Hermann Scheer : Der energethische Imperativ

Online-Publikation: November 2010 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Hermann Scheer : Der energethische Imperativ . 100 % jetzt: Der vollständige Wechsel zu erneuerbaren Energien >>
240 Seiten; gebunden mit Schutzumschlag; ISBN 978-3-88897-683-4; 19.90 EUR
Verlag Antje Kunstmann;
www.kunstmann.de  

Inhalt
Nie war eine Inventur der Energiedebatte nötiger als heute. Über wohlfeilen Sympathiebekundungen für erneuerbare Energien, über der Diskussion um »Jahrhundertprojekte« wie Desertec und »Brückentechnologien« droht das wahre Ziel aus den Augen zu geraten: 100% jetzt. Eine vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien ist möglich. Wer sie nicht unverzüglich in Angriff nimmt, handelt unverantwortlich und beschwört neue Krisen herauf. Beschleunigung ist daher das Kernthema von Her­mann Scheers neuem Buch. Der streitbare Politiker und international renommierte Solarexperte leuchtet hinter den Scheinkonsens, der auch Teile der Umweltbewegung erfasst hat. Er zeigt die wahren Konfliktlinien auf, nennt die Bremser und Blockierer beim Namen. Vor allem aber bietet Scheer eine realistische Bilanz der verschiedenen Konzepte nach ihren unterschiedlichen Wirkungen und Erfolgsaussichten.
Ein unverzichtbares Buch, das Mut macht, die Dynamik des Wechsels endlich als umfassende wirtschaftliche Chance zu begreifen, als ökonomischen wie ethischen Imperativ.

Autor
Hermann Scheer, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler und Bundestagsabgeordneter, war Präsident der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien (EUROSOLAR) und Vorsitzender des Weltrates für Erneuerbare Energien. Für seine Schriften und Initiativen erhielt er den Alternativen Nobelpreis (1999), den Weltsolarpreis (1998), den Weltpreis für Bioenergie (2000) und den Weltpreis für Windenergie (2004). Hermann Scheer ist am 14.10.2010 verstorben

Fazit
Wie der vollständige Wechsel zu erneuerbaren Energien zustande
kommt und möglich ist beschreibt auf überzeugende Art der Wirtschafts-, Sozialwissenschaftler und Parlamentarier Hermann Scheer in seinem Diskursbuch " Der energethische Imperativ " schritt für schritt in zwei Teilen. In der Bestandsaufnahme stellt er fest, dass es keine Alternative zu erneuerbaren Energien gibt - entgegen dem herrschenden und verdrängendem schein-naturgesetzlichen Imperativ. Im zweiten Teil pocht Scheer auf die produktive Fantasie zum Energiewechsel als realistischen ökonomischen Imperativ. Dabei sind Synergien neuer Produkte, Umwidmungen von Unproduktivität, die Chancennutzung mit der "Desert Economy" möglich. Hinzu kommen weltföderale Initiativen-Nutzung zur Nullemission, des Humanpotentials und die transparente Abwicklung des Atomzeitalters. Eine grossartige Vision, die allerdings sowohl von machthungrigen, gewaltbereiten Staaten und nichtstaatlichen, kriminellen Bewegungen verschiedenster pervertierter Prägungen stets konterkariert werden kann, die im Besitz von atomaren Material gelangen oder sind. m+w.p10-11