Beuys - Brock - Vostell - Aktion . Partizipation . Performance

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Online-Publikation: Juli 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Hrsg. Peter Weibel, ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe, Einleitung von Peter Weibel
411 Seiten, 700 Abb.; 24,50 x 31,00 cm; gebunden; ISBN 978-3-7757-3864-4; € 58,00
Hatje Cantz Verlag, Ostfildern; http://www.hatjecantz.de; http://zkm.demailto:medienmuseum@zkm.de

Charakteristika
Umfassender Materialien- und Quellenband mit Briefen, Fotos, Zeitdokumenten, Partituren und Manuskripten

Inhalt
Erstmals werden die bedeutenden deutschen Aktionskünstler der Nachkriegsmoderne Joseph Beuys (1921–1986), Bazon Brock (*1936) und Wolf Vostell (1932–1998), die in den 1960er-Jahren zusammen auftraten, in einer Publikation präsentiert. Neben inhaltlichen Parallelen ihrer Arbeiten, etwa der Auseinandersetzung mit dem Holocaust, zeigen sich Berührungspunkte im Vorgehen der befreundeten Künstler. Alle drei waren an der Erfindung der Lehre als Aufführungskunst beteiligt und rückten das Vermitteln, die Diskussion und die Demonstration ins Zentrum ihrer Arbeit. Die radikale Emanzipation des Individuums sowie die Reform der Gesellschaft bildeten ihr gemeinsames Ziel. Das Schaffen der Künstler wurde nicht nur wegweisend für die Entwicklung des erweiterten Werkbegriffs, sondern leistet einen fundamentalen Beitrag zur performativen Wende und für die partizipatorischen Konzepte in der Kunst des 21. Jahrhunderts.

Stimme in Briefform
»Umso besser können wir eine sinnvoll-schlagkräftige Publikation BBV (Beuys Brock Vostell) vorbereiten mit viel Text, ebenfalls Plakat. Lass uns etwas Zeit dafür.«  Wolf Vostell an Bazon Brock, 24.12.1964

Ausstellung:
ZKM | Museum für Neue Kunst, Karlsruhe 24.5.–9.11.2014, gefördert von der Kunststiftung NRW
Erstmals werden die drei bedeutenden deutschen Aktionskünstler der Nachkriegsmoderne Joseph Beuys, Bazon Brock und Wolf Vostell gemeinsam in einer groß angelegten Schau präsentiert. Die befreundeten Künstler sind bei wichtigen Aktionen und Ausstellungen in den 1960er-Jahren gemeinsam aufgetreten. Aus der Erfahrung des Krieges, des Holocaust und totalitärer Systeme haben sie ihre eigenen stilbildenden Positionen gebildet.
Das gemeinsame Ziel war dabei die radikale Emanzipation des Individuums und die Reform bzw. Revolution des Lebens. Durch die gemeinsame Präsentation der drei verschiedenen Positionen der Performativität wird eine neue Perspektive auf die heute in allen Museen der Welt hofierten performativen Künste erarbeitet.
 
Publikation
Zur Ausstellung ist ein umfassender Materialien- und Quellenband mit Briefen, Fotos, Zeitdokumenten, Partituren und Manuskripten erschienen: »Beuys Brock Vostell«, hg. von Peter Weibel, Hatje Cantz, 2016.

Fazit
Beuys, Brock und Vostell  sind im deutschen wie internationalen, bildschaffendem Kunsttopos  durch ihre Aktion, Partizipation  und  Performance einmalig und zeitüberdauernd wie bei
Joseph Beuys als  Aktionskünstler, Bildhauer, Zeichner, Kunsttheoretiker durch seine Visonär-Utopische Demokratie- Bewusstheit...
Bazon Brock als Maler, Bildhauer & Happeningkünstler, durch sein nur augenscheinlich ich-darstellendes Wesen und doch im Kern mit seiner direktdemokratischen Synästhetik ...
schliesslich Wolf Vostell als Inszenierungs- & Fluxuskünstler, scheinbar grob aber geerdet auftretendes Wesen vereinnamend und das Dreigestirn zusammen unwiederholbar und überzeitlich präsent, stets in der persönlichen Begegnung mit mir in den 70er Jahren zwischen Kassel, Köln und -Venedig. m+w.p16-7

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Joseph Beuys: Aktionskünstler, Bildhauer, Zeichner, Kunsttheoretiker

Beuys
Joseph Heinrich Beuys [bɔʏ̯s](* 12. Mai 1921 in Krefeld; † 23. Januar 1986 in Düsseldorf) war ein deutscher Aktionskünstler, Bildhauer, Zeichner, Kunsttheoretiker und Professor an der Kunstakademie Düsseldorf.
Beuys setzte sich in seinem umfangreichen Werk mit Fragen des Humanismus, der Sozialphilosophie und Anthroposophie auseinander. Dies führte zu seiner spezifischen Definition eines „erweiterten Kunstbegriffs“[2] und zur Konzeption der Sozialen Plastik als Gesamtkunstwerk, in dem er Ende der 1970er Jahre ein kreatives Mitgestalten an der Gesellschaft und in der Politik forderte. Er gilt weltweit als einer der bedeutendsten Aktionskünstler des 20. Jahrhunderts und war ein „idealtypischer Gegenspieler“ zu Andy Warhol.[3]https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Beuys

Bazon Brock: Maler, Bildhauer & Happeningkünstler

Bazon Brock (eigentlich Jürgen Johannes Hermann Brock[2]; * 2. Juni 1936 in Stolp in Pommern) ist emeritierter Professor für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Bergischen Universität Wuppertal, Künstler und Kunsttheoretiker. Brock gilt als Vertreter der Fluxus-Bewegung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bazon_Brock
http://www.bazonbrock.de/

Wolf Vostell: Inszenierungs- & Fluxuskünstler

Vostell
Wolf Vostell (* 14. Oktober 1932 in Leverkusen; † 3. April 1998 in Berlin) war ein deutscher Maler, Bildhauer und Happeningkünstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Wolf Vostell gilt als einer der Wegbereiter des Environments, der Installation, der Videokunst, des Happenings und der Fluxus-Bewegung. Techniken wie die Verwischung, die Dé-coll/age[1] oder das Einbetonieren sind Kennzeichen seiner Werkehttps://de.wikipedia.org/wiki/Wolf_Vostell