Pflanzliches Omega-3 schützt nicht vor Herzinfarkt

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Pflanzliches Omega-3 schützt nicht vor Herzinfarkt
Alpha-Linolensäure (ALA), eine der beiden als essenziell anerkannten Fettsäuren, wird überwiegend mit pflanzlicher Nahrung aufgenommen. Sie kann prinzipiell vom Körper in die längerkettigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA umgewandelt werden, die u. a. als herz- und gefäßschützend bekannt sind. Ob auch ALA vor koronaren Herzkrankheiten schützt, ist jedoch unklar.
 
Gesicherte Erkenntnis bis jetzt:
• ALA wirkt antiatherosklerotisch, antithrombotisch und entzündungshemmend.
• ALA wird sowohl zur Energiegewinnung oxydiert als auch ins Fettgewebe eingelagert.
• Die Studien zum Zusammenhang zwischen ALA in der Nahrung bzw. im Fettgewebe und koronaren Herzkrankheiten sind uneinheitlich.
 
Anlass dieser Meldung
Im Rahmen der dänischen Studie „Ernährung, Krebs und Gesundheit“ wurde untersucht, ob die Zufuhr von ALA mit der Nahrung und der Anteil der ALA an den Fettsäuren des Fettgewebes das Risiko eines Herzinfarktes senkt.
 
Studiendesign
Studienart: prospektive Kohortenstudie (ALA/Nahrung) mit eingebetteter Fall-Kohortenstudie (ALA/Fettgewebe), multivariate, nach Risiko- und Ernährungsfaktoren adjustierte Auswertung
 
Datenerhebung: 
anthropometrische Daten gemessen, Fragebögen zur Ermittlung von Lebensstil, Krankengeschichte und Ernährung, inkl. ALA-Zufuhr (halbquantitativer Häufigkeitsfragebogen), ALA-Messung im Fettgewebe per Nadelbiopsie und Gaschromatographie
 
Probanden:
Kohortenstudie: 57.053 dänische Frauen und Männer, bei Studieneintritt (1993–1997) 50–64 Jahre alt und ohne Krebsdiagnose, bis Studienende 2.987 Herzinfarkte
Fall-Studie: 2.764 Herzinfarktpatienten und 3.500 zufällig ausgewählte Männer und Frauen aus der Gesamtkohorte
 Dauer: 17 Jahre Follow-up
 Quelle: Bork, CS et al.: Am J Clin Nutr 2016; doi:10.3945/ajcn.115.127019
Ergebnisse
 Männer aßen im Durchschnitt 2,1 Gramm ALA täglich, Frauen 1,5 Gramm, im Fettgewebe fanden sich  bei beiden Geschlechtern 0,8 Prozent ALA. Die Datenanalyse ergab keine signifikanten Beziehungen zwischen der Zufuhr von ALA mit der Nahrung bzw. dem ALA-Gehalt im Fettgewebe zum Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Im Trend zeigten sich eher erhöhte als verminderte Risiken mit steigenden ALA-Mengen, sie waren jedoch nicht signifikant.
  
► Wie die LOGI-Empfehlungen, so spricht auch diese Studie dafür, sich bei der Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren zur Herzinfarktprophylaxe nicht ausschließlich auf alpha-Linolensäure zu verlassen!
Ernährungsempfehlungen brauchen eine fundierte wissenschaftliche Basis!
 
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