Mit der umfassenden Jubiläumsausstellung 300 JAHRE WIENER PORZELLANMANUFAKTUR beleuchtet das MAK die Geschichte und Bedeutung der zweitältesten europäischen Porzellanmanufaktur

Musterpokal mit Presentoir, Wien, um 1816
Ausführung: Kaiserliche Porzellanmanufaktur Wien
© MAK

 

Kultur - Ereignisse A-Z  >
MAK - Wiener Porzellanmanufaktur 300 Jahre
-ke-mak17-12wiener-porzellanmanufaktur300j

300 JAHRE WIENER PORZELLANMANUFAKTUR

Mit der umfassenden Jubiläumsausstellung 300 JAHRE WIENER PORZELLANMANUFAKTUR beleuchtet das MAK die Geschichte und Bedeutung der zweitältesten europäischen Porzellanmanufaktur. Gegründet im Mai 1718 durch Vergabe eines kaiserlichen Privilegiums zur Porzellanerzeugung an Claudius Innocentius Du Paquier setzte die Wiener Porzellanmanufaktur in den folgenden Jahrzehnten ästhetische Maßstäbe. Rund 1 000 Objekte aus den Beständen des MAK sowie aus nationalen wie internationalen Sammlungen bieten einen eindrucksvollen Überblick über Wiener Entwicklungen im Kontext asiatischer Vorläufer und europäischer Konkurrenten.
Seit seinen Gründungsjahren bewahrt das MAK den Nachlass der ab 1744 kaiserlich geführten, 1864 geschlossenen Wiener Porzellanmanufaktur und widmet sich der Erforschung des Porzellans. Mit Beispielen aus allen Epochen der Produktion gibt der Nachlass einen Überblick über rund 150 Jahre Porzellanherstellung in Wien. Die Wiener Porzellanproduktion deckte ein breites keramisches Spektrum ab: von Tafelservice und Vasen über Uhren, qualitätsvolle Porzellanskulpturen, szenische und florale Miniaturen, Porzellanmalereien mit Reliefgolddekor und Kobaltblau bis hin zu großformatigen Porzellanbildern mit Blumenstillleben.
Über viele Jahrhunderte galt Porzellan in Europa als kostspieliger, aus China und Japan importierter Luxusartikel. Erst nach der Entdeckung des Geheimnisses der Porzellanerzeugung durch den Chemiker und späteren Gründer der Manufaktur Meißen, Johann Friedrich Böttger, wurde das Porzellan in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zur bevorzugten europäischen Luxusware.
Die Gründung der Wiener Porzellanmanufaktur setzt den Kulturtransfer zwischen Asien und Europa voraus. Die Ausstellung 300 JAHRE WIENER PORZELLANMANUFAKTUR rollt die faszinierende Geschichte der Wiener Produktion im Kontext der Manufakturen in Meißen, Nymphenburg, Berlin und Frankenthal (Deutschland) sowie Doccia (Italien) und Sèvres (Frankreich) und auch im Spiegel asiatischer Porzellane und Silberarbeiten auf. Nur so kann eine historisch-kritische Einschätzung ihres gestalterischen Vermächtnisses und ihrer Rolle als Vorbild für nachfolgende Manufakturen geboten werden. Bis heute gelten die Erzeugnisse von Claudius Innocentius Du Paquier und aus der kaiserlichen Periode als wertvolle Sammlerobjekte.
Stil und Geschmack der Produkte der Wiener Porzellanmanufaktur setzten in der Frühzeit und im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts immer wieder Standards. Wie rege der Austausch mit anderen europäischen Porzellanmanufakturen war, wird unter anderem an zahlreichen Meißner Dekormalern – darunter Christian Daniel Busch und Johann Gottfried Busch, Samuel Hitzig, Johann Gottfried Klinger oder Ludwig von Lücke – deutlich, die Mitte des 18. Jahrhunderts nach Wien wechselten.
Zu Hauptwerken der Wiener Porzellanmanufaktur, wie dem Porzellanzimmer aus dem Brünner Palais Dubsky (um 1740) oder dem Tafelaufsatz aus dem Stift Zwettl (Wien, 1767/68), liefert die Ausstellung 300 JAHRE WIENER PORZELLANMANUFAKTUR mit bis dato unveröffentlichten Dokumenten neueste wissenschaftliche Erkenntnisse. Sowohl das „Dubsky-Zimmer“, eine der ersten Zimmerausstattungen mit europäischem Porzellan, als auch der Tafelaufsatz aus dem Stift Zwettl sind permanent in der von Donald Judd gestalteten MAK-Schausammlung Barock Rokoko Klassizismus ausgestellt.
In den Jahren 1904 und 1970 zeigte das MAK umfassende Ausstellungen zu Wiener Porzellan. Die dazu publizierten Kataloge gelten bis heute als Standardwerke. Anlässlich der Ausstellung 300 JAHRE WIENER PORZELLANMANUFAKTUR wird eine neue Publikation mit Beiträgen internationaler ExpertInnen und bisher noch nicht publizierten Dokumenten erscheinen.

Pressekonferenz  Dienstag, 15. Mai 2018, 10:30 Uhr
Eröffnung  Dienstag, 15. Mai 2018, 19:00 Uhr
Ausstellungsort MAK-Ausstellungshalle
MAK, Stubenring 5, 1010 Wien
Ausstellungsdauer  16. Mai – 23. September 2018
Öffnungszeiten  Di 10:00–22:00 Uhr, Mi–So 10:00–18:00 Uhr
Kurator Rainald Franz, Kustode MAK-Sammlung Glas und Keramik
Wissenschaftliche Mitarbeit Michael Macek, MAK-Sammlung Glas und Keramik
Publikation In Vorbereitung
Rahmenprogramm In Vorbereitung

MAK-Eintritt  Ab 1.1.2018:
€ 12 / ermäßigt € 9 / Familienkarte € 15
Jeden Dienstag 18:00–22:00 Uhr Eintritt € 5
Eintritt frei für Kinder und Jugendliche unter 19
MAK-Presse und PR  Judith Anna Schwarz-Jungmann (Leitung)
Sandra Hell-Ghignone
Lara Steinhäußer
Agnes Wyskitensky
T +43 1 711 36-233, -229, -212
mailto:presse@MAK.at
http://www.MAK.at
***