Walter Bauer: Ein Jahr . Notizen eines hellsichtigen Umsteigers

W+B Agentur-Presseaussendung: A, D, CH, Juni 2005
<<Tagebuch eines Aussteigers?  Besser: Notizen eines hellsichtigen Umsteigers im Jahr 1965>>
Buchbesprechung
<<Walter Bauer: Ein Jahr>>
25 Jahre Merlin Verlag
249 Seiten; Leinen, gebunden; mehrfarbige Illustrationen;  EUR 19,40
Merlin Verlag
, D-21397 Vastorf/Lüneburg, Gifkendorf 38; 1967; www.merlin-verlag.de

Inzwischen sind 38 Jahre vergangen und das Buch von Walter Bauer wie der Merlin Verlag – nunmehr im 63. Jahr aktiv – wirken immer noch unmittelbar auf uns.
Walter Bauer, 1904-1976, Merseburger, 1925 Fusswanderer durch Deutschland, Österreich und Italien, Dichter früher Jahre, wohlwollend anerkannt von Hesse, Tucholsky, Wiechert, Toller, Werfel und Zweig.
Erzieherisch unzuverlässiger Volksschullehrer, laut NSDAP, wird er Hilfsschullehrer und hat Veröffentlichungsverbot, wird eingezogen, schliesslich Leutnant, gerät in Gefangenschaft und so auch in eine schwere Lebenskrise.
Nach dem Krieg, er lebt in München und Stuttgart, erscheinen innert sieben Jahren 20 Bücher. Ganz plötzlich übersiedelt Bauer nach Kanada. Als Packer und Tellerwäscher beginnt er da seine Lebensbasis zu stabilisieren, studiert an der Uni Toronto Sprachen und Literatur. Danach nimmt er eine Lehrtätigkeit auf. Erst mit 71 zieht sich Bauer vom Lehrbetrieb zurück. Einige Monate danach stirbt er an Krebs.
Tagebuch eines Aussteigers?  Besser: es sind kongenial, knappe, sprachklare Notizen eines hellsichtigen Umsteigers im Jahr 1965, ganz im sprachverwandten Sinn von Joseph Roth