Claudia Larcher : Räume . Hrsg. v. Konrad, Verena

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Inszenierung enig- & -kinematisch (C. Larcher)
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Online-Publikation: Februar 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Claudia Larcher : Räume . Hrsg. v. Konrad, Verena >>
Reihe: Edition Angewandte^ : 320 S.; zahlr. farb. Abb.; Broschur; ISBN 978-3-11-063214-9; € [D] 39.95; US$ 45.99 / GBP 36.50
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Charakteristik
Topoi:
> Kunst, Kollage, Design, Architektur, Video, Digital: tls. theoretisch,  21. Jahrhundert
> #rooms #räume #locaux #architecture #architektur #collage #animation #arts #kunst #lart #digitalarts #digitalekunst #lartnumerique #video

Überblick
• Raumgreifende Experimente in der zeitgenössischen Videokunst
• Aneignungshandlungen in der Gegenwartskunst und experimentelle Erzeugung digitaler Raumcollagen
• Edition Angewandte – Buchreihe der Universität für angewandte Kunst Wien

Inhalt
Das Buch als imaginärer Raum – der Raum als unendliches Buch, das es zu entblättern gilt: „Claudia Larcher – Rooms" entfaltet die vielschichtigen raum-zeitlichen Wirklichkeiten, welche die 1979 in Bregenz geborene und in Wien lebende Künstlerin in ihren Arbeiten erzeugt.
Larchers Fotografien, Collagen, Videoanimationen, (textile) Objekte und Installationen machen räumliche Grenzen elastisch; Raumkontinuen finden sich ins Unendliche gestreckt oder auf einen Nullpunkt komprimiert, ineinander verschoben oder neu gesampelt. In einem Akt der Aneignung werden Architektur-, Landschafts-, Natur-, aber auch Hautbilder wie Found-Footage-Material herangezogen, um die Oberflächen und Strukturen des Realen neu zu denken. Das Buch visualisiert die Werke der Künstlerin in zahlreichen Bildsequenzen.

Herausgeberin
Verena Konrad, Direktorin, vai Vorarlberger Architektur Institut
Autorin & Gestalterin
Claudia Larcher, Bildende Künstlerin; lebt und arbeitet in Wien


Fazit
'Kunstexperimente mit Architektur' übertitelt Verena Konrad mit Fug und Recht ihre Herausgabe der Monografie "Rooms"von Claudia Larcher. Wer dieses Werkbuch vorerst spielerisch als Daumenkino benutzt wird die dargestellten Raumcollagen als  tolle kinematische (1) und zugleich enigmatische (2) Sequenzen erleben können, wie die von Larcher in dieser exzellenten und trefflichen Buntheit bereits von Franz Čižek (3..) – bis aktuell unerkannt - mit seinen Studierenden in deren Übungsreihen paradigmatisch realisierte. Viel augenscheinlicher entbergen sich in der räumlich-enigmatischen  Inszenierung von 'lARCHer' (Nomen est Omen) die konstruktiv-kinematischen Bewegungen (3-5) des frühen 20. Jahrhunderts.
Besonders bewundernswert ist die Licht- und Farbfrische ihrer Raumkollagen während der Blätter-Fahrt des ‚Daumenkinos‘ durch den aktuellen, urban-ländlichen Alltag ins Jetzt zu katapultieren. Auf diese Weise ist es Larcher gelungen bildhaft-konstruktiv Statik mit der sich spiegelnden farbfreudigen Aufsplitterung von Objekteilen in Augenhöhe und Mass paritätisch wie glückhaft zu vereinen – hin zur Schönheit. m+w.p19-3

1) Kinematisch beschreibt die Bewegung von Körpern rein geometrisch mit den Größen Zeit, Ort, Geschwindigkeit und Beschleunigung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kinematik
2) Enigmatisch / rätselvoll, hintergründig. dunkel, mysteriös, geheimnisumwoben...
https://www.linguee.de/englisch-deutsch/uebersetzung/enigmatic.html
3) Animatorisch-Konstruktiv ist im engeren Sinne jede Technik, bei der durch das Erstellen und Anzeigen von Einzelbildern /geometrischen Farbfelder/Ornamente  für den Betrachter ein 'bewegtes' Bild geschaffen wird
https://de.wikipedia.org/wiki/Animation
Franz Čižek
 (geboren 12. Juni 1865 in Leitmeritz (Kaisertum Österreich); gestorben 17. Dezember 1946 in Wien) war ein österreichischer Maler, Designer und Kunsterzieher
Cizek studierte von 1885 bis 1895 an der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Franz Rumpler und Josef Mathias Trenkwald. 1897 bis 1903 unterrichtete er Zeichnen an der Schottenfelder Realschule und an seiner eigenen Kunstschule. Ab 1903 lehrte er an der Wiener Kunstgewerbeschule. International bekannt wurde Cizek durch seine Jugendkunstklassen, deren Ausstellungen ab den 1920er Jahren auch in England, den USA, Südafrika und Indien gezeigt wurden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_%C4%8Ci%C5%BEek
4)
De Stijl
(Aussprache [də ˈstɛɪl][1]) war eine niederländische Gruppe von Malern, Architekten und Designern, die 1917 in Leiden eine Künstlervereinigung und eine Zeitschrift gleichen Namens gründete.
Gründungsmitglieder waren der Maler und Kunsttheoretiker Theo van Doesburg, die Maler Piet Mondrian und Georges Vantongerloo, die Architekten Robert van't Hoff, J. J. P. Oud und Jan Wils, die Maler Vilmos Huszár und Bart van der Leck, sowie der Dichter Antony Kok. Bis 1922 verließen acht der anfänglich zehn Mitglieder die Gruppe, dafür kamen neue hinzu, unter anderem die Architekten Gerrit Rietveld (1918) und Cornelis van Eesteren (1922) und der Maler Friedrich Vordemberge-Gildewart (1924).
https://de.wikipedia.org/wiki/De_Stijl
5)
Kurt Schwitters
(* 20. Juni 1887 in Hannover; † 8. Januar 1948 in Kendal, Cumbria, England) war ein deutscher Künstler, Maler, Dichter, Raumkünstler und Werbegrafiker, der unter dem Kennwort MERZ ein dadaistisches „Gesamtweltbild“ entwickelte.[1] Seine Werke umfassen die Stilrichtungen Konstruktivismus, Surrealismus und Dadaismus, dem sie aber nur durch Gegensätzlichkeit ähnlich waren. Aus heutiger Sicht zählt Schwitters zu den einflussreichsten Künstlern des frühen 20. Jahrhunderts.
Sein Kernmotiv ist der 'Merzbau' (eine grottenartige Collage-Raum-Skulptur mit Erinnerungsstücken), an dem Schwitters etwa zwanzig Jahre hauptsächlich in seiner Wohnung im Haus seiner Eltern in der Waldhausenstraße arbeitete, wurde ebenso wie viele seiner Arbeiten bei einem Bombenangriff 1943 zerstört. Eine Rekonstruktion ist im Sprengel Museum Hannover zu besichtigen.
Außer der Zusammenarbeit mit Hans Arp, Hannah Höch und Raoul Hausmann unterhielt Schwitters Kontakte zu Konstruktivisten wie dem Holländer Theo van Doesburg und dem Russen El Lissitzky.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Schwitters
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