Moorbäder: die wohltuende Wirkung des Schlamms

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Moorbäder - Schlammwirkung
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Rein optisch kommt die braune Pampe wenig einladend daher. Stünde sie nicht in dem Ruf eines ausgesprochen wirksamen Heilmittels, würden wohl die wenigsten freiwillig in die Mischung aus Torf und Wasser hineinsteigen. Doch eine Mooranwendung ist wellness at it’s best: Das Bad im Schlamm ist als natürliche Therapie medizinisch anerkannt, die Heilkraft von Moor ist wissenschaftlich dokumentiert und beweist seit Jahrhunderten ihre Wirksamkeit.

Bereits der Arzt und Philosoph Paracelsus wusste im 15. Jahrhundert von der heilenden Wirkung des Moors zu berichten. Doch erst die Armeen Napoleons sollen das Entstehen der ersten Moorbäder in Deutschland bewirkt haben. Die Soldaten des Kaisers hatten diese Bäder während seines Ägypten-Feldzugs kennen und schätzen gelernt. Napoleons Bruder, Jérôme Bonaparte, der an Rheuma litt, soll dann dafür gesorgt haben, dass 1809 in Bad Nenndorf bei Hannover ein Schlammbadehaus errichtet wurde. Damit legte „König Lustig“, wie der lebensfrohe Bonaparte auch genannt wurde, den Grundstein für das dortige Moorheilbad. Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts entstanden europaweit weitere Moorbäder in Kurorten.

Die wohltuende Wirkung eines Bades in dem Schlamm beruht zum einen auf der Wärme des Torf-Wasser-Gemischs: Es ist in der Regel zwischen 40 und 46 Grad Celsius heiß. Der dafür verwendete Torf hat ebenfalls Geschichte, denn seine Entstehung aus Pflanzenresten in Mooren dauerte Tausende von Jahren. Der sogenannte Badetorf zeichnet sich durch die Eigenschaft aus, Wärme deutlich länger zu speichern als Wasser und diese im Vergleich langsamer an den Körper abzugeben. Deshalb kann man es in der bis 46 Grad heißen Brühe auch überhaupt aushalten. Eine solche Wellness-Behandlung ist allerdings auf maximal 20 Minuten begrenzt. Währenddessen steigt die sogenannte Körperkerntemperatur um bis zu zwei Grad.

Römer und Kelten sollen mit Moor bereits Verletzungen behandelt haben. Heute werden Moorbäder insbesondere bei Gelenk- und rheumatischen Beschwerden eingesetzt, bei Rückenproblemen, bei schmerzhaften Arthrosen und bei Osteoporose, generell bei degenerativen und chronisch entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparates sowie bei Hauterkrankungen wie etwa Psoriasis, also Schuppenflechte, oder Akne.

Moorbäder gehören in den Bereich der Balneotherapie, also der Behandlung mit Heilbädern und Heilwässern. Von daher haben sie speziell in der Frauenheilkunde immer größer werdende Bedeutung. Hier stellen Moorbäder ihre heilsame Wirkung insbesondere beim prämenstruellen Syndrom, bei Wechseljahrbeschwerden und bei vaginalen Infektionen unter Beweis.

Darüber hinaus ist ein Moorbad einfach wohltuend und ideal für den Stressabbau. Denn der warme Schlamm entspannt die Muskulatur, die Gefäße weiten sich, der Stoffwechsel wird angeregt und die Immunabwehr gestärkt. Der Badende kommt zur Ruhe, er wird tiefenentspannt und entsteigt der „heilsamen Pampe“ mit einem Gefühl großer innerer Ruhe und spürbaren Wohlbefindens.

Doch bei allen gesundheitsfördernden Vorteilen – Moorbäder eignen sich leider nicht für jeden: Aufgrund ihrer anregenden Wirkung auf den Stoffwechsel und das Herz-Kreislauf-System sind solche Anwendungen ziemlich anstrengend. Deshalb sollten Patienten mit Thrombosen oder schweren Herzerkrankungen auf Ganzkörpermoorbäder verzichten, raten Mediziner.

Redaktion WOHL_be_FINDEN
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