Josef Mikl. Das satirische Werk. The Satirical Work.. Hrsg. v. Baumgartner, Gabriele / Heilingsetzer, Semirah / Ecker, Berthold

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Inszenierung - satirisch
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Online-Publikation: Juni 2018 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Josef Mikl. Das satirische Werk. The Satirical Work.. Hrsg. v. Baumgartner, Gabriele / Heilingsetzer, Semirah / Ecker, Berthold >>
280 Seiten; 28,0 x 22,4 cm; Broschur; ISBN 978-3-11-059490-4; 34,00 € / $39.99 / £31.00
Birkhäuser Verlag AG, Basel; http://www.birkhauser.ch; http://www.degruyter.com; https://www.degruyter.com/dg/page/442

Charakteristika
• Die Kunst der Satire
• Bietet erstmals eine Gesamtübersicht über das satirische Werk Josef Mikls
• Eine zweite Facette des bekannten Künstlers, die es zu erkunden gilt
• Zielgruppe: An Kunst, Kunstkritik, Satire interessierte Fachleute in Museen und Galerien...


Inhalt
 Das Werk des österreichischen Malers Josef Mikl (1929-2008), documenta-Teilnehmer und Vertreter Österreichs auf der Biennale in Venedig, hatte immer eine zweite Facette: die pointierte Gesellschaftssatire. In bissigen und pointierten Darstellungen reagierte Mikl, zugleich Professor an der Akademie der bildenden Künste, auf aktuelle Entwicklungen der Kunst- und Kulturszene: in abenteuerlichen Geschichten wie in seinen "Wunderpferd"-Heften oder der "Kulturtagung von Worpswede" ebenso wie in der Figur der „Journalistenfresserin Hawranek", mit der er sich ein Ventil gegenüber Kunstkritik schaffte.
Das Buch bietet erstmals einen Überblick über das satirische Werk von Josef Mikl und über den umfangreichen Bestand von Skizzenbüchern, Textblättern, Episkopbildern und Heften des Künstlers

Der Protagonisten
Josef Mikl (* 8. August 1929 in Wien; † 29. März 2008 ebenda) war ein österreichischer Maler und Grafiker
Josef Mikl besuchte von 1946 bis 1948 die Höhere Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. Danach studierte von 1948 bis 1955 an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Josef Dobrowsky. 1956 gründete er mit Wolfgang Hollegha, Markus Prachensky und Arnulf Rainer die Künstlergruppe „Galerie nächst St. Stephan“. 1964 stellte er auf der documenta III aus; 1977 nahm er an der documenta 6 teil. 1968 vertrat Mikl Österreich bei der Biennale in Venedig. Von 1969 bis 1997 war Mikl Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
Mikl vertrat einen abstrakten Realismus mit der menschlichen Figur als zentralem Thema. Ein besonderer Stellenwert kam bei ihm der Zeichnung zu.
https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Mikl

Die Hauptwirkkräfte für Mikl waren
„Galerie nächst St. Stephan“
1) Otto Mauer
In seiner Jugend engagierte sich Mauer im Bund Neuland, 1931 wurde er zum Priester geweiht. Während der NS-Zeit wurde Otto Mauer mehrmals verhaftet und mit Predigtverbot belegt. Von Kardinal Innitzer und Prälat Karl Rudolf wurde er geschützt. Seit 1946 war Otto Mauer Geistlicher Assistent der Katholischen Aktion. 1954 wurde er Domprediger in St. Stephan, und er gründete in der Grünangergasse die berühmte Galerie nächst St. Stephan. Bald nach ihrer Gründung wurde die Galerie nächst St. Stephan zum Zentrum des österreichischen Informel (Maria Lassnig, Oswald Oberhuber). 1965 gründet Kardinal König den Stiftungsfonds Pro Oriente, Otto Mauer war Vorstandsmitglied.
Für die Galerie nächst St. Stephan sammelte Otto Mauer 3000 Werke von der klassischen Moderne bis zur informellen Malerei (darunter Werke von Alfred Kubin, Hans Fronius, Herbert Boeckl, Arnulf Rainer, Josef Mikl, Wolfgang Hollegha, Markus Prachensky, Friedensreich Hundertwasser und Christian Ludwig Attersee). Die Sammlung Otto Mauer ist heute Teil der Sammlungen des Dommuseums Wien.
https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Mauer
und
2) Alfred Schmeller. Mikl hielt für ihn die Grabrede:
(* 11. März 1920 in Erlangen; † 19. September 1990 in Wien) war ein deutsch-österreichischer Kunsthistoriker, Publizist und Museumsdirektor
Schmeller lebte seit 1943 in Wien, später auch teilweise in Neumarkt an der Raab im Burgenland. Er war nach 1945 Sekretär des 1947 gegründeten Art-Clubs und Redakteur der Zeitschrift „magnum“. Danach war Schmeller in der Denkmalpflege tätig und Landeskonservator für das Burgenland und für Wien. Schließlich war er auch 1969 bis 1979 Direktor des kulturell einflussreichen „20er Hauses“, des 1962 eröffneten Österreichischen Museums des 20. Jahrhunderts im Wiener Schweizergarten. Schmeller entfaltete eine reiche publizistische Tätigkeit. Er war seit 1969 mit der Künstlerin Martha Jungwirth verheiratet.
Ehrenzeichen des Burgenlandes für seine Denkmalpflege. & Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Schmeller

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Fazit
"Das satirische Werk Josef Mikl" vermittelt auf unmittelbare und zutiefst charakterisierende Weise die aktuellen Ver- und  Entwicklungen der Kunst- und Kulturszene der Wiener bis österreichischen Gesellschaft der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert.
Mikl's karikierender Blick bewegte sich auf panoramatische Weise zwischen dem transzendent-konservativen Kunst-Wirkfeld (Otto Mauer.. (1) und dem synästhetisch-sozialdemokratischen  Kultur-Wirkfeld  (Alfred Schmeller...(2) in diesem Zeitraum, um die zwei , nicht nur für Mikl wirkenden Protagonisten zu nennen - ganz einfach überzeitlich.
Das hat das Herausgeberteam Gabriele Baumgartner, Semirah Heilingsetzer und Berthold Ecker auf raffiniert-ästhetische Weise mithilfe der das Werk durchdringenden Faksimile-Strecken bewiesen, die damit einen antiquarisch-wirkende Steigerung dieser 'über/zeitlichen' Dokumentation erreichten. m+w.18-6

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