Schaulager-Basel '13: Satellite

Schaulager-Basel  '13:  Satellite
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<< SCHAULAGER SATELLITE 4. bis 17. Juni 2012, Messeplatz Basel / Art Basel : Schau-Erker mit 3-Spitzen > = Bewahren : >) Erforschen : >) Weitergeben : >) M.Oeri  - B. Friedli  -  C.Schott >>
Vorankündigung im Schaulager: Ausstellung Steve McQueen, 1. März bis 7. Juli 2013
Kontakt: Schaulager, Catherine Schott; mailto:c.schott@schaulager.org; http://wwwschaulager.org

Bildlegende <Schau-Erker mit 3 Spitzen> = Bewahren : >) Erforschen : >) Weitergeben:>) . M.Oeri - B. Friedli - C.Schott

Fazit, vorangestellt
"Der Hut, der hat drei Ecken", heisst die Endlosschleife eines Liedes. Dieser "Dreispitzige Hut" beherbergt zurzeit den SCHAULAGER SATELLITE, bildet einen prächtigen Dreipitz - Erker* (das goldene Dachl Innsbruck assoziierend), in blendend weisser, geometrisch hervorragender Gestalt (Jason Frantzen, mit Architekturdesign-Team von Herzog & de Meuron ), angriffslustig, verwegen und kongenial , mit der Nase (der Zeit) voran, wie es "Die Drei Muske(l)tiere" versinnbildlichen. Das Schaulager erscheint erstmals so - durch umbauliche Ereignisse bedingt, vor Ort und am heimatlichen Dreispitz - in komprimierter Vitrinengestalt als ein effizient überschaubares Gebilde und ehrt so die Sammlung samt Sammler wie Stifter Emanuel Hoffmann in der Präsidentschaft von Maja Oeri, Präsidentin der Laurenz-Stiftung. Es kann zurzeit nicht genug honoriert werden, dass es zukunftsweisende Persönlichkeiten gibt, wie in Basel im besonderen Masse, die ihren Einfluss sowohl für hier und heute als auch durch ihren Impetus für eine bewahrende, forschend wie lehrende transdisziplinär-gestaltende Potenz beHÜTEnd wirken - was wohl KunktatorInnen** nicht gerne sehen und hören, leider aber andernorts als Kulturvernichter sich in ganz Europa breitmachen können. weiter so, da synästhetisch zukunftsweisend: m+w.p12-6

*) Das Goldene Dachl ist ein Gebäude mit spätgotischem PRUNK-ERKER in der Innsbrucker Altstadt und gilt als Wahrzeichen der Stadt.  http://de.wikipedia.org/wiki/Goldenes_Dachl
**) Cunctator bzw. Kunktator, von (lat.: cunctator „Zögerer“, „Zauderer“ zu cunctari „zögern“, „zaudern“)

ÜBERBLICK
Zur Art Basel begibt sich das Schaulager auf den Messeplatz – mitten ins Herz des Geschehens.Im Schaulager Satellite – einem temporären Pavillon der Architekten Herzog & de Meuron – stellt es sich während zweier Wochen als Institution der Öffentlichkeit vor.
Bis Mitte dieses Jahres ist das Schaulager in Münchenstein nicht zugänglich. Neben dem Ausbaudes mittleren Lagergeschosses für die gewachsene Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung wird die Infrastruktur für Lehre und Forschung erweitert: Die Bibliothek wird ausgebaut und es entstehen neue Arbeitsplätze sowie Seminarräume für Forschende und Studierende. Von den Massnahmen nicht betroffen sind die beiden Ausstellungsgeschosse.
Das Schaulager nimmt diesen Umbau zum Anlass, der Öffentlichkeit im Schaulager Satellite die Institution und den Betrieb hinter den Kulissen vorzustellen. Dieser Pavillon mit seiner eindrücklichen Form, die optisch dem Schaulager selbst nachempfunden ist, ist mit seinen vier LED-Bildschirmen schon von weitem her neben dem Eingang zur Kunstmesse sichtbar. Die Besucher werden in einem Welcome House empfangen und gelangen über eine Treppe in einen acht Meter hohen Umgang, wo in grossen Schaufenstern und auf Bildschirmen die Informationen über das Schaulager und seine Tätigkeiten präsentiert werden.
Fünf kurze Filme zeigen, wie die Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung im Schaulager aufbewahrt, gepflegt, erforscht und vermittelt wird. Schaufenster mit dokumentarischen Objekten, Requisiten und Arbeitsinstrumenten geben überraschende Einblicke in die Schaffensprozesse von Künstlerinnen und Künstlern wie Fischli/Weiss, Katharina Fritsch, Cindy Sherman oder Matthew Barney, die mit der Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung und Projekten des Schaulagers verbunden sind. Eigens für den Schaulager Satellite entstandene Präsentationen von Thomas Ruff, Zilla Leutenegger und Philipp Gasser dokumentieren Aspekte der Sammlung, der Lagersituation und der Schaulager-Architektur aus künstlerischer Sicht.
Zur Präsentation des Schaulagers auf dem Messeplatz erscheint das Buch «Schaulager. Bewahren, Erforschen, Weitergeben». Darin werden das Konzept und die Umsetzung des Schaulagers, Hintergründe zur Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung sowie die zentralen Aktivitäten des Schaulagers vorgestellt. Grossformatige Bildstrecken zeigen das imposante Gebäude, geben Einblick in die Lagerräume und bieten einen Überblick über die bisherigen Ausstellungen.
Der Schaulager Satellite ist keine Kunstausstellung. Er ist eine Einladung an Kunstfreunde und an alle Interessierten, das Schaulager und seine Aktivitäten kennen zu lernen.

INHALTSFOLGE
- Eröffnungsrede: Maja Oeri, Präsidentin, Laurenz-Stiftung
- Zusammenspiel der drei Haupttätigkeiten: Bewahren, Erforschen, Weitergeben
- Satellite: Catherine Schott . Ein Schaufenster zum Schaulager
- Einführung: Bettina Friedli, Kuratorin Schaulager Satellite,
- - Fünf Kurzfilme: «Kunst im Auge behalten»,
- - Das Schaufenster
- Schaulager-Buch
- Architekturdesign- und Mediengestaltung
- Das Schaulager Satellite-Team

ERÖFFNUNGSREDE:
Maja Oeri, Präsidentin, Laurenz-Stiftung
Warum ist das Schaulager zurzeit geschlossen? Warum gibt es in diesem Jahr keine Ausstellung?
Findet bei euch nichts mehr statt? Ändert das Schaulager sein Konzept?
Die Mitglieder des Schaulager-Teams und ich selbst hören diese Fragen immer wieder. Sie
zeigen, dass das Konzept des Schaulagers auch fast zehn Jahre nach der Eröffnung der Institution
noch nicht wirklich verstanden wird.
Schaulager: eine einzigartige Institution im Dienste der Kunst
Die imposante Architektur des Schaulager-Gebäudes in Münchenstein sowie die richtungsweisenden
Ausstellungen und Kataloge trugen dazu bei, dass das Schaulager in kürzester Zeit
zu einem vielbeachteten Mitspieler in der internationalen Kunstwelt wurde.
Gleichzeitig aber gerieten in der öffentlichen Wahrnehmung unsere anderen, ebenso wichtigen
Aktivitäten, nämlich die Lagerung, die Konservierung und die Forschung, in den Hintergrund.
Einzigartig und notwendig ist unsere Institution jedoch erst durch das gleichberechtigte

Zusammenspiel der drei Haupttätigkeiten:
«Bewahren», «Erforschen» und «Weitergeben».
Diese Ziele sind zwar bereits in der 1999 formulierten Stiftungsurkunde der Trägerstiftung
des Schaulagers, der Laurenz-Stiftung, festgelegt. Doch noch immer ist in der Öffentlichkeit
weitgehend unbekannt, was das ganze Jahr durch im Schaulager passiert und dass das
Schaulager viel mehr ist als ein reines Ausstellungshaus.
Nun sind wir ausgezogen, um hier auf dem Messeplatz im Schaulager Satellite auf unterhaltsame
Weise zu zeigen, worum es im Schaulager eigentlich geht, was in der ausstellungsfreien
Zeit hinter den Kulissen geschieht und warum das Haus nicht jederzeit für das Publikum
geöffnet ist.

Bewahren:
«Schaulager Enhancement*»
*) sweetening : Erweiterung {f} Steigerung {f} Ausdehnung {f} Anreicherung {f}  {f} Verstärkung {f} Erhöhung {f} des Wertes
www.dict.cc/englisch-deutsch/enhancement.html

Äusserer Anlass, dies jetzt zu tun, ist nicht ein Jubiläum, sondern die ganz profane Tatsache,
dass im Schaulager zurzeit gebaut wird.
Bei der Erstellung des Gebäudes wurde bewusst eines der drei Lagergeschosse ohne Raumaufteilungen
gelassen. Die Emanuel Hoffmann-Stiftung, deren Sammlung bei uns aufbewahrt
wird, ist ja weiterhin aktiv, und wir wollten uns die Möglichkeit offenlassen, das leere Geschoss
zu einem späteren Zeitpunkt ganz auf die Bedürfnisse der neu erworbenen
Kunstwerke hin einzurichten.
Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen: Wir haben im Januar mit Herzog & de Meuron das Projekt
«Schaulager Enhancement» in Angriff genommen. Die zweite Lageretage wird jetzt ausgebaut
und es entstehen dort vor allem spezielle Räume für Skulpturen und Installationen.

Erforschen:
Zwei Professuren für die Basler Universität
Neben dieser Lageretage wird die Infrastruktur für Lehre und Forschung erweitert: Die Bibliotheksgrösse
wird mehr als verdoppelt, ein Lesesaal mit Arbeitsplätzen für Studierende
und Forschende und zwei neue Seminarräume werden eingerichtet.
Diese räumlichen Erweiterungen unterstützen den Schwerpunkt Forschung am Schaulager.
Sie werden auch dadurch notwendig, dass die Laurenz-Stiftung in diesem Jahr, zehn
Jahre nach der Einrichtung der Laurenz-Assistenzprofessur für zeitgenössische Kunst, dem
Kunsthistorischen Institut der Universität Basel eine zweite Professur stiftet: die Schaulager-
Professur für Kunsttheorie.
Im Sommer werden die baulichen Massnahmen abgeschlossen – von denen übrigens die beiden
Ausstellungsgeschosse nicht tangiert sind. Dann wird die Sammlung in den neuen Räumen
eingerichtet und das Haus wird schrittweise wieder für Forschende zugänglich gemacht.

Weitergeben:
Ausstellung Steve McQueen 2013
Neben der Pflege der Sammlung und der Arbeit mit Studierenden und Forschenden wird es
dann auch wieder Ausstellungen und öffentliche Veranstaltungen geben. Das nächste Mal
wird dies am 1. März 2013 sein, wenn wir eine grosse Ausstellung eröffnen, die dem Werk des
britischen Video- und Filmkünstlers Steve McQueen gewidmet sein wird.
Es wird dies eine typische Schaulager-Ausstellung sein, wie sie nur unter den zeitlichen und
räumlichen Möglichkeiten dieser Institution entstehen kann: Sie wird in enger Zusammenarbeit
mit dem Künstler erarbeitet und in einer aufwendigen, speziell konzipierten Ausstellungsarchitektur
präsentiert.
Dazu erarbeitet das Team am Schaulager einen wissenschaftlichen Katalog, einen Catalogue
raisonné, der der Fachwelt über die Zeit der Ausstellung hinaus als Referenzpublikation
dienen wird. Und wie immer wird ein vielseitiges Vermittlungsprogramm die interessierten
Besucher begleiten.

Schaulager Satellite:
Ein Schaufenster zum Schaulager
Die eingangs gestellte Frage «Ändert das Schaulager sein Konzept?» kann also getrost verneint
werden. Auch wenn das Schaulager sich ständig weiterentwickelt, damit es den sich wandelnden
Bedürfnissen der zeitgenössischen Kunst Rechnung tragen kann – am Grundkonzept werden
wir auch in Zukunft festhalten. Und dieses Konzept wollen wir jetzt im Schaulager Satellite
vorstellen.
«Bewahren», «Erforschen» und «Weitergeben» stehen im Mittelpunkt einer spielerischen,
unterhaltsamen Präsentation. Für einmal kann die Öffentlichkeit sich hier auch über
jene Aktivitäten orientieren, die im Schaulager das ganze Jahr hindurch hinter den Kulissen,
im Verborgenen, stattfinden. Dann, wenn das Torhaus geschlossen ist und die LED-Schirme
schwarz sind.
Mein grosser Dank geht an die wunderbaren Mitglieder des Schaulager-Teams. Sie alle haben
mit einem Rieseneinsatz dafür gesorgt, dass der Satellite neben der grossen Belastung durch
Umbauarbeiten sowie Steve McQueen-Ausstellung und -Katalog möglich wurde. Das kleine
Satellite-Team hat innert kürzester Zeit eine unterhaltsame Präsentation, spannende Filme und
ein schönes, informatives Buch erarbeitet. Mit Herzog & de Meuron haben wir einmal mehr die
Partner gefunden, die dem Projekt auf aussergewöhnliche Weise die adäquate architektonische
Form gegeben haben. Last, but not least bin ich den Verantwortlichen der Messe Schweiz und
der Art Basel dankbar, dass sie unser Vorhaben trotz der eigenen, komplizierten Bautätigkeit
zugelassen haben.
SATELLITE =
Eine Einladung an die Bevölkerung der Region
Der Schaulager Satellite ist ausdrücklich auch eine Einladung an die regionale Bevölkerung.
Wir möchten, dass sie die Gelegenheit hat, diese Präsentation als Erste zu sehen, noch vor dem
internationalen Publikum, das zur Kunstmesse kommt. Dies ist der Grund dafür, den Satellite
schon am 4. Juni für das Publikum zu öffnen, und ich hoffe, dass möglichst viele Menschen
die Gelegenheit wahrnehmen, das Schaulager und seine Tätigkeiten hinter den Kulissen zu
entdecken!

EINFÜHRUNG:
Bettina Friedli, Kuratorin Schaulager Satellite
Das Schaulager stellt sich vor.
Vor rund zehn Jahren wurde das Schaulager gegründet mit dem Ziel, die Lagerung und das
Sichtbarmachen von Kunstwerken zu vereinen. Die Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung
wird seit 2003 im Schaulager unter diesen Prämissen aufbewahrt. Die Kunstwerke werden
hier gelagert, erhalten, betrachtet und erforscht, wenn sie nicht in Ausstellungen zu sehen sind.
Das Schaulager ist somit ein aktiver Aufbewahrungsort für die Kunst und führt vor, dass ein
Kunstlager nicht Unzugänglichkeit, Stillstand und Wartezeit bedeuten muss. Es ist ein Ort, an
dem die Sammlung Ausgangspunkt von Kreativität und Aktivität, von Lernen und intensiver
Auseinandersetzung ist.
Wie kann sich eine Institution, deren Wesen im unmittelbaren Umgang mit dem Originalkunstwerk
gründet, ausserhalb der eigenen Mauern vorstellen? Wie kann das Prozesshafte, das
dem Schaulager als Idee und Konzept eigen ist, in eine fassbare Form gebracht werden? Mit dem
Satellite, der als temporärer Pavillon eine lebendige, vielfältige und sinnliche Präsentation
beherbergt, hat das Schaulager eine Form gefunden, um dieser Herausforderung zu begegnen.
Die ausgestellten Objekte, Filme, Fotografien und Texte möchten die Besucherinnen und
Besucher dazu einladen, das Schaulager und seine Aktivitäten kennen zu lernen und diese auch
selbst zu erkunden.
Die Architekten des Schaulagers, Jacques Herzog und Pierre de Meuron, haben den Satellite in
enger Anlehnung an die Architektur des Schaulagers entworfen. Dessen einladende weisse
Eingangsfassade mit den beiden LED-Bildschirmen zeigt sich hier gleich zweifach, zu beiden
Seiten des Messeplatzes. Der weisse Pavillon kommt leicht und offen daher, lässt viel Licht und
Luft ein und öffnet sich in seiner architektonischen Gestalt zum Platz hin.
Die Leichtigkeit der architektonischen Struktur, die Einmaligkeit und die kurze Dauer des Auftritts
spiegeln sich im inhaltlichen Programm: Im Satellite wird keine Kunstausstellung im klassischen
Sinne gezeigt. Vielmehr wird versucht, das Prozesshafte aufzunehmen und ihm unter den
Aspekten «Bewahren», «Erforschen», «Weitergeben» eine medial adäquate Form zu geben. So
geben Schaufenster mit Skizzen und Objekten, die mit Kunstwerken der Sammlung oder mit
Ausstellungen verbunden sind, einen Einblick in künstlerische, kuratorische und restauratorische
Denk- und Arbeitsweisen. Eine eigens für diesen Anlass produzierte fünfteilige Filmdokumentation
informiert über Geschichte und Hintergründe des Schaulagers und lässt Persönlichkeiten
aus dem Kunstbetrieb sowie Beteiligte zu Wort kommen. Die Dokumentationen von Thomas Ruff,
Zilla Leutenegger und Philipp Gasser schliesslich beleuchten einzelne Aspekte und Tätigkeiten
der Institution aus künstlerischer Sicht. Die einzelnen Bereiche bilden ein dichtes Netz von
Verweisen und stellen vor, was das Schaulager über seine Präsenz als Ausstellungsort hinaus
(aus)macht.
Das Schaulager aus künstlerischer Sicht: Philipp Gasser, Zilla Leutenegger, Thomas Ruff
Hauptdarsteller der vom Basler Künstler Philipp Gasser eigens für den Satellite realisierten
Videoinstallation «Always Quietly Active» sind zu schwarzen Schemen abstrahierte Werke aus
der Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung: der «Rattenkönig» von Katharina Fritsch
beispielsweise oder Hans Arps «Stein von Menschenhand geformt». Das Schattenspiel erzählt
auf vergnügliche Weise von den alltäglichen Aufgaben und Arbeiten des Schaulagers. So zeigt die
Animation die Abwicklung von Kunsttransporten, die Installation von Werken in den Lagerräumen
oder die wissenschaftliche Dokumentation von Objekten. Mit der Konzentration auf Werke der
Sammlung verweist Philipp Gassers leichtfüssige Arbeit zugleich auf die eigentliche Raison d’être
des Schaulagers: die Aufbewahrung und Pflege der Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung.
Auch die Schweizer Künstlerin Zilla Leutenegger beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit der Sammlung
der Stiftung: Ihr zweiteiliges Video aus der Arbeit «Terrahead» zeigt die Künstlerin
als Rückenfigur, wie sie sich alleine durch leere Gänge und einzelne Kojen im Lagerbereich des
Schaulagers bewegt. Zilla Leuteneggers Begegnung mit den Kunstwerken wird auf beiden
Seiten des janusartigen Doppelmonitors in leicht voneinander abweichenden Bildsequenzen
dargestellt. Durch die feine zeichnerische Überarbeitung des Videos und die aus Raumgeräuschen
komponierte und gespensterhaft wirkende Tonspur entwickelt die Konstellation von
Figur, Kunstwerken und Architektur ein atmosphärisches Eigenleben, das zwischen Verzauberung
und Unheimlichkeit oszilliert.
Der deutsche Künstler Thomas Ruff hat sich dem Schaulager auf seine Weise angenähert: Er hat
ein Schaufenster eingerichtet mit Fotografien, deren Wirkung zwischen Zwei- und Dreidimensionalität,
zwischen fern und nah angesiedelt ist. Der Künstler greift dafür auf das bildnerische
Verfahren der Stereoskopie zurück. Die digital überarbeiteten Bilder vermitteln mithilfe von
Spezialbrillen einen Eindruck von räumlicher Tiefe. Sie zeigen Aussenansichten des Schaulager-
Gebäudes.
Fünf Kurzfilme: «Kunst im Auge behalten»
Für den Schaulager Satellite wurde ein rund 50-minütiger, fünfteiliger Film realisiert. Als «Dialogue
à distance» zwischen Künstlerinnen und Künstlern, Fachpersonen aus dem Kunstmuseum
Basel und dem Museum of Modern Art, New York, Wissenschaftlern des Kunsthistorischen
Seminars der Universität Basel, den Architekten Herzog & de Meuron sowie Mitarbeitenden des
Schaulagers zeichnet der Film ein facettenreiches und aktuelles Bild der Institution.
Die beiden ersten Kapitel geben Einblick in die Geschichte der Emanuel Hoffmann-Stiftung und
in die Konzeption und Realisierung des Schaulagers. Die anderen drei Teile dokumentieren
zentrale Aktivitäten der nun seit beinahe zehn Jahren bestehenden Institution: Unter den Stichworten
«Bewahren», «Erforschen» und «Weitergeben» werden die verschiedenen Tätigkeitsbereiche
aus der Innen- und Aussenperspektive vorgestellt. So erleben wir den Restaurator bei
der Arbeit oder begleiten Fachpersonen in die Lagerräume. International bekannte Künstlerinnen
und Künstler wie Thomas Ruff, Katharina Fritsch oder Matthew Barney berichten aus ihrer Sicht
über das Schaulager.

Das SCHAUFENSTER gibt Einblicke in Arbeits- und Denkprozesse.
Schaufenster-Legenden: http://schaulager.org/satellite/downloads/SchauSat_Schaufenster_Texte_DE.pdf
Inhalt
Das Schaulager pflegt einen engen Kontakt zu den Kunstschaffenden. Es fokussiert als Institution
nicht nur auf das abgeschlossene Kunstwerk, sondern interessiert sich auch für die Arbeitsund
Denkprozesse, die mit der Konzeption und Realisierung von Kunst im Zusammenhang
stehen. Es beherbergt ein Archiv, in dem Dokumente zu den einzelnen Werken der Sammlung
aufbewahrt werden. Dieses Wissen um künstlerische Prozesse führt nicht nur zu einem tieferen
Verständnis des Werks, sondern ist auch notwendig für dessen fachgerechte Erhaltung.
Die in den Schaufenstern ausgestellten Modelle, Gussformen, Requisiten und Werkzeuge sind
als Ausgangspunkte, Skizzen und Zwischenzustände zu verstehen, die als Spuren auf dem Weg
zum fertigen Werk zurückbleiben. Sie geben – zusammen mit den Videodokumentationen – einen
Einblick in die Gedankenwelt von rund 20 Künstlerinnen und Künstlern, deren Arbeit mit dem
Schaulager in Verbindung steht. Das Ausstellungsdispositiv für die Exponate erinnert an ein
wunderkammerartiges Archiv oder an Ordnungen, wie man sie in der Werkstatt eines Restaurators
vorfinden könnte. Es nimmt die Objekte ernst und gibt ihnen eine ihrem Status gemässe
Präsentationsform. Interessierte Besucherinnen und Besucher finden auf Texttafeln fundierte
Hintergrundinformationen zu den einzelnen Objekten.

Schaulager-BUCH: «Schaulager. Bewahren, Erforschen, Weitergeben»
Herausgegeben von der Laurenz-Stiftung, Schaulager Basel

Schaulager präsentiert mit Haus zum Kirschgarten, Francis Alÿs: "Fabiola"

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Online-Publikation: April 2011  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Schaulager präsentiert mit Haus zum Kirschgarten, Francis Alÿs: "Fabiola". Vom 12. März bis 28. August >>
http://www.hmb.ch/de/hmb/houses/kischgarten.html; http://www.schaulager.org; Begleitbuch: http://www.schwabe.ch

Fazit vorangestellt
Die an einer langzeitlichen und inhärenten urbanen Oberschicht-Wohnkultur der letzten 300 Jahre Interessierten, haben im spätbarocken Palais " Haus zum Kirschgarten" die Möglichkeit Einblick in die aktuellste Aufbewahrung und Erforschung von Gegenwartskunst am Beispiel  "Fabiola" von Francis Alÿs vor Ort zu erleben. So begegnen den Besuchern 370 Portraits von "Fabiola" - immer en profil - in den vielfältigsten Materialien und Grössen, sowohl in der Petersburger Hängung umfassend an freigestellten Wänden verteilt, bis zu vollkommen integrierten Wand- und Standbildchen, und zu versteckten Portraits in geöffneter Besenkammer oder in Puppen-Vitrinen als Such-Spiel angeordnet, auf mehrere Etagen im Palais verteilt. Wer noch dazu den  Blick in die anakreontischen Porzellan-Genresezenen im Umherstreifen wirft, bemerkt sicherlich das Wesen/tliche: Das Protz-Spiel vor dem Betrachter in diesen letzten drei Jahrhunderten - das nur der damals aristokratisch und heutigen oligarchischen Schicht, so wie ihren Speichelleckern vertraut erscheint. Die kulturspezifische Blickweise gestattet gleichwohl Jedem , auch den demokratisch-ästhetischen Ansatz vom Rand her, auch dem  von diesem Spiel Ausgenommenen: So das Erkennen der ästhetischen Regeln der Metasprache der Kunst des Mehrdimensionalen (Form, Farbe, Dimension, Geometrie+Geomantie, Bewegung + Bewegtheit in Inhärenz )  und infolge deren universale Potenz in Jedem. m+w.p11-4

INHALT
Francis Alÿs: Fabiola:
Vom 12. März bis 28. August präsentiert das Schaulager im Haus zum Kirschgarten das Ausstellungsprojekt „Francis Alÿs: Fabiola“. In Basels ehemals vornehmstem Bürgerpalais, heute ein Museum prunkvoller Wohnkultur, werden über 350 Bildnisse der heiligen Fabiola in die bestehende Ausstellung integriert. In die prototypische Umgebung des protestantischen Grossbürgertums eingepflanzt, eröffnet diese populäre Statthalterin des Katholizismus einen faszinierenden Widerstreit konträrer Lebenswelten.
Das Schaulager fokussiert in der kommenden Zeit verstärkt auf seine Hauptaufgaben, die Aufbewahrung und Erforschung der Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung. Während nun im Schaulager-Gebäude in Münchenstein prioritär Arbeiten für die wissenschaftliche Aufarbeitung und optimalen Lagerung der stark gewachsenen Sammlung geleistet werden, ist das Schaulager mit einer ganz anderen Sammlung zu Gast im Haus zum Kirschgarten in der Basler Innenstadt.
Der belgische Künstler Francis Alÿs sammelt seit fast 20 Jahren Bildnisse der Heiligen Fabiola. Fabiola war eine römische Adlige, die im 4. Jahrhundert, nach Scheidung und zweiter Ehe so inbrünstig Busse tat, dass sie wieder in die Gemeinde aufgenommen und nach ihrem Tod heilig gesprochen wurde. Sie ist die Patronin der Geschiedenen, Betrogenen, Misshandelten und der Witwen. Lange Zeit in Vergessenheit geraten, erfreute sie sich im 19. Jahrhundert als Hauptfigur eines gleichnamigen Romans grosser Beliebtheit. Francis Alÿs erwirbt die grösstenteils von Laien produzierten Fabiola-Bildnisse auf Flohmärkten und in Antiquitätengeschäften in Europa und Amerika. Alle Werke werden original belassen und die Autorenschaften, Entstehungsorte und –zeiten sind meist unbekannt.
Seit 1994 hat Francis Alÿs die Sammlung wiederholt präsentiert. Für jede dieser Fabiola-Ausstellungen sucht er einen speziellen Ort aus und immer konzipiert er dabei eine neue Zusammenstellung der inzwischen über 350 Porträts. Listig nutzt er die Sammlung als trojanisches Pferd, dringt in immer neue Räumlichkeiten ein und besetzt diese. Seinen Bilderschwarm bettet er in die neue Umgebung ein und leuchtet so neue und einmalige Aspekte der Sammlung wie auch des Gastortes aus.
Allein schon durch ihre Masse entfaltet die Bildermenge eine künstlerische Potenz, setzt sich in der ihr fremden Umgebung fest und führt deren Eigenheiten vor. Die im Haus zum Kirschgarten sonst so stillen und selbstbewussten Ausstellungsräume der grossbürgerlichen Wohnkultur stehen nun ganz im Zeichen des Widerstreits mit dem Eindringling und es entspinnt sich ein faszinierender Dialog über soziale, kulturelle und religiöse Grenzen hinweg.
Dank der internationalen Zusammenarbeit des Schaulagers mit der Dia Art Foundation, New York und dem Historischen Museum Basel ist eine einzigartige Ausstellung zustande gekommen, wie sie nur in Basel zu sehen sein wird.

Francis Alÿs, geb. 1959 in Antwerpen, lebt seit 1986 in Mexiko. Sein Werk wird in zahlreichen Ausstellungen in Europa sowie in Nord- und Süd-Amerika gezeigt, so z.B. 2011, A Story of Deception, Museum of Modern Art, New York; 2009, Fabiola, Los Angeles County Museum of Art; 2006, Sign Painting Project, Schaulager, Münchenstein/Basel; 2004, Walking Distance from the Studio, Kunstmuseum Wolfsburg; 2001, 49. Biennale Venedig; 1997, Walks/Paseos, Museo de Arte Moderno, Mexico City

„Francis Alÿs: Fabiola“ ist kein "klassisches" Kunstwerk des international gefeierten
Künstlers. Die schiere Masse der Sammlung bildet eine Intervention, infiltriert die
Umgebung, zeigt die Macht der Bilder und unterstreicht den Glauben an die Wirkmächtigkeit
eines Bildnisses. Dem Besucher entfaltet sich ein einzigartiges Panorama verschiedener
Sammlungen, Perspektiven und Begegnungen.
Dank der internationalen Zusammenarbeit des Schaulagers mit der Dia Art Foundation, New
York und dem Historischen Museum Basel ist eine einzigartige Ausstellung zustande
gekommen, wie sie nur in Basel zu sehen ist.
Die Ausstellung „Francis Alÿs: Fabiola“ wurde von der Dia Art Foundation organisiert und von Lynne
Cooke kuratiert.
„Francis Alÿs: Fabiola“ wird in Basel organisiert und getragen von der Laurenz-Stiftung Schaulager.
Der Begleitkatalog erscheint in der von der Laurenz-Stiftung herausgegebenen Reihe der Schaulager-Hefte.
In New York wurde „Francis Alÿs: Fabiola“ unterstützt von der Hispanic Society of America, der Brown
Foundation, der Peter Norton Family Foundation, der Juliet Lea Hillman Simonds Foundation und von
Erica und Joseph Samuels. Zusätzliche Unterstützung für den Begleitkatalog erhielt Dia von der
Colección Patricia Phelps de Cisneros.
Verzeichnis der Ausstellungen Francis Alÿs: Fabiola
1) Curare, Mexico City, September 1994 (ca. 28 Bilder)
2) "Antechamber", Whitechapel Gallery, London, 21. März – 18. Mai 1997 (in Gruppenausstellungintegrierte Auswahl
3) The Hispanic Society of America, New York, NY, 20. September 2007 - 6. April 2008
4) Los Angeles County Museum of Art, Los Angeles, 7. September. 2008 – 29. März 2009
5) National Portrait Gallery, London, 2. Mai – 20. September 2009
6) Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia at Monasterio de Santo Domingo de Silos(Burgos), 28. Oktober 2009 – 7. März 2010
7) Haus zum Kirschgarten, Historisches Museum Basel, Basel, 12. März – 28. August 2011
nächste Station: Lima, Peru
Dokumentation aller Werke der Sammlung Francis Alÿs Fabiola: An Investigation
Catalogue published on the occasion of an exhibition organized by Dia Art Foundation, New
York (Hispanic Society of America, New York, 20. September 2007 - 6. April 2008) New York, 2008

Die Ausstellung „Francis Alÿs: Fabiola“ wurde von Dia Art Foundation organisiert und von Lynne Cooke kuratiert.
"Francis Alys: Fabiola“ wird in Basel organisiert und getragen von der Laurenz-Stiftung Schaulager. In New York wurde “Francis Alÿs: Fabiola” unterstützt von der Hispanic Society of America, der Brown Foundation, der Peter Norton Family Foundation, der Juliet Lea Hillman Simonds Foundation und von Erica und Joseph Samuels. Zusätzliche Unterstützung für den Begleitkatalog erhielt Dia von der Colección Patricia Phelps de Cisneros.
Haus zum Kirschgarten, Elisabethenstrasse 27, Basel
Überblick

Haus zum Kirschgarten
Basels vornehmstes Bürgerpalais, 1775 - 1780 für den Seidenfabrikanten J.R. Burckhardt erbaut, wurde im Jahre 1951 als Wohnmuseum eingerichtet.
Die Hälfte der 50 Ausstellungsräume ist den bürgerlichen Wohnräumen des 18. und 19. Jahrhunderts in Basel gewidmet. Die Aus-
stellung wurde seither durch bedeutende Fachsammlungen erweitert.
Besonders sehenswert sind:
- Einrichtungen aus Basler Bürgerhäusern (Möbel, Gemälde, Basler Tafelsilber, Spielzeug)
- Die überragende Sammlung von Porzellanen aus Meissen und anderer Manufakturen (Pauls-Eisenbeiss-Stiftung) Strassburger Fayencen
- Uhren westeuropäischer Herstellungszentren vom 15. bis 19. Jh.
- Das physikalische Kabinett der Universität Basel
Das Haus zum Kirschgarten dokumentiert heute ca.25 Ausstellungsräume die
prototypische Lebenswelt des protestantischen Grossbürgertums
des 19. Jahrhunderts. Die Einrichtungen sind im Gegensatz zur Architektur nicht original
sondern teils Rekonstruktionen, teils übernommene Einrichtungen anderer grossbürgerlicher
Haushalte. In diese Ansammlung historisierender Schauräume integriert Francis
Alÿs seinen Bilderschwarm erstmals in eine Wohnumgebung. Sei es stellenweise locker
verteilt, zum Beispiel eine Miniatur auf einem Salontisch oder ein Andachtsbild in einem
Schlafzimmer, sei es als Anhäufungen zahlreicher Einzelbilder an den Wänden.
Allein schon durch ihre Masse entfaltet die Bildermenge eine künstlerische Potenz, setzt
sich in der ihr fremden Umgebung fest und führt deren Eigenheiten vor. Die im Haus zum
Kirschgarten sonst so stillen wie prächtigen Ausstellungsräume der grossbürgerlichen
Wohnkultur stehen nun ganz im Zeichen des Widerstreits mit dem Eindringling und es
entspinnt sich ein faszinierender Dialog über soziale, kulturelle und religiöse Grenzen
hinweg.

***

M. Barney und D. N. Wakefield

Kultur Ereignisse
Schaulager Basel - Matthew Barney

Online-Publikation: Juni 2010 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<<  M. Barney und D. N. Wakefield >>http://www.schaulager.org

Fazit vorangestellt
Zwei Persönlichkeiten, Dädalus Neville Wakefield (vordergründig Initiatn und Berater) und Odysseus auch Jonas im Wal, Matthew Barney (vordergründig künstlerischer Realisator) begeben sich auf eine Zeit- und Schiffsreise, die sie “Prayer Sheet with the Wound and the Nail”. bezeichen. Barney luv- und Wakefield lee-seits.
Es entstehen dabei polimorphe und  transdiziplinär-multimediale Tätigkeiten als religiös- bis mythisch-masochistische Empfindungsströme
Ist Barney ein Ästhetischer Feldforscher  und Abenteurer, Zeitreisender vom Altertum bis zu heute im Hier und Jetzt im Schaulager und historischen Umfeld von Basel mit der Positionierung zu 70 Holzschnitten, Stichen und Zeichnungen aus dem 16. und frühen 17. Jahrhundert und bis heute* dem Hier und Jetzt?  " Prosamen finden, tagtäglch auf meinem Weg - " (wir ergänzen) mit verschiedensten Marter-Werkzeugen, Fesselungen und Behinderungen, neben dem christlichen Martyrien  an das Höhlengleichnis Patons der untersten Schatten-Stufe der Körperfixierung erinnernd mit den begleitenden *Stilformen  - meiner/unserer Fahrt - bis in den Tod und danach... Auferstehung, Wiederkunft...? m+w p.10-6

*Hervortretende Stilformen und ihre Verortung
zeigen eine polimorphe und  transdiziplinäre Tätigkeit als Empfindung:
Ihr Einfluss vom Genius Loci verortet und manifestiert sich von Yale-Basel-Dornach bis Wien-Paris
Franz Herberth, Druckgrafik-Professor, Wien, dazu: " Man kann sich auch mit der linken Hand am rechten Kopfrand kratzen.."

Yale
David Joselit, Yale University:

Dornach
im Lichtseelenprozess
http://www.goetheanum.org/
http://www.rudolf-steiner.com
http://www.anthroposophie.net/steiner/bib_steiner_lichtseelenprozess.htm >Soul Moving Art /Seelenbewegte Kuns
t

London*-Wien
Diskurs zwischen dem englischen Freud-Psychoanalytikers und Autors
Adam Phillips * mit Matthew Barney
vertiefen die Dokumentation...
* Franz Herberth, ein hervorragend sozialästhetisch-vernetzender Humanist und sozialer Demokrat..
   Druckgrafik-Professor in 50-60er Jahren (Wiener Akademie für angewandte Kunst) heute völlig vergessen...
**Rudolf Schwarzkogler,
   Wiener Aktionismus (Wiener Akademie für angewandte Kunst)
   http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Schwarzkogler ...
   Mühl, Nitsch, Rainer  http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Mauer >Leiter Galerie nächst St. Stephan
   Wiener Akademie der bildenden Künste
   Herbert Boeckl, Wiener Akademie der bildenden Künste 
   http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Boeckl

Helsinki  
Alvar Aalto's Linienführung im Erstentwurf  seiner Architektur  wirkt im  6B Duktus öfters der Strichführung Barney's im Wellengang auf Schiff...

Berlin-Paris
Informel
http://de.wikipedia.org/wiki/Informelle_Kunst
Wols / Alfred Otto Wolfgang Schulze, Informel-, Tachismus- Artist
http://de.wikipedia.org/wiki/Wols
Georges Mathieu * 1921, abstrakter Espressisonist / Informel / Body Moving Art / Körpermuskelbewegte Kunst
http://www.georges-mathieu.de/
http://www.com/masters/m/mathieu-georges.html

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Inhalt
Matthew Barney im Schaulager
Mit „Matthew Barney. Prayer Sheet with the Wound and the Nail“, 12. Juni bis 3. Oktober,
präsentiert das Schaulager dieses Jahr die Drawing Restraint-Reihe von Matthew Barney.
Drawing Restraint ist eine bisher 16teilige Serie von Performances, in denen Matthew
Barney in einem Environment von selbstauferlegten physischen und psychischen
Widerständen zeichnerische Markierungen setzt. Aus diesen Performances
hervorgegangene Arbeiten wie Skulpturen, Schauvitrinen, Zeichnungen und Videos
werden in der Schaulager-Ausstellung Kunstwerken der nördlichen Renaissance
gegenübergestellt.

Die Trägerstiftung des Schaulagers, die Laurenz-Stiftung, erwirbt gemeinsam mit dem
Museum of Modern Art, New York (MoMA) Matthew Barneys Archiv der Performance-Reihe.
Dank dem gemeinsamen Ankauf der beiden Institutionen kann das Drawing Restraint Archiv
erstmals in seiner Gesamtheit der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Die Form kann nur dann Gestalt annehmen, wenn sie gegen einen Widerstand kämpft, lautet
die Grundposition von Drawing Restraint (sinngemäss etwa: „verhindertes Zeichnen“ oder
„Zeichnen unter erschwerten Bedingungen“). Diese von Matthew Barney noch während des
Studiums in Yale begonnene Reihe künstlerischer Aktionen war zunächst so angelegt, dass
ihre Einrichtungen die Leichtigkeit des Zeichnens durchkreuzten. Die ersten Drawing
Restraint-Performances bestanden aus Environments mit Rampen, Schrägen, elastischen
Gurten und Hindernissen, die ausdrücklich dem Zwecke dienten, die Kunstfertigkeit des
Künstlers einzuschränken. Im Verlauf der weiteren Entwicklung der Serie wurde das Setting
der Performances dann immer ausgefeilter und die Erzählung immer allegorischer.
Aus den Performances entstammen Objekte, die als "sekundäre Formen“ - Zeichnungen,
Skulpturen, Vitrinen oder Fotografien - bestimmte Aspekte der Handlung verfestigen. Die
Objekte sind nie zufällig sondern immer sorgsam ausgewählt und arrangiert. Zudem wird
jede Aktion auf Video dokumentiert.
„Drawing Restraint 9“ ist als Spielfilm angelegt und Matthew Barney agiert hier erstmals mit
seiner Lebensgefährtin Björk, die auch den Soundtrack beisteuerte. Die beiden spielen ein
Liebespaar, das eine rätselhafte Reise auf einem japanischen Walfangschiff antritt. In
diesem Werk geht es um Metamorphosen, um eine Meditation über den Schöpfungsakt, um
Tod und Auferstehung.
Bis anhin umfasst die Drawing Restraint-Reihe 16 Teile. Das so genannte Drawing Restraint
Archiv umschliesst Skulpturen, Schauvitrinen, Videos und Zeichnungen. Das Archiv ist im
Schaulager Ausgangspunkt einer bedeutend weiter gefassten Ausstellung mit Werken aus
dem Besitz der Emanuel Hoffmann-Stiftung und zusätzlichen Leihgaben. Matthew Barneys
Arbeiten treten hier in einen Dialog mit Kunstwerken der christlichen Ikonographie von
Martin Schongauer, Albrecht Dürer, Urs Graf und weiteren mehr.
Bei der Gegenüberstellung von Werken der Alten Meister und des Drawing Restraint-Archivs
geht es aber nicht darum, eine Parallele zwischen der irdischen und religiösen Bildtradition
zu ziehen. Die Anordnung versteht sich vielmehr als Versuch, latente Bedeutungsinhalte im
Werk von Matthew Barney sichtbar zu machen. Es sind dies Aspekte wie Kraftanstrengung,
Überwindung von Widerständen, Aufstieg und Fall, die auch in den Bildfindungen der
christlichen Ikonographie eine eigene Tradition entwickelt haben.
Die Ausstellung gliedert sich im Schaulager in zwei Geschosse. Im Erdgeschoss wird das
gesamte Drawing Restraint-Archiv ausgebreitet, kontrapunktiert von Holzschnitten, Stichen
und Zeichnungen aus dem 16. und frühen 17. Jahrhundert. Im unteren Bereich werden drei
zu Drawing Restraint 9 gehörenden monumentalen Skulpturen – Torii, Cetacea, Occidental
Restraint – präsentiert sowie erstmals ein neues Werk.
Die Ausstellung wird von Neville Wakefield kuratiert, den das Schaulager als Gastkurator für
diese Ausstellung verpflichten konnte. Der New Yorker Autor und Ausstellungsmacher ist
ein intimer Kenner von Matthew Barneys Werk und er realisiert das Ausstellungsprojekt in
Zusammenarbeit mit dem Künstler und dem Team des Schaulagers. Die Ausstellung wird
nur im Schaulager zu sehen sein.
Rahmenprogramm
Eine Reihe an Veranstaltungen – Filmvorführungen, Führungen sowie eine Vortragsreihe –
werden die Ausstellung begleiten.
Das detaillierte Programm wird in der Tagespresse und auf www.schaulager.org publiziert.
Publikation
Es erscheint eine Publikation in der Reihe der Schaulager-Hefte mit farbigen Abbildungen
aller ausgestellten Werke, einem Einführungsessay von Neville Wakefield und weiteren
Texten.
Herausgegeben von Schaulager und Schwabe Verlag, Basel. Preis ca. CHF 35.—
Medien
Medienkonferenz: Mittwoch, 9. Juni 2010, 11.30 Uhr. Der Kurator und der Künstler werden
anwesend sein. Nur auf Anmeldung.
Alle Medientexte und Abbildungsmaterial finden Sie auf unserer Homepage, Media Service

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Matthew Barney
Prayer Sheet with the Wound and the Nail
12. Juni bis 3. Oktober 2010
Preview
Die Trägerstiftung des Schaulagers, die Laurenz-Stiftung, erwirbt einen substantiellen
Teil von Matthew Barneys Archiv der Performance-Reihe "Drawing Restraint". Diese
Neuerwerbung wird im Schaulager als Teil einer bedeutend weiter gefassten Ausstellung
mit Werken aus dem Besitz der Emanuel Hoffmann-Stiftung und zusätzlichen Leihgaben
erstmals öffentlich präsentiert.
Die Drawing Restraint-Reihe umfasst bis anhin 16 Teile und ist von Matthew Barney bereits
als Student in Yale angelegt worden. Das Archiv umschliesst Skulpturen, Schauvitrinen,
Videos, Zeichnungen und einen Spielfilm.
Matthew Barney (geb. 1967), ist einer der vielseitigsten US-Künstler seiner Generation, und
er ist vor allem durch seine grossangelegten Film- und Performance-Zyklen "Cremaster"
und "Drawing Restraint" bekannt geworden. Seine Werke werden seit 1996 von der Emanuel
Hoffmann-Stiftung angekauft, in deren Sammlung er heute mit einer grösseren Werkgruppe
– Filme, Skulpturen und Zeichnungen – vertreten ist.
Die Ausstellung wird von Neville Wakefield kuratiert, den das Schaulager als Gastkurator für
diese Ausstellung verpflichten konnte. Der New Yorker Autor und Ausstellungsmacher ist
ein intimer Kenner von Matthew Barneys Werk und er realisiert das Ausstellungsprojekt mit
dem Team des Schaulagers.
Medienkonferenz: Mittwoch, 9. Juni 2010, 11.30 Uhr
Der Künstler wird anwesend sein. Nur auf Anmeldung.
Die Einladungen werden im April versandt.
Ausstellungseröffnung: Freitag, 11. Juni 2010, ab 18.30 Uhr
Medienkontakt und weitere Informationen
Schaulager
Stephan Graus
Ruchfeldstr. 19
CH-4142 Münchensstein/Basel
mailto:mediaservice@schaulager.org
T +41 61 335 32 32