant‘ Agnese in Locarno-Muralto. Der 1939 gestellte Antrag auf Schweizer Staatsbürgerschaft ist von den Behörden noch nicht behandelt. Ich wiederhole: Bern hat an Paul Klee und seiner Familie etwas gutzumachen.“ „1952 ist hier in Bern die Paul-Klee-Stiftung gegründet worden. Ihre Bestände sind im Kunstmuseum eingelagert. Sie werden vom Kunstmuseum betreut. Bern ist seit langem ein bedeutender Ort der Klee-Forschung, der Klee-Pflege.“ „Die Grosszügigkeit von Livia und Alexander Klee: Sie haben bereits 1993 signalisiert, dass sie ihre von Felix Klee geerbten Werke Paul Klees und seiner Zeitgenossen zur Verfügung stellen würden, wenn dafür in Bern ein Museum errichtet würde. Im Mai 1997 hat Livia Klee ihren Werkanteil dem Kanton und der Stadt Bern geschenkt. Der Regierungsrat und der Gemeinderat nahmen die Schenkung in tiefer Dankbarkeit an. Wir sind uns der damit verbundenen Verpflichtung bewusst und halten sie hoch.“ „Bernerinnen und Berner schätzen Paul Klee. Klees Werk ist hier verwurzelt.“ ler d feund nationaler Ebene zusammenarbeitet.. Alexander Klee

Die Gründerfamilie Klee Die Idee, in Bern Paul Klee ein eigenes Museum zu widmen, geht auf die Nachkommen des Künstlers zurück. Als Präsident der 1947 gegründeten Paul-Klee-Stiftung (PKS) engagierte sich Dr. h. c. Felix Klee, der einzige Sohn von Paul und Lily Klee, in hohem Masse für das Werk seines Vaters. Ihm gebühren grosse Verdienste im Zusammenhang mit dem Aufbau der Paul-Klee-Stiftung. Nach dem Tod von Felix Klee im Jahre 1990 wurde die Familiensammlung unter dessen Witwe Livia Klee-Meyer und dessen Sohn Alexander Klee aufgeteilt. Zwei Jahre später äusserte Alexander Klee, der Enkel Paul Klees, den zuständigen Personen des Kunstmuseums Bern sowie den Behörden von Stadt und Kanton Bern gegenüber die Bereitschaft der Familie Klee, der Trägerschaft eines Paul Klee-Museums einen grossen Teil des Nachlasses von Felix Klee zur Verfügung zu stellen. 1997 erklärte sich die Familie Klee grundsätzlich bereit dazu, auch jene Werke Paul Klees, die sich in ihrem privaten Eigentum befinden, einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Den entscheidenden Schritt tat Livia Klee-Meyer, als sie im Sommer 1997 Stadt und Kanton Bern ihren Erbanteil schenkte. Mit ihrem grosszügigen Schenkungsangebot von annähernd 690 Werken an Stadt und Kanton Bern hat Livia Klee-Meyer, die Schwiegertochter von Paul Klee, 1997 das Projekt in Gang gebracht und zugleich dessen ersten Meilenstein gesetzt. In einem Schenkungsvertrag von 1997 übergab sie ihren Anteil der Öffentlichkeit, mit der Auflage, dass bis spätestens Ende 2006 ein Paul Klee-Museum realisiert wird. Mit der Annahme der Schenkung Livia Klee-Meyer verpflichteten sich die öffentlichen Hände, gemeinsam ein Paul Klee gewidmetes Museum zu planen, bis spätestens Ende 2006 zu realisieren und langfristig zu betreiben. 1998 sprach Alexander Klee vertraglich der künftigen Institution rund 850 Dauerleihgaben und die Schenkung von Dokumenten aus dem Besitz der Familie zu. Noch im selben Jahr bekundete die Paul-Klee-Stiftung ihren Willen, mitsamt ihren Beständen (rund 2'600 Werke und umfangreiche Archivalien) im Zentrum Paul Klee aufzugehen. Durch das Zusammenführen dieser Bestände und die Gewinnung weiterer rund 200 Hinterlegungen aus mehreren Privatsammlungen wurde die weltweit grösste Sammlung an Werken eines Künstlers von Weltrang geschaffen. Das Zentrum Paul Klee verfügt damit über 40 Prozent des bildnerischen Gesamtwerks von Paul Klee. Wie im Falle von Marc Chagall, Henri Matisse, Pablo Picasso und anderen Künstlern, denen eigene Museen errichtet wurden, hat Bern damit die einmalige Chance erhalten, dem wohl bedeutendsten Künstler, der in dieser Stadt während über 30 Jahren gelebt und gewirkt hat, eine besondere Kulturstätte einzurichten. * links und rechts im Bild: Prof.Dr.med., hc. mult. Maurice E. Müller  Links: Situationsbild vor der Realisierung und Rechts an der Eröffnung: Rechts: Wir sehen heute einen aussergewöhnlichen Menschen vor uns, gekennzeichnet durch Erfolg und Niederlagen, unbeirrt seiner Vision zur Verwirklichung beistehend - und assoziieren den Filmhelden IKIRU von Kurosawa, der gleichfalls seinem inneren Auftrag folgend und alle seine Kräften einsetzend, sein Projekt überzeitlich zu realisieren verstand....
Die Gründerfamilie Müller
Dem international renommierten Chirurgen, Pionier der orthopädischen Chirurgie, und im August 2002 in San Diego von der SICOT (Société internationale de chirurgie orthopédique et de traumatologie) für seine Errungenschaften und Erfolge als Chirurg des Jahrhunderts gefeierten Prof. Dr. med. Maurice E. Müller, Dr. h. c. mult., und seiner Gattin Martha Müller-Lüthi ist es weitgehend zu verdanken, dass in Bern mit dem Zentrum Paul Klee eine in ihrer Art einzigartige neue kulturelle Institution entsteht. „Ein Paul Klee-Zentrum in Schöngrün ist meine Vision. Hier könnte das Museum von der Weite und der einmaligen landschaftlichen Atmosphäre profitieren. Paul Klee war selbst ein grosser Lehrer. Mein grösster Wunsch ist es, dass dem Paul Klee-Museum in Schöngrün auch eine Forschungsstätte mit dazugehörenden Schulungsräumen angegliedert ist. Es ist ein Kulturgut, in Wissen und Kunst zu investieren.“ Aussage von Prof. Maurice E. Müller anlässlich der Medienorientierung vom 13. Juli 1998.
Die Paul-Klee-Stiftung Die 1947 gegründete und bis Ende 2004 im Kunstmuseum Bern domizilierte Paul-Klee-Stiftung (PKS) ging – gemäss Vertrag mit Stadt und Kanton Bern – per 1. Januar 2005 in der Stiftung Zentrum Paul Klee (SZPK) auf. Bis zu ihrem Aufgehen in der Stiftung Zentrum Paul Klee war die Paul-Klee-Stiftung während mehr als 50 Jahren das wissenschaftliche Kompetenzzentrum zu Paul Klee. In der Zusammenarbeit mit der Familie Klee und im Verbund mit dem Kunstmuseum Bern trug sie massgeblich dazu bei, dass aus dem „künstlerischen Sonderfall“ Paul Klee einer der berühmtesten Künstler des 20. Jahrhunderts wurde. Der Tod von Felix Klee, dem einzigen Sohn von Paul und Lily Klee, im Jahre 1990 leitete eine Wende in der Geschichte der Paul-Klee-Stiftung ein. Auf Initiative der Familie Klee nahm die Idee eines eigenen „Klee-Museums“ konkrete Gestalt an und erhielt mit den Schenkungsofferten von Livia Klee-Meyer 1997 und der Familie Müller 1998 eine neue Dimension. Der Stiftungsrat der Paul-Klee-Stiftung beschloss unter diesen Voraussetzungen, die Sammlungsbestände, das Archiv, die Bibliothek sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Paul-Klee-Stiftung in die neue Institution Zentrum Paul Klee einzubringen. Am 1. September 2000 wurde der Vertrag über das Aufgehen der Paul-Klee-Stiftung in der Stiftung Zentrum Paul Klee per 1. Januar 2005 von den verantwortlichen Parteien unterzeichnet. Mit über 2'500 Gemälden, Zeichnungen und farbigen Arbeiten auf Papier verfügte die Paul-Klee-Stiftung über die weltweit grösste Sammlung an Werken von Paul Klee. Zugleich etablierte sie sich als eine einzigartige Dokumentations- und Forschungsstätte. Mit dem Aufgehen der Paul-Klee-Stiftung in der Stiftung Zentrum Paul Klee wurde die Betreiberin des Zentrum Paul Klee auch Besitzerin der Bestände der Paul-Klee-Stiftung. Die Fachkompetenz der ehemaligen Paul-Klee-Stiftung ist die Grundlage für eine lebendige wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Werk Paul Klees, insbesondere in Bezug auf die Veröffentlichung von Bild- und Textarchivalien und die Durchführung von wissenschaftlichen Forschungs- und Publikationsprogrammen.
Erschliessungs- und Gestaltungsmassnahmen Weil im Schöngrün nicht nur ein Gebäude erstellt, sondern vielmehr ein ganzes Gebiet städtebaulich bereinigt und landschaftlich aufgewertet werden sollte, war die Vernetzung des Zentrum Paul Klee mit dem Umfeld, dem Quartier und der Stadt ein zentrales Thema seit Anbeginn der Planung. Die Realisierung des Zentrum Paul Klee im Schöngrün ist eine einmalige Chance und Herausforderung für die Stadt Bern. Die planerische Vernetzung auf den Ebenen der Stadt, des Quartiers und des Areals integriert in der Stadt Bern ein neues kulturelles Wahrzeichen, setzt Synergien auf den verschiedensten Ebenen frei und führt zu einer Reihe von stadtplanerischen Vorteilen. Die Architektur Renzo Pianos, die Umgebungsgestaltung und weitere Gestaltungsmassnahmen im öffentlichen Raum führen nicht nur zur räumlichen Klärung des Ortes und zu einer Aufwertung der umliegenden Quartiere. Mit dem Zentrum Paul Klee erhält Paul Klee in unmittelbarer Nachbarschaft seiner Lebensstationen auch das längst verdiente, in das aktuelle Zeitgeschehen eingebundene „Denkmal“.
Ein Kulturzentrum - Im Einklang mit der Umwelt Hoher Stellenwert von Umweltbelangen seit Beginn der Planungsphasen Es wird angenommen, dass mindestens die Hälfte der Besuchenden das Zentrum Paul Klee per Bus, Reisecar, Velo oder zu Fuss erreichen wird. Als Voraussetzung dafür werden die Buslinie Nr. 12 (Richtung „Schosshalde/Zentrum Paul Klee“) verlängert, der Zugang ab Tramendhaltestelle Freudenbergerplatz (Tram Nr. 5 Richtung „Ostring“) verbessert und das Netz der Rad- und Fusswege ergänzt. Lärmemission im Toleranzbereich Das Sperren des Durchgangsverkehrs auf der Insula dulcamara (ehemals Friedhofweg) führt zu einer bedeutenden Entlastung der oberen Schosshaldenstrasse, weshalb sich zusätzliche Lärmschutzmassnahmen erübrigen. Einzig der Abschnitt Insula dulcamara – Laubeggstrasse an der Ostermundigenstrasse erfährt wegen des zu erwartenden Mehrverkehrs eine vorgezogene Lärmschutz-Sanierung. Planungsschwerpunkt Umwelt Die Stadt-, Quartier- und Umweltverträglichkeit war ein zentrales Anliegen der Planung. Archäologische Funde und versteckte Altlasten wurden nicht entdeckt. Die im Naturinventar aufgeführten Objekte wurden nicht beeinträchtigt. Das Landhaus Schöngrün und das Bauernhaus sind erhalten geblieben. Insgesamt wurden allein auf öffentlichen Plätzen und entlang der Strassen etwa 70 neue Bäume gepflanzt. Und mit den Besuchern vor Ort und aus aller Welt Dank Wechselausstellungen, Kunstvermittlung, Musik, Theater, Kindermuseum Creaviva, Wissenschaft und Forschung mit Archiv, einer Museumsstrasse und Sommerakademie. Prof. Dr. Norberto Gramacini, Direktor der Sommerakademie

Die Sommerakademie im Zentrum Paul Klee Die Sommerakademie im Zentrum Paul Klee ist eine internationale Plattform für aktuelle Kunst, die sich mit der Erforschung der Gegenwart und dem Denken über Kunst beschäftigt. Sie lädt ab Sommer 2006 einmal im Jahr, jeweils im August, Künstlerinnen und Künstler nach Bern ein, um in einem Kreis ausgewählter Dozenten, Kuratoren und Kritiker ein zehntägiges, themengebundenes Seminar zu veranstalten. Aufgabe der Sommerakademie ist es, durch Weiterbildung, Förderung und Vermittlung sowohl die künstlerische Produktion als auch Reflexion zu fördern und zugleich die Öffentlichkeit an diesen Prozessen teilhaben zu lassen. Neben der Vergabe diverser Projektstipendien zeichnet die Sommerakademie ein künstlerisches Werk mit einem Jahresstipendium aus und veröffentlicht die Ergebnisse jedes Jahres in einer eigenen Schriftenreihe. Die Sommerakademie greift aktuelle Themen auf und ruft neue Impulse hervor. In einer Ausstellung, die die Auswahlkriterien, Inhalte und Ziele der Sommerakademie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht, erfährt der jährlich wechselnde Themenschwerpunkt seine professionelle kuratorische Umsetzung durch einen Gastkurator beziehungsweise eine Gastkuratorin. Zugleich ist die Ausstellung Grundlage für die Arbeit zwischen den eingeladenen Künstlerinnen und Künstlern. Die Vernissage bildet den jährlichen Auftakt zur Sommerakademie. Die Berner Kantonalbank (BEKB½ BCBE), Gründungspartnerin der Maurice E. and Martha Müller Foundation (MMMF), ist Trägerin der Sommerakademie im Zentrum Paul Klee und stellt das notwendige Kapital zur Verfügung, um während zehn Jahren den Betrieb sicherstellen und Stipendien und Preise vergeben zu können.
Freiwilligenarbeit am Zentrum Paul Klee Das Zentrum Paul Klee lädt engagierte Männer und Frauen ein, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse als „Volunteers“ – das heisst auf freiwilliger Basis – in das bestehende Team des Zentrum Paul Klee einzubringen. Gemeinsames Wirken und gegenseitiges von einander Lernen sind dabei der persönliche Gewinn für alle Beteiligten und tragen zum Erfolg und Nutzen des Zentrum Paul Klee bei. Allen, die sich durch Ihre freiwillige, unentgeltliche Tätigkeit in einem der Aufgabenfelder zusätzlich für das Zentrum Paul Klee engagieren und sich mit diesem identifizieren wollen, sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt. Das Zentrum Paul Klee will gerade für Sie, die Bevölkerung von Stadt, Region und Kanton Bern, ein Ort immer neuer Begegnungen mit Kunst werden und so einen Beitrag an Ihre Lebensqualität leisten. Projekt „Wege zu Klee“ Bereits in den ersten Entwürfen setzten Renzo Piano und sein Team – der Renzo Piano Building Workshop (RPBW) – das Zentrum Paul Klee in einen weiträumigen städtebaulichen und topografischen Zusammenhang: Zwischen der Altstadt von Bern, dem Zentrum Paul Klee im Schöngrün und dem Ostermundigenberg schlugen sie konzeptionelle Brücken, ohne zu diesem Zeitpunkt zu wissen, dass die Ostermundiger Steinbrüche im Leben von Paul Klee eine bedeutende Rolle gespielt haben. Die Idee Das Informations- und Leitsystem der Stadt Bern bietet zusätzlich einen besonderen Themenpfad von der Innenstadt zum Zentrum Paul Klee an, der Fussgängerinnen und Fussgänger mit Aspekten von Leben und Werk Paul Klees vertraut macht. Auf Initiative der Gemeinde Ostermundigen wird der Themenpfad vom Zentrum Paul Klee bis zu den Steinbrüchen auf dem Ostermundigenberg erweitert. Dies in Anlehnung an die ersten Entwürfe der Architekten, und weil die Steinbrüche für die Gemeinde Ostermundigen sowie für die künstlerische Entwicklung von Paul Klee von grosser Bedeutung waren. Das Projekt „Wege zu Klee“ wird auf den Zeitpunkt der Eröffnung des Zentrum Paul Klee im Juni 2005 realisiert. Die Stationen des Themenpfads Thematische Stelen entlang des Themenpfads dokumentieren Aspekte aus Paul Klees Biografie und künstlerischem Werdegang mit Werkabbildungen, historischen Aufnahmen und Zitaten. Weiter verweisen sie auf Verbindungen zum heutigen Stadtraum, etwa auf Orte, die Assoziation zu einem Werk von Paul Klee wecken. Der Themenpfad möchte Bern als Lebensort von und Inspirationsquelle für Paul Klee vorstellen. Berns Reichtum an architektonischen und landschaftlichen Formen widerspiegelt sich in Klees künstlerischer Auseinandersetzung mit seiner Zeit. Der Themenpfad Die Wegroute führt vom Hauptbahnhof durch die attraktive Innenstadt zum Bärengraben. Von dort aus geht es weiter über den Muristalden, wo sich der Blick auf die südliche Altstadtkulisse öffnet, zum Egelsee (Bild 3). Am Egelsee treffen Themenpfad und die nach Werken von Paul Klee benannten Strassen und Wege rund um das Zentrum Paul Klee („Schritte für Klee“) aufeinander. Die drei Wellen der Landschaftsskulptur und – bei günstigen Wetterbedingungen – das Alpenpanorama vor Augen, führt der Weg durch die unverbaute Landschaft zum Zentrum Paul Klee. Auf dem Gebiet der Gemeinde Ostermundigen führen zwei Wege zu den Steinbrüchen. Der nördliche Weg beginnt beim Zentrum Paul Klee und durchquert den Schosshaldenfriedhof, wo Paul Klee begraben liegt, sowie den Schosshaldenwald. Über die Waldegg geht es zum Bahnhof Ostermundigen. Hinter dem Dorfzentrum führt ein historischer Weg zu den Steinbrüchen. Der südliche Weg führt über Dennigkofen und Wittigkofen zurück zum Zentrum Paul Klee. Einige Stationen des Themenpfads sind so positioniert, dass sie zum längeren Verweilen einladen. Arbeitsgruppe „Wege zu Klee“ Trägerin des Projekts ist die Arbeitsgruppe „Wege zu Klee“. Ihr gehören Vertreterinnen und Vertreter der Behörden der Stadt Bern und der Gemeinde Ostermundigen sowie Vertreterinnen und Vertreter des Zentrum Paul Klee und der Baukommission des Zentrum Paul Klee an. Kontaktadresse der Trägerschaft ist die Maurice E. and Martha Müller Foundation (MMMF): Wege zu Klee. (c) M- Müller-Prankl 6-05