Mark Butler: Das Spiel mit sich

Online-Publikation: Januar 2014 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Mark Butler: Das Spiel mit sich. (Kink, Drugs & Hip-Hop). Populäre Techniken des Selbst zu Beginn des 21. Jahrhunderts >>
580 Seiten; 15 x 23 cm, broschiert, (Kaleidogramme Bd. 103) ISBN: 978-3-86599-199-7; 29.80 €
Kulturverlag Kadmos, Berlin; www.kv-kadmos.com

Inhalt
Was haben die unterschiedlichen Varianten der bizarren Erotik, der rekreative Konsum von Drogen und die Disziplinen des Hip-Hop gemeinsam? Sie sind alle populäre Techniken des Selbst, Praktiken, mit denen Individuen sich erzeugen sowie transformieren, und weisen alle eine spielerische Prägung auf. Während als Axiom antiker Selbsttechniken die Aufforderung zur »Sorge um sich« rekonstruiert wurde und im Anschluss daran die ökonomisch geprägte »Arbeit an sich« der Moderne herausgearbeitet wurde, beleuchtet dieses Buch das ästhetische Spiel mit sich, das sich gegenwärtig überall beobachten lässt. Das Modifizieren des Körpers, das Fetischisieren von Dingen und die Rituale des BDSM; die Einnahme von Cannabis, Kokain, Amphetamin und MDMA; Writing, DJing, Breaking und MCing – allen untersuchten Praktiken ist gemeinsam, dass es Spiele sind bei denen der Einsatz das Selbst ist. Im Vollzug dieser spielerischen Selbsttechniken geht das Subjekt verloren, um sich in veränderter Form wieder zu gewinnen. Dies gilt, egal ob es sich um eine riskante Zurschaustellung von Leidenschaften handelt, um ein waghalsiges Spiel mit dem eigenen elektrochemischen Haushalt, oder um eine wettkämpferische Selbstbehauptung aus einer prekären Situation heraus.

Autor
Dr. Mark Butler, geb. 1974 in New York, Studium der Europäischen Ethnologie und Kulturwissenschaft sowie Promotion in Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin; Arbeit als Futurologe bei der Society & Technology Research Group der Daimler AG; wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung; wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter am Unabhängigen Institut für Umweltfragen e.V.; derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Europäischen Medienwissenschaft am Institut für Künste und Medien der Universität Potsdam und Koordinator des dort angesiedelten Digital Games Research Centers (DIGAREC).

Fazit
In unserer Rezensions-Glossar* haben wir für lesende Quereinsteiger von mit seinem Diskursbuch "Das Spiel mit sich. (Kink, Drugs & Hip-Hop) " uns der Mühe unterzogen den Fachjargon-Wahn darin in etwa zu entbergen, was die Kernaufgabe des Autors oder Lektors sein sollte. Die Krise liegt also in der Vermittlung. So verkommen die gut gemeinten 'Populären Techniken' des Selbst' als narzisstisches Nachschlagewerk in Inhalt und Form gleich zu Beginn des 21. Jahrhunderts im Fach-Kauderwelsch mit babylonischer Sprachtechnik. m+w-p14-1

*) Ein Glossar von Kultur-punkt, gestiftet für lesende Quereinsteiger, die den Fachjargon-Wahn entbergen wollen:

adhs
ADHS bzw. ADS, so wird eine ,schon im Kindesalter beginnende, psychische Störung genannt. Symptome sind Aufmerksamkeitsschwäche, impulsives Verhalten und manchmal auch Hyperaktivität. Die Ausprägung ist unterschiedlich. Mal steht die Hyperaktivität im Vordergrund wie beim Zappelphillip, mal die Aufmerksamkeitsschwäche wie beim Hans-guck-in-die Luft.
http://www.adhs.de/

agonales spiel
Agonal respiration is an abnormal pattern of breathing characterized by gasping, labored breathing, accompanied by strange vocalizations and myoclonus. http://en.wikipedia.org/wiki/Agonal_respiration
of, pertaining to, or symptomatic of agony, esp. paroxysmal distress, as the death throes.
http://www.thefreedictionary.com/agonal

bdsm
BDSM ist die heute in der Fachliteratur gebräuchliche Sammelbezeichnung für eine Gruppe miteinander verwandter sexueller Vorlieben, die oft unschärfer als Sadomasochismus oder umgangssprachlich auch als SM oder Sado-Maso bezeichnet werden. Weitere mögliche Bezeichnungen für BDSM sind beispielsweise Ledersex oder Kinky Sex.
http://de.wikipedia.org/wiki/BDSM

body play
bodyplay Magazines, and Piercing School, Salon de massage érotique ambiance ..;
Big body play supports children's physical development but it also supports the development of children's social awareness, emotional thinking, and language 

breckbeat
Ein Breakbeat ist ein Rhythmus, der in der elektronischen Musik verwendet wird.
Dabei werden Ausschnitte echter Schlagzeugrhythmen (Samples), die meist aus Breaks von Funkliedern stammen, als Loop abgespielt. Oft werden dabei auch mehrere Aufnahmen in Bruchteile von Takten oder in lange Ausschnitte zerhackt und in veränderter Abfolge übereinander gelegt (Slicing). Besonders in Jungle-Produktionen wird die Abspielgeschwindigkeit drastisch erhöht und die Samples werden mit zahlreichen Effekten versehen.
Seinen Ursprung hat der Breakbeat im New York der 70er-Jahre. In einer Disco mixte Kool DJ Herc zwei als Schlagzeugsoli angelegte Breaks nahtlos ineinander. Dieses Experiment war die Wurzel von Hip-Hop, Drum and Bass und dem, was heute unter Breakbeat verstanden wird.
http://de.wikipedia.org/wiki/Breakbeat

bricolage
Bricolage [brikɔlaʒ] bedeutet wörtlich aus dem Französischen übersetzt Bastelei oder Heimwerkerei. Im übertragenen Wortsinne kann es auch für "Gebastel" im Sinne von provisorisch stehen und wird so auch in einigen deutschsprachigen Gebieten (die nahe dem französischen Gebiet liegen bzw. zweisprachig sind) verwendet.
Bricolage (manchmal auch sampling genannt) bezeichnet in der Jugendkultur die Technik, Gegenstände in einen neuen Kontext zu stellen, der nicht den ursprünglichen Normativen entspricht – Kleidung, Symbole und Embleme künstlich zusammenzustellen. Dabei kann deren ursprüngliche Bedeutung verändert oder sogar aufgehoben werden.
Beispiele für Bricolage sind im Punk die Verwendung von Sicherheitsnadeln als Ohrschmuck oder Hakenkreuze zur Provokation, ohne damit nationalsozialistische Gesinnung ausdrücken zu wollen. Auch die massiven Goldketten, mit denen Hip-Hopper ihren sozialen Aufstieg verdeutlichen, sind eine Form von Bricolage.
Diese Begriffsverwendung von Bricolage geht auf den Ethnologen Claude Lévi-Strauss zurück, der 1962 sein Konzept des „Wilden Denkens“ („nehmen und verknüpfen, was da ist“) vorstellte und diesen Begriff so in die Sozialwissenschaften einführte. Für ihn ist Bricolage die nicht vordefinierte Reorganisation von unmittelbar zur Verfügung stehenden Zeichen bzw. Ereignissen zu neuen Strukturen.
Es gibt auch ein Content-Management-System namens Bricolage, welches in seiner FAQ ebenfalls Bezug auf den Begriff von Claude Lévi-Strauss nimmt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bricolage

cannabis 342
Cannabis und Psychoserisiko: Kausalität bestätigt von brainblogger @ 2013-07-31 – 16:08:38
Cannabis-Konsum als Teenager oder junger Erwachsener erhöht das Risiko von Psychosen. Zu diesem Ergebnis ist ein Wissenschaftlerteam unter der Leitung von Jim van Os von der Universiteit Maastricht http://maastrichtuniversity.nl gekommen. Die Forscher begleiteten 1.900 Personen über einen Zeitraum von zehn Jahren. Obwohl ein Zusammenhang längst bekannt ist, war bisher umstritten, ob das Haschisch die Krankheit auslösen kann, ob ein kausaler Zusammenhang besteht.
http://brainblog.blog.de/2013/07/31/cannabis-psychoserisiko-kausalitaet-bestaetigt-16279738/

dupa fly bikh : 22 Videos ...
http://www.youtube.com/watch?v=UqB_V3R_GvE

genealogie
Genealogie (von altgriechisch geneá „Familie“ und lógos „Lehre“: genealogía „Stammbaum“)[1] bezeichnet im engeren Sinne die historische Hilfswissenschaft der Familiengeschichtsforschung, umgangssprachlich Ahnenforschung. Genealogen oder Familienforscher befassen sich mit menschlichen Verwandtschaftsbeziehungen und ihrer Darstellung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Genealogie

getting up/ kreative media-künstler-gruppierung: Sgraffitis, Videos ..
Die Ateliergemeinschaft getting-up wurde 1999 von den Künstlern Gerrit Peters (TASEK), Mirko Reisser (DAIM) und Heiko Zahlmann (RKT one) gegründet.
http://getting-up.org/de
Marc Eckō's Getting Up: Contents Under Pressure is a video game released on February 14, 2006. It was developed by The Collective, Inc. and published by Atari under license by Marc Ecko. There were two editions of the game, one being a limited edition and the other being the normal release.
http://en.wikipedia.org/wiki/Marc_Eck%C5%8D's_Getting_Up:_Contents_Under_Pressure

heterotopie
Heterotopie (aus gr. hetero (anders) und topos (Ort)) ist ein von Michel Foucault in einer frühen Phase (1967) seiner Philosophie kurzzeitig verwendeter Begriff für Räume bzw. Orte und ihre ordnungssystematische Bedeutung, die die zu einer Zeit vorgegebenen Normen nur zum Teil oder nicht vollständig umgesetzt haben oder die nach eigenen Regeln funktionieren. Foucault nimmt an, dass es Räume gibt, die in besonderer Weise gesellschaftliche Verhältnisse reflektieren, indem sie sie repräsentieren, negieren oder umkehren.
Heterotopien sind „wirkliche Orte, wirksame Orte, die in die Einrichtung der Gesellschaft hineingezeichnet sind, sozusagen Gegenplatzierungen oder Widerlager, tatsächlich realisierte Utopien, in denen die wirklichen Plätze innerhalb der Kultur gleichzeitig repräsentiert, bestritten und gewendet sind, gewissermaßen Orte außerhalb aller Orte, wiewohl sie tatsächlich geortet werden können“
http://de.wikipedia.org/wiki/Heterotopie_(Geisteswissenschaft)

hip-hop
Hip-Hop bezeichnet nicht ausschließlich eine Musikrichtung, sondern auch die Jugendkultur Hip-Hop mit den Elementen Rap (MCing), DJing, Breakdance, Graffiti-Writing und Beatboxing.
Hip-Hop-Musik (Existenz von verschiedenen Schreibweisen) hat ihre Wurzeln in der schwarzen Funk- und Soul-Musik. Der Rap (Sprechgesang), der aus der jamaikanischen Tradition des Toasting entstand, das Samplen und das Scratchen sind weitere Merkmale dieser aus den schwarzen Ghettos der USA stammenden Musik. Der bedeutungsfreie Begriff Hip-Hop geht (je nach Quelle) entweder auf Lovebug Starski oder DJ Hollywood zurück, beide Pioniere der Form.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hip-Hop

*) in situ (lat. für „am (Ursprungs-) Ort“, „am Platz“, „an Ort und Stelle“) ist ein lateinischer Begriff, der als Fachbegriff in unterschiedlichen Disziplinen verwendet wird. Gegenteil zu in situ ist ex situ (außerhalb des (Ursprungs-)Ortes). Allgemein bezeichnet der Begriff in den Naturwissenschaften die Untersuchung eines Objektes, einer Reaktion, eines Prozesses dort, wo diese natürlich auftreten, als Gegensatz zu Untersuchungen in präparierten Umgebungen.

kink-clubkultur / Kinky Sex / BDSM
BDSM ist die heute in der Fachliteratur gebräuchliche Sammelbezeichnung für eine Gruppe miteinander verwandter sexueller Vorlieben, die oft unschärfer als Sadomasochismus oder umgangssprachlich auch als SM oder Sado-Maso bezeichnet werden. Weitere mögliche Bezeichnungen für BDSM sind beispielsweise Ledersex oder Kinky Sex.
http://de.wikipedia.org/wiki/BDSM
This article is about sexuality and sexuality related concepts. For other uses, see Kink (disambiguation).
In human sexuality, kinkiness or kinky (adjective), is a term used to refer to an intelligent and playful usage of sexual concepts which are overt, accentuated, unambiguously expressive of sexuality.
http://en.wikipedia.org/wiki/Kink_(sexual)
 
mdma
MDMA steht für die chirale chemische Verbindung 3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin. Es gehört strukturell zur Gruppe der Amphetamine. MDMA war bis in die 1980er Jahre mit der Droge Ecstasy synonym.
http://de.wikipedia.org/wiki/MDMA

neosexualität
Der Begriff Neosexuelle Revolution bezeichnet einen eher unspektakulär verlaufenden, aber tiefgreifenden kulturellen Wandel der Sexualverhältnisse und der Sexualmoral in den Ländern der „westlichen Welt“, der nach der sexuellen Revolution der Jahre der 68er-Bewegung einsetzte und nach wie vor andauert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Neosexuelle_Revolution

oikos
Oikos war im antiken Griechenland die Haus- und Wirtschaftsgemeinschaft, die den Lebensmittelpunkt bildete. Die Begriff Ökonomie und Ökologie sind davon abgeleitet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Oikos

psychotropie
Eine psychotrope Substanz ist ein die Psyche des Menschen beeinflussender Stoff. Man spricht auch von einer psychoaktiven Substanz oder einem Psychotropikum
http://de.wikipedia.org/wiki/Psychotrope_Substanz  

pumping
1977 beleuchtete ein Dokumentarfilmer die bis dahin exotische Welt der Bodybuilder....
https://www.google.de/search?q=pumping+iron+deutsch&rls=com.microsoft:de:IE-SearchBox&ie=UTF-8&oe=UTF-8&sourceid=ie7&rlz=1I7RNTN_de&gws_rd=cr&ei=cxmnUq1aiMPJA6qWgcgO

sensation play
Erotic sensation play is a class of activities meant to impart physical sensations upon a partner, as opposed to mental forms of erotic play such as power exchange or sexual roleplaying.
http://en.wikipedia.org/wiki/Sensation_play_(BDSM)

sphronosyne
besonnene Gelassenheit, die Sokrates als menschliche Haupttugend hervorgehoben hat, siehe Besonnenheit
http://de.wikipedia.org/wiki/Sophrosyne

soma - technik / rolfing
Somatisch
bedeutet: „das, was sich auf den Körper bezieht; körperlich“. Der Begriff leitet sich vom griech. σῶμα, soma (Plural: somata) zur Bezeichnung des Körpers oder des Leibes ab. Somatogen bedeutet demgegenüber „das, was sich vom Körper herleitet“, von ihm kommt oder aus ihm heraus – der wörtlichen Bedeutung der griechischstämmigen Silbe -gen entsprechend – entsteht und somit auch meist körperlich bedingt ist. Somatogenese ist daher der Gegenbegriff von Psychogenese. http://de.wikipedia.org/wiki/Somatisch  

Rolfing / 
Strukturelle Integration, Neurophysiologische Integration, Soma, Hellerwork oder Living Anatomy
Definition Körpermanipulation/-arbeit mittels Massage- und Bewegungstechniken im Liegen, Sitzen, Stehen und Gehen. Ursprung Von der amerikanischen Biochemikerin Ida P. Rolf (1896-1979) in den 1950er Jahren entwickelte Körpertherapie, die ihrem Namen entsprechend als 'Rolfing' benannt ist.

soziospirituell
Religiosität und Spiritualität im Krankheitsprozess
Wellness – Esoterik – Religion: Dieser Sammelband analysiert die Sehnsucht des Menschen nach Heil im aktuellen Spannungsfeld von Wellness-Kultur, esoterischer Heilserwatung und religiösen Heilsversprechen. Kann die christliche Religion zum Heilsein des Menschen beitragen? Und was bedeutet Heil, wenn die moderne Medizin nicht mehr weiter weiß? Die Autorinnen und Autoren der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz stellen diese Fragen aus ihrem jeweiligen fachlichen Blickwinkel.
http://a-research.info/tags/bio-psycho-sozio-spirituelles-modell

testifying
aussagen [unter Eid]law < bezeugen bescheinigen bekunden Zeugnis ablegen als Zeuge aussagen

***

Zentrum Paul Klee, Bern - Ausstellung- Rahmenprogramm : Genesis – Die Kunst der Schöpfung

W+B Agentur-Presseaussendung Januar 2008
Ereignisbesprechung
<< Zentrum Paul Klee, Bern - Ausstellung- Rahmenprogramm : Genesis – Die Kunst der Schöpfung , 26.1.2008 – 27.4.2008 >>
Monument im Fruchtland 3, CH-3000 Bern 31, Tel. +41 (0)31 359 01 01, Fax +41 (0)31 359 01 02,
www.zpk.orgwww.creaviva.orgkontakt@zpk.org;

IV DAS DISKURSIVE RAHMENPROGRAMM

GESPRÄCHSLABOR
Die Fragen, die Kunst und Wissenschaft
aufwerfen, gehören zu den wesentlichen Fragen unserer Gesellschaft. Kunst und
Wissenschaft bedienen sich in diesem Dialog ganz unterschiedlicher Sprachen. Wenn
Wissenschaft und Kunst im Rahmen einer Ausstellung wie Genesis – Die Kunst der
Schöpfung aufeinander treffen, darf damit gerechnet werden, dass die Besucherinnen
und Besucher mit andern Fragen konfrontiert werden als mit denjenigen, die sie vom
Besuch klassischer Kunstausstellungen her kennen. Sachverständige aus den Bereichen
Kunst und Biowissenschaften unterhalten sich am runden Tisch in der Ausstellung
zu zweit und mit den interessierten Besucherinnen und Besuchern über das ganze
Spektrum der Fragen, welche die Ausstellung aufwirft. Die Fachleute freuen sich auf
alle Fragen, insbesondere auch auf diejenigen von Gästen ohne Vorkenntnisse. Die
Diskussion im kleinen Kreis soll zeigen, dass unerwartete Fragen ebenso inspirierend
sein können wie kompetente Antworten. Die Namen der Fachleute, die im Rahmen
des Gesprächs-Labors diskutieren, werden auf der Website www.zpk.org und in der
Monatsagenda des Zentrum Paul Klee publiziert.


FRONTAL-DISKURSIV - Vom Urknall zum Homo Sapiens
Naturwissenschaftlich-transdisziplinäre Begleitung, Führungen; Literarische Lesungen
Vortragsreihe:
In Zusammenarbeit mit der Stiftung Science et Cité.
Die Ausstellung bleibt vom 11.3. bis 16.3.2008 ausnahmsweise bis 19 Uhr geöffnet.

Wissenschafter interpretieren die Schöpfungsgeschichte. Der Fokus richtet sich auf
gesellschaftlich relevante Fragestellungen der heutigen Forschung, die Kontroversen
auslösen und von verschiedenen Seiten beleuchtet werden.
Moderation: Daniel Bremer, M.A. Lehrbeauftragter für Philosophie und Ethik, Zürich
Di 11.3. 18.30 Uhr Es werde Licht «Im Anfang was war?» – Das Weltbild der
modernen Kosmologie mit Prof. Hanns Ruder, Astrophysiker, Uni Tübingen
Mit anschliessendem Konzert «HUGO hat Töne».
Mi 12.3. 19 Uhr Es werde eine Feste zwischen den Wassern Die Erde in der
Unendlichkeit mit Claude Nicollier, Astrophysiker und Astronaut
Do 13.3. 19 Uhr Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Orte
Wem gehört das Wasser? mit Prof. René Schwarzenbach, Umweltchemiker, ETHZ
Fr 14.3. 19 Uhr Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag
und Nacht Die Sterne – Mythos und Wissenschaft mit Prof. Bruno Binggeli, Astronom
und Buchautor, Uni Basel
Sa 15.3. 16 Uhr Es wimmle das Wasser von lebendigem Getier, und Vögel sollen
fliegen auf Erden unter der Feste des Himmels Über die Reproduzierbarkeit
des Lebendigen mit Dr. theol. Andrea Arz de Falco, Ethikerin, Bundesamt für
Gesundheit, Dr. theol. Ruth Baumann-Hölzle, Medizinethikerin, Leiterin Dialog-
Ethik, Prof. Alois Gratwohl, Hämatologe, Unispital Basel, Dr. Marisa Jaconi und Dr.
Anis Feki, Stammzellenforschungs-Gruppe, Unispital Genf
So 16.3. 11 Uhr Die Erde bringe hervor lebendiges Getier, ein jedes nach seiner
Art: Vieh, Gewürm und Tiere des Feldes; Lasset uns Menschen machen, ein
Bild das uns gleich sei, die da herrschen Die Frage nach dem Ursprung und der
Abstammung der Lebewesen mit Prof. Michael O. Hottiger, Veterinärmediziner und
Molekularbiologe, Uni Zürich, Dr. Eduard Kaeser, Physiker und Publizist, Prof. Ernst
Axel Knauf, Theologe, Uni Bern, Prof. Paul Schmid-Hempel, Evolutionsbiologe ETHZ

Fächerübergreifende Führungen und literarische Lesungen
Fachpersonen aus den verschiedensten Wissensgebieten führen durch die
Ausstellung und beleuchten diese aus der Perspektive ihrer eigenen Disziplin.
Die Vorleserin Michaela Wendt leiht Göttern und Dämonen aus
alten Schriften und neuer Literatur ihre Stimme und fördert Erstaunliches zutage.


MUSIK - Mit Solisten und Ensembles
Auditorium Martha Müller
Zuerst der leuchtende Blitz Ensemble Paul Klee
Do 24.1. 19.30 Uhr Der schwarze Blitz mit Hans Peter Blockwitz, Tenor
Mit Gregorianischen Gesängen und Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Franz
Schubert, Eugène Ysaye, Galina Ustwolskaja und Hugo Wolf.
So 16.3. 17 Uhr Bunter Blitz mit Jürg Wyttenbach, Klavier und Komposition
Mit Werken von Mani Matter, Jürg Wyttenbach und Ludwig van Beethoven.
So 13.4. 17 Uhr Blitz und Rauch mit Roman Signer, Installation und Live-
Performance Mit Werken von Luciano Berio, Helmut Lachenmann, Peter Eötvös,
Béla Bartók, Bruno Mantovani und Lesungen «über Kugelblitze».
Musik Di 11.3. 20 Uhr Auditorium Martha Müller
HUGO hat Töne Genetische Information als Partitur gelesen:
Daniel Schümperli (Molekularbiologe), Klarinette, Lukas Frey (Geograf),
Kontrabass, Rudolf von Steiger (Weltraumphysiker), Computer
Um den Kunsthandwerkcharakter der DNA sinnlich erfahrbar zu machen, werden mit
dem Projekt HUGO hat Töne Sequenzen der DNA mit Computerprogrammen in eine
musikalische Form umgesetzt.
Musik jeweils Sa 12–16 Uhr Hügel Nord/Personenlift
Üb-Labor In einem Üb-Labor gewähren Berufsmusikerinnen und
Berufsmusiker sowie Musikstudierende Einblick in den Prozess des «Übens», das heisst
in die fortschreitende Auseinandersetzung mit einem musikalischen Werk – von der
ersten Begegnung bis zu dessen Konzert reifer Darbietung.
Musik So 20.1. 19.30 Uhr Auditorium Martha Müller
Fred Frith: Trouble with Traffic. A solo improvisation
Der britische Komponist, Improvisator (Gitarre, Violine, Bassgitarre, Third-Bridge-
Gitarre, Stimme), Hochschullehrer und Kleekenner gibt zusammen mit der Tanz-
Kompanie Dou das Pre-Opening zu Genesis – Die Kunst der Schöpfung.

TANZ - Mit Solisten und Kompanien
Auditorium Martha Müller
Sa 19.1. 20 Uhr; So 20.1. 18 Uhr Forum
(20.1. mit Konzert Fred Frith; 19.30 Uhr,)
Driften Ein Tanzsolo inspiriert durch Fred Frith. Kompanie dou:
Regina Buchli, Idee, Choreografie, Tanz; Sandro Azzati, Medien, Bühne; Bert
De Raeymaecker, Lichtdesign; Marianne Gautschi, Kostüme; Lilly Friedrich,
Schauspiel Das Tanzsolo der Kompanie dou entstand aus Paul Klees Gedanken über
den Anfang und Fred Frith’s Musik Clearing.
Tanz Do 21.2. 20 Uhr Premiere; Sa 23.2. 20 Uhr; So 24.2. 18 Uhr Forum
G.E.N.E.S.I.S. Misato Inoue und Félix Duméril Projects: Misato
Inoue, Nina Stadler, Hideto Heshiki, Félix Duméril, Tanz; Misato Inoue, Félix
Duméril, Idee, Konzept, Choreografie; Pierre Favre, Musik, Komposition
Erster Tag: Dunkel. Zweiter Tag: Neugier. Dritter Tag: Kommunikation und Codes
werden sichtbar. Vierter Tag: Spieltrieb und 4/4 Herzschlagrhythmus. Fünfter Tag:
Das Chaos nimmt überhand. Sechster Tag: Umkehr Richtung Unschuld. Siebter Tag:
Macht uns die «Condition Humaine» alle zugleich zu Schöpfern und Geschöpfen, zu
Choreografen und zu Tänzern? Félix Duméril und Misato Inoue lassen sich von der
Ausstellung Genesis – Die Kunst der Schöpfung zu ihrer eigenen Kreation hinreissen.
Tanz Sa 16.2., So 16.3. jeweils 14–17 Uhr Ausstellung
Die Kunst der Langsamkeit Mit gezielten Übungen
führt die Tänzerin und Tanzpädagogin Susanne Daeppen die Teilnehmenden zur
langsamen Werkbetrachtung. Eine ungewohnte Art, sich Kunstwerken zu nähern
– seien es Werke von Paul Klee oder, wie im Fall von Genesis – Die Kunst der
Schöpfung, Arbeiten im Schnittstellenbereich von Kunst und Wissenschaft