Alice Smeets: The Ghetto Tarot - Karten in den Slums von Haiti

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Ghetto Tarot - Karten . Werte

Online-Publikation: Juli 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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208 Seiten, 22,5 x 27,5 cm; 186 Fotos; Deutsch, Englisch, Französisch; Hardcover, Leinen gebunden; „French Fold“-Schutzumschlag; ISBN 978-3-901753-97-8; EUR 59,00
Verlag Anton Pustet, A-5020 Salzburg; http://www.pustet.at; mailto:office@barbara-brunner.at

Charakteristika
>EU-Werte forcieren - Vom Gehetto zum offenen Diskurs

Überblick
Mystisch und pittoresk, bildgewaltig und lebensnah. Das Fotoprojekt von Alice Smeets interpretiert auf spirituelle Weise die Symbolik von Tarot-Karten in den Slums von Haiti.
THE GHETTO TAROT

Inhalt
Wie schreibt der Fotoblogger DL Cade, 500px so treffend über dieses Buch: „Die Kreativität mancher Fotografen erstaunt mich. Immer wenn ich denke, ich hätte schon alle kreativen und ungewöhnlichen Fotoideen gesehen, kommt eine ganz überraschende, wie jene der bereits vielfach ausgezeichneten Fotokünstlerin Alice Smeets, die die Mystik von Tarotkarten in Szenen des alltäglichen Lebens in den Ghettos von Haiti wiedergibt“.
THE GHETTO TAROT ist eine fotografisch-künstlerische Interpretation der traditionellen Tarotkarten. Die Szenen wurden vom Rider-Waite-Tarot-Deck, ursprünglich 1919 von der Künstlerin Pamela Colman Smith entworfen, inspiriert und zusammen mit einer Gruppe haitianischer Künstler, den Atis Rezistans, in den Ghettos von Haiti gestaltet. Die tradierte Symbolik der 78 Karten hat sich in zeitlose Chiffren verwandelt, mit denen das moderne Heute ebenso entschlüsselt werden kann wie Ereignisse, die weit in eine „andere Zeit“ zurückreichen. Das Fotoprojekt von Alice Smeets ist keine Verherrlichung des Ghettos, sondern versucht das Leben im Ghetto in differenzierenden Lichtern zu zeigen, voller Kraft, Leben, Freude und Kreativität.

Statement der Gestalterin
„Mein Ziel war es, ein sehr persönliches Deck zu schaffen, ohne dabei den Geist der Karten zu verlieren. Mir kam, um dies auszuführen, die Idee, meine Leidenschaften für die spirituelle Welt, die haitianische Kultur, die philosophische Reflexion zur Dualität der Welt und für die Fotografie zu verbinden“, so Alice Smeets.

Ethno-Lebenswelt Gestalterin
Alice Smeets
ist Fotografin, Journalistin, Künstlerin­, Filmemacherin, Projektmanagerin, Lehrerin und Reisende. „Ein Begriff alleine reicht nicht aus, um zu beschreiben, was ich tue. Ich bin ein freier Geist. Ich folge meinem Herzen, um meine Träume und Ideen zu verwirklichen. Ich hatte das Glück, bei Philip Jones Griffiths, einem der größten Fotojournalisten des letzten Jahrhunderts, als Assistentin zu arbeiten. Er hat mir wertvolle Lektionen über die Fotografie und das Leben gelehrt.“ Seit 2007 arbeitet und lebt Alice Smeets immer wieder längere Zeit in Haiti. 2010 hat sie Viv Timoun mitbegründet, eine Non-Profit-Organisation, die Projekte in Haiti entwickelt. Seit 2008 gehört Smeets dem belgischen Photographen-Kollektiv ‚Out of Focus‘ an. Im gleichen Jahr gewann sie den internationalen Wettbewerb um das „Unicef-Photo-des-Jahres“. Das prämierte, in diesem Buch enthaltene Bild zeigt ein Mädchen aus Port-au-Prince, das in einem weißen Kleid und mit weißen Schleifchen durch knöcheltiefe Pfützen voll Dreck läuft. Alice Smeets hat ihre Arbeiten in vielen Ländern ausgestellt und zahlreiche Auszeichnungen erhalten.

Auszeichnungen
One Eyeland Photography Awards 2015 GOLD
FEP European  Photo Book Award 2015 - Best Publisher

Stimmen
„Der Tod trägt Schminke“
ZEIT ONLINE, 16.02.2016
„Die Bilder haben etwas Faszinierendes an sich. Gruselig sind sie aber auch in ihrer Mischung aus Magie, Lebensfreude, Übersinnlichem und Verderben.“
Süddeutsche Zeitung
„Alice Smeets entschied sich gegen das Klischee und für eine neue Perspektive.“
c’t Digitale Fotografie

Fazit
Die Süddeutsche Zeitung hat den Inhalt des Bildbandes von Alice Smeets " The Ghetto Tarot - Karten in den Slums von Haiti " einen Mix aus 'Magie, Lebensfreude, Übersinnlichem und Verderben' treffend bezeichnet.
Hinzu kommt das Voraus-/Wahrsagen der Zukunft, mittels der von Tarot-(1)Spielkarten.
Dabei steht die Bilderwelt der Tarotabbildungen exemplarisch für die spirituell-religiösen Vorstellungen einer Allbeseeltheit.
Im Kern werden in der Inszenierung vorwiegem wie hintergründig Laster und Leidenschaften spür- und sichtbar.
Auf den Doppelseiten wird links eine Tarotkarte und rechts eine fotografische Szene dazu positioniert. Das Schlussbild zeigt die panoramatische Verlorenheit der Ghetto-Landschaft von Haiti.
Wir haben uns entschieden die Tarotkartenwelt zu gliedern.
Tarot - Welterfahrung & -entscheidung
Faktenlage
Erfolg & Genuss, Reichtum & Sicherheit, Illusionen, Zweifel, Mangel, Beharren, Angst & Albtrraum, Bedrückendes. Gefangensein, Unaufrichtigkeit
Folge
Herausforderung annehmen, Zerreissendes begrüssen, Härte & Fairness, Klare Chancen, Energie & Tatendrang, Sieg & Niederlage akzeptieren, Streitferne,  Transformation
Ziele
Ursprünglichkeit,  Geist & Seele, Inneres erforschen, Gefühl & Empfindsamkeit bewahren, Dankbarkeit, Grosszügigkeit & Nächstenliebe, Zugehörig- & Geliebstsein, Aufregendes, Beständigkeit, Wachsamkeit, Scharfsinniges, Gedankenwandel, Erinnerung & Vergangenes, Meditation, Reue & Trauer, Verbesserung, Erfüllung, Reife,
Wege nach ausssen
Fähigkeiten erkennen, Vielseitigkeit, Planungsgeduld, Widerständigkeit, Gute Schwingungen, Kostbarer Anreiz, Zufriedene Sinnlichkeit, Willkommensein, Anschluss & Loslassen
Wege  nach innen
Herausfordeung, Zerreissendes begrüssen, Härte & Fairness, Klare Chancen, Energie & Tatendrang, Sieg & Niederlage akzeptieren,, Spannungsauflösung, Erholung & Genesung, Grosszügiges, Charismatisches..

Unsere Quintessenz: Sie könnten also den aktuellen Europas- Diskurs beflügeln. m+w.p16-7
(Vom Ethnisch-religiösen/ Animistischen zum demokratisch-europäischen Werte - Kanon - Diskurs)

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Tarot
(maskulinum oder neutrum, ausgesprochen [ta'ro:]) ist ein Satz von 78 Spielkarten, der zu psychologischen Zwecken oder als Wahrsagekarten verwendet wird. Er wird eingeteilt in die großen Arkana, die 22 Trümpfe nummeriert von 0 bis 21, und die kleinen Arkana, die 56 Farbkarten: 10 Zahlen und 4 Bildkarten in jeweils 4 Farben (z. B. Stäbe, Münze, Kelche und Schwerter). Arcanum steht lat. für Geheimnis, es leitet sich von arca ab, was Kiste bedeutet (was in einer Kiste liegt, ist von außen unsichtbar, und damit geheim).
Die Geschichte der im Artikel Tarock behandelten Tarotspielkarten war bis Ende des 18. Jahrhunderts mit den als Deutungswerkzeug benutzten Tarots identisch. Seitdem enthalten Kartensätze, welche explizit als Deutungswerkzeuge gedacht sind, zunehmend symbolische Inhalte.
Geschichte der Spielkarten
Nach einer Legende des französischen Mystikers Papus ist der Tarot im alten Ägypten entstanden: Das alte ägyptische Reich stand einst vor einigen tausend Jahren vor der Bedrohung, zerstört zu werden. Die Weisen des Landes berieten deshalb, wie das jahrtausendealte Wissen des Reiches vor der Zerstörung bewahrt werden könne.
Der Vorschlag, es in Zeichen und Symbolen in die Wände der Pyramiden einzumeißeln, wurde verworfen, da auch die stärksten Mauern von Menschenhand erbaut und vergänglich seien. Auch der Vorschlag, die zehn weisesten und klügsten Köpfe des Landes in die Geheimnisse einzuweihen, die es dann anderen weitergeben könnten, fand keine Zustimmung, da schon oft aus einem Weisen ein Narr geworden sei.
So einigte man sich darauf, das Wissen und die Weisheit dem Laster anzuvertrauen, da dieses alle Schwankungen und Veränderungen der Zeit überdauere. So ging man daran, das gesamte Wissen in Bildern auf Spielkarten zu zeichnen, die dann dem Volk übergeben wurden, damit es seinen Lastern und Leidenschaften fröne.
Tatsächlich gibt es keine Beweise für die Annahme, der Tarot beruhe originär auf ägyptischen oder hebräisch-kabbalistischen Weisheitslehren.
Spielkarten sind in Europa seit dem Ende des 14. Jahrhunderts bekannt, wie sich aus urkundlichen Erwähnungen von 1367, Bern, und etwas später ergibt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tarot

Animismus
bezeichnet nach Jean Piaget in der Psychologie eine Denkweise, bei der Personen annehmen, dass unbelebte Dinge lebendig sind und ihnen menschliche Eigenschaften zuzuschreiben wären.
https://de.wikipedia.org/wiki/Animismus_(Psychologie)
Animismus
(von griechisch ἄνεμος ‚Wind‘, ‚Hauch‘ wie lateinisch animus, als anima später in religiösen Zusammenhängen auch Seele oder Geist) hat bzw. hatte in den Religionswissenschaften und der Ethnologie drei unterschiedliche Bedeutungen:
1.Grundsätzlich steht der unscharfe Fachbegriff Animismus für die spirituell-religiösen Vorstellungen einer Allbeseeltheit, die vor allem in den ethnischen Religionen eine große Rolle spielt: Jeglichen oder bestimmten Objekten der Natur wird eine „persönliche“ Seele oder ein innewohnender Geist zugesprochen.
2.In Zusammenhang mit dem heute überholten Evolutionismus war der Animismus eine religionswissenschaftliche Theorie, nach der dieser Glaube entweder das älteste oder zumindest eines der ältesten Phänomene religiöser Vorstellungen des Menschen sei.
3.Im umgangssprachlichen und im theologischen Gebrauch wird der Begriff Animismus als Synonym für alle ethnischen Religionen verwandt. Kritiker sprechen dabei von einer deutlich pejorativen* Abwertung und weisen auf die Verwechslungsgefahr mit der überholten Animismus-Theorie hin.

*) Eigenschaft sprachlicher Ausdrücke,  die eine negative Bewertung beinhalten.
   "ein pejorativer Ausdruck"
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