Globale Kunst heute ent-birgt beides: Isolation und Nähe

Im Messegelände, Hallen 21-23 findet die 6. Kunstmesse ART-FORUM-BERLIN statt
W+B Agentur-Presseaussendung vom Oktober 2001
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Katalog- und Ereignis- Besprechung

<<6. ART-FORUM-BERLIN>www.art-forum-berlin.com sowie
<<3. Kunstherbst Berlin 2002>>
www.kunstherbst.berlin.de
<<ART FORUM BERLIN TALKS: China Kunst Heute>>
Herausgegeben von EUROPEAN GALLERIES Projektgesellschaft mbH, Weltkunst Verlag GmbH
Katalog - Bildband, 472 S., in englischer und deutscher Sprache,s/w - farbige Abbildungen, Paperback 21x21 cm.

"Wesentliche Grundlage des Kunstmarktes ist der Austausch signierter Kunstwerke von Urhebern gegen Geld als Wertform, allseitiger Vermittler und damit als kultureller Wert" stellt - hier zusammengefasst – der Initiator Rainer Borgemeister in seinem Vortrag "Goldrausch" und im Vorwort treffend fest.
Signatur und Künstler sind also repräsentativ für den gegenwärtigen global sich bildenden Kunstmarktbegriff.
Noch etwas ist dabei auffällig: Der Verlust der unmittelbaren Umgebung. Folge ist die Isolation: " Kunst, Werke wurden zunehmend als isoliert von den Bedingungen ihrer Möglichkeiten betrachtet.
Unter Möglichkeiten verstehen wir deutlich das Verschwinden von interdisziplinärer Zusammenarbeit verschiedener Künste und Techniken zu gemeinschaftlichen Möglichkeiten, die seit nunmehr 200 Jahren abbröckelten und einen tiefen Graben zwischen den vereinzelten, vereinsamten und monomanen Gestalter sichtbar machen. Das gerade hat die Sammler, Galeristen oder provokant "Zuhälter" genannt, auf den Plan gerufen, um so die Kunstschaffenden willfähriger für ihre privaten Lüste zu machen oder im Schein der öffentlichen Veröffentlichung die Werte als Wertschöpfung - vor allem nach dem Tod – zu potentieren und dabei als Vermögensanlage zu gestalten.
Imago pauperum wird so zu Imago divitiarum, eingezäunt, geschützt oder durch Eintrittsgebühren verstellt, ,mit allen Sicherheitskräften und –massnahmen abgeschirmt, als Schmuckstück / Wertanlage dargeboten.
Inhärenz, das Zusammenwohnen der Künste hat sich zu einer Gefangennahme signierter Vereinzelungen verwan-delt.
Über 1600 künstlerischen Kräfte sind so in dieser sechsten Messe in Berling zu betrachten und zu erleben.
Mixed Media, Fotografie, Installationen mit Elektrik/Elektronik, Videos, genauso auch Bleistift auf Papier, Öl auf Leinwand, Digitale Drucke, sowie Kunst- wie Naturstoffe werden verwandt um die hervorragende und zugleich zeit-kennzeichnende Struktur unseres HEUTE zu markieren.
Der hervorragend gestaltete Katalog ermöglicht, zusammen mit dem Internet-Kontakt eine intensive Betrachtungs-weise, die gleichsam eine virtuell-direkte und bleibende Nähe erzeugt, die weit über diese aktuelle Schau hinaus wirken wird.