Bert te Wildt : Digital Junkies . Internetabhängigkeit und ihre Folgen für uns und unsere Kinder

Gesundheit Kinder / Kinderkultur
B. te Wild: Digital Junkies
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Online-Publikation: März  2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung

S., Hardcover mit Schutzumschlag, ISBN: 978-3-426-27656-3 ; € 19,99 ; E-Book (€17,99)
Droemer Knaur / O.W.Barth,  Berlin; http//www.droemer-knaur.de; http//www.ow-barth.de ; http://mens-sana.de

Inhalt
In den letzten Jahren kommen immer mehr tief verstörte Jugendliche und Erwachsene in die Sprechstunde von Bert te Wildt. Sie zeigen alle Anzeichen schwerer Abhängigkeit und stehen vor den Trümmern ihrer Existenz. Sie sind einsam und verlieren sich in Chats. Sie sind cybersexsüchtig und können nicht einmal im Arbeitsalltag von der Pornografie lassen. Sie sind Gamer und spielen bis zu 72 Stunden ohne Unterbrechung. Internetsüchtige vernachlässigen Schule, Arbeitsplatz und soziale Kontakte. Sie werden gefährlich depressiv oder aggressiv, wenn ihnen der Zugang zum Netz verwehrt wird. Auf Schlaf, Mahlzeiten und Hygiene achten sie nicht mehr, bis hin zur Verwahrlosung. In den schlimmsten Fällen klicken sie sich zu Tode: Sie sterben an Schlaf- und Flüssigkeitsmangel oder durch Suizid.
Bert te Wildt erklärt das Krankheitsbild dieser neuen Verhaltenssucht anhand zahlreicher Beispiele aus seiner ärztlichen Praxis, er schildert Risiko- und Alarmzeichen sowie Behandlungs- und Präventionsmöglichkeiten.

Autor
PD. Dr. med. Bert te Wildt leitet als Oberarzt die Ambulanz der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie des LWL-Universitätsklinikums der Ruhr-Universität Bochum, im Rahmen derer er Internet- und Computerspielabhängige behandelt. Er hat sich zum Thema Internetabhängigkeit habilitiert und ist Mitbegründer des Fachverbands Medienabhängigkeit e.V.
2012 erschien sein Buch „Medialisation*: Von der Medienabhängigkeit des Menschen“ bei Vandenhoeck & Ruprecht.

Fazit
Der Oberarzt - von der Ambulanz der Bochumer Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie - Dr. med. Bert te Wildt zeigt in seinem Diskursbuch "Digital Junkies" in sechs klar umrissenen, inhaltlichen Schritten auf wie 'Internetabhängigkeit und ihre Folgen für uns und unsere Kinder vernetzt, verspielt' und schliesslich einsam macht. Dabei werden ihre Sehnsüchte und Süchte, ihr Sex deutlich, und in ein präventives Konzept eingebettet um Medienabstinenz und Medienkompetenz für alle beteiligten Erziehungsberechtigten wie -multiplikatoren zu erlangen. Zugleich folgert  te Wildt  dass uns alle bereits in eine 'kollektive Abhängigkeit (Medialisation*)' verführt. Seine Qintessenz dazu: 'Fangen wir jetzt ebenso beherzt damit an, uns zugunsten unserer seelischen Gesundheit für eine virtuelle Umwelt starkzumachen. die uns Menschen guttut.' Dem ist voll zuzustimmen. m+w.p15-3

*) Medialisation / Medialisierung
Die Medialisation des Menschen leitet eine neue Entwicklungsphase ein, deren Auswirkungen viel diskutiert werden. Die Basis dazu bietet die:
Medialisierung
Sie ist ein theoretischer Ansatz in der Kommunikationswissenschaft, mit dem Veränderungen in gesellschaftlichen Bereichen (Sport, Wirtschaft, Politik, …) dadurch erklärt werden, dass die Kommunikation sich zunehmend an den Zeithorizonten, Selektionsregeln und Rollenvorgaben der Medien orientiert.
Damit ist gemeint, dass sich sozialer Wandel auch auf Grund massenmedialer Inhalte und Vorgaben vollzieht. Eine frühe Definition finden Blumler und Kavanagh (1999): „Mediatization - the media moving toward the center of the social process.“
u.a. : http://de.wikipedia.org/wiki/Medialisierung