Jens Bisky: Die deutsche Frage

W+B Agentur-Presseaussendung Oktober 2005Buchbesprechung <<Jens Bisky: Die deutsche Frage>> Warum die Einheit unser Land gefährdet 221 S., Broschur mit Umschlagklappen; EUR 12,90 S. Fischer - Kiepenheuer & Witsch - Rowohlt Verlag / www.rowohlt.de
Jens Bisky, 39, ist Leipziger und studierter Kulturwissenschaftler und Germanistik in Berlin Zur zeit Feuilletonredakteur der Süddeutschen Zeitung erschien 2004 von Bisky Geboren am 13. August. Der Sozialismus und ich. Von den westdeutschen Politikern willkürlich mit Gutsherrenmanier und Treuhandseilschaften in die BDR hineingelockt, erwachen zu ihrem Selbst gefundenen Stimmen wie die von Jens Bisky:

Den der geradezu mechanistische Nachbau der Bundesrepublik in den neuen Ländern ist misslungen, schreibt Bisky – zu Recht und wir stimmen zu – und er fügt hinzu dass Deutschland heute und für lange Zeit ökonomisch, sozial, politisch und kulturell und insbesondere sprachkulturell nicht zu vergessen – geteilt und wie wir sagen einfach anders ist. So ist mindesten von zwei bis drei Identitäten auszugehen, wenn wir den Freistaat Bayern zu dieser Vielfalt an deutschen Kulturen hinzufügen. Bisky weist mit Recht darauf hin, warum die seit fünfzehn Jahren andauernde Vereinigungskrise Deutschland heute gefährdet: Sie schwächt die Wirtschaftskraft, untergräbt das gemeinsinnig ausgerichtete Vertrauen zwischen Ost und West, Jung und Alt, Arm und Reich. Der Blick zurück führt zur Nostalgie, die wir derzeit auf eklatante Weise im politischen Feld vorgeführt bekommen, auch der bislang gewachsene Komfort wird ständig abnehmen. Bisky’s und unser Fazit: In Ost wie West, den politischen Verführern immer weniger auf den Leim gehen, eine sparsam bedachte Demokratie erproben, weiterhin durch andere und sich selbst verursachte Verlierer nicht demütigen und verkommen lassen – die Hand zum Bunde reichen - . Es geht um Möglichkeiten und Grenzen der Bildung, Armut, Rückbau/Schrumpfen aber auch Aufstieg. Es geht um die Festigung einer zivilbürgerlichen Courage die Kultur einer real existierenden demokratischen Mitte, die bereits an die Peripherie gedrängt worden ist – von dort aus wach und streitbar, vor allem verdeckt und pfeilspitz zur Mitte von zeit zu zeit vordringen, um sich so schützend wieder an diesen Rand zurückkehren, sonst ist Zerrissenheit und Zerreibung angesagt, zwischen Marktradikalismus und Fürsorgestaat: Die deutsche Frage bleibt offen. Gut so