Oskar Negt : Der politische Mensch . Demokratie als Lebensform

Online-Publikation: Oktober 2010 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Oskar Negt : Der politische Mensch . Demokratie als Lebensform >>
540 Seiten, gebundene Ausgabe Leineneinband, 135,00 mm x 215,00 mm, ISBN: 978-3-86521-561-1;
DE: EUR 29,00; CH: CHF 47,30
Gerhard Steidl, Druckerei & Verlag GmbH & Co. OHG, Göttingen; www.steidl.de;  

Inhalt
Menschen werden nicht als politisches Wesen geboren, aber sie leben immer in politisch bestimmten Räumen. Deshalb ist politisches Urteilsvermögen eine Voraussetzung jeder humanen Gesellschaft. Was aber gibt den Ausschlag für politische Entscheidungen jedes einzelnen – ist es der Charakter, das Wissen, die Erfahrung?
Oskar Negt zieht in diesem Buch die Summe seiner denkerischen und praktischen Beschäftigung mit Bewusstseinsbildung und Wissensgesellschaft: Er fragt, wie ein Homo politicus heute aussehen könnte, welche Schlüsselkompetenzen er benötigt und wie seine kritische Urteilskraft geschult werden kann. Ausgehend von aktuellen geopolitischen Entwicklungen unternimmt Negt einen umfassenden Entwurf von politischer Bildung in einer Zeit der Umbrüche.
Politische Bildung ist lebensnotwendig: Das Schicksal demokratischer Gesellschaftsordnungen hängt davon ab, in welchem Maße die Menschen dafür Sorge tragen, dass das Gemeinwesen nicht beschädigt wird.
»Demokratie ist die einzige staatlich verfasste Gesellschaftsordnung, die gelernt werden muss – als individueller Entwicklungsgang bis ins hohe Alter. Mit dieser Prämisse entwickele ich einen umfassenden Begriff von Lernen und Urteilskraft. Es werden nicht nur Krisenherde der demokratischen Gesellschaft benannt, sondern auch Handlungsfelder, die Lösungen und Auswege anzeigen.« Oskar Negt

Autor
Oskar Negt, geboren 1934, Studium der Philosophie und Soziologie in Göttingen und Frankfurt/Main, war 1970-2002 Professor für Soziologie in Hannover. Zahlreiche Veröffentlichungen.
Im Steidl Verlag sind erschienen: - Die zweite Gesellschaftsreform - Kältestrom - Achtundsechzig - Warum SPD? - Arbeit und menschliche Würde - Kindheit und Schule in einer Welt der Umbrüche - Ein unvollendetes Projekt. Fünfzehn Positionen zu Rot-Grün - Der Fall Fonty. "Ein weites Feld" von Günter Grass im Spiegel der Kritik - Kant und Marx - Ein Epochengespräch - Wozu noch Gewerkschaften? - Die Faust-Karriere - Modernisierung im Zeichen des Drachen - Der politische Mensch

Fazit

Oskar Negt : Der politische Mensch . Demokratie als Lebensform
Hier die Komprimierung:
- Die im Zeichen der Machtpolitischen Neugliederung The Grand Chessboard (machtpolitische Konstellation, die die Entstehung altenativer aufkeimender Machtpotentiale blockiert, Brzezinski>Bush)...
- Lernprozess friedenssichernder europäischer Weltentwurf: Anamnesis: Leben begleitendes Lernen und Geschichte heisst sokratische Philosophie in die Gegenwart zu holen, wird für den Hausbau Eropa ein Lebensnotwenigkeit sein.
- Wissen, um sich in der Welt der Umbrüche orientiern zu können: Der innengeleitete, kritikfähige Mensch bedarf der Reserven, der inneren Lagerhaltung, die ihm situationsunabhängige Selbstdeutungen im gesellschaftlichen Zusammenhang ermöglichen...
- Kritische Theorie und exemplarisches Lernen von politischer Bildung: Alte Orientierungen und Werte zersetzen sich, ohne dass an deren Stell neue treten... zu den alten Ambivalenzen treten neue Mischungen von Ängsten und Hoffnungen, die für explosive Entladungen ebenso offen sind wie für Resignation...
- Öffentliche, kollektive und unverkäufliche Güter der Demokratie in Erfahrungs- und Erlebnisräumen: Das ewige Babylon - der Mensch als inneres Gemeinwesen (DDR) hat/te seinen inneren Halt verloren ... Mit dem äusseren Gemeinwesen stirbt auch das innere ab...
- Politische Dimension der Urteilskraft und den Gebrauch der Vernunft: Zur politischen Bildung gehören ...die Rhetorik von Aristoteles und Cicero "De Oratore/Vom Redner" auf Argumente und auf Verständigung gehende Reden lehren...
- Der politische Mensch, sein Gemeinwesen und Charakterfragen der Politik und ihrer Moral: Politische Moral ist daher kein Luxus, auf den man notfalls auch verzichten könnte, sondern wesentlicher Bestandteil unserer Lebens- und Überlebenspraxis - Nur noch die Utopien sind realistisch.
Was gibt es besseres als der Komprimierung des politischen Mensch von Oskar Negt und seiner Demokratie-Utopie als Lebensform zuzustimmen. m+w.p10-10

Günter Dux : Demokratie als Lebensform . Die Welt nach der Krise des Kapitalismus

Online-Publikation: Mai 2013 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Günter Dux : Demokratie als Lebensform . Die Welt nach der Krise des Kapitalismus >>
352 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag; ISBN 978-3-942393-43-0; 39,90 EUR
Dieser Titel ist im Verlag Humanities Online auch als E-Book erhältlich.
Velbrück Wissenschaft, D-53919 Weilerswist-Metternich; www.velbrueck-wissenschaft.de;

Fazit, vorangestellt
"Wo aber Gefahr ist, so hat Hölderlin sich vernehmen lassen (Patmos), wächst auch das Rettende. Sicher ist es keineswegs" .
Quintessenz: So schliesst Günter Dux sein umfassendes und überzeugend-kritisches Erkenntnis-Buch " Demokratie als Lebensform" und leuchtet mögliche - aber durchaus nicht sehr wahrscheinliche Wege aus, zu unserer oder einer Welt nach der Krise des Kapitalismus.
Und noch etwas ist für den realistischen Ansatz von Günter Dux entscheidend zustimmbar - Gegensatz zu Habermas und seinem weltfernem Ansatz von Deliberativer Demokratie, wenn Dux subsumiert:" Die Aufgabe, die vor uns liegt, ist, die Machtverfassung des politischen Systems so zu organisieren, dass gesellschaftlich die Bedingungen einer selbstbestimmten Lebensführung eines jeden Subjekts geschaffen werden". m+w.p13-5
Ein erweitender Diskurshinweis:
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/kooperation-swr2/swr2-gerechtigkeit-dux-honneth10-5.htm

Inhalt
Demokratie ist nur unzureichend verstanden, wenn sie im öffentlichen Bewusstsein wie in der Wissenschaft verstanden wird: als eine Verfassungsform, in der die politische Meinungs- und Willensbildung für jeden offen ist. Gewiss, doch im Fluchtpunkt der Offenheit der formalen Verfasstheit der Demokratie liegt ihre materiale Zielvorgabe: Demokratie, ist die Verfassungsform, die dazu bestimmt ist, allererst die gesellschaftlichen Bedingungen einer selbstbestimmten Lebensführung des Subjekts zu schaffen.
Die humane Lebensform sieht sich in der Neuzeit, das ist der Ausgangspunkt der Studie, an die Demokratie gebunden. Zielvorgabe der Demokratie ist es, für die Anforderungen der humanen Lebensform allererst die gesellschaftlichen Bedingungen zu schaffen. In ihrem Fluchtpunkt liegt die selbstbestimmte Lebensführung eines jeden Subjekts. Mit der selbstbestimmten Lebensführung rückt die geistige, von Sinn bestimmte Lebensführung in den Fokus der Erörterung. Die anthropologische Tiefendimension der Demokratie gewinnt deshalb eine herausragende Bestimmung in der Reflexion der Demokratie, weil sich die humane Lebensform in der Neuzeit der Bedrohung ausgesetzt sieht. Zwar ist, sagt Dux, die Demokratie mit der Ausbildung des politischen Systems in die Marktgesellschaft eingegangen, zugleich aber durch deren kapitalistische Organisationsform auch desavouiert worden. Die historisch-genetische Reflexion, mit der der Autor dem Konflikt zwischen Demokratie und kapitalistisch verfasster Marktgesellschaft von der Französischen Revolution bis zur Krise der Gegenwart folgt, soll diese Bedrohung sichtbar machen. Der Kampf um die Demokratie ist im Grunde ein Kampf um die humane Lebensform.
Die Krise der Gesellschaft in der Gegenwart stellt den zweiten Schwerpunkt der Reflexion des Buches dar. Dux hat die Daten und Prognosen der Umweltforschung rezipiert. Und er hat die Unausweichlichkeit rezipiert, mit der sich die Belastung der Umwelt fortsetzt, wenn sich das extensive Wachstum der Ökonomie fortsetzt. Wir müssen umdenken, darin ist sich der Autor mit manch anderem einig. Nur muss sich das Umdenken, folgt man den Reflexionen der Studie, auf die kapitalistische Organisationsform der Marktgesellschaft richten, auf die ihr zugrunde liegende Logik der Kapitalakkumulation, denn die ist es, die das für die Umwelt bedrohliche Wachstum bewirkt. Auch die gegenwärtige Währungskrise wird, jenseits ihrer finanztechnischen Genese von ihrem soziologischen Bodensatz: der kapitalistischen Organisationsform der Marktgesellschaft, bewirkt. Das ökonomische System leistet nicht, was es leisten müsste, und das politische System ist auf das ökonomische eingeschworen. Die Kreditaufnahme ist das Mittel der Wahl, um der Defizienz zu begegnen.
Die Wissenschaft kann sich, das ist die Kernthese der Reflexion der Krise, der Konsequenz nicht entziehen, die sich aus der ungemeinen Bedrohung der Umwelt für die Organisationsform der Gesellschaft ergibt. Sie muss darauf aus sein, die Notwendigkeit und Möglichkeit einer anderen Form der Marktgesellschaft einsichtig zu machen. Nach den Zielvorgaben der neuen Gesellschaft braucht man nicht erst zu suchen. Maß und Maßstab der neuen Gesellschaft sind der Menschheit mit dem Junktim zwischen humaner Lebensform und Demokratie vorgegeben. Das Buch wird deshalb zu einer Reflexion über die Dekonstruktion des Kapitalismus durch eine Dekapitalisierung von Produktion und eine Dekapitalisierung auch der Verteilung.

Autor
Günter Dux, geb. 1933. Seit 1974 Professor an der Universität Freiburg. 1995 Leibnizprofessor der Universität Leipzig. Seit 1998 Em. Arbeitsgebiete: Theorie der Gesellschaft, Theorie des sozialen und kulturellen Wandels, Wissens- und Kulturtheorie, Normtheorie.
http://www.guenter-dux.de/

Günter Dux, geboren 1933, feiert am 23. Juni seinen 80. Geburtstag "Unser Glückwunsch !" m+w.p
23.6.1933 geboren in Blomberg
1954-1959 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität in Heidelberg und Bonn.
1959 Referendarexamen .
1962 Promotion im öffentlichen Recht (Staatsrecht) an der Universität Bonn.
1965 Assessorexamen
1967 Beginn des Studiums der Soziologie und Philosophie in Frankfurt.
1968 Wiss. Assistentenstelle bei Thomas Luckmann, zunächst in Frankfurt, dann in Konstanz.
1972 Habilitation an der Universität Konstanz für das Fach Soziologie und Sozialphilosophie.
Eines der Gutachten schrieb Helmuth Plessner.
1973 Ruf auf eine Lehrkanzel für Soziologie an die Universität Linz in Österreich.
1974-1997 Professor für Soziologie an der Universität Freiburg.
1974-1997 Direktor des Soziologischen Instituts der Universität Freiburg.
1994 Leibnizprofessur der Universität Leipzig (akademisches Jahr).
1997/1998 Forschungsprojekt zur Theorie des Sozialen Wandels am Zentrum für interdisziplinäre
Forschung der Universität Bielefeld.
1960 Heirat mit der Internistin Dr. Rosemarie Steffan.

Arbeitsgebiete: Theorie der Gesellschaft, Theorie des sozialen und kulturellen Wandels, Wissens und Kulturtheorie, Normtheorie.
Veröffentlichungen bei Velbrück Wissenschaft:
-Theorie der Kultur. Instabile Welten. Zur prozessualen Logik im kulturellen Wandel. 2000. Studienausgabe 2005. 2. Aufl. 2008. 516 Seiten. Broschiert. EUR 29,-.
-Die Moral in der prozessualen Logik der Moderne. Warum wir sollen, was wir sollen. 2004.
320 Seiten. Gebunden. EUR 35,-.
-Warum denn Gerechtigkeit. Die Logik des Kapitals. Die Politik im Widerstreit mit der Ökonomie. 2008. 356 Seiten. Gebunden. EUR 39,90.
-Von allem Anfang an: Macht, nicht Gerechtigkeit. Studien zur Genese und historischen Entwicklung des Postulats der Gerechtigkeit. 2009. Gebunden. 240 Seiten. EUR 29,90.
-Demokratie als Lebensform. Die Welt nach der Krise des Kapitalismus. 2013. Gebunden.
352 Seiten. EUR 39,90. Soeben erschienen
„Demokratie ist nur unzureichend verstanden, wenn sie im öffentlichen Bewusstsein wie in der Wissenschaft verstanden wird: als eine Verfassungsform, in der die politische Meinungs- und Willensbildung für jeden offen ist. Gewiss, doch im Fluchtpunkt der Offenheit der formalen Verfasstheit der Demokratie liegt ihre materiale Zielvorgabe: Demokratie, ist die Verfassungsform, die dazu bestimmt ist, allererst die gesellschaftlichen Bedingungen einer selbstbestimmten Lebensführung des Subjekts zu schaffen.“
Aus „Demokratie als Lebensform“:
Mehr Informationen zu den Büchern finden Sie auf der homepage: www.velbrueck-wissenschaft.de
Oder bei Heide Grasnick,  h.grasnick@velbrueck.de    Tel:: 07221 97 31 56 + 0172 272 52 98

Inhaltsfolge
TEIL I
DIE HUMANE LEBENSFORM
IN EINER SÄKULAR GEWORDENEN WELT
1
Worum es geht. Demokratie als humane Lebensform
Demokratie, das Projekt der Neuzeit
Die Machtverfassung der Marktgesellschaft.
Die Kontinuität der Machtverfassung
Die beiden Entwicklungslinien der Demokratie
Der Widerstreit zwischen Demokratie und ökonomischen System
Demokratie als irredentistisches Projekt
Die Demokratie in der Krise der kapitalistisch verfassten Marktgesellschaft
2
Zeitenwende. Die humane Lebensform in einer säkular gewordenen Welt
Die humane Lebensform als selbstbestimmte Lebensform
Die säkular gewordene Welt
Die Logik der alten Welt
Der Prozess der Säkularisierung
Was säkular gewordene Welt meint
Die menschlichen Lebensformen als konstruktiv geschaffene Lebensformen
Die menschlichen Lebensformen als geistige Lebensformen
Die selbstbestimmte Lebensführung
Die prozessuale Logik im Bildungsprozess der geistigen Lebensformen Die historische Entwicklung des Geistes
Der Fortschritt im Erkenntnisprozess des Geistes
Der Fortschritt nach dem Übergang in die agrarische Produktion
Die Freisetzung der Erkenntniskritik in der Antike
Anforderungen an die operationale Kompetenz der Kognition in der Neuzeit
Subjekt und anderer. Die soziale Konstruktion der Innenwelt
Resümee
3
Die selbstbestimmte Lebensform als von Sinn bestimmte Lebensform
Sinn als sinnhaftes Handeln
Was sinnvoll meint
Die Sorge des Subjekts um sich
Die historisch frühe Form sinnvollen Lebens
Das gute Leben
Arbeit als kategoriale Form von Sinn
Die Bedeutsamkeit der Arbeit
Die Entmachtung der Sinnhoheit
Bildung als kategoriale Form von Sinn
Die elementare Bedeutung von Bildung
Die prozessuale Logik in dem Erwerb der Kognition
Anforderungen an Bildung
Die humane Lebensform als bedeutsame Lebensform
Der klassische Bildungsbegriff
Gegenaufklärung als philosophische und soziologische Antibildung Religion als Sinnbestimmung der Lebensführung
Resümee
4
Die Wahrheit der Demokratie. Die zwei Demokratien
Der Grund von Politik und Demokratie
Die zwei Politiken
Der Umsturz der normativen Begründung
Die Kritiken
Dekonstruktion der absoluten Wahrheit
Dekonstruktion des absoluten Subjekts
Dekonstruktion der postmodernen Sprach- und Kommunikationstheorie
Resümee
5
Der dreifache Wahrheitssatz der Demokratie
Die Wahrheit von Gesellschaft und Demokratie
Der erste Wahrheitssatz der Demokratie: (Im Begegungsverkehr = Normative Vernunft eine Form der praktischen Vernunft, entgegen Habermas)
Der zweite Wahrheitssatz der Demokratie: (Humane Lebensführung = nur unter die Selbstbestimmung der Subjekt gestellte Macht durchsetzbar)
Der dritte Wahrheitssatz der Demokratie: Gerechtigkeit (Bedingungen schaffen, um selbstbestimmte Lebensführung zu realisieren > Gerechtigkeit)
Resümee
6
Macht als Medium. Der Verlust der Selbstbestimmung
Der Eintritt in die Geschichte
Der Bildungsprozess der Gesellschaft über Macht
Die Ausbildung der Interaktion und Intersubjektivität
Die Ausbildung der familialen Geschlechterbeziehung
Der Bildungsprozess der Gesellschaft über Macht
Die normative Verfasstheit der Gesellschaft
Die egalitäre Gesellschaft der Frühzeit
Der Übergang in die einfache agrarische Produktion. Die Ausbildung der Häuptlingstümer
Der Verlust der Selbstbestimmung unter der Verfassung von Herrschaft und Staat
Resümee

TEIL II
DIE GENESE DER DEMOKRATIE
DER KONFLIKT MIT DER ÖKONOMIE
7
Die athenische Demokratie
Das Erkenntnisinteresse an der antiken Demokratie
Die sozialstrukturelle Entwicklung der athenischen Polis vom achten bis zum sechsten Jahrhundert
Die Maßnahmen Solons
Von der Tyrannis zur Demokratie
Bedeutung und Grenzen der athenischen Demokratie
Selbstbestimmung im Fokus der athenischen Demokratie
Die Aufgaben der politischen Gestaltung
Die Genese der Philosophie. Die Reflexion der Demokratie in der Philosophie
Die Grenzen der philosophischen Reflexion der Demokratie
Resümee
8
Die Genese der Demokratie als bürgerliche Demokratie
Die Französische Revolution
Das Erkenntnisinteresse
Die Kontingenzen in der Genese der Französischen Revolution
Die historische Zäsur
Der Konflikt zwischen Bürgertum und Volk
Die Revolution des Volkes. Die Phase der Terreur (Juni 1793-Frühjahr 1794)
Die Diktatur als Demokratie. Wenn Demokratie scheitert.
Resümee
9
Die Demokratie einer kapitalistisch verfassten Marktgesellschaft
Der Widerstreit mit dem ökonomischen System
Die Stringenz der historischen Entwicklung.
Die Entwicklung des Staates zum politischen System
Der vorneuzeitliche und der moderne Staat
Gute Ordnung und policey
Übernahme der Armenfürsorge
Die Transformation des Staates zum demokratisch verfassten politischen System
Die Genese der Marktgesellschaft. Das ökonomische System
Die Organisation der Produktion für den Markt
Die Struktur der Marktgesellschaft
Die Logik des ökonomischen Systems
Die Machtverfassung des ökonomischen Systems
Der strukturelle Widerstreit zwischen dem politischen und dem ökonomischen System
Die partielle Logik des ökonomischen Systems
Das Lohngesetz
Die doppelte Struktur des Konflikts
Die Machtverfassung des politischen Systems
Resümee
10
Die soziale Demokratie Lorenz von Steins
Geschichte als Entwicklung zur Freiheit
Die soziale Demokratie Lorenz von Steins
Die Manifestation der Freiheit in Gesellschaft und Staat
Haben und Nicht-Haben
Freiheit für das Proletariat
Demokratie als soziale Demokratie
Die soziale Demokratie als Illusion
Resümee
11
Die Ausbildung der formalen Demokratie
Die Hoffnung des Proletariats
Die Ausbildung der Demokratie als bürgerliche Demokratie
Die Herkunft des Bürgertums
Das politische Interesse des Bürgertums
Der Kampf um die Demokratie
Die kommunistische Doktrin
Die Formierung der sozialistischen Arbeiterparteien
Programmatik der deutschen Sozialdemokratie
Die unentschlossene Revolution
Resümee
12
Demokratie und Sozialstaat
Der Sozialstaat des Verschwindens
Die Genese des Sozialstaats aus der Machtverfassung des politischen Systems
Der Sozialstaat der Weimarer Republik
Das Scheitern des »Systems von Weimar«
Die Entwicklung des Sozialstaats nach dem Kriege
Die Entwicklung in England
Die allzu üppige Entwicklung in Deutschland
Der Strukturwandel der Machtverfassung
Der Verlust des Machtpotenzials der Arbeiterschaft
Die Autonomisierung des Kapitals im modernen Finanzsystem
Die Reformgesetze 2005 in Deutschland
Eine kleine, aber irritierende Lektion
Resümee
13
Die Aufkündigung der Idee der Demokratie
Das Subjekt als Unternehmer seiner Arbeitskraft
Das Subjekt als Unternehmer seiner Arbeitskraft
Der Kommissionsbericht
Befreiung von der Zielvorgabe der Demokratie
Das Schröder-Blair-Papier
Die neue Mitte der Sozialdemokratie
Der Umbau des Sozialstaats
»Fördern und Fordern«
Die Neuerfindung des Sozialen
Die Einziehung der Differenz zwischen dem Faktischen und Normativen
Das Subjekt als Unternehmer seiner Arbeitskraft im philosophischen Diskurs
Resümee
TEIL III
DIE KRISE
MARKTGESELLSCHAFT, GEWISS, ABER EINE ANDERE
14
Die Krise der Marktgesellschaft als Krise der Demokratie
Die Krise ist jetzt
Die Krise der Umwelt als Krise der Gesellschaft
Der ökologische Fußabdruck
Die Klimakrise. Das Zeitfenster bis 2100
Wachstum in der Logik des ökonomischen Systems
Umdenken
Die Belastung der Umwelt unter dem Wachstum der Ökonomie
Der Widersinn extensiven Wachstums
Die europäische Währungskrise als Krise von Demokratie und Gesellschaft
Die Finanzkrise als Legitimationskrise
Resümee
15
Die europäische Währungskrise als Krise von Demokratie und Gesellschaft
Der Konflikt
Die Problemkonstellation in den Krisenländern
Die Währungskrise als Krise Europas
Der politische Nationalismus Europas
Idee und Vision Europas
Die europäische Dimension des Konfliktes zwischen Demokratie und Ökonomie
Es geht nicht, was nicht geht
Die Bankenkrise in der Währungskrise
Die Währungskrise anders lesen
Transformation und Vollendung des Kapitalismus im neuen Finanzsystem
Resümee
16
Eine andere Demokratie in einer anderen Gesellschaft
Die Aufgabe der Wissenschaft
Die Aufgabe der Intellektuellen in der Krise
Dekonstruktion des Kapitalismus
Der Vorrang in der Gestaltung der Gesellschaft
Inversion im Vorrang der Systeme
Dekonstruktion der Autonomie des ökonomischen Systems
Dekapitalisierung der Produktion
Umdenken im System der Arbeit
Noch einmal: Das unbedingte Grundeinkommen
Umdenken auch im System der globalen Arbeitsteilung
Die globale Arbeitsteilung als Problem der Krisenländer
Dekapitalisierung der Verteilung
Eine andere Demokratie
Demokratisierung der Demokratie
Dialektik der Demokratie
Resümee
17
Zum Schluss
Ortsbestimmung der Gegenwart
Maß und Ziel: Demokratie als Lebensform
Die Desavouierung der Demokratie durch die kapitalistisch verfasste Marktgesellschaft
Die Krisenlage im Innern der Gesellschaft
Die Bedrohung der Umwelt. Ein hypothetisch gemeintes, aber durchaus wahrscheinliches Szenario
ANHANG
KRITIK DER THEORIE DER DELIBERATIVEN DEMOKRATIE
Die Theorie der deliberativen Demokratie Jürgen Habermas’
Das Erkenntnisinteresse
Die Theorie kommunikativen Handelns als Grundlage der Theorie der deliberativen Demokratie
Die Grundlagen der deliberativen Demokratie
Das Theorem der Selbstgesetzgebung
Moral und Recht
Diskursive Vernunft. Die Deliberalität der politischen Willensbildung
Kritik der deliberativen Theorie der Demokratie
Deliberative Vernunft
Kritik kommunikativen Handelns als Grundlage der Theorie
Das Unverständnis der Genese der Theorie
Die unverstandene Marktgesellschaft
Die unverstandene Demokratie
Resümee
Literaturverzeichnis
Namenregister
Sachregister
***

Herausforderung Demokratie

Online-Publikation: Dezember 2013 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Herausforderung Demokratie . Herausgegeben von NCCR Democracy, Hanspeter Kriesi, Lars Müller . Mit Beiträgen von André Bächtiger, Thomas Bernauer, Daniel Bochsler, Florin Büchel, Francis Cheneval, Colin Crouch, Frank Esser, Flavia Fossati, Regula Hänggli, Jürg Helbling, Erik Jentges, Hanspeter Kriesi, Daniel Kübler, Andreas Ladner, Sandra Lavenex, Wolfgang Merkel, Frank Schimmelfennig, Marco Steenbergen, Manuel Vogt. Design: Integral Lars Müller >>
528 Seiten, 16,5 x 24 cm, 340 Abbildungen, Hardcover; ISBN 978-3-03778-296-5, Deutsch ISBN 978-3-03778-396-2, Englisch;
Lars Müller Publishers, CH-5400 Baden; www.lars-mueller-publishers.com www.demokratiebuch.com

Inhalt
Seit der Antike und bis heute wird darüber diskutiert, ob Demokratie nun die beste Staatsform sei und welches die Merkmale einer guten Demokratie sind. Sicherlich gibt es nicht die «perfekte» Demokratie. Demokratisch regierte Staaten stellen sich der schwierigen Balance zwischen Gleichheit und Freiheit, Mehrheit und Minderheit, einer geordneten Gemeinschaft und einem lebendigen Meinungspluralismus. Demokratie fordert – und ist als System selbst gefordert, angesichts von Globalisierung und digitaler Medienentwicklung. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Asien oder in der arabischen Welt wird immer wieder gefragt, ob die Demokratie noch zeitgemäss sei. Aber ja! Demokratien sind leistungsfähiger und friedenssichernder als andere Regierungsformen. Herausforderung Demokratie zeigt auf, warum. Als visuelles Lesebuch nutzt es die vermittelnde Kraft des Bildes neben den Argumenten der Sprache. Es ist ein umfassendes Kompendium zur Geschichte und Entwicklung der Demokratie und bietet Einblick in die aktuellen Debatten.

Fazit
Der Wunsch nach Selbstbestimmung in stabilen Rechtsverhältnissen sind Kernwerte der Vision von Demokratie (1). In der aktuell sich ver- und entwickelnden Globalisierung gilt die Freiheit von willkürlicher Herrschaft als Mass für diese Vision, vielleicht auch Utopie.
Zugleich 'ist die Demokratie ein umstrittenes Konzept', laut dem Herausgeber Hanspeter Kriesi mit seinem Autorenteam im Diskursbuch "Herausforderung Demokratie", das nicht für alle dasselbe bedeutet. Demokratie verlangt nach dem ständigen Diskurs und der Auseinandersetzung.
Die Herausforderungen sind signifikant und werden im Diskursbuch theoretisch wie bildbedeutend dargeboten. Dabei werden die Themenfelder von Herrschaft, Mitsprache, Mitbestimmung am Arbeitsplatz und Macht der besseren Argumente vorgeführt. Hinzu tritt die globale Verstädterung in Form der Megacities von Tokio bis Lahore und London zutage und die damit entstehende Konzentration der Menschen zur Dezentralisierung, auch Ausgrenzung ( Wasserknappheit , Drogengangs... Wanderarbeiter, Zuwanderer und ihre Proteste ...) sowie der Verwaltung auf engstem, teils rechtsfreiem Raum. Demokratisierung und Dezentralisierung scheint den Autoren der Trend im 21. Jahrhundert augenscheinlich zu sein. m+w.p13-12
 (1) http://archiv.kultur-punkt.ch/unsere-philosophie/unsere-philosophie-index.htm

Wolf Linder: Schweizerische Demokratie . Institutionen - Prozesse - Perspektiven

Online-Publikation: Oktober 2012 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Wolf Linder: Schweizerische Demokratie . Institutionen - Prozesse - Perspektiven >>
3., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage 2012
481 Seiten, 16 Graf., 50 Tab., 1 Abb., gebunden, 15,5 x 22,5 cm, 899 g; ISBN 978-3-258-07757-4; CHF 59.00 / EUR 55.90 (D) / EUR 57.50 (A)
Haupt Verlag, Bern ; www.haupt.ch; www.buchcontact.de

Inhalt
Das letzte Jahrzehnt war geprägt von einem starken politischen Wandel: Das Parteiensystem hat sich mit dem Aufstieg der SVP und mit dem Zerfall des Bürgerblocks völlig verändert. Neue Kräfteverhältnisse führen zu wechselnden Mehrheiten im Parlament und machen Bundesratswahlen unberechenbar. Die politische Polarisierung teilt das Land und stellt die Konkordanz in Frage. Ohne Mitglied der EU zu sein, europäisiert sich die Schweiz in raschem Tempo. Das alles hat tief greifende Folgen für die Institutionen, Prozesse und Perspektiven schweizerischer Politik.
Die neueste Auflage dieses Studienbuchs - aktualisiert, umfassend bearbeitet und in Teilen neu geschrieben - zeichnet diesen Wandel nach und bleibt damit ein Referenzwerk zur schweizerischen Demokratie, für Studierende, Medienschaffende und politisch Interessierte.Weitere Informationen zu AutorInnen/HerausgeberInnen

Autor
Prof. em. Dr., Wolf Linder, Politologe und Jurist, war bis 2009 Professor an der Universität Bern. Neben seiner Lehre und Forschung zur schweizerischen Politik beriet er Behörden von Bund, Kantonen und Gemeinden und war als Experte für Demokratisierungsfragen in Ländern der Dritten Welt tätig.

Fazit
Sachgebiet: Politik
Der emeritierte Professor Wolf Linder " Schweizerische Demokratie" gliedert sein bereits dreifach aufgelegtes und zugleich paradigmatisches Grundlagen- wie Diskursbuch dreifach: institutionell, prozessual und perspektivisch. Dabei stellt sich heraus, dass auch in andern Ländern - z,B. in USA in einigen Ländern - direkte Demokratie praktiziert wird, wie in den schweizerischen Kantonen. Der Förderalismus und die politische Machtteilung wird dabei unterschiedlich angewandt. Das schweizerische Spezifikum die "Konkordanz" als konsensuale Demokratie ist kein Sonderfall, so Linder, sondern ein eigentliches Alternativmodell zur angesächsischen Mehrheitsdemokratie wie auch in den Ländern Nordirland, Südafrika oder Indien...
Die vergleichende Methode charakterisiert den aussergewöhnlich gelungenen Stilvorgang von Linder, um das schweizerische und zugleich weltmodellhafte Politiksystem aus erweiterter Distanz zu betrachten. Es ist so ein Basis- und Diskursbuch für eine globalen direkten Demokratie-Vision. m+w.p12-10

Colin Crouch: Jenseits des Neoliberalismus . Ein Plädoyer für soziale Gerechtigkeit

Online-Publikation: Juli 2013 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Reihe Passagen forum - Colin Crouch: Jenseits des Neoliberalismus . Ein Plädoyer für soziale Gerechtigkeit . Herausgegeben von Peter Engelmann . Übersetzt von Georg Bauer >>
236 Seiten, kartoniert, 235 x 140 mm; ISBN 9783709200674; 19,90 EUR
Passagen Kunst Verlag = 25 Jahre*, Wien; www.passagen.at

Inhalt
Originaltitel: Making Capitalism Fit for Society
Im Widerstand gegen den Neoliberalismus muss das soziale Denken und damit die Sozialdemokratie aus ihrer defensiven Haltung aufgerüttelt und durchsetzungsfähiger gemacht werden. Der Neoliberalismus hat unsere Gesellschaft bereits nachhaltig geprägt, die Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte sind nicht mehr rückgängig zu machen. Aus diesem Grund ist für Colin Crouch ein gestalterischer Eingriff nur systemimmanent denkbar: Die Sozialdemokratie muss den Schwerpunkt ihrer Aktivität auf die Beseitigung unerwünschter Auswirkungen der strukturell ineffizienten Marktwirtschaft legen. Ihre Aufgabe ist es, den Wohlfahrtsstaat zu einem Staat der sozialen Investitionen zu machen. Besonderes Gewicht legt der Autor dabei auf eine familienfreundliche Arbeitspolitik, gute Infrastruktur und auf die Stärkung der Gewerkschaften, die im Einklang mit statt gegen Markteinwirkungen arbeiten müssten. Crouch argumentiert in diesem Buch, warum ausschließlich die sozialdemokratische Bewegung in der Lage ist, die notwendigen Maßnahmen einzufordern und durchzusetzen.

Autor
Colin Crouch ist britischer Politikwissenschaftler und Soziologe. Mit seiner zeitdiagnostischen Arbeit zur Postdemokratie und dem gleichnamigen, 2004 veröffentlichten Buch wurde er international bekannt. Colin Crouch ist Professor für Governance and Public Management an der University of Warwick.

Schlagworte zu diesem Titel
Sozialdemokratie | Neoliberalismus | Kapitalismus

Rezensionen
InfoSperber, 27.06.13 (Christian Müller)
http://www.passagen.at/cms/index.php?id=104&tx_ttnews[tt_news]=605&tx_ttnews[backPid]=103&no_cache=1
Der Standard, 18. Juni 2013 (Hans Rauscher)
http://www.passagen.at/cms/index.php?id=104&tx_ttnews[tt_news]=601&tx_ttnews[backPid]=103&no_cache=1
DRADIO-Das Magazin für Politische Literatur, 13.5.2013 (Ralph Gerstenberg)
http://www.passagen.at/cms/index.php?id=104&tx_ttnews[tt_news]=580&tx_ttnews[backPid]=103&no_cache=1

Fazit
In der Reihe Passagen forum hat der Politikwissenschaftler und Soziologe Colin Crouch in seinem Diskursbuch " Jenseits des Neoliberalismus " . sein Plädoyer für soziale Gerechtigkeit dargestellt . Herausgegeben von Peter Engelmann und von Georg Bauer hervorragend in klarer Sprache übersetzt.
Er zeigt die Möglichkeiten auf wie soziale Demokraten von ihrer offensichtlichen Passivität zu einer offensiven Strategie gelangen.
Denn "wir sind jetzt alle", sagt Crouch, zumindest teilweise vom Geist des Neoliberalen geprägt, was die Marktorientierung und den stetig schlanker werdenden "Wohlfahrtsstaat" angeht. Es werden die Bedrohunngen und die Feinde portraitiert sowie "die Sozialdemokratie als höchste Form des Liberalismus charakterisiert: Was den Schutz institutioneller Vielfalt (permanenter Wettbewerb unter vielen konzernkritischen Unternehmen), die Bewältigung von Externalitäten (Umweltverschmutzung, Privatlebenreduktion / "realtime-multitasking" und schliesslich das Allgemeinwohl ins Visier nehmen..) Und seine Kernbotschaft lautet zu Recht " dass die sozial- wie altliberalen Demokraten mit ihrer Bewegung, Partei, ihren Gewerkschaften niemals gänzlich in der Unterstützung des Staates versinken dürfen." Vergessen sei niemals sein skalpell-scharfer Anhang mit den aufschlussreichen Statistiken !. m+w.p13-7

Alle politischen und zivilgesellschaftlichen Gruppen gehören an den Verhandlungstisch - Auch islamistische Organisationen

bertelsmannstiftung11-2islamisten-demokratie

<< Bertelsmann Stiftung 11-2 : Alle politischen und zivilgesellschaftlichen Gruppen gehören an den Verhandlungstisch - Auch islamistische Organisationen am Demokratisierungsprozess beteiligen>>
Carl-Bertelsmann-Straße 256 | 33311 Gütersloh | Germany
Telefon: +49 5241 81-81147 | Fax: +49 5241 81-681147
ute.friedrich@bertelsmann-stiftung.de | www.bertelsmann-stiftung.de
Rückfragen an: Hauke Hartmann, Telefon: 0 52 41 / 81-81 389; hauke.hartmann@bertelsmann-stiftung.de

Gütersloh, Februar 2011. Auch die islamistischen Organisationen gehören nach Auffassung der Bertelsmann Stiftung bei den Gesprächen über politische und soziale Reformen in den Ländern Nordafrikas und des Nahen Ostens an den Verhandlungstisch. „Die im Westen verbreitete Skepsis gegenüber diesen Bewegungen und die Sorge vor fundamentalistischer Radikalisierung sollte überwunden werden und einer differenzierten Betrachtung weichen“, sagte Hauke Hartmann, der für die Bertelsmann Stiftung seit Jahren die Entwicklung der Transformationsstaaten auf dem Weg zu Demokratie und Marktwirtschaft analysiert. Ein Demokratisierungsprozess sei nur dann glaub­würdig, wenn die Anliegen aller wesentlichen politischen und zivilgesellschaftlichen Gruppen be­rücksichtigt würden.
Die Ländergutachten der Bertelsmann Stiftung für den arabischen Raum zeigen, dass die Islamisten häufig die wichtigsten oder gar einzigen Organisationen stellen, die sich unter repressiven Regimen als politische Kraft behauptet haben und seit Jahren Demokratie, Korruptionsbekämpfung und soziale Verantwortung einfordern. „In vielen Ländern haben sie die zentralen sozialen Aufgaben des Staates längst übernommen“, sagte Hartmann. Dadurch verfügten sie nicht nur über ein gewisses Maß an Glaubwürdigkeit, sondern auch über die notwendige Infrastruktur, um die sozia­len Forderungen der protestierenden Bevölkerungen aktiv aufzunehmen.
Der Machthunger islamistischer Organisationen werde in der öffentlichen Diskussion stark über­zeichnet. Tatsächlich seien sie bereit, wie etwa in Algerien als Juniorpartner einer Koalitionsregierung beizutreten oder in Marokko eine fortschrittliche Reform des Familienrechts mitzutragen, sagte Hartmann. Gruppen wie die Muslimbruderschaft in Ägypten betrachteten sich primär als religiöse Organisationen mit Bildungsauftrag und sozialen Aufgaben. Auch deswegen seien sie jetzt an den Verhandlungstisch geholt worden.Dennoch sei der Islamismus in seinem regionalen Erscheinungsbild sehr heterogen, wie die Muslimbruderschaft in Ägypten zeige. Die Organisation weise einen gemäßigteren und einen radi­kalen Flügel auf. Zudem bleibe es kritisch zu verfolgen, wie sich islamistische Organisationen gegenüber Israel und dem Friedensprozess im Nahen Osten verhielten, sagte der Experte der Bertelsmann Stiftung.Die westlichen Regierungen sollten die Fehler der Vergangenheit vermeiden, sich auf die Suche nach „starken Männern“ und vermeintlichen Stabilitätsgaranten zu machen. Die bisherigen De­monstrationen hätten in beeindruckender Weise verdeutlicht, dass es im arabischen Raum mehr politische Alternativen gibt, als zwischen repressiver Herrschaft und fundamentalistischem Gottes­staat zu wählen, sagte Hartmann. Die islamistischen Organisationen im Demokratisierungsprozess zu ignorieren, würde vor allem deren radikale Flügel stärken.

Die Bertelsmann Stiftung
ist eine selbstständige Stiftung des privaten Rechtes im Sinne von
Abschnitt 1 des Stiftungsgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen mit Sitz in Gütersloh.
Zuständige Aufsichtsbehörde ist die Bezirksregierung Detmold.
Stifter: Reinhard Mohn
Vorsitzender des Kuratoriums: Prof. Dr. Dieter H. Vogel
Vorstand: Dr. Gunter Thielen (Vors.), Liz Mohn (stv. Vors.), Dr. Jörg Dräger, Dr. Brigitte Mohn

Direkte Demokratie: Das Volk wird zum Verfassungsorgan

<< Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit:

Direkte Demokratie: Das Volk wird zum Verfassungsorgan . Referate 2011 >> Dr. Lars-André Richter, Pressereferent Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Karl-Marx-Straße 2, 14482 Potsdam, Telefax: +49 (331) 70 19 286 lars-andre.richter@freiheit.orghttp://www.freiheit.org; Texte der beim Karlsruher Verfassungsdialog Ende Mai gehaltenen Referate. Videomitschnitte der Referate sowie der Podiumsdikussion unter: http://www.freiheit.org/Aktuelles-Inland/616c19106i3p/index.html Zu den Redetexten: Sobald sie zur Verfügung stehen, verlinken wir sie auf dieser Seite. Dr. Lars-André Richter, Pressereferent Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Karl-Marx-Straße 2, 14482 Potsdam, Telefax: +49 (331) 70 19 286 lars-andre.richter@freiheit.org;   http://www.freiheit.org; 1 Der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung für die Freiheit, Prof. Jürgen Morlok, bedankte sich abschließend bei den Referenten für einen "spannenden Tag". Die Veranstaltung bot nicht nur fundierte Informationen zum Thema, sondern ließ auch den Eindruck entstehen: Mehr Elemente direkter Demokratie werden in Deutschland kommen. Nicht nur, weil die Bevölkerung das wünscht, sondern auch, weil die Argumente dagegen spärlich ausfallen – alle Gäste auf dem Podium, gleich welchen Hintergrunds, gaben sich offen für eine Reform. Allerdings dürfte es angesichts der zahlreichen Kompetenzverschränkungen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden in Deutschland eine Herkulesaufgabe sein, den geforderten Verantwortungszusammenhang bei Abstimmungen herzustellen: Der bezahlt, der entschieden hat. VertiefendeHinweise: www.freiheit.org/files/62/Magazin_2_11_SCREEN_Neu_3052012.pdf http://www.freiheit.org/files/62/Praesentation_Blankart.pdf http://www.freiheit.org/webcom/show_uebersicht_veranstaltungen.php/_c-126/i.html

Weltbürgerschaft / Weltgemeinsinn

PA4-12-11risikenIV4.weltbuergerschaft

<< PA4-12-11risikenIV4: Weltbürgerschaft / Weltgemeinsinn >>

 http://de.wikipedia.org/wiki/Weltb%C3%BCrgerschaft_(Soziale_Bewegung)

Weltbürgerschaft ist ein philosophisch-politisches Konzept, das Nationalstaaten übergreifend weltweit "Globale Soziale Rechte" verbürgt sehen möchte.

Politisch vertreten wird das Ziel einer Weltbürgerschaft

von einer Vielzahl globaler sozialer Bewegungen wie attac oder sans papiers in Frankreich (seit 1996) sowie von Vertretern einer politischen Philosophie und ihrer Intervention für globale soziale Rechte. Zu den philosophischen Initiatoren dieses Konzepts gehören Jacques Derrida, Etienne Balibar, Julia Kristeva sowie Michael Hardt und Antonio Negri. In Deutschland wird dieses Konzept vor allem von attac und dem Philosophen Thomas Seibert vertreten. [1]

Zu den Hauptrechten, die für eine Weltbürgerschaft vor dem Hintergrund bestehender Nationalstaaten eingefordert werden, zählt das Recht auf freie Mobilität, gesellschaftliche Teilhabe und offene Grenzen sowie das volle staatsbürgerliche Recht auch für Staatenlose und Migranten, Garantierechte für einen "Sozialen Lohn" oder ein Grundeinkommen für alle, das Recht auf Mitbestimmung über materielle Bedürfnisse, das Recht auf eine "intakte Umwelt", für alle Weltbürger das Recht auf einen freien Zugang zu Wissen und Kommunikation. [2] Im weitesten Sinne geht es um das Ziel der "emanzipatorischen Aneignung universaler Menschenrechte". [3]

PA4

Unser Philosophie-Fragefeld:  Welt/bürger/gesellschaft als Vision (Europa) bis Utopie (Erdbevölkerung)

Die Teilhabe-Demokratie, statt der aktuellen „Daemmerkratie“ / Oligarchie , ist eine andauernde Baustelle, ein Bruchgiebel, mit Regelbruch und gewaltfreiem zivilen Ungehorsam, mehr auf politisch-offener Integration bedacht, als auf kultureller Identität - statt Leid(t)-Kultur - beruhend. Daher der unbezwingbare Drang zur regionalen Vielfalt, zivilbürgerlichern Courage und peripheren Blickweise. Direkte Demokratie: 1, ...

Eine europäische Bürgeridentität entfaltet sich nur mit individueller Kultur und Prägung zur multi-ethnischen Vielfalt, und dank der unerlässlichen kooperativenVision der Gerechtigkeit: Dux, Honneth, und einer Grundsicherung  / Grundeinkommen( Dux, Götz I ;  Opielka, Taureck, Voss,  kultur-punkt-PA4), Bürgergeld (FDP), Zukunft  ( Taureck); www.unternimm-die-zukunft.de ; Grundrente (Seehofer CSU) für alle Erwachsenen in D, CH, A, EuropäerInnen - vor Ort differenziert - schliesslich alle Menschen auf der Erde in einer "anvisierten" Weltgesellschaft

Loretta Napoleoni : Der Flächenbrand der Empörung . Wie die Finanzkrise unsere Demokratien revolutioniert

Online-Publikation: September 2012 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Loretta Napoleoni : Der Flächenbrand der Empörung . Wie die Finanzkrise unsere Demokratien revolutioniert >>
Originaltitel: Il Contagio /Originalverlag: Rizzoli . Aus dem Amerikanischen von Elisabeth Liebl
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 224 Seiten, 13,5 x 21,5 cm; ISBN: 978-3-570-50146-7; € 19,99 [D] | € 20,60 [A] | CHF 28,50
Riemann Verlag, D-81673 München; www.riemann-verlag.de;  www.randomhouse.de/riemann;  

Inhalt
Eine glasklare Analyse der bevorstehenden politischen Umwälzungen infolge der Finanzkrise
Ein Virus geht um und ist dabei, die ganze Welt zu infizieren. 2001 trat es zum ersten mal auf, als sich neue südamerikanische Regierungen dem Regime der Globalisierung widersetzten. 2011 flammte der Funke der Freiheit in Nordafrika neu auf. Er sprang übers Mittelmeer nach Spanien, wo »Indignados« wochenlang die öffentlichen Plätze besetzten. Er sprang ins finanziell ausgeblutete Griechenland, nach Portugal und Frankreich. In die USA, wo junge Menschen genug hatten von einer Politik nach dem Gusto der Reichen. Nach Israel, Russland und jüngst nach Rumänien. »Nieder mit der Ungleichheit!«, lautet der Schlachtruf der Protestierenden, »Empört euch!« und »Occupy Wall Street!«. In einer Zeit, in der die Demokratie nur noch der illegitimen Elite der Globalisierung und nicht den Menschen zu dienen scheint, für die sie geschaffen wurde, geht ein Aufschrei von Land zu Land: die Empörung einer Zivilgesellschaft, die über Jahrzehnte im Namen eines ideologischen Neoliberalismus gedemütigt wurde. »Die Zeit ist gekommen, um zurückzufordern, was uns gehört!« In diesem machtvollen Aufruf gipfelt Loretta Napoleonis aufrüttelndes Buch, das wie kaum ein anderes die globale Dynamik des gegenwärtigen historischen Umbruchs sichtbar macht.

Autorin
Loretta Napoleoni arbeitet als politische Journalistin für international führende Zeitungen wie den „Corriere della Sera" und „Le Monde". Sie gilt als eine der weltweit führenden Expertinnen für Fragen der Finanzierung des globalen Terrors und landete mit „Terror Inc." („Die Ökonomie des Terrors", Kunstmann 2004) einen in zwölf Sprachen übersetzten Bestseller. In ihrer Funktion als wirtschaftliche Beraterin bereist sie regelmäßig die Krisenregionen des Mittleren Ostens und Staaten wie Pakistan, Iran und Irak.

Kategorien:
» Politik & Gesellschaft » Aktuelle Debatten » Gesellschaftskritik » Weltpolitik & Globalisierung »
Schlagworte:
» Geschichte & Politik » Globalisierung » Wirtschaftskrise » Verlage / Programme »

Fazit
Die Einführung des Diskursbuches von Loretta Napoleoni "Der Flächenbrand der Empörung" sagen es bereits treffend, es ist: "Eine glasklare Analyse der bevorstehenden politischen Umwälzungen infolge der Finanzkrise", und diese "unsere Demokratien revolutioniert". Napoleoni stellt schlüssig fest, dass diese Art von Revolte gegen die Demokratie die Gelder der EU druchbringt, die Jugend selbstverletzend aufbricht, auch ohne Osama und Griechenland am Ende ist ?. Sie spricht von Island ohne Euro - als ein Glücksfall?. Die Mediterrané, obwohl brüderlich, ausgeschlossen wirkt ..Generation P (Précaire)! Napoleoni folgert: Die Wirtschaft, "in trauter Profitgier vereint", ist schuld, zusammen mit der Scheinheiligkeit des Westens, Menschenhandel im Westen... und sie frägt: Sind die Defizitländer - neue Zukunftswerkstätten ? Was wir daraus lernen können, schreibt Napoleoni, mit dem Leerverkauf aufhören (Man leiht sich Aktien oder Anleihen, sie zu hohen Preisen verkauft, um sie nach erwartetem Kurssturz billiger wieder zurückzukaufen und den Gewinn einzustreichen.. ). Der Trick : Zwischen Politiker und Spekulanten wird die Nichtverantwortung hin und her geschoben, der Euro blockiert Alternativen zur neoliberalen Politik, sagt sie. Ihre Lösung: Wettbewerbsfähigen Wachstum + Qualität schaffen, um Kapital- als auch Arbeitskosten unter der Konkurrenz schaffen, und eine einheitliche Steuer auf Vermögenswerte (1 Prozent der Bevölkerung besitzt 45% der Vermögenswerte !) ? Die Antwort weiss nur der Wind, meint sie abschliessend, ist also ein durchaus augurischer* Diskursvorschlag. m+w.p12-9

Ein Augur war ein römischer Beamter, der zu ergründen hatte, ob ein vom Staat oder von einem pater familias (Familienoberhaupt) geplantes Unternehmen den Göttern genehm sei. Er verkündete den Götterwillen, den er beim augurium aus dem Flug und dem Geschrei der Vögel und anderer Tiere las (Auspizien, von lateinisch auspicium „Vogelschau“).
http://de.wikipedia.org/wiki/Augur

Christoph Butterwegge, Bettina Lösch, Ralf Ptak: Kritik des Neoliberalismus >>

Online-Publikation: August 2008 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Christoph Butterwegge, Bettina Lösch, Ralf Ptak; unter Mitarbeit von Tim Engartner: Kritik des Neoliberalismus >>
2., verb. Aufl. 298 S. Br., ISBN: 978-3-531-15809-9; EUR: 12,90
VS Verlag, Wiesbaden 2008; www.gwv-fachverlage.de
Vertiefende Hinweise zum Neoliberismus aus französischer Sicht:
http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/leben/-/id=3665386/property=download/nid=660174/4d9kvs/swr2-leben-20080815.rtf;   http://www.homme-moderne.org/societe/socio/bourdieu/entrevue/vernetzD.html;

Inhalt
Neoliberalismus: Grundzüge und Kritik auf einen Blick
Keine andere Wirtschafts- und Gesellschaftstheorie beherrscht die Tagespolitik, aber auch die Medienöffentlichkeit und das Alltagsbewusstsein von Millionen Menschen fast auf der ganzen Welt so stark wie die neoliberale. Die Publikation versteht sich als kritische Einführung in den Neoliberalismus, skizziert seine ökonomischen Grundlagen und stellt verschiedene Denkschulen vor. Anschließend werden die Folgen neoliberaler Politik für Sozialstaat und Demokratie behandelt, etwa im Hinblick auf Maßnahmen zur Privatisierung öffentlicher Unternehmen, staatlicher Aufgaben und persönlicher Lebensrisiken. Das Buch richtet sich an Leser/innen, die nach Informationen über den Neoliberalismus, guten Argumenten für die Debatte darüber und gesellschaftspolitischen Alternativen suchen.

Inhaltsgliederung
Historische Wurzeln und theoretische Grundlagen des Neoliberalismus - Die Strategie der Privatisierung: Selbstentmachtung des öffentlichen Sektors - Soziale und politische Destabilisierung als Folgen der neoliberalen Politik - Neoliberale Hegemonie: eine Gefahr für die Demokratie - Auswahlbibliografie zum Neoliberalismus .

Zielgruppen
- politisch und gesellschaftlich Interessierte
- Studierende und Dozierende aller Sozialwissenschaften

Autorenteam
Prof. Dr. Christoph Butterwegge, Dr. Bettina Lösch und Dr. Ralf Ptak sind als Sozial-, Politik- bzw. Wirtschaftswissenschaftler an der Universität zu Köln tätig.


Fazit
Das aufklärende Buch von Butterwegge, Lösch, Ptak und Engartner zur "Kritik des Neoliberalismus" zeichnet sich durch seine nüchterne, ja gelassene Analysen, Hintergründigkeit und Beweisführungen aus.
Einführend werden die Grundlagen des Neoliberalismus und seiner Ausfransungen geklärt, zu seinem Praxis- und Durchsetzungsstrategien , anschliessend werden Alternativen und Gegenmassnahmen für einen gesellschaftlichen Wandel angeboten
Das Autorenteam zeichnet sich durch eine klare Schreibe aus. Es ist ein ausgezeichnetes Lehr- und Studienbuch für alle am gesellschaftlichen Wandel Interessierten und für die Optimierung des öffentlichen Bewusstseins sowie des politisch-ökonomischen Diskurses inbezug zu den ausufernden Tendenzen des Neoliberalismus. Das Autorenteam kommt mit Gewissheit, trotz allem, zum Schluss:" Eine andere, demokratische Politik ist möglich" gegen die scheinheilige, ja hinterlistige Alternativlosigkeit neoliberaler Praktiker. w.p

Die Freihandelsfalle | Transatlantische Industriepolitik ohne Bürgerbeteiligun

Online-Publikation: März 2014 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Harald Klimenta / Andreas Fisahn u.a.: Die Freihandelsfalle | Transatlantische Industriepolitik ohne Bürgerbeteiligung – das TTIP | AttacBasisTexte 45 >>
128 Seiten | Broschur | ISBN 978-3-89965-592-6 | EUR 9.00
VSA - Verlag, D-20099 Hamburg : www.vsa-verlag.de ; www.attac.de/

Inhalt
Freihandel bringt Wachstum und Wohlstand für alle – so die Behauptung. Bei den Verhandlungen für ein neues Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU werden neoliberale Dogmen weiter verfolgt, obwohl die Schattenseiten der Globalisierung allgegenwärtig sind: Standortwettbewerb, Lohndumping, sinkende Standards und Gestaltungsmöglichkeiten in demokratischen Staaten. In dem vorgestellen AttacBasisText werden die möglichen Folgen für die politische und gesellschaftliche Entwicklung in Europa und Deutschland für den Fall herausgearbeitet, dass die Verhandlungen um eine »Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft« (TTIP) erfolgreich verlaufen. Dabei sind so unterschiedliche Bereiche wie Gentechnik, Landwirtschaft, Verbraucherschutz, Investitionsschutz, Finanzmärkte, Datenschutz oder das öffentliche Beschaffungswesen betroffen. Dies führt letztlich dazu, das Abkommen insgesamt infrage zu stellen. Stattdessen wird ein »Alternatives Handelsmandat« gefordert, welches Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit, Zukunftsfähigkeit und Demokratie als übergeordnete Prinzipien setzt und dem sich der Handel mit Gütern und Dienstleistungen unterzuordnen hat.

Bei den Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU werden neoliberale Dogmen weiter verfolgt, obwohl die Schattenseiten allgegenwärtig sind: Standortwettbewerb, Lohndumping, sinkende Standards und Gestaltungsmöglichkeiten in demokratischen Staaten.
Betroffen sind so unterschiedliche Bereiche wie Gentechnik, Landwirtschaft, Verbraucherschutz, Investitionsschutz, Finanzmärkte, Datenschutz oder das öffentliche Beschaffungswesen. Die AutorInnen fordern ein »Alternatives Handelsmandat«, welches Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit, Zukunftsfähigkeit und Demokratie als übergeordnete Prinzipien setzt. In der Leseprobe (siehe oben) ist eine erste zusammenfassende Übersetzung des Alternativen Handelsmandats enthalten.

Koordination:
Harald Klimenta arbeitet in der TTIP-Kampagne von Attac, er ist ebenso wie Andreas Fisahn Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von Attac.

Weitere Autoren:
Pia Eberhard (Corporate Europe Observatory)
Peter Fuchs (powershift)
Fritz Glunk (Gazette)
Hartmut Goebel (Attac)
David Hachfeld (Oxfam)
Marianne Henkel (BUND)
Markus Henn (Weed)
Sven Hilbig (Brot für die Welt)
Johannes Lauterbach (Allianz für ein Alternatives Handelsmandat)
Christoph Scherrer (Wissenschaftlicher Beirat von Attac)
Ilana Solomon (Sierra Club)
Guido Speckmann (Politikwissenschaftler)
Rena Tangens (Digitalcourage)
Berit Thomsen (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft)
Lori Wallach (Public Citizen, Washington)
Uwe Wötzel (ver.di).

Leseprobe:
www.vsa-verlag.de-AttacBasisTexte45-Klimenta-TTIP_01.pdf
In diesem AttacBasisText werden die möglichen Folgen für Europa und Deutschland für den Fall herausgearbeitet, dass die Verhandlungen um eine »Transatlantische Handels- und Investi­tionspartnerschaft« (TTIP) erfolgreich verlaufen.

Fazit
Ein 18.köpfiges Team, davon mit den zwei Herausgebern Harald Klimenta und Andreas Fisahn, auf 'AttacBasis' eingeschworen, haben die "Die Freihandelsfalle", für uns 'Ausgegrenzte EU-Bürger' transparent beleuchtet, und so die 'Transatlantische Industriepolitik ohne Bürgerbeteiligung – kurz TTIP - entlarvt. Dafür gebührt ihnen und dem Team höchste Auszeichnung, seitens uns aussen vor Gebliebenen.
Denn bis anhin gibt es keine offene gesellschaftliche Auseinandersetzung dazu. So ist diese einfach daher kommende Kampfschrift ungemein wichtig geworden, um den offenen Diskurs anzufachen. Es muss losgehen mit der Debatte, um den in der EU bestehenden und kommenden Umwelt-, Verbraucher- und Aneignungsrechts-Schutz den Akteuren zivilgesellgschaftlich in aller Öffentlichkeit entgegen zu halten - zum Stop des TTIP's. m+w.p14-3