Computer-Navigation in der Chirurgie hilft dem Arzt - schützt die Patienten

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Mehr High-Tech im der Chirurgie
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Baden Baden (obx-medizndirekt) - Computerassistierte Operationen werden immer mehr zum Standard in der Gelenkchirurgie, der Sportmedizin und vor allem in der Unfallchirurgie. Navigationsgestützte Operationstechniken erlauben heute millimetergenaues Operieren und bringen damit hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit zum Beispiel beim Einsatz künstlicher Hüft- und Kniegelenke. Eine Studie zeigt: Beim Einsatz der neuen Technik im OP sinkt die Notwendigkeit von korrigierenden Nachoperationen nach 10 Jahren um mehr als 60 Prozent.
In Deutschland werden pro Jahr rund 400.000 künstliche Knie- und Hüftgelenke eingesetzt. Die Deutschen sind damit im Spitzenfeld bei der Implantation von Knie- und Hüft-Endoprothesen bezogen auf die Anzahl der Bevölkerung. 
"Revolutionäre Verbesserung der Operationsergebnisse"
Präzision ist neben großer Erfahrung der Schlüssel für die erfolgreiche Implantation künstlicher Gelenke. Computergestützte Navigation im Operationssaal gilt dabei auch bei Orthopäden und Unfallchirurgen als ein Schlüssel für die Qualitätsoptimierung bei chirurgischen Eingriffen. "In vielen Bereichen hat sich das operative Vorgehen und das Operationsresultat durch den Einsatz von Hightech revolutionär verbessert", sagt Prof. Dr. Grifka, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik in Bad Abbach bei Regensburg. Der Einsatz neuester Techniken im Bereich der Orthopädischen- und der Unfallchirurgie ist auch eines der Themen der Frühjahrstagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen (VSOU) vom 28. bis 30. April in Baden -Baden. Mit ca. 3.000 Fachbesuchern ist die Veranstaltung der inzwischen zweitgrößte orthopädisch-unfallchirurgische Kongress im deutschsprachigen Raum.
Deutlich weniger Nachoperationen
Der stärkere Einsatz moderner Navigationstechniken im Operationssaal macht Sinn und ist messbar. Bereits seit Jahren wächst in der Öffentlichkeit aber auch seitens der ärztlichen Standesvertretungen die Kritik an Behandlungsfehlern bei künstlichem Gelenkersatz. Hauptursache ist die Lockerung der Implantate, resultierend auch aus der mangelnden Operationsroutine in manchen Kliniken. So muss in den ersten zwei Jahre nach der Erstimplantation bei 3,3 Prozent der Hüftprothesen und 6,5 Prozent der Knieprothesen nachoperiert und müssen die Prothesen ausgewechselt werden. Die Erfolge der neuen Technik sind messbar und der Nutzen für die Patienten ist groß.
Wie eine jetzt veröffentlichte Studie zeigt, müssen beim Einsatz der modernen Navigationstechnik im Operationssaal nach 10 Jahren nur noch zwei von 100 Patienten ein zweites Mal auf den Operationstisch. Beim Einsatz herkömmlicher Operationsmethoden bei routinierten Operateuren ist die Quote der Nachoperationen also mehr als drei Mal so hoch. In anderen Kliniken ist die Rate erneuter Operationen und Prothesenwechsel noch höher.
Mit Hilfe der Navigationstechnik können künstliche Gelenke in Hüfte und Knie millimetergenau eingebracht werden und gewährleisten eine präzise und optimale Positionierung des Gelenkes über viele Jahre. Dazu werden vor dem Eingriff Reflexionsmarker am Körper befestigt, mit deren Hilfe ein Computer via Infrarot-Impuls ein patientenindividuelles dreidimensionales Modell vom Gelenk und den stabilisierenden Bändern berechnet. Der orthopädische Chirurg erhält somit präzise Echtzeitinformationen über die Lage von Implantaten während einer Operation.
Wegweisend: VSOU-Fachkongress in Baden-Baden
Die Verbesserung der Patientensicherheit insgesamt wird auch ein zentrales Thema der Jahrestagung des VSOU zwischen 28. und 30. April in Baden-Baden sein. Auf der Tagesordnung steht neben der ärztlichen Fortbildung der Orthopäden und Unfallchirurgen außerdem die intensive Nachwuchsförderung, sagt Prof. Dr. Grifka, der zusammen mit Prof. Dr. Ulrich Stöckle den dreitägigen Kongress in Baden-Baden in diesem Jahr organisieret.

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