Günther Feuerstein: Zufall - gibt' s den? Eine Suche in Kunst, Leben und Architektur - Imaginärer Diskurs zwischen Günther Feuerstein, John Cage und Walter Prankl
Online-Publikation: Januar 2011 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
 Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
 << Günther Feuerstein: Zufall - gibt' s den? Eine Suche in Kunst, Leben und Architektur - Imaginärer Diskurs zwischen Günther Feuerstein, John Cage und Walter Prankl zum 1. 1 . 2011 >>
 archithese 6 / 2010, Holbeinstrasse 31, CH-8008 Zürich,  http://www.archithese.ch/
 Prof. Dr. Dipl. Ing. Günther Feuerstein, Wiedner Hauptstrasse 40, A-1040 Wien, T: 0043 1 581 37 33
 Inhaltsfolge des Diskurses
 (Dabei werden einige markant erscheinende Positionen auszugsweise vertiefend beleuchtet, der Basistext dazu ist in archithese 6/2010 erschienen)
 Eine Suche in Kunst, Leben und Architektur - Imaginärer Diskurs zwischen Günther Feuerstein, John Cage und Walter Prankl zum 1. 1 . 2011
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 GF: Was sagt uns die Quantenmechanik? Und was bedeutet die Serendipität?
 WP: Wer in Begegnungen, Weg- und Zeitgefährten und Wahlverwandte als Freunde sucht und finden möchte /serendipität* (via Internet: Mail-Eingang: Empfänger auswählen", Facebook u.a.) ja findet - wie mit Dir lieber Günther -oder in einer direkten Beziehung Freundschaft neu aufbauen oder wiedergewinnen will, kommt an dem anregenden und überzeugenden Führer " Wie man Freunde fürs Leben gewinnt " nicht herum wie es Dr. Wolfgang Krüger, der Berliner Psychologe und Autor da feststellt. Vom Glück dieser besonderen Beziehung zwischen Menschen mehr zu erfahren, gerade heute, in der die Vereinzelung eine entscheidende Rolle spielt. 
 Mehr dazu:
 serendipität > http://de.wikipedia.org/wiki/Serendipity#Serendipity_in_der_Informationswissenschaft  
 http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/driediger10-10duerr-physik-transzendenz.htm
 http://archiv.kultur-punkt.ch/gesundheit/herder10-11krueger-freunde.htm
 http://archiv.kultur-punkt.ch/architektur/hatjecantz10-3olbrich-av-katalogbuch.htm
 http://archiv.kultur-punkt.ch/ereignisse/hatjecantz09-3masken.htm
 http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/masken10-11fragmentierung-gradation.htm
 http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/masken10-11diskurs-mathildenhoehe.htm
 Das Unbewusste, der Traum
 GF: Können wir die Kunst und Architektur des Unbewussten, des Visionären ... Spontanen mit dem Begriff des Zufalls. desAleatorischen in Verbindung bringen? 
 WP: Du erwähnst mit Recht den Expressionismus bis Informel, den Wiener Aktionismus , den Schüttbildern von Hermann Nitsch, in denen die Natur als Zufallsereignis prozesshaft integriert werden. Auch in meinen Arbeiten, die dem chinesischen Shan Shui, wahlverwandt scheinen, wird während des Plein-Air - Arbeitens mit Tusche auf Papier der beginnende Regen, Eiskristall als Zufallsfaktor mit in den Gestaltungsvorgang mit einbezogen...
 http://archiv.kultur-punkt.ch/galerie/kultur-punkt-galerie-p.htm  
 http://archiv.kultur-punkt.ch/kulturreisen/rotpunkt10-11wandern-gemalt.htm
 http://archiv.kultur-punkt.ch/praesentation/ereignisse/hatjecantz07-11becker-broken-line.htm
 Wolken, Mikado
 S.I.T.E Manierismus
 Der Fehler. Der Torso
 WP zu GF: Aktuell und brisant gleichwohl bearbeite ich gerade mithilfe der Gradierung das digitale Projekt TORSI und entdecke dabei den folgenreichen Fehler der 
 Fragmentierung, der mit der "aufklärenden" Technik einhergehenden und fortschreitenden Zergliederung , die sich durch Fehlen oder die Unterentwicklung der Verbindungen zwischen der Gesellschaft manifestiert: der Gruppen und Einzelnen der Gesellschaft nach dem Vorbild einer gemeinsamen Kultur, Nationalität, Rasse, Sprache, Beruf, Religion, Einkommen oder andere gemeinsame Interessen...
 Aktuell äussert sich dieser Fehler im Torso, dem Prozess der Globalisierung und der individuellen Isolation in der massiv tayloristischen Organisation der Produktion hin, in der verschiedene Stufen der Produktion zwischen den verschiedenen Lieferanten, die in verschiedenen Ländern ansässig sind und außerhalb der Region, in der Fragmentierung geschieht, aufgeteilt werden. Diese Art der Fragmentierung ist ein essentieller Bestandteil der modernen Globalisierung der Burn Out Gesellschaft.
 http://archiv.kultur-punkt.ch/galerie/gradierung-torsi10-8.htm
 Krankheit und Tod
 Katastrophen
 Rat Krespel
 Der Traum
 Material-Zufall
 GF: ... Die Verwendung von natürlichen Baumaterialien beschert uns ein unerhört reiches Spektrum an Zufälligem ....
 WP: Stimme Dir zu und erweitere zugleich deine Feststellung. Ein hervorragender Exponent aleatorischer Werke ist John Cage, geschichtlich ist der Einsatz von Zufallsoperationen in der Gestaltung bekannt, übrigens auch die Etrusker mit den Auguren fanden so urbane Gründungen und im Mittelalter warfen christliche Mönche unterschiedlich gebogene Eisenstäbe nach dem Zufallsprinzip...
 Oh, welche Überraschung !
 Sie wie gerufen zu unserem Diskurs sehr verehrter John Cage!
 JC: Dazu möchte ich dazu gerne folgendes beitragen. Überrascht stellte ich auf der Suche nach neuen Hörerfahrungen in einem schalldichten Raum in Cambridge fest, dass ich rhythmische Geräusche vernahm. Der zuständige Techniker erklärte mir später, dass er verschiedene Abläufe in meinem Körper wahrgenommen hatte. ”Ich hörte, dass Schweigen, dass Stille nicht die Abwesenheit von Geräuschen war, sondern das absichtslose Funktionieren meines Nervensystems und meines Blutkreislaufes. Ich entdeckte, dass die Stille nicht akustisch ist. Es ist eine Bewusstseinsveränderung, eine Wandlung. Dem habe ich meine Musik gewidmet. Meine Arbeit wurde zu einer Erkundung des Absichtslosen.”
WP: Haben Sie herzlichen Dank für diesen wunderbaren Beitrag, der zur weiteren Vertiefung des Gestaltungsprinzips hochaktuell bleibt.
 www.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/cage-prankl11-1diskurs.htm
 WP zu GF gewandt, nachdem sich Cage verabschiedet hat: Lieber Günther, stimmst du mir zu , wenn ich deine Ausführungen in ähnlicher Weise begreife wie Cage es verstand den Zufall nicht als etwas völlig beliebiges, sondern im eigentlichen Sinne des Wortes als etwas, das einer Person zufällt. Auch für ein zufälliges Ereignis gibt es immer eine Ursache, dessen Wurzel sich in einem größeren Zusammenhang befindet, auch wenn sie nicht offensichtlich ist.,,,?
 Spiele
 Naive Architektur
 Computer 
 WP zu GF: Wohl ist der PC ein "KOPIEst" unseres Vorderhirns/Prosencephalon vom Homo Sapiens, stets vermehrt sich fehlerhaft aktualisierend im Aufwärtskompatiblen babylonisch weltweit vernetzend, dabei bin ich mit Weizenbaum d'accord, der mir das in einem persönlichen Gespräch in Zürich mitteilte...
 http://de.wikipedia.org/wiki/Vorderhirn?title=Vorderhirn&redirect=no
 http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Weizenbaum
 Inzidente Architektur
 Magie des Alltags
 WP zu GF: Wie Du richtig sagst, deutet die Magie des Alltags auf ein Geschenk des Himmels hin, und ich ergänze sie entbirgt im Bewusstwerden Transzendenz des Unum (Platon) Das Eine, entzieht sich jedoch der Sprache und ist deshalb undefinierbar 
 archê tu pantos (Prinzip von allem, vgl. Sonnengleichnis) Ideen erkennen und ihre Ursache...
 Homo Sapiens
 GF: Sehen alle Menschen, alle sieben Milliarden, so ganz zufällig , so ganz anders aus?
 WP: Es ist die Vielfalt in der Einheit, dem Unum, das Platon immer noch aktuell diskursfähig macht, auch unseren. Hab' herzlichen Dank für deine tiefgreifenden Ausführungen zum Zufall und zum inhärenten Begriff der Schönheit , lieber Günther!
 PS.:Franz Welser-Möst, der heute das Neujahrskonzert dirigierte, erzählte im Pausengespräch, er habe gehört, dass man die Berliner Philharmoniker wohl als das beste und die Wiener Philharmoniker als das "Schönste" Orchester halte. Soweit zum Begriff Demokratisch-Entscheidende Schönheit, aufgrund der inneren Organisationsstruktur und der Ausstrahlung und Transzendenz, die in ihrem Stil das Abschiednehmen vom monarchischen Vielvölkerstaat Österreich, in dem orchestraler Weltschmerz (manchmal mit Paprika) und originäre Sentimentalität stets mitschwinge, dem ich als Fern-Österreicher voll zustimmen kann und aus diesem Ex-Vorder-Österreich ein Prosit und weiterhin geistige Gesundheit in Weisheit Dir lieber Günther wünsche. m+w.p11-1
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