Karl-Heinz Nusser: Menschenrechte und Leistungsgerechtigkeit - Philosophische Lehren

W+B Agentur-Presseaussendung Januar 2008
Buchbesprechung
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Paperback; 184 Seiten; ISBN 978-3-939519-15-7; EUR 17.90
merus verlag Dr. Alexander Heck e.K., Hamburg; www.merus-verlag.de;
 
Inhalt
In den westlichen Demokratien steht der Kampf um politische Mehrheiten und damit um die Macht in der Politik im Vordergrund. Dieser verdeckt bisweilen, dass es in der Politik um weit mehr geht, nämlich darum, die die Wirklichkeit zu verlieren oder zu gewinnen. Hier hilft eine Politische Ethik weiter, die theoretische Konzepte, die seit 2400 Jahren vorliegen, prüft, und in die heutige Zeit überführt. Der Beginn des systematischen Nachdenkens über das politische Wollen führt zu Platon. Durch die Reflexion auf die Dynamik des unbegrenzten Mehr-haben-wollens macht er klar, dass dieses unbegrenzte Wollen- und Wünschenkönnen des Menschen dessen eigener größter Feind ist. Das für den Menschen Gute wird vor allem durch die ökologischen Grenzen der Natur vorgegeben und nicht durch sein eigenes Glücksstreben. An vielen Beispielen zeigt das Buch, dass es in Zeiten der Globalisierung nicht allein um einen expandierenden Wirtschaftsraum gehen kann, sondern dass die politischen Fundamente tragfähig sein müssen. Denn der von den Bürgern geschlossene Gesellschaftsvertrag zielt nicht auf willkürliche Entscheidungen ab, er erschöpft sich nicht in individuellen Vorteilen, sondern verlangt für den Bereich der Produktion materieller Güter auf allen gesellschaftlichen Ebenen Verantwortungs- und Leistungsgerechtigkeit.

Autor
Karl-Heinz Nusser
Prof. Dr., geb. 1940; Promotion (1974) und Habilitation (1985) in Philosophie an der Universität München. 1986-2002 Leiter der Ostakademie Königstein in Bayern; Gastprofessuren, zum Teil mehrere Semester, an der PH Weingarten, an den Universitäten Halle an der Saale, Basel, Passau, Würzburg, Freiburg und Augsburg bis 2006. Apl. Professor für Philosophie an der Ludwig-Maximilian-Universität München, Lehrtätigkeiten an der Universität der Bundeswehr und an der Hochschule für Politik; Mitherausgeber der Reihe Praktische Philosophie des Alber Verlages, Gründungsmitglied des Vereins „Internationaler Ethik-Transfer e.V. Arbeitsschwerpunkte: Theorien der Gerechtigkeit und des Guten mit Rücksicht auf die Problematik der modernen Gesellschaft und der anstehenden ökologischen Probleme, Fragen der Marktdynamik und der modernen politischen Ordnung.

Fazit
Karl-Heinz Nusser beschreibt trefflich und fundiert über " Menschenrechte und Leistungsgerechtigkeit" folgert aus den "Philosophischen Lehren in den Zeiten der Globalisierung" über das isolierte und zugleich sich selbst erhaltende Individuum, im Streben nach Freiheit und Ordnung, Eigentum und Identität heute, als auch über den anthropo- wie physio-zentrischen Ansatz im gegenwärtigen Diskurs inbezug zur Sicherung in der Welt und des Lebens -
beginnend von Platon ( http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/  ), Aristoteles, bis zu Hobbes, Kant, Locke, Marx und Rawls...
Nusser sieht in seiner schlüssigen Zusammenfassung, dass "eine ökologische Ethik, die nur auf der Basis des rationalen Egoismus... argumentiert... wird naturschonende, technischeund ökonomische Kurskorrekturen immer hinausschieben, sodass katastrophale Folgen ...eintreten können." Wir stimmen dieser Argumentation vollends zu.