Wolfgang Krug : Malerische Wallfahrt nach Mariazell in Aquarellen von Eduard Gurk

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E. Gurk : Aquarelle . Mariazell ...
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Online-Publikation: Dezember 2014 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Wolfgang Krug : Malerische Wallfahrt nach Mariazell in Aquarellen von Eduard Gurk mit Texten von Friedrich Grassegger >>
240 Seiten; 300x230mm;  Hardcover; ISBN: 9783701733552 ; EUR 35,00 / sFr 45,90
Residenz Verlag, A-3100 St. Pölten, http.//www.residenzverlag.com

Inhalt
Ein außerordentliches Dokument österreichischer Aquarellkunst
40 Aquarelle mit Ansichten der landschaftlichen Szenerien entlang des Wallfahrtsweges von Wien nach Mariazell, geschaffen vom Maler Eduard Gurk in den Jahren 1833/34, fügen sich zu einem bildlichen
Reisebericht, geben Zeugnis vom gerade erst anbrechenden Tourismus, der die Reise um ihrer selbst Willen in den Vordergrund stellt. Die begleitenden, reich bebilderten Texte beschreiben die dargestellten kulturgeschichtlich bedeutsamen Sehenswürdigkeiten des Reiseweges, die Landschaften und die Reisenden.
Ursprünglich eine Auftragsarbeit für den Kronprinzen und König von Ungarn Ferdinand V., der 1833 selbst zur Magna Mater Austriae gepilgert war, bilden die Aquarelle heute ein nostalgisches Album eines damals wie heute beliebten Wallfahrtsweges.

Der Protagonist
Eduard Gurk (* 17. November 1801 in Wien; † 31. März 1841 in Jerusalem) war ein österreichischer Maler der Biedermeier-Epoche.
Die Malerei erlernte er zunächst bei seinem Vater, später studierte er an der Wiener Akademie. Er wurde von Fürst Metternich gefördert und schließlich zum Hofkammermaler ernannt. Als solcher begleitete er die Adligen der österreichischen Erbmonarchie, insbesondere Erzherzog Ferdinand und Erzherzog Johann, und verewigte sie in seinen Werken.
Eduard Gurk erlangte als Landschaftsmaler, Lithograf, Temperamaler (mit Werken im Schloss Schenna/Südtirol) und Kupferstecher Berühmtheit. Es sind vor allem Bildserien, die Gurks Œuvre prägen. Ab 1830 stand er in den Diensten des Kronprinzen Ferdinand (der spätere Kaiser Ferdinand I. von Österreich), den er auf Reisen begleitete.
http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Gurk

Herausgeber
Wolfgang Krug, geboren 1965 in Wien.Kunsthistoriker, 1991 Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich für Wissenschaft, seit 1991 freier Mitarbeiter und seit 1999 Kustos der Kunstsammlung des Landes Niederösterreich, Ausstellungskurator und Autor zahlreicher Publikationen zu verschiedenen Schwerpunkten der Landessammlung.

Fazit
40 Aquarelle liegen in dem Bildband "Malerische Wallfahrt nach Mariazell in Aquarellen" vor uns, von Wolfgang Krug herausgeben. Die Veduten (1) der landschaftlichen Szenerien entlang des Wallfahrtsweges von Wien via Niederösterreich nach Mariazell in der Steiermark gelegen.
So entstehen die unübertrefflichen Meisterleistungen der wirklichkeitsnahen Darstellung und damit die Höhepunkte der Vedute (2), zehn Jahre vor der Entstehung der metallografischen Abbildungstechnik auf Silberplaque oder Kupfer - der Daguerreotypie (1) für eine 'naturgetreue' Darstellung der Landschaft u.a.
Die Frage bleibt ambivalent, ob es gerade der wissenschaftliche und panoramatische Blick (2) des Künstlers war, der den maschinellen Auslöser vorahnend forcierte oder es die allgemeine aufstrebende industrielle Entfaltung es realisierte.
Auf jeden Fall ist dieser Bildband ein einmaliges Zeugnis eines Lebens- und Kulturraumes der Biedermeierepoche dank Eduard Gurk und seinem Herausgeber, das die ihn Betrachtenden sich bei Konzentration meditativ in diese Lebenraum-Fläche hineinbegeben können um darin diskursiv zu verweilen. Geistiges Pausenbrot für Kulturinteressierte.
m+w.p14-12

(1) Daguerreotypie
Der Maler und Erfinder Louis Daguerre im Jahr 1844, Daguerreotypie von Jean-Baptiste Sabatier-Blot (1801–1881); die Farbreproduktion gibt das Erscheinungsbild einer unter optimalen Bedingungen betrachteten Daguerreotypie getreu wieder .
Der Telegrafen-Erfinder Samuel Morse um 1845; er machte die Daguerreotypie in den USA bekannt; getreue Farb-Reproduktion einer durch Goldtonung veredelten Daguerreotypie und ihres Passepartouts .Als Daguerreotypie wird ein Fotografie-Verfahren des 19. Jahrhunderts bezeichnet (im Sammler-Jargon kurz Dago genannt). Es ist nach dem französischen Maler Louis Jacques Mandé Daguerre benannt, der es zwischen 1835 und 1839 entwickelt hat. Die Daguerreotypie war schon bei ihrer Veröffentlichung ein voll praxistaugliches System...
Die Daguerreotypie lieferte von Anfang an gut nuancierte und fein strukturierte Bilder, die mit der Lupe betrachtet noch kleinste Details zeigen. Sie begründete dadurch bereits zu Beginn der Fotografiegeschichte einen hohen Standard, an dem sich alle späteren Verfahren messen lassen mussten
http://de.wikipedia.org/wiki/Daguerreotypie

(2) Vedute (italienisch veduta ‚Ansicht‘, ‚Aussicht‘)
ist in der bildenden Kunst (Malerei, Grafik) die wirklichkeitsgetreue Darstellung einer Landschaft oder eines Stadtbildes. Gemäß der Kunsttheorie der Zeit ist das Ziel die Wiedererkennbarkeit, alle anderen Aspekte der Bildgestaltung (Licht und Schatten, Farben etc.) sind weniger wichtig. In der Geschichte der Gartenkunst wird häufig auch die einzelne, von einem oder mehreren festgelegten Blickpunkten zu beobachtende Gartenszenerie als Vedute bezeichnet

(3) Caspar Wolf . Ölbilder, Zeichnungen und Druckgrafik oder der Panoramtische Blick auf die Landschaft
http://www.kultur-punkt.ch/galerie/zeitgefaehrten/c-wolf-grafik-malerei.html