Jörg Bernardy : Der Traum vom neutralen Blick : Parmenides und Wittgenstein als radikale Realisten

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Radikale Realisten: Parmenides, Wittgenstein
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Online-Publikation: Juni 2017 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Jörg Bernardy : Der Traum vom neutralen Blick : Parmenides und Wittgenstein als radikale Realisten >>
120 Seiten, kartoniert; ISBN: 978-3-495-48887-4; €[D] 19,-
Verlag Karl Alber - Herder Freiburg; http://www.verlag-alber.de/
 
Inhalt
Parmenides und Wittgenstein trennen ganze 2500 Jahre und doch stehen sie beide für einen radikalen Realismus und eine neue Ontologie in der Geschichte des Denkens. Jeder Realismus ist ein Versuch, gegen die Sinnlosigkeit des Lebens anzugehen. Ob unerschütterliche Seinskugel oder philosophische Leiter, die immer wieder überwunden werden muss, beides verkörpert den Traum von einer unzerstörbaren, objektiven Welt der Tatsachen. Parmenides und Wittgenstein bauen eine Festung, um der Absurdität der Existenz und den Fallen des Skeptizismus zu entkommen. Radikaler Realismus bedeutet daher in der Antike wie im 20. Jahrhundert die Errichtung einer unverrückbaren ontologischen Wahrheit, um der unerklärbaren Paradoxie der Welt einen Riegel vorzuschieben.
 
Autor
Jörg Bernardy, geboren 1982, hat in Philosophie promoviert und war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe sowie an der Universität Hildesheim. Er lebt als freier Autor in Hamburg und war zuletzt als Redakteur für die ZEIT Akademie tätig.
 
 Fazit
Der Philosoph Jörg Bernardy weist auf höchstem Erkenntnisniveau in seiner Diskursschrift "Der Traum vom neutralen Blick" wie seine beiden Protagonisten Parmenides (mit dem ersten philosophischen Gedicht) und Wittgenstein (mit seinem Lehrgedicht 'Tractatus') als radikale Realisten aus.
Parmenides trifft - mit seinem panoramatischen, selbsterkennenden Blick auf die ihm 'erscheinende Welt/einrichtung' den Kern der begrenzten Erkenntnis (unum. Einheit (1) apollinisch + dionysisch ) ...
Wittgenstein richtet mit seinen sprachlogisch (rein apollinisch), fluchtperspektivischen Blick lediglich nur die eine Hälfte der
für den Menschen begrenzten Erkenntnis ..
Neben dem existenziellem Mathematisch-Geometrischen / verum, entbirgt sich zugleich der ''bodenlose Sinn (Bernardy) in mystisch-mythischer Synästhetik /pulchrum) als höchstmögliche Selbsterkenntnis. Der 'neutrale Blick' von Bernardy bietet einen erfrischenden Denkentwurf für weitere ‚faktische‘ Diskurse. m+w.p17-6

1) Platon Akademie / PA4: Unum (bis Horkheimer, Adorno:  Einheit bleibt die Losung von Parmenides bis Russel...)
Das Unsichtbare, Unsagbare (das der Sprache Entzogene) / indicibile; das Unaussprechliche (jedoch für ein Subjekt mystisch Erfahrbare) / ineffabile; Gewahren des Unausdrückbaren (inexprimabile) und Unbeschreiblichen ..http://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-pa4.html